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Träume
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eBook382 Seiten4 Stunden

Träume

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Über dieses E-Book

Ob nun das Geheimnis einer schönen Vase, die Möglichkeit sich alles wünschen zu können was man mag, Liebe die über den Tod hinaus geht, eine unerwartete Rechnung, Jäger die zu Gejagten werden, das wahre Gesicht einer Geisterbahn oder ein seltsames Geschenk, die Geschichten in diesem Buch sind sehr unterschiedlich. Manche verstörend, andere überraschend und einige regen zum Nachdenken an. Doch eines haben alle 13 Storys in diesem Buch gemeinsam, sie bieten kurzweiligen Lesespaß!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum8. Apr. 2022
ISBN9783969405826
Träume

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    Buchvorschau

    Träume - Rex Schulz

    3 WÜNSCHE

    EINE DUNKLE VISION

    PROLOG

    Hallo, zusammen! Mein Name ist Till, Till Wehrmann. Du wirst mich nicht kennen, denn ich bin ein völlig unbedeutender Mensch auf dem Planeten Erde. Ich lebe in Düsseldorf und arbeite als Dockarbeiter im Hafen dieser Millionenstadt.

    Trotzdem möchte ich dir von den Dingen berichten, die hier so passieren. Ich denke, irgendeiner sollte es machen bevor alles den Bach runter geht.

    Wir schreiben jetzt das Jahr 2027 und die ganze Welt ist verrückt! Im Jahre 2020 begann das große Sterben. Die erste Welle zahlreicher Pandemien suchte die Menschheit heim. Der Virus war gnadenlos und wie immer war natürlich niemand daran schuld. Naja, dabei wissen wir doch seit langem, dass ständig irgendwelche schrägen Forschungen betrieben werden und dabei ist dieser Virus wohl entwichen. Er holte sich als erstes die Alten und Kranken. Die Mutation dieser Krankheit war nicht mehr so wählerisch und nahm sich was sie kriegen konnte. Weltweit brach die Wirtschaft zusammen und Chaos brach aus. Plünderungen waren noch eines der harmlosesten Auswirkungen dieser Pandemie. Massenarbeitslosigkeit, Armut und Obdachlosigkeit, die Liste der Probleme war lang. Und wieder starben Millionen. Diesmal traf es die am härtesten, die nur über ein unzureichendes Gesundheitssystem verfügten. Afrika, Asien und Südamerika waren am stärksten betroffen. Wir Europäer, Nordamerika und Australien kamen noch glimpflich davon.

    Die Regierungen setzten alles daran den Zusammenbruch zu verhindern. Es gelang ihnen nur teilweise, aber die Menschheit überlebte auch diese Welle. Die nächste Pandemie überlebten wir nur, da inzwischen strenge Regeln galten, die erbarmungslos mittels drakonischer Strafen durchgesetzt wurden. Die Pandemie-Polizei kannte keine Gnade, wer sich nicht an die Gesetze hielt kam ins Lager.

    Die Chinesen führten Versuche mit einem angeblichen Impfstoff durch, was katastrophale Folgen für dieses Land hatte. Inzwischen war deren Bevölkerung auf einige Millionen Menschen geschrumpft.

    So folgte eine Pandemie auf die andere und hielt reichlich Ernte unter der Bevölkerung unseres Planeten.

    Irgendwann war es dann vorbei. Es gab kaum noch neue Infektionen und die ersten Lockerungen der Gesetze traten in Kraft. Die Überlebenden atmeten auf. Man versuchte die Wirtschaft wieder in Gang zu setzen und langsam zeigte sich ein Licht am Ende des Tunnels.

    Bis letztes Jahr die Aliens kamen!

    Nur ein Idiot glaubt, dass wir die einzige vernunftbegabte Spezies in diesem gigantischen Universum wären. Und da die Dinge sich so schnell änderten, war ich auch nicht sehr überrascht.

    Riesige blau schimmernde Scheiben tauchten urplötzlich über den noch besiedelten Gebieten unseres Planeten auf. Die Berichterstattung überschlug sich mit ihren Mutmaßungen. Invasion, Hilfe oder Aufnahme in einen ominösen Universellen Sternenbund, der Theorien waren da viele.

    Und während die Welt sich den Kopf darüber zerbrach was die Aliens hier eigentlich wollten, ergriffen diese die Initiative.

    Sämtliche Fernsehprogramme zeigten plötzlich nur noch Schneegestöber. Dann erschien ein neues Bild, blaue Schlieren zogen über die Bildschirme. Eine Stimme ertönte: „Es spricht das Volk der Tlak’pa’too. Ihr habt 3 Wünsche, wählt mit Bedacht!"

    Dann verschwand das blaue Gedöns und die regulären Sendungen liefen wieder.

    3 Wünsche?

    Wählt mit Bedacht?

    Erneut ging das Rätselraten los und dann fing es an zu regnen.

    Aus den gigantischen blauen Scheiben über unserem Planeten fielen Millionen kleiner Gegenstände zur Erde hinab. Die Menschen liefen auf die Straßen um das Schauspiel zu beobachten, ich natürlich auch.

    Gebannt sahen wir zu, wie dieser merkwürdige Regen hernieder fiel.

    Dann erschien plötzlich so ein Ding direkt vor mir.

    Es sah aus wie eine Art Spielzeugfernbedienung. Flach, etwa sieben bis acht Zentimeter lang und drei Zentimeter breit. Er hatte eine milchig weiße Farbe und auf einer Seite waren drei bunte Kreise. Einer war rot, der nächste blau und der letzte schwarz.

    Ok, ich griff zu. Kaum hatte ich es in den Fingern, leuchtete es kurz auf.

    3 Wünsche – drei Punkte.

    Hatte jetzt jeder Mensch eine elektronische Alien-Zauberfee erhalten?

    Etwas verwirrt steckte ich das Ding ein und begab mich wieder in mein kleines Appartement.

    Der Fernseher lief und ein Regierungssprecher warnte vor dem Gebrauch dieser Geräte. Natürlich hatte man sofort Maßnahmen ergriffen. Strafgefangenen und die Infizierten in den Lagern wurden die Dinger gleich wieder abgenommen, keiner wollte dass die sich etwas wünschten. Sollte es denn funktionieren.

    Übrigens verschwanden die Alien-Schiffe genau so schnell wie sie erschienen waren und ließen eine verstörte Menschheit zurück.

    Die nächsten Tage waren der blanke Wahnsinn. Keiner wusste ob er sich etwas wünschen sollte oder nicht. Totalitäre Regime wie Nordkorea zum Beispiel, ließen die Wunschtafeln bei Massenveranstaltungen vernichten, die armen Schweine!

    Die Regierungen warnten immer noch vor dem Gebrauch und ließen Versuchsreihen anlaufen.

    Aber viele Menschen probierten es einfach aus!

    Einfache Menschen hatten einfache Wünsche. Wie etwa viele Afrikaner. Die wünschten sich eben jeden Tag satt zu Essen oder eine Kuh, zwei Ziegen, Schafe. Scheinbar funktionierte es.

    Menschen der „zivilisierten Welt" hatten natürlich andere Wünsche. Plötzlich tauchten neue Popstars auf, Bestseller erschiene auf dem Buchmarkt, Menschen waren auf einmal reich usw. usw. Ich war schon versucht, mir eine coole Metalband im Stil von IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST zu wünschen, aber verwarf diese Idee wieder. Es gab bestimmt Besseres was ich gern hätte!

    Aber etwas funktionierte nicht. Vergangenes konnte man nicht zurück holen. Geliebte Menschen, verloren durch die zahlreichen Pandemien blieben tot, der Urwald am Amazonas regenerierte sich nicht wieder und man konnte sich auch keine Regierungen wegwünschen oder die absolute Weltherrschaft erstreben. Jetzt hatte jeder auf der Erde drei Wünsche frei, aber nicht jeder Wunsch war machbar.

    Wie und was man sich wünschen konnte, musste wohl jeder für sich selber ausprobieren. Ja, Wünsche waren kompliziert!

    Aber eines war sicher. Die Menschen, deren Wünsche in Erfüllung gegangen waren erkannte man auf den ersten Blick! Sie trugen farbige Striche auf ihrer linken Halsseite. Einen roten Strich für den ersten Wunsch, einen blauen Strich für den Zweiten und einen Schwarzen für den dritten und letzten Wunsch.

    Manche hatten bereits drei Striche, viele nur zwei oder einen und der Großteil der Bevölkerung hatte sich noch nichts gewünscht.

    Ich selber war mir noch nicht im Klaren, was ich mir denn wünschen sollte. Also ging ich erst einmal ganz normal zur Arbeit und dachte einige Tage nach.

    Irgendwann wusste ich dann genau welches mein erster Wunsch sein sollte! Seit frühester Kindheit war ich von Mutanten fasziniert. Ob MARVEL oder PERRY RHODAN, diese Menschen mit besonderen Fähigkeiten hatten es mir angetan.

    Und ich wollte auch gern ein Mutant sein! Aber nicht so einer wie zum Beispiel Magneto von Marvel oder der russische Doppelkopfmutant aus PERRY RHODAN.

    Nein, ich dachte an etwas ganz Pragmatisches.

    Auf der Arbeit ist mir etwas aufgefallen. Die Säcke, Kisten und andere Gegenstände, die wir trotz Technik von Hand entladen mussten waren stellenweise schon ziemlich schwer. Ok, ich war jung und kräftig, aber wie würde es in der Zukunft aussehen? Noch machte mir die Schlepperei nicht viel aus, aber ich wurde nicht jünger.

    Und so wurde mein erster Wunsch geboren. Ich wollte ein Telekinet sein, mittels meiner Gedanken Gegenstände bewegen!

    Ja, genau!

    So setzte ich mich am Abend in meinen Sessel und nahm das Wunschpad in die Hände. Etwas unentschlossen drehte ich es herum. Sollte ich es wirklich wagen? Fügte ich jemanden mit meinem Wunsch Schaden zu?

    Nein, eigentlich nicht!

    Na dann mal los!

    Ich legte meinen linken Zeigefinger auf den roten Fleck auf der kleinen Tafel. „Ich wünsche mir, mittels meiner Gedanken Gegenstände bewegen zu können!"

    Jetzt war es ausgesprochen.

    Die flache Tafel leuchtete kurz hell auf.

    Es geht los!

    Und was dann folgte, war einfach unglaublich!

    Vor mir erschien ein hell leuchtendes Viereck. Es war rechteckig und hatte die ungefähre Größe von mir, sitzend im Sessel. Ich schien mich in diesem Ding zu spiegeln, aber ich sah den Sessel nur von hinten. Merkwürdiger Spiegel! Dann raste das Viereck auf mich zu und durch mich hindurch. Und dann noch eines und noch eines und immer mehr. Es bereitete mir keine Schmerzen, aber ich saß wie festgeschweißt in meinem alten Sessel. Erneut raste eines dieser Rechtecke auf meinen Körper zu, verhielt kurz in mir drinnen und ich verspürte ein leichtes Ziehen in meinem Kopf.

    Dann war es vorbei.

    Wow!

    Ich rührte mich nicht. Was war da eben passiert?

    Irgendwie hatte ich eher damit gerechnet, dass irgendwelche Drähte aus dem Wunschtäfelchen kommen und in meinem Gehirn herum fuhrwerken würden.

    Aber nein, das war nicht geschehen.

    Ich musste nachdenken!

    Äh, und ich sollte mal ausprobieren ob der Wunsch Wirklichkeit geworden war.

    Ich schaute mich im Zimmer um. Vielleicht erst einmal etwas Kleines und Leichtes!

    In der Ecke lagen noch meine Schuhe, ich hatte sie beim Nachhause kommen achtlos dort liegen gelassen. Ich konzentrierte meine Gedanken auf den linken Schuh.

    SCHWEBE!

    Und dann wackelte der Schuh und begann langsam in die Höhe zu steigen. Nein! Und der Schuh fiel wieder zu Boden.

    Verdammt, es hatte funktioniert! ES HATTE FUNKTIONIERT!

    Erneut fixierte ich den Schuh mit meinem Blick und befahl ihm zu schweben. Und wieder begann der Schuh zu schweben.

    Krass!

    Ich behielt meinen Schuh fest im Blick und kommandierte ihn zur anderen Zimmerseite. Gehorsam bewegte sich die Fußbekleidung auf die gegenüberliegende Wand zu.

    Ich legte den Schuh dort ab und tat dasselbe mit dem rechten Schuh. Wahnsinn! Ich war ein Telekinet!

    Aber wie hatten es diese Außerirdischen geschafft, mir diese Fähigkeit zu verleihen?

    Eine Zeitlang saß ich in Grübeleien vertieft in meinem Sessel. Dann hatte ich, glaube ich die Erklärung.

    Vielleicht hast du schon mal von der Theorie der Parallel-Universen gehört. Angeblich soll es unendlich viele andere Realitäten neben unserer eigenen geben. Also, unendlich viele Erden gleichzeitig, nur eine Winzigkeit voneinander entfernt.

    Das musste die Lösung sein.

    Die Tlak’pa’too mussten die verschiedenen Realitäten beherrschen. Sie waren die Meister der Parallel-Universen! Mann, über was für ein Wissen und eine überragende Technik musste diese Rasse verfügen.

    Sie hatten nichts in meinem Hirn gemacht, sondern einfach die Realität verändert. Das Gerät hatte einfach so lange in den anderen Realitäten gesucht, bis es auf einen Till Wehrmann traf der Telekinese beherrschte. Und dann hatten sie diese Fähigkeit einfach in meine eigene Realität verpflanzt. Einfach so, als würde man eine neue Scheibe in einen Fensterrahmen einsetzen. Und ich war das Fenster.

    Ja, ich denke so muss es sein! Wenn jemand sich etwas wünscht, sucht das Gerät die passende fremde Realität und fügt diese in die Wirklichkeit desjenigen ein der den Wunsch geäußert hatte.

    Einfach genial und einfach, wenn man weiß wie es geht.

    Aber was war jetzt mit diesem anderen Till Wehrmann? Vermisste er seine Fähigkeit oder hatte er gar nicht gewusst, dass er sie besaß? Ok, ich denke es bringt nichts wenn ich mir jetzt darüber den Kopf zerbrach.

    Ich genoss den Rest des Abends noch mit einigen Spielereien und begab mich dann zu Bett. Morgen würde ich meine neue Fähigkeit gleich auf der Arbeit ausprobieren!

    KAPITEL 1

    Die nächsten Tage verbrachte ich damit, meine neue Mutantenfähigkeit zu trainieren und zu perfektionieren. Die Größe der Gegenstände, die ich per Geisteskraft bewegte, wurde immer größer. Auch das Gewicht steigerte ich langsam und stetig. Bald schon fühlte ich mich wie GUCKY, der Supermutant aus der PERRY RHODAN Serie. Ich wurde besser und besser.

    Natürlich war meinen Arbeitskollegen der rote Streifen an meinem Hals aufgefallen. Ich musste mir bisweilen ziemlich spöttische Bemerkungen an hören, die so in Richtung von mehr Zentimetern in meiner Hose gingen. Na, wenn sie glaubten.

    Aber ich war nicht der Einzige, der trotz Warnung seitens der Regierung, Wünsche geäußert hatte. Viele meiner Kollegen in den Docks trugen bereits einen oder mehrere Streifen auf ihrer linken Halsseite.

    Mit einem Lächeln auf meinen Lippen, ertrug ich die die Spötteleien meiner Kollegen und arbeitete weiter hart an meiner Fähigkeit. Natürlich bemerkten die Anderen dies nicht, da ich immer so tat als würde ich den Gegenstand selbst tragen. Ich musste ja nicht alles verraten und ich fand auch, das es niemanden etwas anging welchen Wunsch ich mir erfüllt hatte.

    So saß ich eines Abends in meinem kleinen Appartement und sah beim Abendessen ein wenig fern. Wie schon die ganze Zeit, warnte ein Regierungssprecher die Menschen im Lande davor unbedachte Wünsche zu äußern. Aber scheinbar interessierte sich die Mehrheit der Bevölkerung wenig für diese Warnung. Neue Bands waren wieder aufgetaucht, Filme tauchten auf, die sich irgendjemand nach seiner Story gedreht gewünscht hatte. Ebenso gab es neue Technologien, die bahnbrechend schienen, aber nicht ganz ausgereift waren.

    Ja, es passierte schon eine Menge in unserem Lande und auf der ganzen Welt! Aber wichtig war, dass sich die Welt von den Pandemien erholte!

    Langsam, ganz langsam kam die Weltwirtschaft wieder in Schwung. Die Versorgung der Menschheit mit Gütern des täglichen Bedarfs war gesichert und auch die Landwirtschaft funktionierte fast wieder so gut wie vor den Seuchen.

    Naja, dachte ich. Langsam kam die Welt wieder in die Spur. Der Mensch an sich war eben ein Stehaufmännchen!

    Da wird es doch langsam mal Zeit, über meinen zweiten Wunsch nachzudenken!

    Irgendwann einmal glücklich zu sterben, schien mir ein erstrebenswertes Ziel. Aber dafür einen Wunsch opfern, ok das kann man aber auch anders erreichen.

    Ja, was könnte ich mir noch wünschen?

    Ich schaltete die Glotze aus und trat auf den winzigen Balkon hinaus. Die Luft war angenehm kühl nach den letzten heißen Tagen und so ließ ich mich auf dem Stuhl nieder, der neben dem kleinen Tisch das einzige Mobiliar auf meinem Balkon darstellte. Ich steckte mir eine Zigarette an und blickte in den Himmel. Nicht das es des Nachts besonders dunkel wurde in Düsseldorf, aber trotz der nächtlichen Lichtfülle waren doch einige Sterne zu erkennen.

    Die Sterne.

    Ja, die Sterne! Genau wie Science Fiction Romane und Filme, übten diese Lichtpunkte am Himmel schon lange eine gewisse Faszination auf mich aus. Oft schon hatte ich mich gefragt, ob es noch andere intelligente Lebewesen im Universum gab und wie die wohl aussehen und leben mochten.

    Na, die Frage nach der Existenz außerirdischen Lebens hatten die Tlak’pa’too ja schon beantwortet. Gut, keiner hatte diese Wesen zu Gesicht bekommen, aber sie waren real.

    Aber es gab unter Garantie noch mehr intelligentes Leben! Die müsste man mal besuchen können, dass wäre einfach krass.

    Ja, langsam reifte der zweite Wunsch in mir heran. Aliens auf ihren weit entfernten Planeten besuchen. Das müsste doch machbar sein.

    Nur wie kam ich dahin und wieder unbeschadet zurück? Und ich wollte auf keinen Fall, das jemand von diesem Wunsch wüsste.

    Ok, ich musste mir etwas ausdenken. Da hatte ich wieder was zum Grübeln. Der Wunsch musste korrekt formuliert werden, da konnte ich mir keinen Schnitzer leisten.

    Mit diesen Gedanken ging ich zu Bett, morgen früh musste ich wieder in den Docks schaffen.

    Der nächste und die folgenden Tage vergingen wie im Fluge. Ich trainierte fleißig meine neue Fähigkeit und saß abends grübelnd im Sessel.

    Wie kam ich nur zu den Sternen? Diese Frage war wirklich eine Herausforderung für mich!

    Aber ich war ja nicht auf den Kopf gefallen! Zugegeben, darin hatte sich wohl einiges verändert, aber dumm war ich nicht.

    Irgendwann kam mir dann doch die Erleuchtung. Während ich so da saß und mehrere Münzen in der Luft schweben und Pirouetten drehen ließ, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

    Die Lösung war genial einfach. Hatte ich doch nun die Gabe mittels Gedanken Gegenstände zu bewegen und warum sollte ich nicht auch Kraft meiner Gedanken zu den Sternen reisen können!

    Angeblich soll jeder Mensch über eine Art Astralkörper verfügen und als reines Bewusstsein Reisen unternehmen können. Was, wenn ich diesen Körper bewusst zu den Sternen fliegen lassen könnte. Gedankenschnell von Ort zu Ort bewegen und dann wieder in den biologischen Körper zurückkehren.

    Jo, ich denke das müsste gehen. Nun musste ich nur noch diesen Wunsch korrekt in Worte fassen. Aber dafür war es jetzt schon zu spät, morgen war auch noch ein Tag.

    Nach der Arbeit saß ich wieder in meinem Sessel und dachte über meinen zweiten Wunsch nach.

    Erstens musste ich meine Reise zu den Sternen bewusst steuern können und zweitens durfte ich meinen Körper nicht zu lange verlassen. Was auch immer, wenn der Wunsch funktionierte, auf meinen Bewusstseinsreisen passierte, ich musste sicher wieder in meinen Körper zurückkehren können. Also sollte ich eine zeitliche Begrenzung für die Reise formulieren. Was, wenn ich irgendwo nicht mehr weg kam und mein Körper dann ohne Schutz zu Hause lag. Eventuell war ich gezwungen längere Zeit meinem Körper fern zu bleiben und wenn mich dann jemand finden würde musste der doch meinen ich wäre ins Koma gefallen.

    Nein, das durfte nicht passieren. ich denke, eine Zeitspanne von zwei Stunden sollte reichen. Wenn ich abends auf die Reise gehen würde, wäre ich spätestens um Mitternacht wieder sicher zurück und vor allem würde es niemand merken, dass ich heimlich zu den Sternen reiste.

    Damit war es beschlossene Sache. Zwei Stunden mit meinem Astralleib gedankenschnell durch das Universum reisen!

    Morgen Abend würde ich dann zur Tat schreiten und meinen zweiten Wunsch aussprechen.

    KAPITEL 2

    Nach getaner Arbeit saß ich abends beim Essen und im Fernsehen lief der Nachrichtenticker von N24. Nur halb interessiert las ich die News. Die Wirtschaft lief langsam wieder an und auch die Börsen der Welt arbeiteten wieder. Viele neue, mir nicht bekannte Firmen waren aufgetaucht. Darunter eine Firma namens FUTURE TECH, machten in Robotertechnik und hatten wohl einen Durchbruch erreicht. Na, ob sich da jemand etwas gewünscht hatte? Schmunzelnd beendete ich mein Abendessen und räumte dann den Teller in die winzige Küche.

    Als ich in mein Wohnzimmer zurück kam, verkündete der Nachrichtensprecher gerade, dass wohl für einige Zeit der Kraftstoff rationiert werden müsste. Die großen Ölkonzerne steckten offensichtlich irgendwie in der Klemme, die Förderung von Rohöl war aus nicht genau genannten Gründen ins Stocken geraten.

    Na, zum Glück besaß ich kein Auto. Ich konnte mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren. So eine Großstadt hatte auch einige wenige Vorteile.

    Ok, da war ja noch mein Wunsch!

    Ich machte die Glotze aus und gönnte mir eine Verdauungszigarette auf meinem Balkon. Sehnsüchtig blickte ich zu den wenigen Sternen hinauf, die zu sehen waren.

    Ich drückte die Kippe im Aschenbecher aus und ging nach drinnen. Ich holte mein Wunschpad aus dem Schrank und setzte mich in den Sessel. Entschlossen legte ich meinen linken Daumen auf den blauen Farbfleck auf dem Gerät. So sei es denn!

    „Ich wünsche mir, als reines Geisteswesen meinen biologischen Körper verlassen, gedankenschnell durch das Universum reisen zu können und nach zwei Stunden unbeschadet wieder in meinen Körper zurückzukehren!"

    Die flache Tafel in meinen Händen glühte kurz auf.

    Es war ausgesprochen!

    Wie beim ersten Wunsch erschien wieder dieses leuchtende Rechteck vor mir. Und wieder war da dieses nicht ganz stimmige Spiegelbild meiner selbst. Erneut raste dieser Spiegel durch mich hindurch und es folgten noch viele weitere.

    Diesmal dauerte es viel länger als beim ersten Mal, bis das Rechteck in mir stehen blieb und dann verschwand.

    Stumm saß ich da. Diesmal musste das Gerät wohl länger suchen, bis es die passende Parallelrealität fand und die Fähigkeit in mich einsetzen konnte. Aber scheinbar war alles glatt gelaufen. Ich ging ins Bad, schaltete das Licht ein und betrachtete meinen Hals. Ein blauer Strich war neben dem roten erschienen. Ok, Wunsch erfüllt!

    Da war doch alles einfach irre!

    Ich konnte Telekinese und nun auch noch zu den Sternen reisen. In mir brannte der Wunsch es noch heute Abend auszuprobieren, aber ich verschob den Test auf Morgen. Ich würde mir im Buchladen erst einmal einen Sternenatlas besorgen, damit ich meine Ziele genau definieren konnte. Zwei Stunden waren nicht gerade lang und ich hatte ehrlich gesagt keinen Bock sinn- und ziellos durch das Weltall zu irren.

    Also begnügte ich mich erneut mit einem sehnsüchtigen Blick in den nächtlichen Sternenhimmel und ging dann zu Bett.

    Ich legte den dicken Wälzer auf den Tisch. Mann, war das ätzend mit Maske einkaufen zu gehen! Langsam ging mir dieses Gebot auf den Sack. Es gab doch so gut wie keine Neuinfektionen mehr, wozu dann das alles?

    Ok, sinnfrei sich darüber noch lange Gedanken zu machen. Irgendwas musste die Regierung tun, vielen vermittelte diese Anordnung ein Gefühl von Sicherheit. Mich nervte es einfach!

    Egal, heute Abend würde ich meine neue Fähigkeit ausprobieren!

    Ich ließ meine Einkaufstüte in die Küche schweben und bereitete mir eine schöne Portion Bratkartoffeln mit Salamiwürfeln und vier Eiern.

    Gemütlich ließ ich mich in meinem Sessel nieder und futterte los. Das TV lief nebenbei und ich blätterte in meinem neuen Buch. Es schien ja wirklich eine ganze Menge erdähnlicher Planeten zu geben, die Liste war lang.

    Und manche waren ganz schön weit weg. Ich sollte doch besser in der „Nähe anfangen. Tau Ceti e klang nicht schlecht und war „nur 12 Lichtjahre von der Erde entfernt.

    Ich schlug gleich nach, wo dieser Planet zu finden wäre. Sternbild Walfisch also, da hatte ich schon mal eine Richtung. Heute Abend also!

    Doch bevor ich mich auf die Reise machen wollte, räumte ich den Teller in den Geschirrspüler und machte es mir dann wieder im Sessel bequem.

    In den Nachrichten liefen Berichte von ersten Unruhen und Demonstrationen wegen der Treibstoffrationierung. Die Menschen waren wütend und das sah man auch. Die Polizisten hatten richtig was zu tun. Aufgebrachte Bürger hatten sich vor den Firmensitzen der großen Mineralölkonzerne versammelt und machten ihrem Unmut Luft.

    Bekloppte Welt, wahrscheinlich war das mal wieder ein Mittel um die Preise noch weiter in die Höhe zu treiben.

    Na hoffentlich schoben die Regierungen der Welt diesem Treiben einen Riegel vor.

    Ich begab mich auf meinen Balkon und gönnte mir erst einmal eine schöne gemütliche Rauchzeit. Während ich an meiner Zigarette zog, musterte ich den Sternenhimmel. Leider konnte ich das Sternbild Walfisch nicht entdecken. Zum einem war es hier in der Großstadt viel zu hell und zum anderen lag das Sternbild, meinem Buch zufolge, sehr nah am Horizont.

    Ok, vielleicht sollte ich erst einmal versuchen von außerhalb der Erde das Sternbild zu finden und danach erst zu Tau Ceti reisen.

    Ich schaute auf meine Armbanduhr. Kurz vor halb zehn, gute Zeit! So hatte ich bis halb zwölf Zeit für meine Reise und fand danach noch genug Schlaf um morgen früh halbwegs ausgeruht zur Arbeit zu erscheinen.

    Dann mal los!

    Ich machte mich bettfertig und legte mich hin. Das Licht hatte ich gelöscht und auch die Wohnungstür verschlossen.

    Einige Minuten lag ich in der Dunkelheit meines Zimmers und wünschte mir dann, dass ich meinen Körper verlassen und zum Mond fliegen würde.

    Erst passierte gar nichts, doch dann schien ich auf einmal über meinem Körper zu schweben. Ich sah die Zimmerdecke näher kommen und dachte schockiert, dass dort wohl meine Reise schon zu Ende wäre. Ich hätte wohl besser das Fenster weit öffnen sollen, um einen Weg nach draußen zu haben. Aber nein! Mein Astralleib schwebte einfach durch die Decke hindurch und plötzlich fand ich mich im Freien.

    Zum Mond, dachte ich und auf einmal schwebte ich über dem Erdtrabanten. Wow, es funktioniert! Ich war mehr als glücklich und ließ mich um

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