Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Sakaya
Sakaya
Sakaya
eBook204 Seiten2 Stunden

Sakaya

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der Journalist Thos vom Planeten Sakaya träumt von einer gerechteren Welt. Lange hat er gegen Korruption und Machtmissbrauch in seinem Land angeschrieben. Damit hat er sich nun ausgerechnet Naron, seinen Präsidenten, zum Feind gemacht.

Da verliebt sich Thos in eine Außerirdische vom Planeten T'Va. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Plötzlich ist sie verschwunden, obwohl ihr Körper dringend eine Regeneration benötigt. Hat Präsident Naron damit zu tun? Thos fasst den folgenreichen Entschluss, belastendes Material gegen den Regierungschef zu sammeln...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum27. Juli 2017
ISBN9783742779748
Sakaya

Ähnlich wie Sakaya

Ähnliche E-Books

Science-Fiction für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Sakaya

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Sakaya - Roland Simm

    Der Raumflug

    „Alles online, Pilot 7, wir warten auf Ihre Daten!"

    „Ok, ich starte die Übertragung." Thos Thonxies machte an der Konsole seines Raumschiffes eine Eingabe. Er flog außerhalb der Atmosphäre von Sakaya, seiner Heimatwelt. Sollten Kometen ihr in absehbarere Zeit zu nahe kommen, würde er es jetzt herausfinden. Also los... Laut Einsatzplan musste er den Bereich von der sonnenabgewandten Seite des Planeten aus erfassen. Die beleuchteten Anzeigen tauchten das Cockpit in ein schummriges Licht. Thos wartete kurz. Schließlich erschien im Display ein grünes Symbol. Er lehnte sich zurück – die Übertragung hatte begonnen.

    Die Messgeräte scannten die Umgebung des Planeten bis über die Grenzen des kleinen Sonnensystems hinaus. Thos war müde. Er war schon oft hier oben gewesen, und schon seit längerer Zeit spürte er eine aufkommende Resignation. Etwas begann sich langsam in ihm zu verändern. Aber er versuchte sich zu motivieren. Das war seine Arbeit, und sie lieferte der Allüberwachung von Sakaya lebenswichtige Werte. Er musste es gut machen. Er unterdrückte die Müdigkeit und überprüfte den Messvorgang.

    Nach ein paar Stunden schaltete Thos die Triebwerke von „Position halten auf „Umlaufbahn folgen. Die Messungen waren abgeschlossen und Thos bereitete sich auf den Rückflug zur Station auf dem Planeten vor. Zuhause erhole ich mich, dachte er. Mit ruhiger Musik würde es angenehm werden.

    Noch zwei Eingaben, und der Auftrag war geschafft. Er legte seinen Finger auf den Sensor zur Beendung der Übermittlung. Nur die Betriebsgeräusche der Maschinen waren im Gleiter zu hören. Doch plötzlich beendete ein schrilles Alarmsignal die Beschaulichkeit. Thos erschrak, fasste sich aber schnell. Er begann die Sensoren zu überprüfen – er hatte doch alles richtig eingestellt... Sein Blick suchte die Bildschirme ab – das Schwerkraftinstrument blinkte rot. Er überprüfte weitere Zusammenhänge: Das Raumschiff war auf einer stabilen Umlaufbahn um Sakaya, seine Gravitation blieb konstant. Die Anziehungskraft kam aus einer anderen Richtung und erhöhte sich ständig. Doch dort war nichts zu sehen. Das konnte doch nicht sein... Thos öffnete einen Funkkanal.

    „Basis 14, hier Pilot 7: Melde Alarm Schwerkraftsensor Richtung 12. – 4.10. Sensoren 47 % über normal, kein Sichtkontakt, ich wiederhole: kein Sichtkont..." Er hielt inne. Auf der Anzeige des Planetensystems der angegebenen Richtung gab es ein Rauschen, nein... ein kleines, rundes Etwas näherte sich. An sich schwarz, aber umgeben von einem kreisförmigen Leuchten... Thos hatte so etwas noch nie gesehen.

    „Basis 14, hier Pilot 7: Habe Sichtkontakt!" Er starrte auf das Display, dann auf den Schwerkraftsensor. Dieses Ding war nicht klein, es war nur erst am äußeren Ende ihres Sonnensystems angekommen. Thos drückte einen Taster neben dem Sensor.

    „Übermittle Sensorendaten." Das war kein Komet, dafür war der Radius zu groß... Er kontrollierte seine Bewegung... verdammt, es war auf Kollisionskurs!

    „Pilot 7 meldet Objekt auf Kollisionskurs!" Wieder startete er eine Übertragung der Daten. Der Einschlag wäre in... 17 Stunden...! Angenäherter Durchmesser: 15 % von Sakaya. Das war der absolute Notfall.

    „Hier Basis 14, habe Daten empfangen. Ein Rauschen war in der Verbindung. Er hörte eine Stimme aus dem Hintergrund. „Verdammt, es ist zu groß...

    „Basis 14, hier Pilot 7, können Sie das Objekt zerstören?" Thos hörte in das Rauschen, das nur der Schwerkraftsensoralarm unterbrach.

    „Nein, Pilot 7. Wir können es nicht zerstören." Thos überlegte. Wenn eine Bombe von der Allüberwachung nicht nutzte, was für Möglichkeiten blieben? Thos fiel nichts ein. Er bekam Angst. Was konnten sie jetzt noch tun?

    Zu Hause

    Panisch schreckte Thos auf. Er sah sich um – und war in seiner Wohnung. Er lag in seinem abgedunkelten Schlafzimmer auf dem Bett. Kein fremder Planet, kein Kollisionskurs – alles ok. Auch seine türkissilbrige Zimmerpflanze hatte den Albtraum überlebt. Erleichterung stellte sich ein und ersetzte die empfundene Furcht. Thos überlegte. Heute musste er den Artikel gegen die Personalpolitik seiner Regierung fertigstellen. Seit der Lehrakademie schrieb er für das länderübergreifende Netzwerk „Egson", das sich für Demokratie in Sakaya einsetzte. Diese Tätigkeit hatte ihm immer viel bedeutet, auch wenn sie nur gering bezahlt wurde. Er stand auf.

    Im Bad seiner kleinen Zweizimmerwohnung im Erdgeschoss der Mehrparteiensiedlung zog er sich aus und stellte sich unter den Ganzkörperultraschallreiniger. Er drückte Start - das Summen des Gerätes erweckte das vertraute Gefühl, zu Hause zu sein. Schön, dachte Thos und reinigte sich – bis es stoppte. Er drückte erneut auf den Startknopf. Ohne Erfolg. Was war das denn jetzt... Er versuchte, das Gerät durch die Tasten zurückzusetzen. Keine Änderung. Ein kaputter Ultraschallreiniger, das konnte sein Monatsbudget sprengen... Mürrisch verließ er das Gerät und ging in die Mitte des Bades. Er würde wohl ein paar Bauteile vom Reparaturmarkt holen müssen.

    Im Spiegel betrachtete er sich selbst. Er war jetzt 36 Jahre, 1,81 m, schwarze, etwas struppige Haare, gesunder bläulicher Teint - fürs Erste alles o.k. Aber Thos störte etwas. Gut, früher hatte er etwas mehr Muskeln am Körper gehabt, aber das war es nicht. Im Spiegel sah er einen recht gesunden Mann, aber sonst – niemanden. Es stand keine Frau neben ihm. Thos war wieder – immer noch – alleine. Er wurde langsam alt, aber eine Partnerin war außer Sichtweite. Eine eigene Familie erst recht.

    Zurück im Schlafzimmer suchte er sich ein paar Kleider zusammen. Es war ein bisschen unordentlich bei ihm, aber nicht schmutzig. Leicht angezogen setzte er sich an seine Computerkonsole und begann zu arbeiten. Er fand in seinem politischen Nachrichtennetzwerk immer viel zu tun, auch wenn der finanzielle Erfolg manchmal ausgeblieben war. Visionen und Ausdauer hatten Thos immer ausgezeichnet bis in letzter Zeit. Seit den hundert Tagen, die die konservative Regierung unter Naimr Naron in Gerszan an der Macht war, spürte er Resignation in sich. Er versuchte, trotzdem zu arbeiten. Immerhin konnte er etwas dagegen tun, sein Artikel würde Narons Personalpolitik beleuchten. Thos hatte herausgefunden, dass der Regierungschef wichtige Posten mit Personen besetzte, die mit Naron eine gemeinsame Vergangenheit teilten. Weiterhin störte ihn, dass Naron die Wirtschaft hofierte und die Armen im Land nicht besser versorgte.

    Obwohl er gerade aufgestanden war, fühlte er wieder diese Erschöpfung in sich. Aber er konnte sich nicht mehr hinlegen, auch wenn es früh war. Er schaute aus dem Fenster – tausende vernetzte Wohnungen in der Morgendämmerung. Es schien friedlich – aber Thos wusste um die Probleme des Landes. Er liebte seine Mitbürger, die Sakayaner. Traurig, dass in der Realpolitik vieles unterging. Und Narons Stil gefiel ihm nicht. Letztens hatte der Regierungschef eine Initiative ins Leben gerufen, die Volksbefragungen begrenzen sollte, – seiner Meinung nach repräsentierten Experten das Land besser als das Volk. Doch dadurch schränkte er die Mitbestimmung ein. Thos musste etwas dagegen tun. Mit seiner Konsole erfasste er die aktuellen Nachrichten.

    Um halbwegs wach arbeiten zu können, hatte er sich ein Nemeg gemacht. Auch diesmal ließ er die beliebten Geschmackszusätze weg, ihm reichte die aufweckende Wirkung ohne Kalorien. Hatte er es jemals anders getrunken? Das Nemeg zeigte ein bisschen die Wirkung, auf die er spekuliert hatte – auch wenn er von einem fröhlichen Morgen weit entfernt war.

    Schließlich schloss er die Nachrichtenrecherche ab. Naron hatte wie erwartet das Einschränken von Volksbefragungen verteidigt – er konnte in der Koalition mit der kleinen Kema-Partei auf eine absolute Mehrheit vertrauen. Der Regierungschef war auch gegen Transparenz – vorgeblich, um weniger angreifbar von Kriminellen und Terroristen zu sein. Thos vermutete, dass es ihm jedoch in erster Linie darum ging, uneingeschränkter regieren zu können. Der Wirtschaft des Landes ging es gut – auch etwas, das ihm in die Hände spielen würde, dachte Thos grimmig. Naron war für fünf Sonnenumläufe gewählt! Der Artikel musste geschrieben werden. Thos wusste, dass er etwas bewirken konnte – aber seine Stimmung war wie eingefroren. Er schaute auf die Uhr. Lange war er noch nicht wach, aber immer noch erledigt. Wenn das länger gehen sollte, musste er sich wohl um seine Gesundheit sorgen. Aber seine Arbeit rief. Er würde also wieder für eine gerechte Demokratie schreiben. Thos seufzte und startete das Textverarbeitungsprogramm.

    Das Display seines Computers meldete einen Anruf. Hm, jetzt auch noch eine Störung. Sollte er drangehen? Es war eine ausländische Nummer. Das Programm ordnete einen Segg Dikaun zu. Seggi? Thos nahm ab.

    „Hey, alter Nabba..."

    „Mensch Seggi, mit dir hab ich jetzt echt nicht gerechnet..."

    „Ich dachte, ich melde mich mal. Wie geht’s dir in Gerszan?"

    Thos und Seggi waren zusammen an der Lehrakademie gewesen, einer weiterführenden Hochschule. Aus beruflichen Gründen war Seggi nach Elmekon ausgewandert, einem kleineren Nachbarland.

    „Naja, die Regierung macht viel Arbeit."

    „Euer Naron ist ungerecht? Komm zu uns, da hast du die Probleme nicht!"

    „Hm, ich kann jetzt nicht einfach weglaufen. Wir müssen das Volk unterstützen."

    „Ja, du und die Gerechtigkeit. Dann ist ja alles beim Alten!"

    „Und du, warum rufst du nicht per Video an?"

    „Bitte keine unsinnige Datenanhäufung."

    „Ah, ganz der Alte", grinste Thos.

    Seggi musste lachen. „O.k., du hast Recht."

    „Hackst du dich immer noch durch die Welt...?", wollte Thos wissen.

    „Nun, ich bin nicht immer auf normalen Netzwerkseiten. Aber in der Firma läuft’s gut. „Ach ja, du bist ja jetzt Computerbeauftragter für Sicherheitsfragen.

    „Ja, ist ‘ne feine Sache."

    „Schön. Ich weiß nicht, ich bin immer noch bei Egson. Ist schon gut, aber in letzter Zeit... Ich kann schreiben, was ich möchte, Geld, naja, aber mir fehlt irgendwie die Freude an der Sache. Trotz aller meiner Möglichkeiten."

    „Bist du noch alleine?", fragte Seggi.

    „Ja."

    „Hattest du nicht letztens ein Date?"

    „Mit Nari? Das ist jetzt schon ein halbes Jahr her..." Thos dachte an das Treffen. Es war nicht schlecht gewesen, aber es war nicht das, was er wollte. Nari war gerade dabei gewesen, sich in ihren neuen Job einzuarbeiten, und Thos hatte bemerkt, dass sie dabei war, etwas für sich aufzubauen, das aus finanzieller Sicht Sinn machte – ohne dabei für eine Sache wirklich zu kämpfen.

    „Ich brauche schon jemanden mit manchen Einstellungen. Zu sehr das normale Wirtschaftsleben ist nichts für mich."

    „Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich dauernd über die Regierung aufregen auch nicht glücklich macht."

    Thos dachte nach. „Aber Naron hinnehmen? Er will nur Macht. Die Wirtschaft stimmt das Volk freundlich. Unsere Demokratie wird abgebaut! Ich werde darüber schreiben. Da war sie wieder, diese Energie. Gemischt mit Wut, aber Thos genoss es gerade, Kraft zu schöpfen. Danke, Seggi... „Von diesen korrupten Beamten bei der Polizei gehört auch der eine oder andere ins Gefängnis!

    „Na, pass aber auf. Naron wird sich wehren, und wenn er schmutzige Methoden benutzt, könntest du der Leidtragende sein", gab Seggi zu bedenken.

    „Es ist wichtig, dem Bürger die wahren Probleme zu zeigen. Naron ist nicht der Weg, weißt du..."

    „Also... hört sich so an, als ob bei dir noch nicht alles verloren ist... Weißt du noch, wie du die politischen Plakate in unsere Lehrakademie gebracht hast, gegen den Willen unseres Direktors?"

    „Plakate? Ach ja... gegen die Genständegesellschaft... mein Vater war vielleicht sauer! Ich sehe ihn nächste Woche... aber er will bestimmt wieder irgendwas, dass die Monarchie wieder eingeführt wird oder so..."

    „Er ist dein Vater. Ihr solltet irgendwie miteinander auskommen."

    „Ja... es ist nicht immer einfach."

    „Ich weiß..."

    Eine kleine Pause entstand, bis sich Thos entschloss, schwere Gedanken bei einer anderen Gelegenheit aufzuarbeiten. „Du, gestern hab ich was gefunden... das Videomak, das wir zum drahtlosen Übertragen von Filmen gebaut hatten... hast du das auch noch?"

    „Kann sein. Geht es denn noch?"

    „Scheint so. Das wär doch mal witzig, mal zu schauen, ob wir das noch hinbekommen... „Ich guck mal... Muss irgendwo im Keller sein...

    Thos sah auf

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1