Biografie Luisa Piccarreta, Dienerin Gottes: Memoriensammlung Pater Bernadino Bucci O.F.M
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Buchvorschau
Biografie Luisa Piccarreta, Dienerin Gottes - Studiengruppe Hl. Hannibal di Francia
LUISA PICCARRETA
Die kleine Tochter des Göttlichen Willens
Memoirensammlung über die Dienerin Gottes
BERNARDINO GIUSEPPE BUCCI
Ordensangehöriger der Minoriten
Meiner Tante Rosaria
für ihre treue Überlieferung
des Lebens der Dienerin Gottes
Luisa Piccarreta
Imprimatur
[Kirchliche Druckerlaubnis zu Trani]
am 27.11.1948,
Fr. REGINALDO ADDAZI O.P., Erzbischof
ISBN: 978-3-7418-4651-9
Information: www.goettlicherwille.org
Copyright © 2016 – Studiengruppe Hl. Hannibal di Francia
www.goettlicherwille.org
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der Einführung und
den Anmerkungen dürfen reproduziert, gescannt,
oder in irgendeiner gedruckter oder
elektronischer Form ohne Genehmigung
verbreitet werden.
Erste Auflage: August 2016
Eigentum des Autors
INHALTSVERZEICHNIS
EINFÜHRUNG
VORWORT
ERSTES KAPITEL
Biographische Daten
Bedeutsame Daten
Beichtväter und Seelenführer
Die Bischöfe
Liste der Schriften von Luisa Piccarreta
ZWEITES KAPITEL
Das Reich des göttlichen Willens
Einige unveröffentlichte Gebete
DRITTES KAPITEL
Die von der Epilepsie Geheilte
Die Klingel der Zwietracht
Eine vollkommene Stickerin
Die geheimnisvollen Wunden
Pater Pio, Luisa Piccarreta und Rosaria Bucci
Tante Rosarias Geheimnis
VIERTES KAPITEL
Annibale Maria di Francia und Luisa Piccarreta
Der heilige Annibale und die Ordensprovinz der
Kapuziner von Apulien
Luisas Vorliebe für die Kapuziner.
Pater Salvatore da Corato und Luisa Piccarreta
FÜNFTES KAPITEL
Ein seltsames Mittagessen
Die mißlungene Bußübung
Eine Prophetie
Das stürmische Meer
SECHSTES KAPITEL
Der prophezeite Purpur
Der geheilte Bischof
SIEBTES KAPITEL
Luisa und die Jugend von Corato
Der Soldat, der keiner werden konnte
Der auferweckte Junge
Isa Bucci und Luisa Piccarreta
Gemma Bucci und Luisa Piccarreta
ACHTES KAPITEL
Eine Heilung
Die scheuenden Pferde
Der Zönakel in der Via Panseri
Das geheilte Pferd
Der verlobte Soldat
NEUNTES KAPITEL
Luisa, der Schrecken der teuflischen Mächte
Der heilige Tod der Luisa Piccarreta
Der ermordete Junge, der wieder auferweckt wurde
KURZBIOGRAPHIE DES AUTORS
EINFÜHRUNG
Die liebevolle Fürsorge, um das Andenken der Menschen unseres Landstrichs zu bewahren, die sich durch ihre demütige tägliche Arbeit und die Annahme der Leiden dieses Lebens in der Liebe zu Gott und dem Nächsten ausgezeichnet haben, hat den Kapuzinerpater Bernardino Bucci veranlaßt, jene „Familienerinnerungen" zu verfassen, in denen er die Persönlichkeit der Luisa Piccarreta beschreibt, die auch in vertrautem Ton »Luisa die Heilige« genannt wird.
Das Interesse für Luisa ist bemerkenswert sowohl wegen der Aufmerksamkeit, die heute einer Vertiefung der Mystik zukommt (und Luisa ist sicher der Mystik zuzurechnen, da sie durch ihre Kontemplation und die Annahme ihrer körperlichen und geistigen Leiden eine beachtliche Innigkeit mit Jesus erreicht hatte) als auch deswegen, weil Luisa von einigen unserer Brüder (P. Fedele da Montescaglioso, P. Guglielmo da Barletta, P. Salvatore da Corato, P. Terenzio da Campi Salentina, P. Daniele da Triggiano, P. Antonio da Stigliano, P. Giuseppe da Francavilla Fontana, um einige zu nennen) regelmäßig besucht wurde, die ihr die wesentlichen Elemente franziskanischer Spiritualität vermittelt haben und ihrerseits von Luisa die Liebe zu Christus und ihr Engagement bei der Erfüllung des göttlichen Willens erfahren durften.
Möge dieses von Pater Bernardino mit so viel Liebe und Enthusiasmus geschriebene Buch all jene erfreuen, die es lesen, um sich in die Spiritualität Luisas hineinzuversetzen und um ihre Seligsprechung voranzutreiben.
P. Mariano Bubbico
Provinzialoberer der Kapuziner Minoritenfratres von Apulien
image002Luisa in ihrer Schau des FIAT SUPREMUM
VORWORT
Aufgrund einer eindringlichen Aufforderung des nunmehr emeritierten Erzbischofs von Trani, Msgr. Giuseppe Carata, fühlte ich mich veranlaßt, die Zeugnisse über Luisa Piccarreta schriftlich niederzulegen. Es sind dies gesammelte mündliche Zeugnisse seitens meiner Familie und anderer Personen, die die Dienerin Gottes persönlich gekannt haben. In einigen Episoden bin ich direkt beteiligt.
In meiner Jugend hatte ich ständigen und direkten Kontakt mit der Dienerin Gottes durch meine Tante Rosaria Bucci, die ungefähr vierzig Jahre lang Tag und Nacht der Dienerin Gottes zur Seite stand. Die beiden arbeiteten zusammen als Stickerinnen, wodurch sie ihren Lebensunterhalt verdienten. Meine Familie war durch unzählige Bande mit der Familie Piccarreta verbunden. Meine Schwestern Isa, Maria und Gemma besuchten häufig Luisas Haus, auch um von ihr die Kissenstickerei zu erlernen. Gemma, die jüngste von ihnen, war Luisas Liebling. Bei ihrer Geburt hatte Luisa selbst den Namen Gemma vorgeschlagen. Angelina, die Schwester Luisas, war die Tauf- und Firmpatin meiner Schwestern. Wir hatten solch innige Beziehungen zu ihr, daß sie in meiner Familie allseits nur »Tante Angelina« genannt wurde.
Mit Luisa sprach man stets in sehr vertrautem Ton. Ich erinnere mich, daß meine Mutter regelmäßig zu Luisa ging und sich lange mit ihr unterhielt. Über ihre Unterhaltungen ist nichts bekannt. Ich glaube, Luisa hat ihr wohl ihren frühzeitigen Tod vorausgesagt; das entnehme ich der Tatsache, daß meine Mutter öfters über den Tod gesprochen hat und uns gegenüber immer zu verstehen gegeben hat, daß sie nicht mehr lange lebe. Sie verstarb dann auch im Alter von 51 Jahren, drei Jahre nach dem Heimgang von Luisa. In ihrer Todesstunde trug sie ein Hemd der Dienerin Gottes.
Ich selbst habe von der Dienerin Gottes etliche Andachts- und Heilgenbildchen bekommen. Trotz unseres vertrauten Umgangs mit Luisa war ich bei ihr immer schweigsam und wie umgewandelt durch die Faszination, die sie ausstrahlte.
Viel Material habe ich gesammelt und aufgezeichnet, aber es ist mir nicht möglich, alles zu ordnen und drucken zu lassen. Das würde viel Arbeit und Zeit erfordern, über die ich einfach nicht verfüge. So mußte ich eine Auswahl treffen und das veröffentlichen, was ich für das interessanteste hielt, womit ich nicht behaupten will, daß die anderen aufgezeichneten Episoden etwa nicht lohnten, bekannt gemacht zu werden. Ich selbst bin davon überzeugt, daß jede Episode, die irgendwie mit Luisa Piccarreta zu tun hat, nützlich ist, um sie richtig in ihre Zeit einzuordnen.
Ich nehme mir erneut vor, die Ordnungs- und Forschungsarbeit ihrer Memoiren weiterzuführen und eine ausführlichere Biographie über die Dienerin Gottes drucken zu lassen, womit ich ja bereits vor geraumer Zeit begonnen hatte und was ich auch hoffe, so bald wie möglich fertigzustellen.
Pater Bernardino Giuseppe Bucci
ERSTES KAPITEL
Biographische Daten
Die Dienerin Gottes Luisa Piccarreta wurde am 23. April 1865 in Corato, in der Provinz Bari geboren, wo sie auch im Rufe der Heiligkeit am 4. März 1947 starb.
Luisa hatte das Glück, in einer jener patriarchalischen Familien geboren worden zu sein, die in Apulien überdauert haben und die das Landleben lieben, wo sie unsere Häuserblöcke bevölkern. Vito Nicola und Rosa Tarantino, ihre Eltern, hatten fünf Kinder: Maria, Rachele, Filomena, Luisa und Angela. Maria, Rachele und Filomena haben geheiratet. Angela, die allgemein nur Angelina genannt wurde, blieb ledig und blieb an der Seite ihrer Schwester Luisa bis zu ihrem Tode.
Luisa wurde am Weißen Sonntag geboren und am selben Tage getauft. Ihr Vater wickelte sie wenige Stunden nach ihrer Geburt in eine Decke und brachte sie in die Pfarrei, wo ihr die heilige Taufe gespendet wurde.
Nicola Piccarreta war Landwirt auf einem Bauernhof, welcher der Familie Mastrorilli gehörte und sich im Zentrum der »Murge« befand, die zu Torre Disperata gehörten, das 27 Kilometer von Corato entfernt liegt. Wer diese Gegend kennt, weiß auch die feierliche Stille zu schätzen, die dort inmitten einer sonnigen, kahlen und steinigen Hügellandschaft herrscht. Auf diesem Bauernhof verbrachte Luisa viele Jahre ihrer Kindheit und Jugend. Vor den Häusern steht noch immer der gewaltige uralte Maulbeerbaum mit seiner großen Aushöhlung im Stumpf, in der sich Luisa als Kind immer zum Beten vor den indiskreten Blicken der Anderen versteckte. An diesem einsamen und sonnigen Ort begann für Luisa jenes göttliche Abenteuer, welches sie auf die Pfade des Leidens und der Heiligkeit führen sollte. An eben diesem Ort mußte sie unsagbare Leiden ob der Anfechtungen des Bösen erdulden, was mitunter auch körperliches Leid mit sich brachte. Um von diesen Leiden befreit zu werden, flüchtete sich Luisa unaufhörlich ins Gebet, wobei sie sich besonders der allerseligsten Jungfrau zuwandte, die sie durch ihre Gegenwart tröstete.
Die göttliche Vorsehung führte dieses Mädchen auf so geheimnisvolle Wege, die sie außer Gott und seiner Gnade keine anderen Freuden kennenlernen ließen. Und so sagte ihr der Herr auch eines Tages: »Ich wandelte immer