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Spuk für Anfänger: Peter und der Geist
Spuk für Anfänger: Peter und der Geist
Spuk für Anfänger: Peter und der Geist
eBook139 Seiten2 Stunden

Spuk für Anfänger: Peter und der Geist

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Über dieses E-Book

Peter ist 12 Jahre alt und führt das normalste Leben der Welt. Die Schule ist sein Alltag. Er hat viele Träume, damit dieser Alltag nicht ganz so ernst ausfällt. Seine Lieblings-Nebensache ist der Fußball, denn Fußballstar werden ist einer seiner Träume. Und dann sind da noch die Mädchen, diese rätselhaften Wesen, sowie Kalle, sein Widersacher. Also alles ganz normal.
Doch als Peter eines Tages der geheimnisvollen Heidi begegnet, ist es vorbei mit der Normalität. Er wird hineingezogen in ein Abenteuer um Zauber, um Fluch und Erlösung, um Freundschaft und um Streit. Es wird sein Leben verändern.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum22. Juli 2012
ISBN9783844227314
Spuk für Anfänger: Peter und der Geist
Autor

Paul Kavaliro

Paul Kavaliro schreibt Bücher für Kinder („Spuk für Anfänger“, „Entchens große Reise“) und Erwachsene („Final Logout“, „#RettetEllen“, die Trilogie „Die zwei Seiten des Ichs“, „Wenn die Raben südwärts ziehen“, „Die Klick-Demokratie“).

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    Buchvorschau

    Spuk für Anfänger - Paul Kavaliro

    Imprint

    Spuk für Anfänger

    Peter und der Geist

    Autor: Paul Kavaliro

    published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    Copyright: © 2012 Paul Kavaliro

    ISBN 978-3-8442-2731-4

    Peter im Traum

    „Na los, aufwachen!", dringt es von fern an Peters Ohr. Seine Mutter weckt ihn, bevor sie aus dem Haus stürmt. Draußen wartet schon Peters Vater im Auto, bereit für den Aufbruch in Richtung Arbeitstag.  

    Peter sinkt noch einmal in die Kissen zurück. Einen verschlafenen Moment später klingelt der Wecker als Zeichen der letzten Warnung. Die Schmach des Zuspätkommens in der Schule droht. Mit einer unbeholfenen Entschuldigung beim Betreten der Klasse und dem Vorbeischleichen am Lehrer blühen dabei weitere Punkte in der „aus dem wird doch nie was"-Wertung.

    Peter kämpft sich mühsam vom Traumreich in den Tag. Eben noch ist er mit der Rettung der Welt beschäftigt gewesen, ist dafür auf Forschungsmission in die Tiefen des Weltalls gegangen – ganz normale Träume, wie sie jemand in diesem Alter hat. Nur träumt Peter vielleicht ein bisschen mehr als andere; nicht nur nachts, sondern auch am Tage, wenn er eigentlich wach ist.

    Aber sein Traum ist jetzt erst einmal vorbei. Die Realität ruft. Sie heißt Gymnasium, 6. Klasse in der 10000-Seelen-Stadt Obertrolla. Gähnend macht sich Peter auf ins Bad. Der Spiegel zeigt einen eher dünnen Jungen, keine Heldenstatur. Mechanisch kämmt Peter seine dunkelblonden Haare. Sie sind kurz geschnitten und mehr praktisch als modisch. So hat er seinen Kopfschmuck bald gebändigt.

    Peters Vorfreude auf die Schule ist sparsam, um es vorsichtig auszudrücken. „Von nichts kommt nichts, predigt sein Vater immer. „Du musst dich anstrengen, wenn du etwas werden willst. Jeder muss das, selbst ein Fußballstar.

    Ja, Fußballstar – das wäre auch etwas für Peter, wenn es schon mit der Karriere als Raumfahrer oder Weltenretter nichts werde sollte. Tausende Fans jubeln ihm von den Rängen zu und balgen sich um sein Autogramm.

    In der echten Welt spielt Peter zwar ganz gut Fußball, aber nicht vor tausenden Fans, sondern eher vor einer Hand voll Passanten, die bei Training oder Punktspiel kurz am Fußballplatz stehen bleiben, weil sie gerade nichts besseres zu tun haben.

    Inzwischen hat Peter gefrühstückt und macht sich auf den Weg in die Schule – quer  durch Obertrolla, „Guten Morgen, Peter! Na, gehts zur Schule?, erschallt der Gruß eines Nachbarn. „Guten Morgen, Herr Persig!, grüßt Peter artig zurück. Immerhin sind sie nett, die Leute hier. Herr Persig und seine Frau haben selbst keine Kinder. Dafür verwickelt der Nachbar Peter manchmal morgens in ein Gespräch. Dass er ihn dabei auf dem Weg zur Schule aufhält, kann ihm Peter verzeihen – gnädig wie er ist.

    Peters Gedanken richten sich jetzt auf den bevorstehenden Schultag. Wenigstens haben sie heute kein Deutsch, bei Herrn Hauptmann, dem Strengen.  

    Um Peter herum wimmelt und lärmt es immer mehr. Er ist an seinem Ziel angekommen, in das die Schüler wie Ameisen hineinströmen. Einige heben sich dabei heraus. Da ist zum Beispiel der elegante Kalle, der eigentlich Karlheinz heißt und zwei Jahre älter als Peter ist. Er fährt schon Moped, heimlich, denn er hat noch keinen Führerschein. Ist es die Rebellion gegen die Gesetze oder ist es das Moped oder ist es beides? Keine Ahnung, jedenfalls ist Kalle ein Star. Er ist wie immer von seiner Clique umringt. Peter gehört nicht dazu, und er würde nicht einmal im Traum daran denken, sich das zu wünschen.  

    Das Läuten der Schulglocke beendet die Cliquenversammlung und auch Peters Gedanken. Er schwimmt im Strom der Ameisen in die Schule hinein.

    Unheimliche Begegnung

    Der Schultag ist geschafft. Hausaufgaben gibt es kaum auf, Fußballtraining ist heute auch keins und Peters Freunde haben sich in alle Winde zerstreut. „Gut", denkt sich Peter, dann kann er ungestört einem seiner Hobbys frönen: er geht in die Bibliothek. Über Obertrolla kann man sagen, was man will, aber die städtische Bibliothek ist eine echte Schau! Dort gibt es alles, was das Herz begehrt, vom alten Bücherschinken bis zum Computer-Zugang.

    „Guten Tag, Frau Keuner, grüßt Peter die Bibliothekarin. Sie ist sehr nett und nervt nicht mit platten Fragen, wie es in der Schule geht und so. Außerdem hält sie so manche neu hereingekommene Rarität extra für Peter zurück, denn er ist einer ihrer besten Kunden. Sogar seine Eltern unterstützen sein Hobby: „Lesen bildet, sagt sein Vater zufrieden. „Lesen ist besser als Fußball, der ist doch viel zu grob", sorgt sich seine Mutter.

    Peter mag die Ruhe der Bibliothek. Im Lesesaal wird nur getuschelt, nicht laut gesprochen. Aus dem Fenster heraus hat man einen weiten Blick auf die Wiese und den angrenzenden Wald. Das ist ein perfekter Platz, sich ein Buch zu holen, einzutauchen in die Geschichte und einen Traum: von edlen Ritter und Feuer speienden Drachen – na gut, früher vielleicht, als Peter noch klein war – jetzt eher von Weltraumhelden und ihren Abenteuern auf fremden Planeten, mit Zivilisationen, die noch nie etwas von der Erde und erst recht nicht von Obertrolla gehört haben. Das ist eine andere Welt, eine nach Peters Geschmack.

    Darüber vergisst Peter die Zeit. Draußen gehen schon die Straßenlaternen an. Doch Peter sitzt immer noch in seiner Ecke und liest weiter, ganz seelenruhig. Irgendwann muss doch Frau Keuner vorbeikommen und die letzten Leser ermahnen nach Hause zu gehen! Aber niemand kommt. Hat sie vielleicht heute eine Vertretung, die das Einläuten der Heimgehstunde vergessen hat? Peter ist jetzt doch etwas mulmig zumute. Er schaut sich um. „Frau Keuner?, fragt er in die Leere. Doch niemand antwortet. Wie gehts jetzt weiter? Ha, er hat sein Mobiltelefon und kann jemanden anrufen! Peter zieht es aus seiner Tasche. „Verflixt!, flucht er, denn die Batterie ist leer. Peter hat wieder einmal das Laden vergessen. Suchend blickt er sich nach Alternativen um. Es muss doch hier irgendwo ein Telefon geben!

    Glück gehabt! Peter findet eins, geht hin, greift zum Hörer und – legt ihn wieder auf. Wer drängt ihn denn? Gern kann er noch ein Stündchen lesen und danach seine Eltern oder den Schlüsseldienst anrufen.

    Also geht er wieder in seine Ecke. Das Buch ist wirklich spannend. Wird die Raumstation gerettet oder wird sie in das Schwarze Loch gezogen? So viel Nervenkitzel gibt es auf der Erde nicht, nirgendwo!

    Aber irgendwie geht es mit dem Lesen nicht so richtig voran. Die angenehme Ruhe der Bibliothek, ohne Krach und nur mit Tuscheln ist einer angespannten Stille gewichen, jetzt wo Peter weiß, dass er allein ist. Selbst das Umblättern der Seiten scheint von den Wänden widerzuhallen. Peter ertappt sich dabei, wie er immer öfter von seinem Buch aufschaut. „Alles Blödsinn, redet er sich selbst seine Angst aus, „allein in der Bibliothek – was soll denn schon passieren?

    Da gibt es ein Geräusch. Peter blickt sich um. Von da hinten ist es gekommen, von einem der Bücherregale – gerade so, als wollte jemand eine Zeitschrift aus einem großen Stapel herausziehen. Seine Knie werden weich. Er liest eisern weiter. Wie kann er später einmal eine Raumstation retten, wenn er sich hier in der Bibliothek fürchtet? Platsch! Ein Geräusch herunterfallender Zeitschriften. Peter handelt wie automatisch, ohne zu denken. Verstecken kommt nicht in Frage, er muss sich stellen. Peter läuft hin zu dem Regal und tatsächlich, ein Schwung Computerjournale liegt auf dem Boden. Peter steht davor und seine Knie fühlen sich an wie Pudding.

    Ängstlich schaut er sich um. „Ist hier jemand?", ruft er in die zunehmend düstere Bibliothek hinein. Draußen gewinnen die Straßenlaternen schon langsam die Oberhand über die letzten fliehenden Sonnenstrahlen. Der Klang seiner lauten Stimme macht Mut. Peter geht los und schaltet überall das Licht an. Wenn hier schon irgendjemand ist, vielleicht ein Einbrecher, dann ist er bestimmt lichtscheu und macht sich dann vom Acker.

     Peters Blick springt angespannt umher. Wenn er jetzt doch nur eine Laserpistole hätte wie die Raumfahrer in seinem Buch! Aber das hier ist keine Raumstation, sondern eine Bibliothek, mitten in Obertrolla, und vor ihm befindet sich kein Schwarzes Loch, sondern ein Haufen heruntergefallener Journale. Frau Keuner wird morgen sauer sein und womöglich denken, dass Peter sie selbst heruntergeworfen hat. Also beugt er sich hinab – der Pudding weicht so langsam aus den Knien – und beginnt aufzuräumen.

    „Tut mir leid, das wollte ich nicht!, sagt da plötzlich jemand hinter Peters Rücken. Er dreht sich blitzschnell um. Aber niemand ist zu sehen. „Hier bin ich!, sagt die Stimme. Sie kommt von der anderen Seite des Regals und jetzt sieht Peter auch, wem sie gehört. Es ist ein Mädchen; es ist etwa so groß wie Peter, scheinbar auch in seinem Alter. Es hat ein freundliches Gesicht und lange blonde Haare, die in einem strengen Zopf geknebelt sind. Naja, der letzte Frisurenschrei ist das nicht. Peter fällt auch auf, dass sie komische Sachen trägt. Sachen? Eher ein altmodisches Gewand, ganz schlicht, aus grobem Stoff.

    „Was machst du hier?, fragt Peter und denkt im gleichen Augenblick: „Idiot! Begrüßt man so ein Mädchen? Schnell schleudert er hinterher: „Äh, ich meine, wie heißt du? – „Ich bin Heidi, sagt sie und streckt ihm ein Stück die Hand entgegen. Aber Händeschütteln ist durch das Regal hindurch ein bisschen schwierig. Also geht Peter eilig in Richtung Regal-Ende, um auf die andere Seite zu kommen. Als er dort angekommen ist, hat Heidi ebenfalls die Seite gewechselt. Jetzt lachen sie beide, denn wieder steht das Regal zwischen ihnen.

    „Wie kannst du so schnell ..., beginnt Peter seine Frage. Da fällt ihm Heidi ins Wort: „Entschuldigung!, sie macht einen Schritt nach vorn, durch das Regal hindurch, als ob es Luft wäre und steht neben Peter. Der kriegt kein Wort heraus. Wie kann jemand einfach so durch ein Regal hindurchgehen? Peter schaut ungläubig – abwechselnd auf das Regal und auf Heidi. Träumt er vielleicht und vermischen sich Traum und Realität? Er kneift sich in die Wange; der Schmerz spricht eher für die Realität. Außerdem steht Heidi leibhaftig vor ihm und reicht ihm die Hand.

    „Ich bin Peter", sagt er mit einer Stimme, die so steinern ist wie sein Gesicht in diesem Moment. Mit großer Vorsicht erwidert er den Händedruck, jederzeit darauf gefasst, dass diese Heidi-Erscheinung vor ihm etwas im Schilde führt. Komisch fühlt sich ihre Hand an: schon wie von einem Menschen, aber irgendwie anders, kühl, fremdartig. Kommt Heidi vielleicht von einem anderen Planeten? Er wischt diesen Gedanken genauso schnell weg, wie er gekommen ist – wohl zu viel Science Fiction gelesen!

    Peter fängt sich langsam. Nach dem Händedruck hat er das Gefühl, dass er nicht in Gefahr

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