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Der Rennfahrer Mark Kirchheim - Band 1 - Motorsport-Roman: Das neue Geschäftsmodell
Der Rennfahrer Mark Kirchheim - Band 1 - Motorsport-Roman: Das neue Geschäftsmodell
Der Rennfahrer Mark Kirchheim - Band 1 - Motorsport-Roman: Das neue Geschäftsmodell
eBook474 Seiten5 Stunden

Der Rennfahrer Mark Kirchheim - Band 1 - Motorsport-Roman: Das neue Geschäftsmodell

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Über dieses E-Book

Der Rennfahrer Mark Kirchheim und seine Freunde nehmen an Tourenwagen-Rennen teil. Ihre Geldmittel sind begrenzt, wie auch der Erfolg. Zum Ende der Motorsportsaison werden drei große Rennteams durch organisierte Kriminalität massiv unter Druck gesetzt. Das Ziel der Organisation ist die Einflussnahme im Motorsport. Alle Machenschaften haben nur ein Ziel.

Weitere Informationen unter
www.MarkusSchmitz.site
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum1. Nov. 2020
ISBN9783753114880
Der Rennfahrer Mark Kirchheim - Band 1 - Motorsport-Roman: Das neue Geschäftsmodell
Autor

Markus Schmitz

Markus Schmitz. Ich bin 1964 in Essen geboren und lebe seit einigen Jahren mit meiner Verlobten in Bochum. Von Beruf bin ich Konstrukteur und habe viele Jahre lang Modellbau betrieben. Im Jahr 2016 entschloss ich mich mit dem Modellbau aufzuhören und habe das Schreiben wieder angefangen. Die ersten drei Bücher ‚Der Rennfahrer Mark Kirchheim‘ handeln von Motorsport und der organisierten Kriminalität. Neben ‚Kommissar Lüppi‘, meiner erste Kriminalromanreihe, ist die zweite Kriminalromanreihe der ‚Privatdetektiv J.W. Göthe‘ hinzugekommen. Weitere Informationen unter www.MarkusSchmitz.site

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    Buchvorschau

    Der Rennfahrer Mark Kirchheim - Band 1 - Motorsport-Roman - Markus Schmitz

    Der Rennfahrer Mark Kirchheim

    Band 1

    Das neue Geschäftsmodell

    Motorsport-Roman

    Autor

    Markus Schmitz. Ich bin 1964 in Essen geboren und lebe seit einigen Jahren mit meiner Verlobten in Bochum. Von Beruf bin ich Konstrukteur und habe viele Jahre lang Modellbau betrieben. Im Jahr 2016 entschloss ich mich mit dem Modellbau aufzuhören und habe das Schreiben wieder angefangen. Die Romanreihe Mark Kirchheim handelt vom Motorsport und der organisierten Kriminalität.

    Weitere Informationen unter

    www.MarkusSchmitz.site

    Inhaltsangabe

    Der Rennfahrer Mark Kirchheim und seine Freunde nehmen an Tourenwagen-Rennen teil. Ihre Geldmittel sind begrenzt, wie auch der Erfolg. Zum Ende der Motorsportsaison werden drei große Rennteams durch organisierte Kriminalität massiv unter Druck gesetzt. Das Ziel der Organisation ist die Einflussnahme im Motorsport. Alle Machenschaften haben nur ein Ziel.

    Diesen Roman widme ich meinem leider

    viel zu früh verstorbenen Freund Uwe M., der

    nach langer Krankheit im März 2019 von uns

    ging. Für mich ist er die Romanfigur Uwe Müller.

    Vorwort

    Die eigentliche Idee war, einen Roman über den Motorsport zu schreiben. Da ich mich seit meinem zehnten Lebensjahr für Motorsport interessiere und in den letzten Jahren feststellte, dass es keine Romane mit motorsportlichem Hintergrund gibt entschloss ich mich daher, diese Romanreihe zu schreiben. Nach einigen Seiten fiel mir ein, dass es Regeländerungen im Tourenwagensport in den Jahren 1992 zu 1993 gegeben hat. Diese habe ich dann verwendet, um eine fiktive Geschichte dazu zu schreiben. Die Hintergründe sind jedoch frei erfunden.

    Um einen leichteren Überblick zu behalten habe ich jeweils Tag, Zeit und Ort bei einem Handlungs- und Ortswechsel eingefügt.

    Die Uhrzeitangaben im Roman lassen erkennen, wie nah Freud und Leid zeitlich beieinander liegen können.

    Ich habe mir bekannte Orte in dem Roman verwendet. Während des Schreibens sind mir einige vorkommende Personen schon etwas ans Herz gewachsen.

    Diese Geschichte ist reine Fiktion. Die Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Firmen, Hersteller, Orte und Ereignisse entstammen entweder der Fantasie des Autors oder wurden auf fiktionale Weise verwendet.

    Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen, mit Ereignissen und Orte wäre vollkommen zufällig.

    Impressum

    Texte: ©2017 Copyright by Markus Schmitz

    Alle Rechte vorbehalten

    Umschlag: ©2017 Copyright by Markus Schmitz

    Alle Rechte vorbehalten

    Verlag:

    Markus Schmitz

    Gertrudenhof 1

    44866 Bochum

    www.Schmitz-Sobaszek.de

    Info@Schmitz-Sobaszek.de

    Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH,

    1

    20. September 1992, Sonntag, 8.00 Uhr

    Nürburgring in der Eifel

    Alle vier waren am Vorabend erst sehr spät ins Bett gekommen. Die Probleme mit Marks „Alten" waren nicht mehr von der Hand zu weisen. Ihre große Müdigkeit war auch schon von der Bedienung im Restaurant bemerkt worden. Der mitleidige Blick und der sehr persönliche Service von ihr sagten ihnen, dass man selbst im Dorint Hotel von den Problemen wusste. Auf Marks Wunsch hin waren sie alle vier an dem Morgen dort frühstücken gegangen. Das Frühstück dort war zwar nicht gerade günstig, aber sehr reichhaltig und eine willkommene Abwechslung nach der vergangenen Nacht. Er selbst hätte auch gerne einmal immer im Hotel übernachten wollen, aber bei der Augenblicklichen finanziellen Lage war daran nicht zu denken. Es war 8.15 Uhr als die Bedienung zum Kaffee nachschenken wieder vorbeikam. Nach ein paar allgemeinen Wortwechseln bezahlte Mark und alle vier verließen das Restaurant. Auf dem Weg ins Foyer wurden sie von zwei Journalisten angesprochen.

    „Sie sind doch Mark Kirchheim?", fragte einer der beiden und sah dabei zu Mark.

    „Ja, der bin ich", antwortete er.

    Sie kannten die Beiden nur vom Sehen. Es gab viele Journalisten, die ihre Arbeit vernünftig ausübten ohne dabei irgendeine Phantasie mit in die Reportagen hinein zu dichten. Mark hatte aber auch schon viele schlechte Erfahrungen gemacht. Doch diese beiden sahen wie „Fachjournalisten" aus. Mit dieser Spezies hatte man am wenigsten Ärger, so seine Erfahrung mit den Jahren. Man konnte sie zumeist an den mitgeführten Kameras und Schlägermützen auf ihren Köpfen erkennen. Denn Zeitungsreporter hatten selten die Kameras selbst dabei, da ein separater Kameramann ihnen auf Schritt und Tritt folgte.

    „Von welchen Motorsport Zeitschriften sind Sie?", erkundigte er sich.

    „Sie haben uns als Fachjournalisten erkannt?"

    „Vom Sehen her kenne ich Sie beide."

    Die drei Freunde von Mark verabschiedeten sich schon Mal und gingen zum Fahrerlager vor. Mark teilte ihnen mit, er würde gleich nachkommen. Das dies nicht so schnell der Fall sein würde, wussten sie. Sie kannten ihren Mark halt.

    „Also, ich bin Maik Bishelm von der Motorwelt Aktuell und das ist Jochen Heims vom Magazin Touren-Racing."

    Von diesen beiden Zeitschriften hatte er schon gehört, er hatte auch schon mal die eine oder andere in der Hand, aber kennen wäre zu viel gesagt.

    „Und was möchten Sie wissen?"

    Wobei er auf die Vitrinen hinter den beiden Journalisten schaute, die sich im Gang befanden. Diese beinhalteten Souvenirs von bekannten Rennfahrern, wie zum Beispiel, Ayrton Senna, Gerhard Berger, Alain Prost, Nigel Mansell, Klaus Ludwig und weiteren. Auch konnte man Artikel von Rennställen wie McLaren, Ferrari, Benetton und anderen sehen.

    „Wir haben im Fahrerlager von Ihren Schwierigkeiten gehört. Könnten Sie uns da näheres zu sagen?", fragte Maik Bishelm.

    „Ja, das kann ich. Also, die Probleme habe ich ja nicht erst seit gestern."

    Marks Mundwinkel verzog sich ein wenig und es trat eine kurze Pause ein.

    „Seit wann ungefähr?"

    „Angefangen hat es Mitte der letzten Saison. Da begannen die ersten Antriebsprobleme. Kurz darauf folgten Getriebe, Motor, Elektrik und so weiter. Gestern lief der Motor nicht richtig rund, was zu zeitweiligen Aussetzern führte. Erst nach dem Training bekamen wir es richtig in den Griff. Da war es für eine gescheite Platzierung allerdings zu spät."

    „Stimmt es, dass Sie gestern kurz vor der Ford-Kurve einen Ausritt hatten?"

    „Stimmt."

    „Und wie kam es dazu?", erkundigte sich Jochen Heims, der bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort gesprochen hatte.

    „Ich hatte wieder einen meiner tollen Motoraussetzer, antwortete Mark sarkastisch. „Mein Fehler war es, dass ich dabei zu weit über die Curbs (flache Randsteine an Rennstrecken) kam und mich aus heiterem Himmel gedreht habe. Dabei ist das Heck rückwärts in die Leitplanken eingeschlagen, was uns Arbeit für fast eine ganze Nacht bescherte.

    „Wie schlimm war es?", fragte Maik Bishelm.

    „Es hat für den Kofferdeckel mit Flügel sowie hinterer Wand mit Beleuchtung gereicht."

    „Was mussten Sie alles austauschen und hatten Sie Ersatz dabei?"

    „Die Beleuchtung bekamen wir von dem Bogandi-Team und einen neuen Flügel hatten wir noch selbst. Der Rest war Ausbeulen."

    „Wissen Sie schon von welchem Startplatz Sie starten werden?"

    „Ja, klar. Vom Letzten, dem Achtundzwanzigsten aus."

    „Dann wissen Sie noch nicht, dass das Jannson-Team mit den beiden BMW M3 über Nacht abgereist ist?"

    „Nein, das ist mir neu!"

    „Wie alt ist Ihr 3er BMW jetzt eigentlich, Herr Kirchheim?", erkundigte sich Maik Bishelm.

    „Mmh, etwa vier Jahre habe ich ihn. Davor war er schon drei Jahre bei einem anderen Team."

    „Wie stellen Sie sich den Rest der Saison vor?"

    „Wir müssen versuchen die Probleme in den Griff zu bekommen. Ob uns das gelingt wird sich in der restlichen Saison zeigen."

    Mark schaute auf die Uhr und fing an sich langsam abzuwenden.

    „Sie müssen mich jetzt bitte entschuldigen, es ist fast halb neun. In ein paar Minuten beginnt das letzte freie Training."

    Die beiden verabschiedeten sich von ihm bevor er flotten Schrittes im Foyer verschwunden war. Das Hotel verließ er durch den Haupteingang. Dann bog er nach rechts ab, am Ring-Museum vorbei. Nach wenigen Schritten war die Brücke erreicht, die über die Rennstrecke führte, direkt an die Boxengasse und in das Fahrerlager. Vom anderen Ende der Brücke konnte man Teilstücke der Rennstrecke sehen, die Bitkurve, den Hatzenbachbogen (hinterher auch ITT Bogen genannt), die Veedol-Schikane und die Coca-Cola-Kurve. Noch weiter hinten waren Streckenabschnitte der alten Nordschleife zu erkennen. Über die Coca-Cola-Kurve hinaus erhob sich in einigen Kilometern Entfernung die alte Nürburg. Diese wurde im Mittelalter auf einem Berg errichtet und wird noch heute von Touristen häufig besucht. Nach einem kurzen Blick auf die Strecke eilte Mark die zwei langen Treppen hinab. Heims und Bishelm folgten ihm langsam. Die Brücke, die vor der Rennstrecke begann, endete mitten im Fahrerlager. Dieses Fahrerlager hatte die Größe von ungefähr fünf Fußballfeldern. Am Treppenende angekommen eilte Mark nach rechts und war nach ein paar Schritten im immerwährenden Gewühl verschwunden. Von dort aus erstreckte sich das lange zweistöckige Boxengassen-Gebäude vor einem. Wie bei jedem Rennen waren mehrere Gänge parallel zu dem Boxengassen-Gebäude gebildet worden. Eine fast unzählige Ansammlung von Zelten, Zeltpavillons, Transportern, Lkws und Wohnwagen waren zu sehen. Alle paar Meter waren noch Schlagschrauber, Werkzeuggeräusche, Stimmengewirr und vor allem immer wieder aufheulende Motorenklänge zu vernehmen. Man spürte förmlich die noch herrschende Hektik überall. Auch die Boxen waren belegt. Diese waren jedoch den großen finanzstarken Teams vorbehalten.

    Als er zu den drei Freunden am Teamplatz stieß rief Michael, einer von zwei Mechanikern im Team, Mark entgegen.

    „Schön, dass du da bist."

    „Ist ja schon gut. Ich habe mich doch schon beeilt", rechtfertigte Mark sich.

    Das Kirchheim-Team bestand aus dem Fahrer und Teamchef Mark Kirchheim und den beiden Mechanikern Michael Böster und Frank Lönz sowie Moni Rogel, die Freundin von Michael und Köchin im Team. Marks Freundin musste an Wochenenden häufig arbeiten und war auch dieses Mal nicht dabei. Außer dem „alten" gelben 3er BMW waren noch ein Transporter und ein Zeltpavillon vorhanden. Der Transporter und der Pavillon standen, wie bei den meisten anderen auch, quer zu einem der vielen Gänge. Unter dem Pavillon befand sich der 3er BMW. Mark sprang in den Transporter zum Umziehen und kehrte nach wenigen Minuten wieder zurück. Der Helm lag, wie gewohnt, im Wagen. Er zog den feuerfesten Kopfschutz über, nahm den Helm aus dem Wagen und setzte ihn auf. Frank Lönz überprüfte währenddessen den Luftdruck an den Reifen. Mark setzte sich in den Wagen und schnallte sich an. Bei den umliegenden Teams fuhren die ersten Wagen zur Rennstrecke. Frank war mit dem Überprüfen der Reifen fertig und Mark ließ per Druckknopf den Motor an. Nach zwei Fehlversuchen sprang er an. Langsam rollte der 3er BMW unter dem Zeltpavillon hervor. Ein Blick nach links und Mark fuhr im Schritttempo zum Start- und Zielturm. Dort angelangt musste er durch die Boxengasse fahren. Am Ende der Boxengasse saß, in einem Türmchen, der Mann, der für die Ampelschaltung zuständig war. Diese Ampel wurde zu Beginn des Trainings auf grün geschaltet. Mit leicht durchdrehenden Rädern befuhr er die Rennstrecke. Nach einem kurzen geraden Stück kam die erste Rechts-Links Kombination, auch als Castrol-S bezeichnet. Dann die Fichtel- und Sachs-Passage herunter und nach einer Linksbiegung auf die Ford-Kurve zu, vor der sich Mark am Vortag gedreht hatte. Diese passiert, musste in kurzer Entfernung durch die leichte Opel-Biegung gefahren werden. Die darauffolgende Dunlop-Kehre führte danach wieder zurück. Oben angelangt ging es durch zwei Kurven, die RTL und die Bit. Ein bisschen geradeaus und es kam der leichte rechte Hatzenbachbogen gefolgt von der Veedol-Schikane, einer Links-Rechts-Kombination. Die letzte Biegung vor Start und Ziel war dann die Coca-Cola-Kurve. Hinunter an der Boxengasse und an Start und Ziel vorbei.

    Michael, Frank und Moni standen währenddessen an der Boxenmauer und folgten mit ihren Blicken dem Kirchheim BMW. Fünf Sekunden waren vergangen als Mark im Castrol-S verschwunden war. Als er erneut vorüber kam waren 1.40,71 Minuten vergangen. Die Streckenlänge betrug 4.5 km. Mit 800 m war sie auch die höchste Rennstrecke Europas. Inzwischen war die Strecke voller geworden, trotzdem kam der Kirchheim 3er nach 1.39,89 erneut vorbei. Zur Freude des Teams, denn am Samstagstraining war er mit 1.42,45 28ster geworden. Der Bestplazierte, Udo Janßen, hatte den Kurs mit 1.37.41 umrundet. Noch im Vorjahr war keiner unter die 1.40er Zeitmarke gekommen.

    „Hätte Mark diese Zeit am Samstag geschafft, wäre er noch als achter in die Startaufstellung gekommen", meinte Frank.

    „Das es nicht an Mark gelegen hat, ist uns allen dreien klar", sagte Michael.

    „Trotzdem seid ihr doch noch nicht dahintergekommen, wieso der Motor immer mal wieder diese Aussetzer hatte. Denkt doch nur mal an das Rennen auf dem Norisring. Da haben wir vier noch gedacht, wir hätten es geschafft", bemerkte Moni.

    „Ja, danach folgte das Rennen in Singen mit denselben Motorproblemen wie hier. Das Avus-Rennen in Berlin war danach das schlimmste in diesem Jahr. Getriebeprobleme, Kardanwellenschaden und zum Schluss flog Mark auch noch die linke vordere Bremsscheibe um die Ohren", erinnerte sich Michael.

    „Ihr müsst mich jetzt mal entschuldigen, denn ich habe keine Zeit mehr hier noch länger herum zu stehen. Schließlich wollt ihr gleich was zu essen haben."

    Mit diesen Worten verschwand Moni aus der Boxengasse in Richtung Transporter.

    „Trotz allem hat unser Meister nie die Hoffnung aufgegeben", erinnerte Frank.

    „Wie soll er auch? Schließlich hat er dich ja als ´Genie´ im Team!", frotzelte Michael.

    „Da kommt er wieder. Mal sehen, was er dieses Mal gebraucht hat?"

    „Mmh, Wahnsinn, 1.38,64 Minuten. Er wird immer besser!"

    „Das sieht für das Rennen heute Nachmittag gut aus."

    Noch ein paar Runden lang versuchte Mark die Zeit zu verbessern. Doch zunehmender Verkehr auf der Rennstrecke und der Ablauf der halben Stunde für das Warm-up machten dies unmöglich. Als die Zielflagge vor ihm herunter ging, kam Mark nach der gewöhnlichen Auslaufrunde bis an die Boxengasse gefahren, um vor dem Start- und Zielturm mit dem Wagen in einem der Gänge im Fahrerlager zu verschwinden. Michael und Frank gingen, nein sie schlenderten fast, guter Dinge zum Transporter zurück. Als sie dort eintrafen war Mark bereits aus dem Wagen geklettert und hatte sich seines Helms und der Sturmkappe entledigt. Da das Essen noch längst nicht fertig war, fingen alle drei mit dem Säuberungsritual vor dem Rennen an. Michael und Frank machten sich über die Insekten her, die ein lesen der Werbeaufkleber auf der Motorhaube fast nicht zuließen. Diese kleinen Biester hatten ganze Arbeit geleistet. Umso schwieriger war es, sie von der Motorhaube und Windschutzscheibe zu entfernen. Nach dem Rennen, wenn man mehr Zeit hatte, ging man hin und legte feuchtes Zeitungspapier über den vorderen Wagenteil, was das Säubern danach sehr viel leichter machte. Das diese Zeit jetzt nicht da war, war klar. Inzwischen war es halb zehn geworden und in einer halben Stunde musste Mark zur Fahrerbesprechung, die für alle Fahrer Pflicht war. Ein Nichterscheinen wurde mit einer Geldstrafe nicht unter tausend Mark geahndet. Durch Einführung dieser Maßnahme kam es fast nie vor, dass ein Fahrer fehlte. Die nächste Viertelstunde putzte Mark noch am Heck seines Wagens weiter.

    „Ich gehe jetzt zur Fahrerbesprechung", teilte Mark den beiden Freunden mit.

    „Ist gut", sagte Michael und wollte schon weiter putzen als ihm noch etwas einfiel.

    „Hey Mark, kannst du die Anderen nicht mal bitten, uns eine Runde Vorsprung geben? Das wäre doch nett, nicht wahr?"

    „Super, Michael", erwiderte Mark und verdrehte seine Augen dabei.

    „Schon gut, war ja nur so eine Idee", antwortete Michael.

    „Das war eine Scheißidee", sagte Frank.

    Mit diesen Worten verschwand Mark um die nächste Zeltecke. Michael und Frank putzten währenddessen weiter. Als ein paar Minuten vergangen waren, erschien Moni.

    „Oh, ist Mark schon zur Fahrerbesprechung?"

    „Na klar, wir haben ja schon kurz vor zehn."

    Sonntag, 10.00 Uhr

    Fahrerbesprechung

    Alle hatten sich eingefunden. Der Rennleiter begrüßte einzelne Fahrer bei seinem Hereinkommen und eröffnete die Besprechung mit den Worten: „Ich begrüße Sie alle und möchte Sie um einige Dinge bitten, erstens - bitte nicht in der Startphase, wie beim letzten Mal, das Rennen schon im Castrol-S entscheiden zu wollen und das dortige Kiesbett pflanzfreundlich umzupflügen. Denn schließlich war beim Neustart nur noch das halbe Fahrerfeld vorhanden. Zweitens - bitte nicht die ersten Stoßstangen schon in der Dunlop-Kehre lösen. Wir, die Rennleitung, sind dann gezwungen Sie an die Box zu rufen. Das gefällt Ihnen nicht, dem Zuschauer nicht und schon gar nicht den Sponsoren. Zudem stört es nur den Rennverlauf. Drittens - sollen doch bitte die Langsamen von Ihnen die geschwenkten blauen Fahnen beachten. Für die, die es immer noch nicht wissen, diese Fahnen bedeuten, dass ein schnellerer Wagen Sie zu überholen gedenkt."

    Nach noch einigen weiteren Verhaltensvorschriften endete der Rennleiter mit den Worten: „Ansonsten hoffe ich, dass es ein interessantes Rennen wird und der Beste gewinnen möge. Ach ja, die drei ersten sollen doch bitte nach dem Rennen an die Pressekonferenz denken, die ja bekanntlich Pflicht ist."

    Einige unterhielten sich noch in kleinen Grüppchen, während andere sich wieder zu den jeweiligen Teams begaben. Mark stand aus der zweiten Sitzreihe auf und war im Begriff zu gehen als er von zwei anderen BMW-Fahrern angesprochen wurde. Sie waren beide vom Bogandi-Team, welches ihm am Vortag die fehlenden Heckleuchten gegeben hatte.

    „Wir haben gesehen, dass der Wagen wieder ganz passabel aussieht", sagte Günther Göge

    „Ja, das hat ganz gut geklappt."

    „Hattet ihr denn viel zu tun?"

    „Nein, nur Blecharbeiten. Wir haben das Heckblech herausgezogen."

    „Waren die Befestigungspunkte von den Heckleuchten denn nicht in Mitleidenschaft gezogen?"

    „Es ging so. Ja, eigentlich fast gar nicht."

    „Du bist jetzt auf den 26ten Platz vorgerutscht, haben wir gesehen."

    „Wisst ihr denn, warum das Jannson-Team abgereist ist? So überraschend vor allen Dingen..."

    „Man munkelt, dass es um Geld ging."

    „Was!?... Das Jannson-Team?"

    „Wird aber so erzählt. Wir können ja mal die Kollegen aus dem Mercedes-Lager fragen. Sandy Kaan, Armin Berghard und Mark Hinsdorf stehen dort drüben."

    Gesagt, getan rief Mark auch schon zu den Genannten herüber.

    „Hallo, ihr Sternfahrer, kommt doch mal zu den Weißblauen herüber."

    „Sollen wir euch die Rennstrecke erklären?", rief Armin Berghard zurück.

    Nach ein paar Schritten waren alle drei Mercedes-Piloten zu den drei BMW-Piloten gestoßen.

    „Womit können wir euch denn weiterhelfen?", wollte Sandy Kaan wissen.

    „Wisst ihr Näheres über das Jannson-Team?", fragte Mark.

    „Weil sie so überraschend abgereist sind?, fragte Armin Berghard zurück und sagte weiter: „Was ich so in letzter Zeit gesehen habe war, dass sich immer öfter neue Leute bei dem Team befanden.

    „Ach, du meinst diese Typen in den dunklen Anzügen?", erkundigte sich Mark Hinsdorf.

    „Ja, jedenfalls passten sie nicht dorthin. Die unternahmen auch nichts bei dem Team. Sie standen eigentlich immer nur herum", teilte Armin den anderen fünf mit.

    „Vielleicht Leute vom Hauptsponsor. Was für eine Firma war das noch einmal?"

    „Mmh... sag mal schnell... irgendeine Softwarefirma war das doch!"

    „Wie auch immer, aber ich muss jetzt zum Team", sagte Sandy.

    „Wir auch", sagten ebenfalls Günther und Rüdiger. Dem schloss sich Mark Hinsdorf auch an. Nach kurzen Augenblicken waren Armin und Mark alleine. Nachdem sie beide noch ein wenig spekuliert hatten, gingen sie langsam Richtung Fahrerlager zurück. Nach ein paar Minuten war Mark dann wieder bei den noch putzenden Michael und Frank angekommen. Die wollten natürlich über den Inhalt der Fahrerbesprechung informiert werden. Nach kurzem Bericht waren die beiden dann auch schon in gleichen Spekulationen vertieft wie die Fahrer. Mark ging währenddessen in den Transporter, wo Moni mit dem Essen fertig war.

    „Huch, Mark, wieder da? Mein Gott, hast du mich aber erschreckt."

    „Oh, das tut mir leid. Das war nicht meine Absicht."

    „Nicht schlimm, aber wir können jetzt gleich essen. Bist du so nett und deckst den Tisch?"

    „Na klar doch."

    Dann verließ Mark den Transporter mit Tellern, Gabeln und Messern. Draußen legte er alles auf den Campingtisch ab.

    „Hallo ihr zwei, wir können essen."

    Das musste man den beiden nicht zweimal sagen. Denn die hochfliegenden Putzlappen signalisierten deutlich, dass hier jetzt auf eine andere Tätigkeit Wert gelegt wurde. Als Mark und Moni mit den Töpfen herauskamen, saßen Michael und Frank schon am Tisch.

    „Sagt mal, wie spät ist es jetzt eigentlich?"

    „Es ist jetzt gleich zwanzig nach elf", antwortete Moni auf Franks Frage.

    Zwanzig Minuten später waren alle mit essen fertig. Die Nachbarn waren währenddessen etwas leiser geworden. Entweder aßen sie oder es wurde geputzt, aufgeräumt und sich noch mal etwas hingelegt. Nachdem die vier mit dem Essen fertig waren legte sich auch Mark noch etwas aufs Ohr. Michael räumte auf und Frank ging die bestellten Reifen von Michelin abholen. Die Reifenhersteller bekamen die Felgen von den Teams angeliefert und zogen je nach Bestellung Reifen mit harter, mittlerer oder weicher Mischung auf. Bei feuchtem Wetter wurden Regenreifen aufgezogen. Da noch einige Mechaniker von anderen Teams vor ihm dran waren, musste Frank noch etwas Geduld aufbringen. Untereinander unterhielten sie sich und foppten die Michelin-Leute.

    „Na, ihr Gummiflöten? Also mir würde das aber stinken, wenn ich immer nur diese schwarzen Walzen anfassen müsste."

    Die Gefoppten hielten natürlich in nichts nach.

    „Das gerade ihr alten Schmierfinken das Maul aufmacht, bestätigt uns doch mal wieder, dass ihr euren Job hoffnungslos überschätzt."

    Solche und andere Sprüche amüsierten die Zuhörer und brachten einen erwünschten Zeitvertreib bei den mitwartenden Mechanikern. Frank war dann der vorletzte, der seine Reifen bekam. Für den Transport gab es einen Spezialhandwagen. Dieser Wagen hatte drei mittlere Industrierollen. Vorne zwei, hinten eine. Oben über den Rollen befand sich ein Metallrahmen mit einem angebrachten Holzbrett, was rot gestrichen worden war. Hinten führte eine Metallstange nach oben zu dem schiebenden Mechaniker. Frank steuerte wieder das Kirchheimlager an. Michael und Moni, die den Abwasch gemacht hatten, saßen im Schatten. Mark war wieder wach und unterhielt sich mit den gleichen Fachjournalisten, wie nach dem Frühstück im Dorint-Hotel. Frank ging zu den beiden im Schatten sitzenden.

    „Herr Kirchheim, Sie sind heute Morgen im Warm-up wieder tolle Zeiten gefahren. Glauben Sie, dass Sie heute bei dem Rennen weit nach vorne fahren können?", fragte Maik Bishelm für die Leser der Motorwelt Aktuell.

    „Ich will´s mal hoffen. Das wäre gut für mich und mein Team sowie für meine Sponsorengelder in der nächsten Saison."

    „Wie Sie ja bestimmt wissen hat BMW für die kommende Saison eine hundertprozentige Unterstützung für ein Privatier-Team in Aussicht gestellt. Wie schätzen Sie ihre Chancen auf die Unterstützung ein?"

    „Ich weiß nicht, dazu habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wenn die Verantwortlichen aber die Auswahl von den Erfolgen in den einzelnen Teams abhängig machen, sieht das nicht gerade vielversprechend für uns aus. Wann soll denn die Entscheidung über die Unterstützung fallen?"

    „Nach diesem oder dem nächsten Rennen."

    „Wobei das nächste ja auch das letzte für uns in dieser Saison sein wird."

    „Wieso? Nehmen Sie denn nicht am Saisonfinale am Hockenheimring teil?"

    „Dort sind wir wieder dabei."

    „Ach, dann lassen Sie das internationale Rennen in zwei Wochen in Magny Cours ausfallen?"

    „Ja genau."

    „Wieso?"

    „Zum Ersten müssen wir erstmal den Wagen wieder richtig herrichten, zum zweiten ist unser Budget so gut wie auf dem Nullpunkt angelangt."

    „Dann sehen wir Sie also erst in drei Wochen wieder. Ich möchte Ihnen für das noch ausstehende Rennen viel Glück wünschen und hoffentlich bekommen Sie die BMW-Unterstützung."

    Nach kurzem Händeschütteln verließen Bishelm und Heims das Kirchheimlager. Sie wandten sich in linker Richtung ab. Es war bereits kurz nach halb eins geworden.

    „Mark, wird es nicht allmählich Zeit für die Startaufstellung?", fragte Michael.

    „Ja, du hast recht."

    Mark zog den oberen Teil des Overalls über den Oberkörper, der bis jetzt einfach nur herabhing. Als nächstes kamen der Kopfschutz und der Sturzhelm dran. Da fuhren auch schon die ersten Konkurrenten Richtung Startaufstellung. Mark schwang sich in den Wagen und Frank half ihm beim Anschnallen. Per Druckknopf wurde wieder der Motor gestartet. Nach einem Fehlversuch heulte die Maschine auf. Ein ungleichmäßiges Brabbeln war von nun an aus dem Motorraum zu vernehmen. Franks Gesicht bestätigte Marks Verdacht, denn er war der Motorspezialist. Seine Stirn legte sich in Falten, seine Augen kniffen sich zusammen und der Mund verzog sich einseitig. Marks zweiter Gedanke war nun ´da sind wieder unsere ganz normalen Probleme´. Es war wieder ein Ausfall zu erwarten. Mit nicht ganz ´rund´ laufendem Motor fuhr Mark rechts den Gang zu der Shell-Tankstelle entlang. Der Rest des Teams folgte ihm zu Fuß. Da die Wagen aus dem Fahrerlager jetzt nicht, wie beim Warm-up, durch die Boxengasse zur Rennstrecke fuhren, sondern auf einem schmalen Weg Richtung Veedol-Schikane, mussten sie auch nicht den ganzen Kurs umrunden. Es war nur die Coca-Cola-Kurve zu durchfahren. Unten, kurz hinter der Veedol-Schikane, wo der schmale Weg direkt auf den Rennkurs führte, ging Mark plötzlich der Motor aus. Der am Rand stehende Streckenposten zeigte mit eindeutigen Handbewegungen, dass Mark doch jetzt weiterfahren solle. Er hatte den plötzlichen Leistungsverlust des Kirchheim BMW´s nicht bemerkt. Da Mark nicht sogleich weiterfuhr und auch schon drei weitere Wagen sich hinter ihm befanden, wurde der leicht reizbare Streckenposten ungemütlich. Als er schnellen Schrittes auf Marks Wagen zukam, versuchte Mark den Motor erneut zu starten. Erst jetzt bemerkte er den Grund für die Verzögerung. Zugleich waren aufmerksame Zuschauer im Laufschritt herangeeilt. Kaum hatten sie den Wagen einen Meter angeschoben, sprang der Motor an. Mit viel Gas und schleifender Kupplung fuhr Mark auf den Kurs. Bis kurz vor der Einführungsrunde durften sich die Mechaniker und andere Teammitglieder bei den Wagen auf der Start- und Zielgeraden aufhalten. Pressevertreter und VIP-Leute hatten ebenfalls Zugang. Als Michael und Frank ankamen, war Mark bereits wieder ausgestiegen und hing kopfüber im Motorraum. Wenig später konnte man drei Gestalten eifrig an der Maschine hantieren sehen. Um zwölf Uhr fünfzig ertönte das erste Mal der Signalton durch die Start- und Zielgerade, nun mussten wie üblich die Presseleute und andere Personen, außer den Teammitgliedern, die Rennstrecke verlassen. Weitere fünf Minuten waren vergangen bis der vorletzte Signalton ertönte. Dies war das Zeichen für die Teammitglieder sich langsam von der Strecke zu begeben. Denn bei dem letzten Ton, zwei Minuten später, mussten alle, außer Fahrer und Rennwagen, von dort verschwunden sein. Das Drei-Minutenschild wurde quer über die Fahrbahn getragen, nun wussten die Fahrer, jetzt gleich würde es zur Einführungsrunde losgehen. Erneut wurden die Motoren gestartet. Ein sehr kurzes zeitversetztes lautes Aufheulen der Motoren war nun zu hören. Mit immer wieder auf das Gaspedal treten wurden die Maschinen in höhere Drehzahlen gejagt. Auch Mark wollte diesem Startritual Folge leisten aber erneut spielte sein Wagen nicht mit. Seine beiden Freunde und Mechaniker sprangen, ohne groß überlegt zu haben, über die Boxenmauer und begannen den BMW von Mark nach hinten zu schieben. Da er ja den letzten Startplatz hatte, konnte er von weiter hinten angeschoben werden. Gut fünfzehn Meter weiter hinten angekommen, kamen auch schon Mechaniker von anderen Teams zu Hilfe. Gemeinsam versuchte man nun den Wagen durch Anschieben wieder in Gang zu bekommen. Die Zuschauer auf der Haupttribüne hatten das Spektakel mitbekommen und fingen mit wahnsinnig lauten Sprechchören an „Hoi, Hoi, Hoi" zu schreien. Mit rund neun Mann am Heck des Kirchheim Wagens ging es die fünfzehn Meter flott zurück. Die Zuschauer wurden mit zunehmenden Metern immer lauter. Schon bald waren die übrigen Motorengeheule nicht mehr zu vernehmen. Der Motor von Startnummer 25 war aber von solchen Aktionen noch nicht zum Anspringen zu bewegen. Die Haltelinie für Startplatz 26 war erreicht, aber der Motor lief immer noch nicht. Die neun Mann waren sich sofort einig, dass es noch einmal versucht werden musste. Es waren jetzt noch eineinhalb Minuten bis zum Start. Weitere drei Helfer versuchten jetzt den Wagen zum Anspringen zu bewegen. Hinten angekommen ging es mit vereinten Kräften wieder nach vorn. Als nur noch vier Meter bis zur Haltelinie fehlten, ging das Starterfeld aus 25 Wagen bestehend, in die Einführungsrunde. Die ersten waren bereits im Castrol-S verschwunden und die zwölf Kirchheim-Wagen-Schieber waren schon auf dem Startplatz vor Marks angekommen als das erste Zucken des Motors zu hören war. Noch immer galt das ganze Interesse der Zuschauer der Startnummer 25. Weitere drei Meter vergingen als die Maschine richtig aufheulte. Mark war heilfroh, dass er dem Feld in der besagten Einführungsrunde hinterher hecheln konnte. Da sich das Fahrerfeld nur recht langsam um den Kurs bewegte war Mark kurz nach der Dunlop-Kehre wieder bei den anderen. Das Feld bewegte sich durch die Coca-Cola-Kurve, um noch einmal erneut an den Haltelinien anzuhalten. Die Ampel wurde auf Rot geschaltet, bis nach maximal fünf Sekunden grün erschien. Jetzt dauerte es nicht mehr lange und das Dreiundsechzig-Runden-Rennen wurde auf die Reise geschickt.

    Die Motoren heulten auch jetzt wieder vereinzelt auf, so auch Marks.

    Die Ampel war rot. Die Nerven der Fahrer zum Zerreißen angespannt.

    Die Ampel war rot. Eine nicht mehr auszuhaltende Anspannung nebst Herzrasen machte sich breit.

    Die Ampel war rot, jetzt grün und die Wagen setzten sich in Bewegung. Marks Wagen versuchte die ersten Meter durch Bocksprünge zurückzulegen. Die Distanz zum Vordermann wurde immer größer. Erst Mitte der Haupttribüne lief der Wagen richtig, als wäre nie etwas gewesen. Doch die Aussichten auf das Castrol-S waren alles andere als rosig. Eine riesige Staubwolke versperrte den Blick auf die Kurve. Als Mark am Anfangspunkt der Kurve angekommen war, sah er nur noch Fragmente einzelner Wagen. Mit starker Geschwindigkeitsverringerung fuhr er zwischen den Wagenwracks hindurch. An der Fichtel und Sachs-Passage hatte sich der Staub schon wieder gelegt und Mark konnte die Strecke wieder ganz sehen. Die dort stehenden Streckenposten schwangen auch schon die roten Fahnen. Dies bedeutete Rennabbruch. In langsamer Fahrt ging es nun weiter um den Kurs. An seiner Haltelinie blieb Mark nun wieder stehen. Es würde wohl lange dauern bis der Kurs befahrbar war. Er zog den Helm und den Kopfschutz vom Kopf als Michael und Frank sich näherten.

    „Du hast jetzt gute Chancen weit nach vorne zu fahren", teilte Frank mit.

    „Weiß man schon, wie viele ausgefallen sind?", erkundigte sich Mark.

    „Weiß ich nicht, aber ich schätze ungefähr die Hälfte."

    „Hauptsächlich die hinteren?"

    „Nein, über das ganze Feld verteilt."

    „Dabei hat der Rennleiter noch bei der Fahrerbesprechung genau das angesprochen."

    Im Castrol-S befanden sich neunzehn Fahrzeuge. Alle ab dem fünften

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