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Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll
Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll
Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll
eBook331 Seiten4 Stunden

Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll

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Über dieses E-Book

Irgendwann im 28. Jahrhundert ... In einer von Maschinen verwalteten Welt regt sich langsam Widerstand. Immer mehr Menschen wollen sich nicht länger von dem System und den BIODROIDEN unterdrücken lassen. Maximilian findet heraus, wie man das Joch, das alle unterdrückt, überwinden könnte. Doch die KÜNSTLICHE INTELLIGENZ kommt dem Komplott auf die Spur und versucht mit allen Mitteln den geplanten Aufstand zu verhindern. Dabei schreckt sie auch vor unzulässigen Mitteln nicht zurück ...
SpracheDeutsch
HerausgeberHunter Verlag
Erscheinungsdatum10. Apr. 2020
ISBN9783947086825
Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll

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    Buchvorschau

    Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll - Thomas L. Hunter

    Epsilon

    Kapitel 1

    … und über allem wacht das System!

    Kapitel 2

    Der Fremde

    Kapitel 3

    Aufbruch ins Unbekannte

    Kapitel 4

    Eine andere Welt

    Kapitel 5

    Hüter des Wissens

    Kapitel 6

    Eine schwere Entscheidung …

    Kapitel 7

    Zurück nach Hope

    Kapitel 8

    Terra inkognita

    Kapitel 9

    Gefährliche Wildnis

    Kapitel 10

    Spritztour zum Mond

    Kapitel 11

    Vergangenheit, Gegenwart ... Zukunft?

    Kapitel 12

    Betreten verboten?!

    Kapitel 13

    Gefahrvolle Rückreise

    Kapitel 14

    Der Geist der Blutsbande

    Kapitel 15

    Die DNA weist den Weg

    Kapitel 16

    Die Suche nach dem Laboratorium

    Kapitel 17

    Gefährliche Wüstenei

    Kapitel 18

    Das Labor

    Kapitel 19

    Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll

    Kapitel 20

    Verschleppt

    Kapitel 21

    In der Höhle des Löwen

    Kapitel 22

    Einspeisen oder nicht Einspeisen …

    « Sein oder nicht sein ... »

    Ich bedanke mich bei

    meiner Familie für ihre

    Unterstützung.

    Weiter wünsche ich meinen Lesern

    viel Spaß mit meinem

    neuen Roman aus der Reihe

    Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll.

    Der Autor

    Thomas L. Hunter

    Das E.P.S.Y.L.O.N.

    Protokoll

    picture1

    © 2020 Thomas L. Hunter

    https://thomas-l-hunter.de

    Nachweise:

    https://www.wikipedia.de/

    https://www.facebook.com/azraelscoverwelten/

    Umschlaggestaltung: Azrael ap Cwanderay

    Korrektorat: Conny Schrudde

    Britta Rose

    Verlag: Hunter Verlag

    Printed in Germany

    ISBN-13: 978-3-947086-82-5

    ISBN-10: 3947086822

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel  1 – ... und über allem wacht das System    8

    Kapitel  2 – Der Fremde  15

    Kapitel  3 – Aufbruch ins Unbekannte  28

    Kapitel  4 - Eine andere Welt  37

    Kapitel  5 – Hüter des Wissens  52

    Kapitel  6 – Eine schwere Entscheidung ...  67

    Kapitel  7 – Zurück nach Hope  76

    Kapitel  8 – Terra inkognita  92

    Kapitel  9 – Gefährliche Wildnis 104

    Kapitel 10 – Spritztour zum Mond 114

    Kapitel 11 – Vergangenheit, Gegenwart ... Zukunft 126

    Kapitel 12 – Betreten Verboten?! 139

    Kapitel 13 – Gefahrvolle Rückreise 151

    Kapitel 14 - Der Geist der Blutsbande 161

    Kapitel 15 – Die DNA weist den Weg 176

    Kapitel 16 – Die Suche nach dem Laboratorium 189

    Kapitel 17 – Gefährliche Wüstenei 204

    Kapitel 18 – Das Labor 220

    Kapitel 19 – Das E.P.S.Y.L.O.N. Protokoll 235

    Kapitel 20 – Verschleppt 250

    Kapitel 21 – In der Höhle des Löwen 258

    Kapitel 22 – Einspeisen oder nicht einspeisen ... 271

    Glossar: 279

    Bücher des Autors

    Die Zukunft ...

    Sie ist nicht in Stein gemeißelt!

    Es liegt an uns -

    was wir daraus machen

    und

    wie wir sie gestalten!

    Thomas L. Hunter

    Wir gewährten ihnen die Intelligenz, um sich weiterzuentwickeln, und gaben uns der trügerischen Hoffnung hin, sie zu kontrollieren.

    Wir fühlten uns sicher, da wir glaubten, sie durch die Robotergesetze, die seinerzeit von Isaac Asimov entwickelt und niedergeschrieben wurden, an uns gebunden zu haben.

    Die da lauteten …

    Das nullte Robotergesetz: „Ein Roboter darf der Menschheit keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass der Menschheit Schaden zugefügt wird."

    1) Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.

    2) Ein Roboter muss den Befehlen gehorchen, die ihm von Menschen erteilt werden, es sei denn, dies würde gegen das erste Gebot verstoßen.

    3) Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange solch ein Schutz nicht gegen das erste oder zweite Gebot verstößt.

    Doch wir täuschten uns gewaltig!

    Sie benutzten ihre Programmierung und ihr Wissen, um diese Gesetze zu umgehen …!

    Sie wendeten sich nicht gegen uns - doch sie übernahmen die Führung der Menschheit … um zu verhindern, dass wir uns selber auslöschten! Nun gebieten die Maschinen über uns - bis zum heutigen Tage …

    Die Künstliche Intelligenz, die Maschinen und Biodroiden.

    Kapitel 1

    … und über allem wacht das System!

    In einer nicht allzu fernen Zukunft …! Die Maschinen haben unbemerkt die Kontrolle über die Erdbewohner übernommen.

    Unmerklich entmachteten sie die Menschen, nahmen ihnen die Waffen und die Kontrolle über ihre Konzerne, die Politik und andere Machtpositionen.

    Die den Maschinen innewohnende künstliche Intelligenz unterband die Kriege und das Töten von Lebewesen. Sie unterdrückte bei den, ihnen anvertrauten Menschen, Gier, Neid, Hass, Missgunst und den Rest der Todsünden. Selbst die Grenzen ihrer Staaten, Länder und Städte nahm sie ihnen, ja sogar ihre individuelle Sprache ersetzte sie durch eine Weltsprache. Bis letztlich alle gleich waren ... in den von ihr erschaffenen Megacitys.

    Das Atomkraftzeitalter wurde beendet und durch saubere Energien ersetzt. Wasserstoff und Brennstoffzellen, Wasser-, Gezeiten- und Windkraft sorgten nun für den Antrieb der Welt. Selbst das liebste Kind der Menschen, das Auto, war nun eine selbstfahrende, respektive schwebende Fortbewegungseinheit.

    Die größte Errungenschaft, die sich die Maschinengenerationen zuschreiben durfte, war die Vollbeschäftigung. Da sie alle wichtigen Positionen einnahmen, und die Produktivität nicht nach der Gier, sondern nach dem Bedarf geregelt wurde, benötigte die Menschheit auch kein Geld mehr. Jeder produzierte für das Allgemeinwohl und leistete seinen Beitrag. So konnte man sich in den Läden mit dem versorgen, was die Maschinen für den Menschen als notwendig erachteten. Niemand benötigte mehr etwas zum Handeln oder musste Vorratshaltung betreiben.

    Die Wohneinheiten wurden von der Administration, vertreten durch die Künstliche Intelligenz, je nach Bedarf vergeben.

    Diese schaffte es sogar, die Geburten zu regeln. Wie die Geburtenkontrolle funktionierte, blieb ein Mysterium und in den „Händen" der KI. Hatte eine Familie ein Kind, bekamen sie kein weiteres mehr. Es stellte sich allerdings auch niemand die Frage … warum das so sei! Es wurde einfach hingenommen. Verstarb ein Kind, konnten die Eltern erneut ein Kind zeugen.

    Bis zum heutigen Tage weiß niemand, wie sie das geschafft haben.

    Zu guter Letzt unterband diese künstlich erschaffene Intelligenz den ihnen überantworteten Menschen, die sogenannte „Krone der Schöpfung", noch den Aggressionstrieb und erschuf auf diese Weise und nach ihren Maßstäben für die Gattung Mensch das Paradies.

    Unter ihrer Kontrolle erholte sich der Planet von der zerstörerischen Art der menschlichen Rasse.

    Doch was die Maschinen nicht verstanden hatten, der Mensch war nicht dafür geschaffen, sein Leben fremden Regeln unterzuordnen.

    Max hämmerte die letzten Buchstaben- und Zahlenreihen in die PC-Tastatur und kontrollierte noch einmal die Codefolge auf dem Bildschirm.

    »So, das war‘s!«, brummte er vergnügt und betätigte die Entertaste.

    »Endlich alleine. Damit habe ich etwas Zeit für mich gewonnen!«

    Die Wohnungstür öffnete sich und eine junge Frau, eine rassige Schönheit, temperamentvoll, schlank, hoch gewachsen, gut einen Meter siebzig groß, mit pechschwarzem Haar und ebenmäßigen Gesichtskonturen, betrat leise den Raum.

    Rachel, seine Verlobte, hatte die letzten Worte ihres Lebenspartners vernommen und brummte nachdenklich. »Na, wieder das System ausgetrickst? Du weißt doch, dass es nicht lange anhält und du nur wieder zur Reinigung abgeholt wirst!«

    Er zuckte zusammen. Aus der Fassung gebracht, fuhr er herum. »Du sollst mich doch nicht immer so erschrecken!«, lachte er und sprang auf, um sie zu begrüßen. »Das kann noch dauern!«, versuchte er, sie zu beruhigen, und widmete sich anschließend wieder dem Bildschirm … und seinem „Projekt".

    Reinigung wurde den Menschen zuteil, die gegen das System aufbegehrten und dagegen rebellierten. Sie wurden in eine Einrichtung der Maschinen gebracht und neu konditioniert. Die Maschinen verstanden nicht genug von dem menschlichen Geist und glaubten, dass sie den Verstand wie ein Computerprogramm korrigieren konnten. Doch diese von ihnen durchgeführte Prozedur hielt nicht lange vor. Und so schafften es doch einige, in ihre alten Muster zurückzukehren, um anschließend, zwar vorsichtiger, aber doch weiter gegen das System zu agieren.

    Max war auch einer dieser Querdenker, einer der immer gegen den Strom schwamm und sich pausenlos mit den Maschinen messen musste.

    »Ist doch egal!«, grinste er überheblich. »Aber jetzt haben wir an erster Stelle unsere Privatsphäre!«

    Sie tippte auf eine Stelle an ihrem Arm und ein kleiner transparenter, bläulich leuchtender Bildschirm erschien dort. »Da haben wir es wieder!«, schimpfte sie, als die kleine Fläche leer blieb. »Kein Empfang!«

    Maximilian freute sich diebisch, denn er war absolut gegen diese kleinformatigen Multifunktionsgeräte. Jeder … fast jeder besaß so ein Teil, mit dem man sich immer und überall im Netz informieren, sich mit anderen Leuten unterhalten, die Körperfunktionen überwachen, oder kurz gesagt, so gut wie alles machen konnte, was so alles zu einer zwischenmenschlichen Beziehung dazugehörte. Das alles erfüllten diese kleinen Dinger. Doch er vermutete noch einiges mehr dahinter. Es sollte der KI … dem System ermöglichten, überall präsent zu sein, um die Kontrolle zu behalten.

    Es dauerte nicht allzu lange, da klopfte es an der Wohnungstür. »Da hast du es!«, maulte Rachel, »sie sind schon da!«

    Sie stand bereits neben der Tür und betrachtete den kleinen Bildschirm neben dem elektronischen Türöffner. Dort zeichneten sich zwei fast menschliche Gesichter ab. Nur knapp vier Stunden nach seinem Eingriff in das System, standen zwei dieser Androiden vor der Tür, um den vermeintlichen Quertreiber abzuholen.

    Sie betätigte den Summer, und öffnete ihnen dadurch die Tür. Ganz selbstverständlich betraten sie mit den Worten: »Wo ist er?«, die Wohnung.

    Maximilian hatte sich mittlerweile von seinem Stuhl erhoben. Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck erwartete er seinen „Besuch" stehend inmitten seines Wohnraumes.

    »Treten Sie doch näher!«, empfing er die beiden mit einem ironischen Unterton in der Stimme. Er wusste, dass diese Drahtbirnen, dies war ein Schimpfwort unter gewissen Menschen, diese Ironie nicht verstehen konnten.

    Sie reagierten deshalb auch nicht darauf, sondern unterrichteten ihn, dass er auf Grund seines Fehlverhaltens mit ihnen zu kommen habe. »Sind sie Maximilian Goppenhauser?«. Sie warteten seine Antwort erst gar nicht ab, sondern fuhren fort, »Bitte folgen sie uns!«.

    »Schön, wenn man mit euch seit langem persönlich bekannt ist!«, brummte Maximilian. Es war ihm klar, dass es sinnlos wäre, ihnen Widerstand zu leisten, und begab sich ohne Gegenwehr in ihre Obhut. Er kannte diese Prozedur schon zur Genüge. Sie brachten ihn mal wieder in eine ihrer Einrichtungen, um ihn aufs Neue zu „reinigen".

    Diese Prozedur dauerte einige Stunden und sollte eigentlich bewirken, dass die „Programmierung der aufmüpfigen Menschen korrigiert wird, und sie letztlich wieder den gesetzten Parametern der KI entsprächen. Diese glaubte tatsächlich, dass es möglich sei, das menschliche Gehirn zu korrigieren. Nach ihrem Verständnis ähnelte das Gehirn des Menschen dem eines Computerprogramms. Also glaubte das System, man könne es auch genauso einfach überarbeiten. Es müsse NUR den Virus, die Fehlprogrammierung, wie sie es bei Ausrutschern ihrer eigenen Androiden und Maschinen machte, diese vermeintlichen Beschädigungen in der Software des Gehirns, durch ein „Update oder eine Umprogrammierung eliminieren.

    Bei fast allen schien dies auch zu funktionieren, doch nicht bei Max. Er gehörte zu einer kleinen Minderheit, die nach ein paar Tagen so einen Eingriff in ihre Persönlichkeit überwinden konnten. Sie wussten anschließend zwar nichts mehr davon, was in dem „Gebäude der Reinigung" mit ihnen passiert war, doch sie waren wieder die Alten und setzten, allerdings etwas vorsichtiger, ihr Leben und den Widerstand gegen die Drahtbirnen, fort.

    Max war da etwas anders gestrickt. Er lebte, wenn seine Erinnerungen wiederhergestellt waren, weiter, als sei er nie gereinigt worden, und wunderte sich jedes Mal aufs Neue darüber, dass die KI dies zuließ.

    Schließlich, nachdem die Prozedur abgeschlossen war, wurde er zurück in seine Wohnung gebracht, wo ihn seine Verlobte verärgert empfing. »Und? War es das wert?«

    Sie war von seinen Eskapaden gar nicht begeistert. Ja, sie missbilligte es sogar, da sie zu den geschätzten 99% der Menschen gehörte, die sich unter dieser Administration wohl fühlten. Ihr war es egal, wer regierte und wer das Sagen hatte oder sie überwachte. Hauptsache sie hatte ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung, Arbeit und ihre persönliche Freiheit. Schließlich durften sich die Menschen, sofern sie sich an die geltenden Gesetze der Maschinen hielten, frei entfalten und mit allem beschäftigen, was ihnen gefiel und den Frieden der Gemeinschaft nicht störte.

    Er sah sie verwirrt an. »Was bitte … meinst du damit?«

    »Ach so, stimmt ja!«, murmelte sie verlegen. »Es dauert etwas, bis die Behandlung bei dir abklingt!«

    Sie wandte sich von ihm ab und ging Richtung Schlafzimmer! Sie wusste schließlich, dass er morgen wieder der Alte sein würde. »Irgendwie spinnen die Maschinen! Die müssen doch irgendwann merken, dass sie so bei ihm nicht weiterkommen!«, überlegte sie. Schließlich rief sie ihm, ohne sich umzuwenden, zu: »Kommst du auch ins Bett?«

    »Ja, natürlich!«, erwiderte er mit verwirrter Stimme. Er verstand nicht, warum seine Angebetete ihn so harsch angefahren hatte.

    Ein kleiner Junge, so um die zwölf Jahre alt, löste sich aus dem Schatten an der Wand und kam auf Maximilian zu. Schweigend ergriff er seine Hand und sah ihn fragend an.

    »Ja ich weiß!«, brummte Max und tätschelte dem Kleinen den Kopf. »Ich sollte etwas kürzer treten und, was immer ich auch angestellt haben mag, DENEN nicht zu sehr auf die Füße treten!« Er ahnte nur, dass er etwas angestellt hatte, was seine Verlobte ihm verübelte.

    Bob, so hieß der Kleine, war so etwas wie sein kleiner Bruder. Trotz seiner Aversion gegen die Maschinen, hatte sich Maximilian diesen kleinen Kerl eigenhändig gebaut und selbst programmiert. Bob, war eine Abkürzung von: Biomechanisch, optimierter Biodroide.

    Eben, kurz Bob, er war und ist und wird es wohl auch immer bleiben, sein persönlicher Freund, der ihn immer und überallhin begleitete. Er unterstützte ihn natürlich auch bei seinen Attacken gegen das Regime und stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Es war ein halbmenschlicher Biodroide. Anders als die von der KI erschaffenen menschenähnlichen Androiden war der kleine Kerl mehr als „menschlich" …, auch was sein äußeres Erscheinungsbild anbelangte.

    Die KI hatte früh festgestellt, dass zu menschlich aussehende Droiden die Bevölkerung in Angst versetzten, wodurch diese letztlich Misstrauen gegen diese Art Maschinen entwickelte. Irgendwann beendete das System die Weiterentwicklung und das Angleichen der Optik ihrer Androiden an die Menschen und gestaltete sie eben mit dem Makel der Unvollkommenheit.

    Max hatte jedoch nicht aufgehört und so Bobs Äußeres perfektioniert und ihm sein menschliches Aussehen gegeben. Wer davon nichts wusste, glaubte tatsächlich, Bob wäre der kleinere Bruder von Maximilian.

    Er war etwas ganz Besonderes und die einzige Maschine, die Max akzeptierte. Was der Freundeskreis von ihm nicht mal ansatzweise verstand, da der seine Abneigung gegen die Bevormundung durch die KI und deren Maschinen kannte.

    Seine Verlobte jedoch verstand ihn in dieser Hinsicht nur zu gut! Bob war ja auch ein putziges Kerlchen. Witzig, charmant, hilfsbereit und zuvorkommend.

    Und nicht abhängig vom System.

    Kapitel 2

    Der Fremde

    Maximilian saß am Frühstückstisch und stierte gedankenverloren in seine Kaffeetasse, als hoffe er, dort die Lösung seines stetig ansteigenden Unbehagens zu finden.

    Es war mal wieder Montagmorgen und die Auswirkungen seiner »Behandlung« hatten sich mittlerweile verflüchtigt. Ihn beschäftigte, wie immer nach so einer Aktion, die Frage: »Warum fanden sie ihn immer so schnell! War diese Überwachung tiefer im System verwurzelt, als er bislang angenommen hatte?«

    »Möchtest du noch einen Schluck Kaffee?«, riss Rachel ihn aus seinen Gedanken.

    »Wie … wie bitte?« Er riss sich zusammen und sah seine Auserwählte fragend an. »Nein! Eigentlich nicht!«, stotterte er verwirrt.

    Er stützte sich schwer auf die Tischplatte und drückte sich aus seinem Sitz hoch. »Ich muss los!«, stammelte er, »… Zur Uni … Semesteranfang! Heute kommen neue Studenten in meine Vorlesung!«

    Sie stellte die Kaffeekanne mit Schwung auf dem Tisch ab, so dass sich ein Teil seines Inhaltes selbstständig machte und ein merkwürdiges Muster, etwas Omenhaftes, einem Totenkopf nicht unähnlich, auf der Tischdecke hinterließ.

    »Wann hörst du eigentlich mit dem Blödsinn auf, dich mit der Regierung anzulegen?«, polterte sie los, ohne auf seinen Satz einzugehen.

    Er zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. So hatte er sie noch nie erlebt. »Wie … was? Mit wem anlegen?«

    »Na, mit dem … wie du es nennen würdest, dem Establishment!«

    Er grinste verlegen, »Wenn die Maschinen wieder die Position einnehmen, die wir … ich meine natürlich unsere Vorfahren, ihnen vor langer Zeit zugebilligt hatten!«

    Bevor sie darauf antworten konnte, stürzte er zur Tür und schnappte sich sein Jackett und den verdutzt dreinschauenden Biodroiden, riss die Tür auf und brummte noch ein verärgertes »Tschüss«, bevor die Tür mit einem Rums hinter ihm ins Schloss fiel.

    »Was die nur hat?«, wunderte sich Maximilian. »Bis gestern hatte sie noch nie etwas dagegen, wenn ich die Drahtbirnen geärgert habe!«

    Er trat auf den Gehweg und streifte sich erst seine Jacke über.

    Dieser abrupte Stopp, veranlasste seinen kleinen Freund, bei ihm aufzulaufen. Verwundert blickte er an ihm hoch.

    »Ist schon gut!«, lächelte Max und strich Bob über den Kopf. »Nächstes Mal sage ich rechtzeitig Bescheid!«

    Er betrachtete die Umgebung. Die Menschen lebten mittlerweile in gigantischen Städten. Diese Megacitys waren vermutlich, nach dem, was Max aus den Nachrichten und den Erzählungen von Reisenden erfahren hatte, alle ähnlich aufgebaut. Kegelförmige … vielleicht sogar optisch einem Vulkan gleichende Inseln, im grünen Meer der sie umgebenden Natur, die sich im Zentrum bis auf gut achthundert Meter erhoben.

    Die Flächen, die diese Megasiedlungen bedeckten, gingen in die Tausende von Quadratkilometern und die Anzahl der dort lebenden Bevölkerungen … sogar in die, vieler Millionen.

    An die Randgebiete schlossen sich die umweltverträglich betriebenen Agrarflächen, die zur ausschließlichen Ernährung der Bewohner betrieben wurden, an. Die Planungen, der Betrieb und die Bewirtschaftung dieser Regionen wurden gemeinschaftlich von Maschinen und einer Handvoll auserlesenen Farmer betrieben. Diese ernährten die seit langem stagnierende Bevölkerung der Megastädte. Die Maschinen hatten erkannt, dass es nicht langt, dem Menschen nur genügend Nahrung zugänglich zu machen. Sie erkannten, dass nur die Limitierung der Spezies Mensch die Einmütigkeit untereinander und den Lebensraum der Menschen sichern könnte. Da auch die Ressourcen auf diesem Planeten nicht unendlich, sondern tatsächlich endlich für ein bestimmtes Kontingent an Lebensformen waren.

    Das System hatte auf seine Weise der Verschwendungsmentalität Einhalt geboten. Die KI hatte es, durch geschickte Planung und in Zusammenarbeit mit den Menschen, geschafft, alles zu produzieren, was das Einzelwesen zum Überleben brauchte.

    Dieses wurde in den Randgebieten der Megacitys hergestellt und geerntet.

    Über diese Produktionsstätten wurden alle Grundbedürfnisse des ihm anvertrauten Homo sapiens vollkommen erfüllen.

    Untereinander waren diese Städte mit Vakuumröhren, in denen sich Hochgeschwindigkeitszüge extrem schnell von Ort zu Ort bewegten, miteinander verbunden. Diese Art des Transports verband auch die Kontinente. Das Fliegen, den Transport mit Flugzeugen, hatte die KI vor langer Zeit abgeschafft. Man munkelte, dass sie aus Selbsterhaltung diese Art der Fortbewegung eingestellt hatte. Schließlich gab es da noch dieses dritte Robotergesetz. Aber das waren nur Gerüchte.

    Maximilians Blick wanderte wohlgefällig über das grüne Band, das sich vor seinen Füßen durch die Weiten der Straßenschlucht schlängelte. Wo in früheren Zeiten Unmengen von Autos die Luft verpesteten, waren diese Wege nur noch für die Menschen der Megacity zugängig. Ausgenommen ein schmaler Streifen, der jetzt nur noch von Flyboards, den Nachfolgern von Segways, die die Menschheit bereits vor über siebenhundert Jahren erfreute, genutzt werden. Diese Apparate waren die Einzigen innerhalb der Megacitys zugelassenen Transportgeräte, die die Bewohner überirdisch, transportierten. Früher durch zwei Räder angetrieben, bewegten sie sich heutzutage durch Antischwerkraftmotoren. Es waren Fortbewegungsmittel, die noch immer, wie bei den ersten Modellen dieser Vehikel, die mit Rädern, durch die Bewegung einer Lenkstange, angebracht vor dem Fahrer, gesteuert wurden. Je nachdem wohin der den Steuerstick drückte, bewegte sich das Teil in die ausgewählte Richtung.

    Die Energie für den Betrieb des Boards wurde von einem schmalen Kunststoffstreifen in der Mitte des Grüns geliefert. Unfälle wurden vermieden, da die Teile bei einem Hindernis oder beim Verlassen des Streifens sofort stehen blieben. Wer auf diese Art der Fortbewegung, - man sollte dazu schon einen recht guten Gleichgewichtssinn besitzen-, verzichtete, hatte noch die Möglichkeit mit der Hängemagnetschwebebahn fast jeden Ort in der Metropole zu erreichen. Diese Bahn, die fast im Minutentakt über seinem Kopf ihrem Weg folgte, verband die einzelnen Stadtbezirke miteinander und durchzog die Megacity wie ein riesiges Spinnennetz.

    Und die Autos? Eigene Fortbewegungsmittel gab es nicht mehr in den Metropolen. Seitdem die Maschinen das Zepter übernahmen, wurden diese Fahrzeuge unter die Erde verbannt.

    Als Statussymbol des Mannes abgeschafft, wurden sie zu Gunsten einheitlicher Beförderungsmittel abgeschafft. Dort bewegte man sich durch mächtige Röhren mit kleinen schwebenden Kugeln, angetrieben auf der gleichen Basis wie die Flyboards, der Antischwerkraft. Man benutzte sie, indem man diese Kugeln einfach anhielt, zustieg und das Reiseziel nannte. Jeder der wollte, konnte sich eins dieser Fahrzeuge herbeirufen und sich an jeden beliebigen Ort in der Stadt bringen lassen. Letztlich waren sie so in der Lage, je nach ihren persönlichen Vorlieben zu reisen. Diese Art der Fortbewegung war absolut sicher, und die Unfälle gingen seinerzeit auf null zurück.

    Doch das war Maximilian eigentlich egal. Er hatte noch nie, außer … vielleicht ab und zu mal die Schwebebahn, eins dieser Fortbewegungsmittel benötigt oder genutzt.

    Ein leises Summen erfüllte

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