Von Rollstühlen, Hotelzimmern und Mosaiksteinen: Geschichten aus meinem Arbeitsleben
Von Lisbeth Born
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Über dieses E-Book
Ist sie nun Sozialarbeiterin, Innenarchitektin, Hotelfachfrau oder Unternehmerin? Der Titel deutet es an: Sie lässt sich nicht in eine Schublade zwängen. Dank ihrer unerschöpflichen Neugier und Lust an neuen Herausforderungen taucht sie immer wieder in neue Arbeitsfelder ein.
Und so entsteht vor uns ein bunter Reigen spannender Geschichten aus dreissig Jahren beruflichem und ehrenamtlichem Engagement.
Lisbeth Born
Lisbeth Born ist 1958 geboren und lebt im Zürcher Oberland. Nach der Ausbildung in Sozialarbeit arbeitete sie zwanzig Jahre lang im Sozialbereich. Weitere Ausbildungen in Management, Personalwesen, Tourismus und Gastronomie kamen hinzu. Seit 2014 ist sie selbständig erwerbende Projektmanagerin, Reiseleiterin und Eventorganisatorin. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und einer Tochter. Dies ist ihr 2. Buch. "Von Götterspeisen, Katzenmakis und grünen Latzhosen" ist 2017 erschienen.
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Buchvorschau
Von Rollstühlen, Hotelzimmern und Mosaiksteinen - Lisbeth Born
Flüchtlinge unterstützen
Soziales Engagement wurde mir gewissermassen in die Wiege gelegt. Zeitlebens kümmerte sich meine Mutter, neben vier angenommenen und fünf eigenen Kindern, zusätzlich um Pflege- und Gastkinder, ältere Menschen, Flüchtlinge und Beeinträchtigte. Immer stand das Wohl der anderen im Vordergrund und ihre persönlichen Bedürfnisse mussten zurückstehen. Ihr beispielhaftes Vorbild war sicher mitverantwortlich dafür, dass ich die Ausbildung zur Sozialarbeiterin absolvierte.
Während des Balkankrieges* erreichte das soziale Engagement meiner Mutter seinen Höhepunkt. Da meine Familie seit den Siebzigerjahren die Ferien oft auf der ehemals jugoslawischen Insel Brač verbrachte, hatten wir dort mittlerweile viele Freunde und Bekannte. Für diese sammelte meine Mutter Kleider- und Geldspenden, richtete für bosnische Flüchtlinge, die auf der kroatischen Ferieninsel gestrandet waren, Patenschaften ein oder organisierte private Hilfstransporte ins Kriegsgebiet, um die Menschen vor Ort mit Medikamenten und dem Lebensnotwendigsten zu versorgen.
Die Wohnung meiner Eltern glich über eine lange Zeit einem Materiallager. Rundherum türmten sich Kleider, Schulmaterial, Spielzeug, haltbare Lebensmittel und wichtige Haushaltartikel, welche meine Mutter fein säuberlich zu Hilfspaketen zusammenstellte.
*Die Jugoslawienkriege, auch Balkankriege genannt, waren eine Serie von Kriegen auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien, die von 1991 bis 2001 geführt wurden und mit dem Zerfall des Staates verbunden waren.
Nach Volksabstimmungen erklärten im Juni 1991 die jugoslawischen Teilstaaten Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit. Im Laufe der Konflikte versuchte die Jugoslawische Volksarmee diese Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch zu vereiteln. Dadurch kam es 1991 zum 10-Tage-Krieg in Slowenien, sowie zum bis 1995 dauernden Kroatienkrieg. Nach der Unabhängigkeitserklärung von Bosnien und Herzegowina im März 1992 begann der bis 1995 dauernde Bosnienkrieg.
Infolge des beginnenden Zerfalls der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien sowie der damit verbundenen kriegerischen Auseinandersetzungen besonders in Kroatien wuchsen in den Jahren 1990 und 1991 auch die Spannungen zwischen den Ethnien in Bosnien und Herzegowina. Während große Teile der serbischen Bevölkerung für einen Verbleib in der jugoslawischen Föderation und einen engen Verbund mit Serbien plädierten, gab es insbesondere bei den Bosniaken den Wunsch, einen eigenen unabhängigen Staat zu bilden. Kroaten aus der westlichen Herzegowina wollten sich stärker an Kroatien anlehnen beziehungsweise sich dem neuen kroatischen Staat anschließen. Die Spannungen eskalierten nach der Ankündigung eines Referendums über die Unabhängigkeit der Republik Bosnien und Herzegowina und der Ausrufung einer bosnisch-serbischen Republik. Es begann die vier Jahre dauernde militärische Eskalation zwischen den Konfliktparteien, in deren Folge viele Flüchtlinge, vor allem aus Bosnien, in die Schweiz kamen. (aus Wikipedia)
Das Sammellager im Bastelraum
Natürlich unterstützten auch meine Geschwister und ich diese Aktionen, wo wir konnten. 1994 wollte ich nach zehnjähriger Familienpause wieder ins Berufsleben einsteigen. Dabei verhalfen mir wohl vor allem der persönliche Bezug zum ehemaligen Jugoslawien und das familiäre Engagement für Flüchtlinge zu der Stelle als Sozialarbeiterin in der Flüchtlingsbetreuung.
*
Als auf dem Balkan der Krieg ausbrach, kamen innerhalb kürzester Zeit viele Flüchtlinge aus Bosnien in die Schweiz und erhielten hier den Flüchtlingsstatus.
Die Flüchtlingsdienste der Zürcher Hilfswerke, die im Auftrag des Bundes die anerkannten Flüchtlinge* betreuten, hatten weder die personellen noch die räumlichen Kapazitäten, plötzlich so viele neue Personen zu übernehmen.
*Anerkannte Flüchtlinge (Ausweis B) sind Personen, deren Flüchtlingseigenschaft anerkannt wird und die in der Schweiz Asyl erhalten. Mit dem positiven Asylentscheid erhält die Person die Aufenthaltsbewilligung B und nach 5 Jahren automatisch die Niederlassung, den Ausweis C.
Die Plattform der Zürcher Hilfswerke beschloss daher, die Betreuung der bosnischen Flüchtlinge im Kanton Zürich zentral und ausgelagert zu organisieren. Zu diesem Zweck wurde Mitte 1993 der Flüchtlingsdienst Bosnien gegründet.
Anfangs in einem kleinen Büro mit fünf Mitarbeitenden, wurde die Fachstelle sehr schnell ausgebaut. Dies war meine Chance, denn ich war per sofort verfügbar und erhielt trotz fehlender Berufserfahrung die Stelle.
Drei Jahre und zwei Umzüge später, auf dem Höhepunkt der Krise, beschäftigte der Flüchtlingsdienst vierzehn Personen, welche die rund tausend dem Kanton Zürich zugeteilten Männer, Frauen und Kinder aus Bosnien begleiteten und in allen Lebenslagen unterstützten.
Diese Hilfswerk-übergreifende Betreuung war neu und den vielen in kurzer Zeit ankommenden Flüchtlingen geschuldet. Die Arbeit mit einer einzigen Ethnie ermöglichte unserem Team, besondere Arbeitsweisen anzuwenden und zusammen mit den Betroffenen Gruppenangebote zu entwickeln.
Unsere Begleitung ging weit über das damals übliche Mass hinaus. Wir organisierten beispielsweise jährlich ein Sommerlager für die Kinder, boten Computerkurse für die Stellensuchenden an oder entwickelten besondere Berufsvorbereitungskurse für die