Dirigent im Schatten
Von Jürgen Pyschik
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Buchvorschau
Dirigent im Schatten - Jürgen Pyschik
Jugend und erste Engagements
Josef Rebicek wurde am 7.2.1844 in Prag geboren. Der begabte Knabe hatte mehrfach Glück: Seine Eltern waren begütert genug, um ihm eine musikalische Ausbildung auf bestem Niveau zu ermöglichen. Der Vater – Miteigentümer einer bekannten Fabrik zur Herstellung mechanischer Musikautomaten – war selbst musikbegeistert und Josef hatte einen älteren Bruder, dem es bestimmt war, später die Firma zu übernehmen, so dass es ihm erspart blieb, die Laufbahn des Unternehmers einzuschlagen.
Schon früh hatten die Eltern die musikalische Begabung ihres Sohnes erkannt, sie förderten sie durch eine konsequente Ausbildung. Bereits als Achtjähriger erhielt Josef Unterricht in der Musiklehranstalt des damals sehr bekannten und gesuchten Klavierlehrers Josef Proksch, der u.a. durch eine eigene, von ihm entwickelte Lehrmethode auffiel. (siehe A. Myslik) Die von ihm angewandte Lehrmethode des Simultanspiels mehrerer Schüler beim Klavierunterricht wurde mehr als einhundert Jahre fortgeführt. Prokschs berühmtester Klavier- und Musiktheorieschüler war Bedřich Smetana"( in den Jahren 1843 – 1847). (siehe Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band 8, S. 304.)
Welcher Wertschätzung sich Proksch seitens der namhaftesten Musiker seiner Zeit zu erfreuen hatte, beweisen die Eintragungen in das Gedenkbuch der Anstalt, wo u. a. Hektor Berlioz und Hans v. Bülow in höchst anerkennenden Worten von ihm und seiner Methode sprechen. Zu seinen Schülern gehörten auch Wilhelmine Claus- Szarvady, einst eine beachtete Rivalin der Klara Schumann und Franz Bendel, der schon in jungen Jahren in Berlin starb (s. Rychnovsky , Ernst , S.106)
Doch Josef Rebiceks eigentliche Berufung war die Violine und so wechselte er schon drei Jahre später, 1855, auf das bekannte und renommierte Prager Konservatorium in die Klasse von Mildner. In dem 1911 erschienen Band „ Das Konservatorium für Musik in Prag", von Johann Brannenberger, erschienen zur Hundertjahrfeier der Einrichtung, wird Rebicek unter den Schülern wie folgt aufgeführt:
chapter1Image1.jpegDas Jahr seines Eintritts in das Konservatorium war für diese Institution selbst ein Jahr des Wandels. Zwar war der Hauptzweck des Konservatoriums die musikalische Ausbildung, doch es sollte zugleich auch eine höhere Lehranstalt darstellen, die eine ausreichende Allgemeinbildung garantierte. Nachdem sich in diesem Jahre die wirtschaftliche Situation der Einrichtung durch eine jährliche Subvention des Innenministeriums gebessert hatte, ging man an die Reform der Lehrpläne. Vor allem wurde dem Literarischen Unterricht wieder eine angemessene Bedeutung zugebilligt. Es gab am Konservatorium je nach angestrebtem Abschlussziel drei „Zweige": Die Instrumentalschule, die Konzertschule und die Opernschule. Insgesamt sah der Lehrplan für die Schüler der Instrumentalschule, zu denen Rebicek gehörte, wie folgt aus:
chapter1Image2.jpegchapter1Image3.jpegDie Leitung des Konservatoriums achtete auch darauf, dass das Orchester der Anstalt sich rege an öffentlichen Konzerten beteiligte und so nicht nur seinen Bekanntheitsgrad, sondern auch die Spenden und Einkünfte für das Konservatorium vermehrte.
Da der Prager Landesausschuss dem Konservatorium einmal pro Jahr das städtische Theater unentgeltlich zur Verfügung stellte, gab es auch Konzertabende, die nur durch das Konservatorium gestaltet wurden und bei denen begabte Schüler mit ihren Leistungen glänzen konnten. Es gehörte auch zur Praxis dieser Konzerte, dass immer wieder weltberühmte Musiker aktive Parts dabei übernahmen. So führten die Schüler 1858 unter der Leitung Franz Liszts dessen erstes Klavierkonzert auf, sowie die symphonische Dichtung „Tasso. Bei dieser Gelegenheit mag Rebicek Liszt das erste Mal begegnet sein, für seine Zukunft wurde aber ein anderes Konzert entscheidender. Am 29. März 1860 gab es ein Konzert unter Beteiligung Hans von Bülows, bei dem dieser, nach Beethovens Pastoralsymphonie dessen Konzert Es-Dur für Piano zur Aufführung brachte. Josef Rebicek begleitete in diesem Konzert eine Arie aus „Der Zweikampf
von Herold mit einem Violinsolo, zum Abschluss spielte Bülow Chopins Nocturno und den Tannhäusermarsch. Die Niederrheinische Zeitung vom 26.5.1860 berichtete über das Konzert und erwähnte Rebicek explizit und positiv.
Am 3. April des Jahres zuvor hatte Rebicek bereits im Konservatoriumskonzert mitgewirkt, wobei er Adagio und Rondo für Violine aus dem Konzert A-Moll von Mollique spielte, was die Süddeutsche Musikzeitung zu der Feststellung veranlasste: die der Zögling Rebicek rein, ausdrucksvoll und mit Gefühl vortrug
(Süddt. Musikzeitung v. 9.5.1859). Einen Tag später gab es ein weiteres Konzert unter seiner Mitwirkung (1.Violine in einem Konzertstück für 2 Violinen und Orchester von David Allard).
Wir wissen, dass Josef Rebicek das Konservatorium 1861 verließ. Für die nächsten fünf Jahre seines Lebens sind wir bisher auf sekundäre Quellen angewiesen. Folgen wir A. Myslik im Österreichischen Biografischen Lexikon, so wurde er 1861 Mitglied der Hofkapelle zu Weimar. Dies ist nicht unwahrscheinlich, hatte er doch, wie gesehen, Gelegenheit, Liszt und Bülow kennenzulernen und von seinem Können zu überzeugen. 1863 war er Konzertmeister am Prager