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Inka Bause: Moderatorin. Sängerin. Botschafterin.
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eBook125 Seiten1 Stunde

Inka Bause: Moderatorin. Sängerin. Botschafterin.

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Über dieses E-Book

Inka Bause von Wolfgang Schumann
Blonder Strubbelkopf zum feschen Dirndl, locker-luftige Moderationen, schön in die Kamera lächelnd – so kennen die RTL-Fans die "Bauer sucht Frau"-Moderatorin Inka Bause. Teenie-Star mit eingängigen Pop-Hits, Modeikone ihrer Generation in der DDR der 80er mit Comeback in den späten 90ern – so kennen Schlagerfans "ihre" Inka. Wer ist Inka Bause heute? In ihrer über 30 Jahre andauernden Karriere professionalisierte sie den Umgang mit den Medien. Es ist schwierig, in ihrem übervollen Terminkalender Zeit für lange Interviews zu finden. Die gibt es regelmäßig per Zuteilung von RTL, gesprochen wird dort über neue "Bauer"-Kandidaten, kaum über Frau Bause. Private Themen umgeht sie elegant, ihr umfangreiches soziales Engagement findet meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Gutes tun, nicht viel drüber sprechen, ist ihr Anliegen. Doch 2018 erfüllt sie sich einen ganz besonderen Wunsch – eine Konzerttournee mit den Liedern ihres Lebens. Für "kurz & bündig" beobachten wir sie bei den Vorbereitungen und finden heraus, wer Inka Bause heute ist.
SpracheDeutsch
Herausgeberkurz&bündig
Erscheinungsdatum30. März 2019
ISBN9783907126219
Inka Bause: Moderatorin. Sängerin. Botschafterin.

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    Buchvorschau

    Inka Bause - Wolfgang Schumann

    2003)

    1. Ein Stern geht auf

    Sagen Geburtsort und -zeit etwas über das Schicksal eines Menschen aus? Vielleicht sogar das Sternzeichen? Inka Bause, geboren am 21. November 1968 in Leipzig, glaubt nicht an solche Zeichen – obwohl gerade in ihrem Fall das Schicksal alles zu fügen schien. Inka ist stattdessen überzeugt, dass es die schwierigen ersten Lebenswochen waren, denen sie ihre Kämpfernatur und ihren unerschöpflichen Optimismus verdankt. Denn ihr Start ins Leben verlief alles andere als optimal. Als Siebenmonatskind, also als »Frühchen« geboren, wollte die kleine Inka anfangs wohl nicht so recht an eine Karriere als Erdenbürgerin glauben und verweigerte ein paar Sekunden lang das Atmen. Ob es der berühmte Klaps auf den Po war, der ihr schließlich den nötigen Anstoß gab, weiß niemand mehr so recht. Nachdem sie ein paar Wochen im Krankenhaus aufgepäppelt worden war, kam sie nach Hause. »Weihnachten lag ich schon unterm Tannenbaum«, weiß sie aus den Erzählungen ihrer Eltern.

    Der 21. November jenes Jahres schenkte Deutschland keine weiteren zukünftigen Promis. Begäbe man sich aber auf eine Reise um den Globus und durch die Jahrhunderte, könnte sie sich ihre Geburtstagstorte teilen mit dem französischen Philosophen Voltaire, ihrer isländischen Sänger-Kollegin Björk und mit Goldie Hawn, die eine ihrer Lieblingsschauspielerinnen ist.

    Alle drei Töchter der Familie Bause kamen in Leipzig zur Welt. Katrin und Anja, Inkas ältere Schwestern, waren 1962 und 1965 geboren worden. Weshalb sich die Familie damals in der Messestadt niedergelassen hatte, hat Inkas Vater in seiner Autobiografie »Auf der Tonleiter in den Schlagerhimmel« geschildert; wir zitieren weiter unten daraus.

    Dass sich intellektuell unabhängige und kreative Künstler in der Messestadt Leipzig seit jeher wohlfühlen, mag an ihrer weltoffenen, künstlerfreundlichen Atmosphäre liegen, die auch in DDR-Zeiten zu spüren war. Künstler aus Leipzig bereichern seit Jahrhunderten nicht nur die deutsche Kulturlandschaft, sie strahlten oft auch über die Grenzen hinaus: Richard Wagner, Clara Schumann und Hanns Eisler gehören zu den populärsten der in Leipzig Geborenen. Doch man musste nicht in Leipzig geboren sein, um den Ruhm der Stadt zu mehren: Die Messestadt zog über die Jahrhunderte geniale Kulturschaffende an – Johann Sebastian Bach verbrachte seine künstlerisch fruchtbarste Zeit als Thomaskantor in der Stadt. Johann Wolfgang von Goe­the verhalf »Auerbachs Keller«, seiner Studentenkneipe, zu Weltberühmtheit und noch heute stabilen Umsätzen. Gewandhauskapellmeister Kurt Masur brachte dem Konzerthaus am Augustusplatz nicht nur Weltruhm, sondern rettete mit Gleichgesinnten während der friedlichen Revolution im Herbst 1989 den guten Ruf seiner Wahlheimat.

    Auch der Humor kam in der Stadt an der Pleiße nie zu kurz: Der Komiker Paul Beckers sorgte mit teilweise drastischem Humor für Abwechslung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; Lene Voigt dichtete zur selben Zeit deutsche Klassiker in die »Leipzscher« Mundart um und wurde damit zum Kult – zumindest in Sachsen. Und damit auch die spätere Bundesrepublik was zum Lachen hatte, holte sich der begnadete Humorist und Musiker Heinz Erhardt in den 1920er Jahren am Leipziger Konservatorium das Rüstzeug für seine spätere Karriere.

    Kommen wir zurück zu den Sternen. Glaubt man Sternendeutern, sind Frauen, die im Sternzeichen Skorpion geboren wurden, ausgesprochene Kämpfernaturen – »Macherinnen« mit hohen Ansprüchen an sich und andere. Mit solchen Zuschreibungen mag Inka sich zwar kaum identifizieren, zumal sie ja zwei Monate zu früh auf die Welt kam, also eigentlich ein anderes Sternbild für sie »vorgesehen« gewesen sei. Aber sie räumt ein, dass manches doch passt. Als Kämpfernatur sieht sie sich durchaus, und sie fährt gern mal ihren Stachel aus, wie es sich für eine Skorpion-Frau gehört. Denn Erkämpftes will mitunter verteidigt werden.

    Zeitgeschichtlich war Inkas Geburtsjahr 1968 ein Jahr der Umbrüche und Rückschläge. Was die meisten Zeitgenossen damals wohl mehr interessierte, waren die aktuellen Hits – in Ost wie West: DER Mega-Hit war »Mama«. Das Lied des damals gerade dreizehnjährigen Niederländers Heintje tönte aus allen Radios zwischen Flensburg und Passau, Rostock und Bad Elster. Der ursprünglich aus dem Italien der 1930er stammende Schlager war übrigens ein paar Jahre vorher schon in der DDR ein Hit gewesen – 1965 gesungen von Bärbel Wachholz, dem Topstar des Ostens in jenen Jahren.

    Kuriosum am Rande: Die Wege von Heintje und Inka sollten sich ein Vierteljahrhundert später kreuzen. Der Ex-Kinderstar Hein Simons wurde in den 90ern vom selben Management vertreten, das auch das ehemalige Ost-Teenie-Idol Inka im Westen etablieren wollte.

    Der Musik-Erfolg des Jahres 1968 in der DDR kam aus dem Kino: »Heißer Sommer« wurde zum Kult-Musikfilm der DDR, Titel wie »Heißer Sommer« und »Männer, die noch keine sind« zu Hits. Es war ein Jahr temperamentvoller Stimmungslieder mit sinnigen Titeln wie »La Bostella bei Tante Ella« und »Blau ist die Nacht« – sie standen ganz im Gegensatz zur politischen Atmosphäre mitten im Kalten Krieg. Im Westen tobten die 68er Studentenunruhen, in Prag wurde das politische Tauwetter im Ostblock mit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes brutal beendet.

    Die Atmosphäre bei Familie Bause war geprägt von Papas Arbeit als Schlagerkomponist. Ein sonderlich politischer Mensch war Vater Bause nie – er mochte nie in eine Partei eintreten und lebte Zeit seines Lebens für seine Kunst. 1968 hatte er gerade seine Arbeit als Glasapparatebläser an der Deutschen Akademie der Wissenschaften aufgegeben. Endlich konnte er von seiner Musik leben. Er hatte schon Hits für Stars wie Helga Brauer, Thomas Lück, Ina Martell und das DDR-Schlagertraumpaar Chris Doerk und Frank Schöbel geschrieben. Allein in Inkas Geburtsjahr nahm er fast 30 Songs in den Berliner Rundfunkstudios auf. Mit »Verzeih den Kuss«, gesungen von Frank Schöbel, landete er einen großen Hit.

    Regelmäßig landeten im Briefkasten Schecks der »AWA« (Anstalt zur Wahrung der Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte). Finanziell ging es für die Familie steil nach oben. Aber trotz der Erfolge war es keine leichte Zeit, wie er in seiner Autobiografie schrieb: »Unsere Tochter Inka war als schwierige Frühgeburt auf die Welt gekommen, meine Frau musste sich ganz auf das Kind konzentrieren. Ich habe an der Akademie gekündigt, aufgehört, Musik zu machen, mich um den Haushalt und die Töchter gekümmert, komponiert …« Zusätzlich begann Arndt Bause, damals 32-jährig, kurz nach Inkas Geburt ein externes Studium an der Leipziger Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy.

    Für Inka ist die Leipziger Zeit nicht mehr als eine kurze Episode ihrer Kindheit. Kurz vor ihrer Einschulung zog die Familie 1975 nach Berlin. Dabei wollten die Bauses eigentlich nicht aus Leipzig weg. Nachdem sie sich zehn Jahre lang eine große Sechszimmerwohnung mit zwei anderen Familien teilen mussten, hatten sie Anfang der 70er Jahre nach einer Eingabe an den Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht endlich eine moderne Vierzimmer-Neubauwohnung beziehen dürfen. (»Eingaben« waren in der DDR einer der wenigen Wege, persönliche Anliegen vorzubringen. Sich gegen die staatlichen Organe vor Gericht durchzusetzen, wäre illusionär gewesen.) Die neue Wohnung lag in einem typischen Ost-Plattenbau, aber äußerst verkehrsgünstig zwischen Bayerischem Bahnhof und Alter Messe nahe der Leipziger Innenstadt. Inkas ältere Schwestern Katrin und Anja waren inzwischen eingeschult, hatten sich einen Freundeskreis aufgebaut und wollten auf keinen Fall aus Leipzig weg.

    Doch Arndt Bause war inzwischen mehr auf der Autobahn zwischen Leipzig und Berlin unterwegs, als ihm selbst und seiner sich sorgenden Ehefrau lieb war. Sein Arbeitsschwerpunkt hatte sich nach Berlin verlagert, seit er sozusagen am Fließband für die damals beliebte maritime TV-Show »Klock Acht, Achtern Strom« immer neue Titel schreiben musste. Die Sendung mit dem sehr populären Moderatoren-Trio Horst Köbbert, Rica Déus und Hans Knauer gehörte 26 Jahre lang zu den erfolgreichsten DDR-Unterhaltungsshows. Eigens für »Klock Acht« wurden mehr als dreieinhalbtausend neue Musiktitel geschrieben, viele davon seit Anfang der 70er Jahre von Arndt Bause. DDR- und internationale Stars gaben sich im Rostocker Ostseestudio die Klinke in die Hand: Lolita und Jonny Hill aus Österreich gehörten ebenso wie die Schwedin Nina Lizell zur »Stammbesatzung« der Hafenbar. Mit »Der Mann mit dem Panama-Hut« aus der Feder Arndt Bauses landete die blonde Nina Lizell 1973 einen Riesenhit, der später auch in beliebten DDR-Shows wie »Ein Kessel Buntes« oder »Da liegt Musike drin« gespielt wurde. Damals junge Nachwuchs­talente wie Monika Herz und Elke Martens bekamen eine Chance, im TV neben etablierten Kollegen wie Peter Albert oder Hartmut Eichler aufzutreten. Noch heute erinnert die Gaststätte »Klock 8« auf dem ehemaligen Rostocker TV-­Gelände an die Sendung.

    Angret Bause machte sich jedenfalls Sorgen um ihren Mann, und so tauschten Bauses auf abenteuerlichen, in der DDR damals aber durchaus üblichen Wegen ihre Vierzimmerwohnung in Leipzig gegen ein Plattenbau-Domizil in Berlin-Friedrichshain. Hier konnten sie allerdings nicht lange bleiben, weil die Wohnung ohne ihr Wissen bereits einem Mitarbeiter des SED-Zentralorgans Neues Deutschland versprochen worden war. Aus dieser Zwickmühle »rettete« sie das Unglück des Schlagerstars Thomas Lück. Er wurde just in jener Zeit von seiner Frau Aurora Lacasa verlassen, die sich während einer Kuba-Tournee in ihren Kollegen Frank Schöbel verliebt hatte. Thomas Lück saß allein und unglücklich in seinem großen Haus in Berlin-Biesdorf und wollte es eigentlich nur noch loswerden. Glücklicherweise hatte Arndt Bause bereits so viel Geld mit seinen Hits verdient, dass er Thomas und Aurora den offiziell taxierten Preis bezahlen konnte.

    Während Inkas ältere Schwestern mit dem Umzug haderten, sah die Siebenjährige die neue Welt ihrer Familie

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