Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde mehr: Ein guter Ratgeber gegen Wohneigentum
Von Wanda König
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Über dieses E-Book
... haben Sie auch über Ihre möglichen neuen Nachbarn nachgedacht? Menschen, mit denen Sie vor Ort täglich zusammen leben werden. Möglicherweise haben Sie Glück und treffen auf welche, die Sie mögen, die Sie sich selbst für ein gemeinsames Wohnen in einem Haus ausgesucht hätten. Vielleicht erleben Sie auch den neutralen Zustand, Nachbarn zu bekommen, die Sie okay finden, mit denen Sie nicht befreundet sein wollten, aber mit denen es sich Tür an Tür leben lässt.
Möglicherweise aber erleben Sie etwas, das Sie vorab nicht für möglich gehalten hätten: nervtötende Nachbarn und eine Eigentümergemeinschaft zum Abgewöhnen.
Verfolgen Sie den Weg der Familie Manze/Siebel in die eigene Immobilie und durch die ersten drei Jahre in ihrer Eigentümergemeinschaft. Ein Ratgeber gegen Wohneigentum. Für alle Interessierten, Geschädigten und die, die davongekommen sind.
Wanda König
Wanda König, geboren in Stuttgart, freie Autorin und Heilpraktikerin, ehemals Leidtragende mit eigener Immobilie, heute wieder ein freier Mensch.
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Buchvorschau
Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde mehr - Wanda König
Wanda König
Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde mehr
Ein Ratgeber gegen Wohneigentum
Impressum
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-95894-043-7
© Copyright: Omnino-Verlag, Berlin / 2017
Coverabbildung: © Danussa / Shutterstock
Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Eigentumswohnung – nein danke?!
Die ersten Spielgefährten
Das unerschütterliche Ringen um die Zentimeter
Und eine weitere Erdgeschosslerin
Handwerkertätigkeiten leicht gemacht
Auch ein Dankeschön an den Nikolaus unterliegt der Sanktion
Der einsam entscheidet und umsetzt
Der farbige Putzmann und das nächtliche Abschließen der Hoftür
Die versucht, die Fassung und den Schein zu wahren
Und wer trennt hier eigentlich den Müll?
Das konspirative Treffen der Abweichler
Die stets ihren Vorteil zu nutzen wissen
Der Aufstand gegen den Verwaltungsbeirat
Erfolgreich, kompetent und süchtig nach Anerkennung
Wir sind hier ja schließlich eine (Zweck-) Gemeinschaft!
Die Erdgeschossfraktion – die Harmoniesüchtigen
Welches Kind spielt hier mit wem und bekommt die Nikoläuse?
Die heile Welt Zerstörer
Die Verteilung der Äpfel vom hauseigenen Apfelbaum
Die pseudoalternative Schwäbin
Wer darf wo was lassen und wer nicht?
Kindliche Sammelobjekte künstlerisch gestaltet
Was mir nicht gefällt, verstecke ich im Keller
Die Exzentrikerin
Die Wissenschaft von den Fensterstreben
Welche Trennwand hätten’s denn gern?
Der Garten – unerschöpflicher Quell für die Kreativen
Zukunft und wie muss ich für sie vorsorgen?
Die Installation von Kinderspielgeräten
Keine Berufserfahrung ist ja schließlich auch kein Verbrechen
Der Verschleiß der Wohnungsverwaltungen
Doch eher Motorradbraut?
Politische Meinungsäußerungen als Skandal
Da könnte hier ja jeder kommen ...
Das Drama mit den Rissen im Balkon
Und nun?
Epilog
Prolog
Liebe Leserin, lieber Leser,
denken Sie jetzt gerade drüber nach eine Eigentumswohnung zu kaufen? Machen Sie sich Gedanken über die ganzen finanziellen, rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die Sie dabei beachten müssten? Freuen Sie sich insgeheim schon darauf, ihr Geld nicht jeden Monat einem mehr oder weniger gierigen Vermieter in den Rachen werfen zu müssen und stattdessen in aller Ruhe auf ein günstiges Wohnen im Alter zuzusteuern, womöglich sogar noch Ihren Kindern etwas Handfestes hinterlassen zu können und das alles bei zur Zeit unschlagbar günstigen Zinsen? Malen Sie sich in schillernden Farben aus, wie frei Sie sich in Ihren eigenen vier Wänden fühlen werden, wie sehr diese Ihre eigene Wohnung Sie selbst repräsentieren wird.
Vielleicht sind Sie sogar schon dabei, sich Wohnungen anzusehen, den Renovierungsbedarf abzuschätzen, Ihre eigenen Umgestaltungswünsche zu Papier zu bringen, möglicherweise sind Sie sogar schon einen Schritt weiter, ist vielleicht schon der Kredit bewilligt, der Kaufvertrag aufgesetzt und schon einen Notartermin vereinbart.
Aber haben Sie auch über Ihre potenziellen neuen Nachbarn nachgedacht?
Menschen, mit denen Sie vor Ort täglich zusammen leben werden. Möglicherweise haben Sie Glück und treffen auf Menschen, die Sie mögen, die Sie sich selbst für ein gemeinsames Wohnen in einem Haus ausgesucht hätten. Vielleicht erleben Sie auch den neutralen Zustand, Nachbarn zu bekommen, die Sie o.k. finden, mit denen Sie nicht befreundet sein wollten, aber mit denen es sich Tür an Tür leben lässt. Möglicherweise aber erleben Sie auch etwas anderes, etwas, das Sie vorab nicht für möglich gehalten hätten.
Ich möchte Ihnen im Folgenden erzählen, was Sie in einer solchen Eigentümergemeinschaft erleben können, aber nicht erleben müssen. Die von mir geschilderten Ereignisse speisen sich aus Erlebtem und Berichtetem und sind natürlich nicht repräsentativ.
Verfolgen Sie also gemeinsam mit mir den Weg der Familie Manze/Siebel in ihre eigene Immobilie und durch die ersten drei Jahre in ihrer Eigentümergemeinschaft.
Kurz zu den handelnden Personen: Bettina Manze ist 44 Jahre alt und von Beruf Pressereferentin. Ihr Lebensgefährte Jürgen Siebel ist 46 Jahre alt und Verwaltungsangestellter und ihre gemeinsame Tochter Laura wird demnächst 6 Jahre alt.
Eigentumswohnung – nein danke?!
„Jürgen, wir müssen unbedingt umziehen. Bettina Manze kommt in die Wohnung gestürmt, ihre zweijährige Tochter Laura im Schlepptau. Ihr Lebensgefährte Jürgen Siebel sieht erstaunt von seinem Notebook auf. „Was ist denn passiert?
„Stell dir vor, Laura und ich sind auf dem Rückweg vom Spielplatz über den Hof der Grundschule gegangen, weil wir uns die Kaninchen dort nochmals ansehen wollten. „Das klingt ja erstmal nicht kritisch.
„Nein, nun lass mich doch mal ausreden. Wir haben mitbekommen, wie einer der Lehrer mit seiner Klasse über den Hof gegangen ist. Das hättest du sehen sollen. Die Hälfte der Schüler hat sich überhaupt nicht dafür interessiert, was der Lehrer gesagt hat. Die haben sich geschubst und mit Sand beworfen und der war völlig machtlos. Und das ist wirklich nicht das erste Mal, dass ich eine solche Szene dort mit erlebe. Ich möchte nicht, dass Laura in so einem Umfeld in den Kindergarten oder später in die Schule geht. Du weißt genau, dass sie eher der friedliebende Typ ist. Wie soll sie sich da durchsetzen und möchtest du, möchten wir, dass sie sich so durchsetzen muss. Und außerdem ... Bettina Manze hat sich so richtig in Rage geredet, „... ist diese Wohnung zu klein und sollte nur eine Übergangslösung sein, die jetzt nicht mehr trägt.
„ Da sind wir uns ja einig, nun rege dich mal nicht auf. Lass uns heute Abend in Ruhe reden."
„Also. Wir sollten zunächst mal überlegen, ob wir ein Haus oder eine Wohnung kaufen wollen. Bettina Manze traut ihren Ohren nicht. „Kaufen, ich will nichts kaufen, ich will eine schöne große Wohnung in einer Gegend mieten, in der wir uns alle wohlfühlen können.
„Aber Bettina, bedenke doch mal die Kosten. Wenn wir mieten, werfen wir dem Vermieter unser schönes Geld in den Rachen und in zwanzig oder dreißig Jahren haben wir nichts in der Hand. Und wir haben dann auch nichts, was wir Laura vererben können. In dreißig Jahren, vererben – Bettina Manze wird es übel bei solchen Begriffen. Sie ist ein sehr freiheitsliebender Mensch und sie hasst es, sich festzulegen. Reisen mit leichtem Gepäck ist eher ihre Sache und das gilt auch für Möbel und Wohnungen. Je weniger man hat, je kürzer irgendwelche Kündigungsfristen sind, umso besser. Und jetzt über Eigentum zu diskutieren, sich auf Jahre, nein, auf Jahrzehnte festzulegen, das geht gar nicht. „Überleg doch mal, wenn einer von uns keinen Job mehr hat oder wir beide unseren Job verlieren, wer soll denn dann irgendwelche monströsen Kredite abzahlen? Bei einer Mietswohnung kannst du immer noch ausziehen und dir etwas kleineres und billigeres suchen, aber bei Eigentum?
„Deshalb darf die Wohnung oder das Haus auch nur so teuer sein, dass wir den Kredit mit einem Einkommen oder geringeren finanziellen Mitteln abzahlen können. „Und was ist, wenn wir total doofe Nachbarn bekommen, man liest ja oft genug von diesen nachbarschaftlichen Streitereien, die vor Gericht oder im Grab enden.
„Jetzt übertreibe mal nicht, wenn du zur Miete wohnst, hast du auch Nachbarn. „Ja, aber da kann ich ausziehen oder die ziehen aus, und dann heißt es neues Spiel, neues Glück. Bei Eigentum bleiben die einem ein Leben lang.
Was für ein grausamer Gedanke. Bettina verweigert sich jeder weiteren Diskussion und geht ins Bett. Aber Jürgen kann sehr hartnäckig sein, wenn er etwas wirklich will und diese Eigentumsdiskussion mit entsprechendem Ergebnis will er unbedingt.
„Bettina, lass uns doch vernünftig darüber reden. Denk doch wirklich mal an Laura. Wir könnten Laura später einen bleibenden Wert hinterlassen, auf den sie bauen kann. Wir wissen nicht, ob und welchen Job sie später findet, da ist es doch eine Sicherheit für sie, Eigentum zu bekommen. Laura ist Bettinas Achillesferse und das weiß ihr Lebensgefährte natürlich genau. Wenn es um Lauras Wohlergehen geht, ist sie bereit, eine Menge Abstriche an ihren Lebensvorstellungen zu machen. Sie einigen sich darauf, mal zu schauen. Also nochmals die Frage Haus oder Wohnung. „Ein Haus wäre schon toll, da hätten wir einen Stellplatz für unseren schnuckeligen Campingbus, wir hätten Platz, einen eigenen Garten.
„Und wir müssten uns um alles selbst kümmern, um Reparaturen, um den Garten, um notwendige Renovierungen. „Okay stimmt, aber bei einer Eigentumswohnung hätten wir die Miteigentümer und die entsprechenden Wohnungseigentümerversammlungen, von denen Martina schon solche Horrorgeschichten erzählt hat.
Also doch erst mal den Markt sondieren. Schnell stellt sich heraus, dass das erträumte freistehende Haus mit schönem Garten in der passenden Gegend nicht bezahlbar ist und eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenendhaus in einer Siedlung soll es nun doch nicht sein. Also zurück zur Wohnung. Ein Altbau. Definitiv mit Südbalkon, ruhig gelegen, groß genug und – das ist das schwierigste – mit einem Stellplatz für den Campingbus. Denn Jürgen will den Bus keinesfalls auf der Straße stehen haben. Sie stellen sich auf eine längere Suche ein, doch oh Wunder, schon die sechste Wohnung, die sie besichtigen, scheint in Frage zu bekommen. Jürgen sagt schon, als er das Haus sieht, „die nehmen wir".
Und tatsächlich ist die Wohnung fast perfekt: ein schöner Altbau, groß genug, hell genug, ziemlich renovierungsbedürftig, aber mit einem wunderbaren Südbalkon. Und es gibt einen Stellplatz, der als Sondereigentum zu nutzen wäre, allerdings nur für Personenkraftwagen. Der Verkäufer verspricht, die Nachbarn zu befragen, ob sie mit dem Campingbus einverstanden wären und nach einigen Rückfragen, erklären sich die bisherigen Eigentümer bereit, dem Campingbus eine Chance zu geben.
Als die Dinge bereits so weit gediehen