Ihr bestes Messer: Mörderische Geschichten
Von Annegret Achner
()
Über dieses E-Book
Diese und viele andere Fragen werden in dieser Sammlung mörderischer Geschichten beantwortet.
Allerdings steht nicht die kriminalistische Aufklärung der Tat im Vordergrund, sondern eher die psychische Befindlichkeit des Täters und die gesellschaftlichen Bedingungen, die zu Mord und Totschlag geführt haben.
So schwankt auch die Sympathie des Lesers und der Leserin zwischen Täter und Opfer hin und her. In einigen Geschichten ist es einfacher, sich mit dem Täter zu identifizieren als mit dem Opfer.
Mehr von Annegret Achner lesen
Kanarische Impressionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOmas und ihre Enkel: Lebensinhalt oder Pflichterfüllung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneller, Oma!: Kindergeschichten - nicht nur für Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Ihr bestes Messer
Ähnliche E-Books
Ostfriesisch kriminelle Weihnacht: 25 Krimis und 25 Rezepte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFasching - Eine Studie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRauschgoldengel: Ein bitterböser Weihnachtskrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod am See: Hardy Sylvesters erster Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Heimweh: Schicksale deutscher Auswanderer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Nixen-Clan: Adaia Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHabichtland: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBansiner Fischertod Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie das Leben eben so spielt: Geschichten, Märchen und Gedichte aus Realität und Fantasie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeermädchen und Sternensegler. Geschichten zwischen Traum und Wirklichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Komp(l)ott: oder ein Gastspiel an Jütlands tosender Küste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... Und nahm die Schätze aus dem Hause des Herrn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPommerle (Gesamtausgabe: Band 1 bis 6) (Illustrierte Ausgabe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDornröschen muss sterben: Baltrumkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTee ist auch keine Lösung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTräume von Freiheit - Flammen am Meer: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer Schiffe klaut, kriegt nasse Füße Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnders Sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGMO Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWestern Territory: Der Ruf des Goldes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Braut sieht rot: Ein Cornwall-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPostillion Joseph Bihsig: und andere Geschichten aus dem Prättigau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBretonisch mit Aussicht: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPetrus' starke Truppe: Katastrophales vom Angelwasser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Inseln im Westen: Band 1 Nebelgeister Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Islandfischer: Ein Seefahrer Roman des Autors von "Reise durch Persien", "Auf fernen Meeren" und "Die Entzauberten" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Islandfischer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlätzchenduft und Tannengrün: Weihnachtsgeschichten-Anthologie der Lagerfeuer-Autoren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ernstes Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Thriller für Sie
City on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Angst: Köln Kurz-Krimis Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Maigret und Pietr der Lette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret und der Treidler der Providence Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Amokläufer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArmageddon: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Puzzlemörder von Zons Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5David Copperfield: Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 04 - Diamantenfieber Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Welt unter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Märchenmörder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5James Bond 14 - Octopussy Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Ein Teil von ihr: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeobachtet (Das Making of Riley Paige - Buch 1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Weihnachten bei den Maigrets Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLearning German Through Storytelling: Des Spielers Tod Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Pretty Girls: Psychothriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschwunden (ein Riley Paige Krimi—Band 1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Sandmann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArsène Lupin, der Gentleman-Gauner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSherlock Holmes und der Vampir im Tegeler Forst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod am Bauhaus: Norma Tanns achter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Perfekte Block (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt – Band Zwei) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKopftuchmafia: Ein Stinatz-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Sie Wüsste (Ein Kate Wise Mystery – Buch 1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Maigret im Haus des Richters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSherlock Holmes – Der Bund der Rothaarigen und andere Detektivgeschichten: Vollständige & Illustrierte Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Ihr bestes Messer
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ihr bestes Messer - Annegret Achner
Junge, komm nie wieder
Bild 153824 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.»Käpt'n, backen und banken!«, Greta hängt sich über die kunstvoll gedrehten Tampen, die die Terrasse begrenzen, schaut hinunter auf die 27-Fuß Westerly, die am hauseigenen Steg sanft in den braunen Wellen der Schlei schaukelt, und winkt hektisch mit den Armen. Backen und banken, lächerlich. Das Essen ist fertig, basta.
Ein großer, bärtiger Typ im Overall, Elbsegler auf dem kahlen Kopf, eine brennende Pfeife schief im Mund, kniet auf dem Vordeck. Neben ihm steht eine Dose mit Klarlack und er pinselt sorgfältig Planke für Planke des Stabdecks ein. Der Mann hebt nicht einmal den Kopf, abgeschirmt hinter einer Wand von Seemannsliedern, die aus dem voll aufgedrehten CD-Player im Cockpit dröhnen. Resigniert lässt Greta die Arme sinken. Freddy Quinn singt »Junge, komm bald wieder«. Schiff und Mann sind in einen schalldichten Kokon gehüllt, da kommt ihre Stimme nicht durch.
Greta starrt noch eine Weile hinunter aufs Schiff, streicht mit einer schnellen Bewegung die grauen Strähnen hinter die Ohren, zuckt die Schultern. Junge, komm bald wieder?
Sie konnte nicht genug von ihm kriegen, damals. Aber nun, nach fast vierzig langen Jahren mit Heiner, erwischt sie sich immer öfter bei dem Gedanken: »Junge, hau doch einfach ab. Mach dich vom Acker, nimm dein Boot und verschwinde.«
Sie humpelt ins Haus zurück. Ihr linkes Knie schmerzt heute höllisch, kein Wunder bei der kalten Nässe in den letzten Wochen. Ein paar Kilos weniger würden ihren Gelenken guttun, das weiß sie.
Sie lässt den Blick durch die Küche wandern. Ach was: Küche. Küchenzelle, höchstens. Bullaugen statt Fenster, viel zu wenig Arbeitsfläche, ein kleiner frei aufgehängter Herd, um die nichtvorhandenen Wellen auszugleichen, unpraktische Schränke mit Feststellschrauben für die Klappen, blauweißes Seemannsgeschirr, natürlich unzerbrechlich, blauweiß gestreifte Sitzkissen auf der harten Holzbank.
»Unsere Kombüse«, wie Heiner zu sagen pflegt, wenn er sich die Hände reibend an sie heranschleicht, ihr mit einem rauen Lachen seine Pranke auf den Hintern klatscht. »Na, ganz schön zugelegt in letzter Zeit. Ordentlich was in der Hand.«
Greta deckt den Tisch. Er wackelt ein bisschen, müsste abgezogen werden. Doch im Frühjahr hat Heiner keine Zeit. Er muss sein Segelboot startklar machen.
Gottseidank, seit es draußen etwas heller und wärmer ist, arbeitet er nicht im Haus. Die Titten der Gallionsfigur am Treppengeländer, deren Farbe durch das viele Antatschen längst abgeblättert ist, hat er im Winter neu vergoldet. Die beiden Steuerräder an den Wänden sind mit diesem ekligen Öl eingepinselt worden, dessen penetranter Fischgeruch dann tagelang im Haus hing und ihr Brechreiz verursachte. Aber im Moment kommt er noch nicht einmal dazu zu kontrollieren, ob sie auch die Seglerzeitungen fächerförmig auf dem Sideboard ausgebreitet hat
»Die perfekte Bordfrau«, sein Hochzeitsgeschenk. Mit strahlendem Lächeln hatte er das Buch in ihre Hände gelegt. Und sie, sie fühlte sich auch noch geehrt. Sie war ja so verliebt in ihren blonden, blauäugigen Heiner, der Akkordeon spielte und »Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise« sang, während sie sich an ihn kuschelte. Mit seinem volltönenden Bariton, ganz für sie allein. Ein Hans Albers aus Kappeln, ihr Verehrer, ihr Freund, ihr Mann. Neidische Blicke der Kolleginnen.
Dabei war er gar kein richtiger Seemann. Er hatte nie auf einem Schiff gearbeitet, weder auf einer der großen Skandinavienfähren noch auf den Touristenbooten, die die Schlei entlang tuckerten. Ein bisschen Jollensegeln und feucht-fröhliche Angeltouren mit seinen Kumpels, das war alles. Sie musste dann die stinkenden Fische zubereiten, die sie mit ihren toten Augen anglotzten. Die angeschickerten Männer wollten bekocht werden.
Nein, nach seiner Lehre als KFZ-Mechaniker war Heiner Hausmeister geworden, schlicht und ergreifend Hausmeister bei der St. Nikolai-Kirche in Kappeln. Handwerklich begabt war er ja. Da konnte man nicht meckern. Die dunkle, grazile Greta aus Hessen hatte sich damals als Erzieherin im kirchlichen Kindergarten beworben. Schon an ihrem ersten Arbeitstag, ihr alter Fiat 500 war kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz zusammengebrochen, hatten Heiners geschickte Hände den Motor wieder zum Leben erweckt.
»Lass mich mal machen, lütte Deern«, hatte er gesagt und seine kräftigen Hände auf ihre Schultern gelegt. Sie hatte