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Charlotte und das Reitinternat - Auf Teufel komm raus
Charlotte und das Reitinternat - Auf Teufel komm raus
Charlotte und das Reitinternat - Auf Teufel komm raus
eBook218 Seiten3 Stunden

Charlotte und das Reitinternat - Auf Teufel komm raus

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Über dieses E-Book

2015/2016: Aufgeregt packen Charlotte, Bonnie, David und Jana ihre Sachen, um mit ihren Pferden ein Mal um den halben Globus nach Neuseeland zu dem Vielseitigkeitslehrgang zu fliegen, den Charlotte und Bonnie beim Osterturnier gewonnen haben. Dort angekommen, treffen sie auf bekannte Gesichter: Maxim und Louis vom Osterturnier! Zunächst überwiegt die Freude über das Wiedersehen und den zweiten Sommer, aber dann hören Charlotte und Bonnie bei der Stadtbesichtigung in Auckland zufällig ein seltsames Gespräch zwischen zwei Männern mit, können sich darauf aber keinen Reim bilden. Doch dann häufen sich die Vorkommnisse. Bis Pharo kurz vorm Abschiedsturnier aus seine Stall verschwindet ...
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum12. Dez. 2020
ISBN9783753132969
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    Buchvorschau

    Charlotte und das Reitinternat - Auf Teufel komm raus - Feli Fritsch

    Titelblatt

    Feli Fritsch

    Charlotte und das Reitinternat

    Auf Teufel komm raus

    Für all die vielen Menschen, die mein Neuseeland-Abenteuer unvergesslich gemacht haben!

    Die Autorin Feli Fritsch ist ein Sommerkind und wurde 1997 im hessischen Darmstadt geboren. Sie wuchs in der Nähe von Frankfurt/Main auf, bis sie 2016 nach dem Abitur nach Mainz zog, um dort Buch- und Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität zu studieren. Seit 2020 studiert sie einen Master an der HTWK Leipzig.

    Schon als Kind begann Feli, Ideen festzuhalten und kleine Geschichten zu schreiben, die mit den Jahren immer länger wurden. Es entstanden Stück für Stück erste Romane.

    Thematisch befassen sich die meisten ihrer Bücher mit Pferden, denn die Liebe zum Reitsport entdeckte die Autorin noch vor der Grundschule. Aber auch da Segeln und eine eigene Segeljolle begleiten und inspirieren Feli seit 2013 zu neuen Büchern.

    Seit 2016 veröffentlicht Feli Fritsch als Self-Publisherin bei epubli Jugendbücher. Ihr erstes Buch als Feli Fritsch ist der erste Band der Reihe Anja und das Reitinternat, in der sie Charlottes Mutter Anja ihre Abenteuer erzählen lässt.

    Weitere Infos unter www.feli-fritsch.de.tl

    Prolog

    Die Geländestrecke war frei. Die Wiese war an diesem Dezembernachmittag fest. Zwanzig Reiter hatten die Strecke bereits hinter sich gelassen. Einige Löcher hatten sich in die vom Nachtfrost harte Erde geschlagen, die noch schnell provisorisch mit Sand gestopft wurden, damit das Turnier nicht in der Halle wiederholt werden musste.

    Pharo und Charlotte standen in den Startlöchern und die Siebzehnjährige trieb den Schimmelhengst entschlossen an, als die grüne Lampe das Zeichen zum Start gab. Pharo zog an und beschleunigte innerhalb von Sekunden. Der kalte Wind schlug ihnen entgegen, als sie das erste Hindernis dieser M-Geländestrecke überwanden und dahinter weiter Gas gaben. Drum herum war es still. Aus dem kahlen Wald kam kein Geräusch. Die wenigen Zuschauer, die bei der Eiseskälte am Wegrand standen und zuschauten, schienen wie gebannt den Atem anzuhalten.

    Charlotte konzentrierte sich voll auf den Parcours und ihr Pferd, als sie den Wall hochritten, den weißen Holzzaun nahmen und dahinter den Wall heruntersprangen, bevor sie durch einen Tunnel galoppierten und es dahinter über einen Dachsprung ging.

    Charlotte Brückner warf einen Blick auf ihre Uhr. Sie waren an Sprung zehn und hatten die Idealzeit an diesem Punkt schon geknackt. Wenn sie weiter so unterwegs sein würden, hätten sie keine Fehler in der Zeitwertung.

    In diesem Moment tauchte der Dachsprung vor ihnen auf und direkt dahinter eine Reihe an Kombinationen, die es in sich hatten. Lange hatten sie sowas Zuhause auf dem Reitinternat geübt. Mit rasendem Puls und ausgeschaltetem Gehör fasste Charlotte die Zügel ein bisschen kürzer und richtete Pharo gerade auf das erste Hindernis zu. Der Hengst spürte die Anspannung, schaltete seinen Kopf an und überwand die Hindernisse weitestgehend selbstständig. Charlotte war erleichtert, als sie die Kombinationen hinter sich ließen und nun auf einer langen Strecke flott galoppieren konnten. Der Hengst zog an, als Charlotte ihm treibende Hilfen und in den Zügeln nachgab. Innerlich war sie froh, oft genug heimlich mit ihm durch den Wald gerast zu sein, auch wenn ihr Vater das sicherlich nicht lustig gefunden hätte.

    Als das nächste Hindernis in Sichtweite kam, suchte Charlotte aber doch den Kontakt zum Pferdemaul und ließ Pharo den Rest alleine machen. Er machte sich den Abstand passend und sprang in einem riesigen Satz über den Graben, der von malerischen Holzzäunen umbaut war. Ein Grinsen breitete sich auf Charlottes Gesicht aus, als sie die Zügel fallen ließ und sich auf die Zielgerade begab. Vor dem letzten Hindernis, einem Strohtunnel mit der Aufschrift Kölner Weihnachtsturniertage 2015, nahm Charlotte die Zügel kaum noch auf, sondern zählte laut die Sprünge bis zum Absprung. Es passte und Pharo flog lang gestreckt darüber hinweg.

    Jubel brach aus, als sie in einer atemberaubenden Zeit die Lichtschranke durchquert und damit eine neue Bestzeit aufgestellt hatten. Charlotte Brückner und Pharo legten sich für das Geländeteam ihres Internats auf Platz Eins!

    „Charly, schrien ihre Freunde und rannten auf das immer noch atemlose Paar zu. „Das war unglaublich.

    Bonnie, Zoey, Jana, Melina, Kiara, Annika und Emilia umrundeten sie und lobten Pharo. Auch die Jungs aus der Clique suchten sich einen Gang, um Charlotte zu gratulieren. David, ihr Freund, küsste sie liebevoll auf den Mund, als sie sich zu ihm herunterbeugte.

    Schließlich fand auch Anja Brückner eine Chance, an ihre Tochter und gleichzeitigen Schützling ranzukommen. „Du bist ganz toll geritten, meine Große!, sagte sie unter Tränen und drückte ihre Tochter fest an sich. „Das war eine ganz fabelhafte Runde.

    Pharo schien den Tumult um sich herum zu genießen. Neugierig schaute er sich um, ließ sich streicheln und loben. Als Charlotte ihn anritt, streckte er den Hals und schnaubte mehrfach hintereinander ab. Sie mussten in die Abreitehalle, damit er sich nicht erkältete. Nicht jetzt, wenn er doch morgen schon in die Quarantäne für Neuseeland gehen würde.

    Beim Osterturnier hatten Pharo und Charlotte nämlich einen Vielseitigkeitslehrgang in Neuseeland gewonnen – genauso wie Bonnie. Und das für zwei Personen. Jana und David waren die Auserwählten, die das Glück hatten, mit ihren Pferden mitfliegen zu dürfen. Und da die Vorschriften für Neuseeland sehr hart waren, mussten Alaska, Daydream, Pharo, Lupita und Aragon schon morgen – zwei Wochen vor dem eigentlichen Abflug – auf die Quarantänestation. In Neuseeland selbst dann noch mal drei Tage. Und dann konnte der Lehrgang losgehen. Ihre Pferde würden, gemeinsam mit einer Menge anderer Lehrgangsteilnehmer aus Deutschland von Frankfurt aus in einer Cargo-Maschine nach Auckland fliegen. Charlotte war aufgeregt und freute sich sehr auf ihren Aufenthalt in der Südsee. Noch nie war sie über die europäischen Landesgrenzen hinausgekommen. Dass es dann gleich Neuseeland war – unfassbar. Fünf Wochen mit ihren engsten Freunden und den Pferden. Weit weg von zuhause, eine Auszeit von allem. Sie war sehr unendlich dankbar, dass sie diese Möglichkeit hatte. Denn billig war das nicht, und wenn das nicht der Sponsor der Gewinnerpreise zahlen würde, hätte sie davon nicht mal träumen dürfen.

    „Unglaublich, Lotte, unglaublich", sagte David immer wieder, wenn seine Freundin im Schritt an ihm vorbeiritt, und riss sie damit aus ihren vorfreudvollen Gedanken.

    „Er war auch echt unglaublich. Als ich Schiss bekommen habe, hat er einfach alles selbst gemacht und mich mitgenommen. Wirklich traumhaft", grinste Charlotte und klopfte Pharos Hals.

    Erleichterung machte sich in ihr breit, als der letzte Reiter durchs Ziel geritten war und niemand ihre Zeit geknackt hatte. Charlotte und Pharo gewannen in der Einzelwertung und holten damit gleich noch den Sieg für ihr Team.

    Laute Jubelschreie umkreisten den Hof, als sich alle freudestrahlend um die Hälse fielen. Charlotte drückte Pharo einen fetten Kuss zwischen die Nüstern. Der Hengst verzog nur die Schnute und knabberte dann an ihrem Reithelm.

    Es war nicht vorstellbar gewesen, aber dank Jana hatte auch das Dressurteam in diesem Jahr einen Sieg geholt. Die Springreiter hingegen hatten den zweiten Platz erreicht. Es war ein ziemlich erfolgreiches Wochenende für das Reitinternat Schloss Rosenthal geworden und alle feierten am Abend auf der Aftershowparty mit allen anderen Teilnehmern. Mit Cola wurde angestoßen und dann zusammengerückt, als es nach Sonnenuntergang doch ziemlich kalt wurde.

    Fünf Wochen mit dir

    Der Weihnachtsbaum leuchtete bunt in allen Farben. Die grünen Zweige wurden von den roten und weißen Kugeln und vom Licht der Kerzen in die unterschiedlichsten Farbtöne getaucht.

    Draußen war es dunkel, als alle in unserem gemütlichen Wohnzimmer eintrafen und sich der Raum rasch füllte. Ich saß mit April am Tisch, meine Hündin war inzwischen ganz schön in die Höhe geschossen und flitzte schwanzwedelnd durch die Menschenmassen.

    Heute Morgen hatte ich Alaska und Pharo vor ihrem Abflug in der Quarantänestation besucht und ihnen ihre Weihnachtsmöhre gebracht, die ich bereits vor zwei Wochen hatte einliefern müssen – ich fand das total übertrieben und sonderlich lecker hatte die Karotte auch nicht mehr ausgesehen. Gemeinsam mit fünf weiteren Pferden waren unsere fünf heute ganz früh morgens in Frankfurt losgeflogen. Es fühlte sich seltsam an, meine Pferde an Weihnachten nicht bei mir zu wissen. Ich hatte meine liebe Mühe, unseren letzten Abend bei unseren Familien und Freunden zu genießen.

    „Charlotte", Oma nahm mich fest in den Arm, als sie mit zwei Schüsseln in den Händen das Esszimmer betrat und mich aus meinen Gedanken riss.

    „Oma, vielleicht sollten wir die Schüsseln abstellen", sagte ich grinsend und nahm ihr eine davon ab. Wir brachten sie zu Mama in die Küche, die nach dem Dilemma im letzten Jahr beschlossen hatte, selbst zu kochen, und nicht mehr auf eine Cateringfirma zu setzen, die uns alle vergiften würde.

    Mama hatte kurz vor Weihnachten im letzten Jahr Essen bei einer Cateringfirma bestellt, weil sich einfach zu viele Gäste angemeldet hatten. Ein paar Tage später, über die Weihnachtstage, lagen wir mit einer Salmonellenvergiftung im Bett. Ich hatte sogar mehr als vier Wochen krank gelegen. Danach war für uns ein neuer Fall gestartet, denn wir hatten rausgefunden, dass der Betreiber des Caterings mehr oder weniger pleite war und Kinder zum Containern losgeschickt hatte, um die Lebensmittel überhaupt noch herbeischaffen zu können, die gebraucht wurde. Dass die natürlich nicht mehr gut waren, schien ihm egal gewesen zu sein. Wir waren nicht die einzigen gewesen, die Folgen erlitten hatten, sodass die Strafanzeige recht schnell vor Gericht gelandet hatte.

    „Freust du dich schon auf deinen Abflug?", fragte Oma und ich stellte fest, dass ich eindeutig zu viel meinen eigenen Gedanken nachhing. Omas Lächeln war genauso strahlend wie der Weihnachtsbaum, bemerkte ich mit einem Lächeln.

    Schnell zwang ich mir zur Konzentration. „Und wie. Ein bisschen nervös bin ich schon, aber ich hab ja meine Freunde dabei. Und ich freue mich wirklich total auf den Lehrgang", gab ich zu und nahm dann Papa meinen Bruder Max ab, damit er Mama in der Küche helfen konnte.

    „Weiß man denn inzwischen, wer euch trainieren wird?", fragte Davids Mom Annette und nahm meiner Mutter einen Topf voll Suppe ab, als sie aus der Küche ins Wohnzimmer kam. Annette stellte ihn auf einen Aufsetzer auf den Küchentisch.

    „Jap. Die Nationalreiter, die 2012 in London für Neuseeland an den Start gingen, sagte ich. „Wir treffen uns auf einer Reitanlage in Auckland, wo wir dann die fünf Wochen über trainieren werden. Die Anlage beinhaltet genug Schlafzimmer, sodass wir direkt über den Pferden schlafen können, erklärte ich und schaukelte Max auf dem Arm.

    Mein kleiner Bruder quiekte. „Marly", sagte er dann wieder.

    „Komm, kleiner Mann, wir bringen dich mal rüber in deinen Laufstall", lachte ich und ging mit ihm los ins Wohnzimmer. Dort setzte ich ihn in seinen Laufstall, wo er begann, mit ein paar Stofftieren zu spielen. Normalerweise war Max um diese Uhrzeit längst müde, aber heute war Weihnachten und im Hause Brückner echt viel los. Es war klar, dass er da nicht müde wurde.

    Es waren alle eingetroffen, als Mama, Annette und meine Omas das Essen ins Esszimmer brachten. Wolfgang, Davids Dad, und mein Vater hatten gemeinsam mit Opa den Tisch ausgezogen, damit alle Platz fanden. Zwanzig Leute quetschten sich an den Tisch und beluden sich die Teller. Die Stimmung war locker und ausgelassen.

    „Ein wenig beneide ich euch ja schon", gab Annika zu, als sie Samuel ihren Teller reichte, um ihn sich füllen zu lassen.

    „Ich wäre glaub ich auch neidisch geworden an eurer Stelle, gab ich zu und zuckte grinsend die Schultern. „Aber Tauschen will ich trotzdem nicht.

    Die anderen lachten. Die Gespräche der Erwachsenen koppelten sich irgendwann von unseren ab und ich vergaß meine Sehnsucht nach meinen Pferden, die gerade mehrere tausend Meter über der Erde in einem engen Flugzeug ausharren mussten.

    Nach dem Essen steckte mir Oma ein Päckchen zu und ich sah sie fragend an. „Für dich. Na los, mach auf", grinste sie.

    „O-okay, sagte ich und machte sorgfältig den Tesafilm ab. Eine Sim-Karte kam zum Vorschein. „Oma, was ist das?, wollte ich etwas dämlich wissen. Ich hatte von Handys schließlich deutlich mehr Ahnung als meine Oma.

    Oma lachte. „Es war – zugegeben – ein wenig schwierig, die zu kriegen, aber ich hab dir eine Handykarte aus Neuseeland besorgt, damit du dort zum Ortstarif telefonieren und schreiben kannst", grinste sie und ich brauchte einen Moment, bis ich das Gesagte komplett verstanden hatte.

    „Danke, Oma, du bist die Beste!" Ich fiel ihr um den Hals und sie drückte mich erfreut an sich.

    „Kein Problem, meine Große. Du sollst uns ja auch mal erreichen können, wenn du schon um die ganze Welt fliegst", lachte sie. Ich nickte freudestrahlend.

    „Lotte. David tauchte neben mir auf und nahm liebevoll lächelnd meine Hand. „Kommst ihr? Es gibt Nachtisch. Er zwinkerte Oma und mir zu. Als er sich umdrehte, grinste mir Oma zu und gemeinsam folgten wir meinem Freund.

    Gerade, als wir die Küche verließen, klingelte es an der Haustür und ich lief freudestrahlend darauf zu. Schon den ganzen Tag hatte ich auf Hannah gewartet, die nun vor der Tür stand und mir lachend in die Arme fiel.

    „Charly, bin ich froh, wieder hier zu sein", sagte sie, ihre Wangen waren von der Kälte draußen ganz rot.

    „Ich freue mich auch, dich endlich wiederzusehen", erwiderte ich und nahm meine Cousine die Jacke ab. Ich hängte sie auf die überfüllte Garderobe, während auch Oma ihre Enkelin begrüßte, und führte Hannah anschließend hinüber ins Esszimmer, wo sie von allen lautstark empfangen wurde. April jaulte und tanzte um sie herum.

    David tauchte neben mir auf und schnappte sich meine Hand. „Ich freue mich auf fünf Wochen nur mit dir", flüsterte er in mein Ohr, dann gab er mir einen Kuss auf die Wange.

    „Ich freue mich auch." Ich blickte ihm tief in die hellbraunen Augen. Sie leuchteten bei meinen Worten.

    „Gescheeeenke", freute sich Melina, als Mama nach dem Essen Richtung Weihnachtsbaum nickte. Die ausgelassene Stimmung war nun auch bei mir angekommen, als wir uns alle verteilten und sich jeder sein Geschenk suchte.

    Ich schnappte mir April und sie legte sich in meinen Schoß, was inzwischen nicht mehr so gut klappte wie früher, denn meine Hovawarthündin war groß und vor allem schwer geworden. Sie drückte mir mittlerweile regelmäßig das Blut in den Beinen ab, wenn wir uns gemeinsam über die Erde kullerten. Als April und ich eine halbwegs gemütliche Position gefunden hatten, nahm ich als Erstes das eingepackte Päckchen, das ich für sie hatte.

    „Süße, Auspacken musst du aber alleine", grinste ich und reichte es ihr. April legte es sich zwischen die Beine und begann damit, das Geschenkpapier systematisch zu zerrupfen und den Knochen, sowie das kleine rote Halstuch freizulegen.

    Ich nahm mir ein Paket, auf dem Für Charly – von den Mädels ;) stand und machte es neugierig auf. Ein kleines Fotoalbum kam zum Vorschein. Dicke schwarze Pappseiten waren mit Ringen zusammengeheftet worden und jeder hatte Fotos reingeklebt und süße Sprüche dazu geschrieben. Es waren Erinnerungen, die wir als Freunde hatten. Von der ersten Klasse an, als ich bereits Emilia und Kiara gekannt hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt: Weihnachten.

    „Das ist für Neuseeland, damit ihr uns hier nicht vergesst", Melina tippte auf das Buch und ich umarmte sie.

    „Das ist total lieb von euch, sagte ich dabei. „Aber wir werden euch unmöglich vergessen!

    Mama hatte mir jede Menge Sommerklamotten aus dem Sommerschlussverkauf mitgebracht und die Abschwitzdecke, die Pharo und ich beim Oktoberturnier im Gelände als Siegerpreis bekommen hatten, tatsächlich mit unseren Namen besticken lassen.

    Als um halb neun alle gegangen waren, ging ich hoch in mein Zimmer und packte den Koffer soweit es ging. Für Alaska hatte ich die Schabracke mitgenommen, die ich zu meinem sechzehnten Geburtstag bekommen hatte. Die Pferdesachen waren bereits im Flieger mitgenommen worden. Jetzt müsste ich nur noch für mich packen.

    Die Aufregung stieg an, als ich die letzten Sachen aus dem Bad zum Koffer brachte und Mama mir die Einkaufstüte brachte, in der sie am Freitag noch ein paar Sachen mitgebracht hatte. Ich stopfte den Bikini aus dem Sommer, die neue Packung mit der Pille – die angebrochene war im Handgepäck – und meine neue SIM-Karte in die Lücken. Handtücher würden wir dort bekommen, genauso wie Bettwäsche. Das hatte der Veranstalter bereits geschrieben und ich war heilfroh darüber, denn in meinem Koffer war kein Nanometer mehr Platz.

    „Ich vergesse

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