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Steuere Dein Leben!: Warum Pläne scheitern und wie Träume wahr werden
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eBook265 Seiten3 Stunden

Steuere Dein Leben!: Warum Pläne scheitern und wie Träume wahr werden

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Über dieses E-Book

Das eigene Leben in die gewünschte Richtung steuern, Glück und Erfolg erlangen – wer will das nicht!? Doch warum sind wir nicht alle längst reich und glücklich?
Ein Grund liegt darin, dass einfache Lebensrezepte sich oft als Strohfeuer erweisen. Nach Anfangserfolgen kehren Ängste und Sorgen zurück, Selbstvertrauen und Zuversicht schwinden, das Leben bleibt mühsam.
Der Durchbruch zum Lebensglück erfordert eine nüchterne Analyse Ihrer eigenen Situation und eine emotionale Klärung, die Ihre Seele mit ins Boot holt. Beides verbindet Edgar P. Gass zu einem vielschichtigen Konzept: Ausschlaggebend für eine autonome Lebensgestaltung sind eine durchdachte Vision und Wissen darüber, wie man sich im „Variantenraum“ des Lebens fortbewegt.
Das Gass-Modell gründet tief in unserer kulturellen Praxis und kombiniert solide Erkenntnisse der Psychologie mit Erfahrungswissen, Physik sowie Religion. Das macht sein „Glücks-Rezept“ relevant für nüchterne Rationalisten wie für spirituell Interessierte.

Ein lebensveränderndes Buch mit praktischer Anleitungzu mehr Lebensfreude, Selbstbestimmung und Erfolg!
SpracheDeutsch
HerausgeberOmnino Verlag
Erscheinungsdatum9. Juni 2016
ISBN9783958940192
Steuere Dein Leben!: Warum Pläne scheitern und wie Träume wahr werden
Autor

Edgar P. Gass

Edgar P. Gass (geb. 1951 in der Schweiz) lebt in England und Frankreich. Ausbildung zum Grundschullehrer. Studium der Psychologie, Pädagogik, Linguistik und Ökonomie an den Universitäten Basel und Zürich. Er unterrichtete an der Universität Zürich sowie der Höheren Wirtschaftsschule Basel, ehe er in die Wirtschaft als Unternehmensberater wechselte. Parallel dazu eigene Praxis für Coaching und Beratung sowie Tätigkeit als Autor.

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    Buchvorschau

    Steuere Dein Leben! - Edgar P. Gass

    Auf der Suche nach Glück

    Verhelfen Wegleitungen zum Glück?

    Alle Menschen wollen „Erfolg haben und ein „glückliches Leben führen. Wenigen gelingt es automatisch und ohne groß nachzudenken. Die Glücklichen! Viele brauchen und suchen Anleitung. Darum hat die „Ratgeberliteratur" eine lange Tradition. Wer einen Buchladen betritt, kann die Fülle dieser Gattung nicht übersehen. Ich erwähne einige Klassiker:¹

    Florence Scovel Shinn: The Game of Life and How to Play it, 1925. Florence Scovel Shinn war eine Schauspielerin und Illustratorin im New York des beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie hat Schulungen in Lebenspraxis erteilt und Bücher verfasst. Darin geht sie von der Kraft der Gedanken und des Wortes aus und verbindet dies mit einem tiefen und pragmatischen christlichen Glauben. Für mich besonders einleuchtend sind die Deutungen vieler Bibelstellen als Beschreibung mentaler (geistiger) Vorgänge.

    Napoleon Hill: Denke nach und werde reich, 1928. Das Buch ist nur drei Jahre später erschienen, bildet jedoch einen Kontrapunkt, denn Hill spricht mit seiner Methodik mehr den Verstand an. Er war Journalist und hatte Jura studiert. Er verfasste Biografien und lernte so einen der damals reichsten Männer Amerikas kennen, den Industriellen Andrew Carnegie. Dieser glaubte, Erfolg könne in einer Art Formel erfasst werden. So liess er Hill ungefähr 500 sehr reiche Menschen nach deren Geheimnis befragen. Neben einer positiven Beeinflussung des Unterbewusstseins spielen bei seinen Empfehlungen Systematik und Disziplin eine ausschlaggebende Rolle. Die Tellerwäscher-Karrieren jener Epoche schwingen mit und suggerieren: Jeder kann mit diesem Ansatz Millionär werden!

    Norman Vincent Peal: Die Kraft des positiven Denkens, 1952. Er ist der Inbegriff und Vater des „positiven Denkens". Er war protestantischer Pfarrer, aber ohne Berührungsängste mit traditionellen, ausserhalb der christlichen Religion entstandenen Gedanken. Der göttliche und daraus abgeleitet der menschliche Geist bilden den entscheidenden Ursprung von allem, sei es Erfolg, Reichtum, Glück oder das Gegenteil. Er verbindet dies problemlos mit der christlichen Religion, was ihm die Kritik eingetragen hat, er mache aus dem Christentum ein Erfolgsrezept. Doch müssen Christen arm und erfolglos sein?

    Shakti Gawain: Stell dir vor. Kreativ visualiseren, 1978. Man kann diese Autorin der New-Age-Bewegung zuordnen. Das war jene kulturell-geistige Welle, die Anfang der 70er Jahre das kommende „Wassermann-Zeitalter" beschwor und ihre populäre Ausprägung in der Hippie-Kultur fand. Das Wassermann-Zeitalter sollte gekennzeichnet sein durch Umdenken und eine neue Rationalität auf allen Wissens- und Lebensgebieten, eine Art zweiter Aufklärung. Bestehende Gegensätze sollten überwunden werden. So verschmolzen kulturkritische, esoterische, religiöse und wissenschaftliche Gedanken, einige meinen auf befruchtende Weise, für andere war alles immer nur ein Hirngespinst. Vertreter waren beispielsweise der Psychologe Michael Murphy oder der Physiker Fritjof Capra. Shakti Gawain lehrt in ihrem Buch, wie man Gedanken gezielt nutzt (visualisiert) und wie das Leben dadurch kreativer und erfolgreicher wird.

    Bärbel Mohr: Bestellungen beim Universum, 1998. Mohr war Betriebswirtin, jedoch eine breit interessierte und kreative Person, die sich mit Persönlichkeitsentwicklung befasste. Ihr erstes Buch wurde wohl auch deshalb ein Bestseller, weil sie mit dem Enthusiasmus eines Neulings ans Werk ging, der Altbekanntes für sich neu entdeckt. Sie hat mit dem Begriff „Bestellungen beim Universum" prägnant vermittelt, dass Kräfte im Universum existieren, die wir für ein erfolgreiches Leben nutzen können.

    Doch warum sind wir nicht alle schon höchst erfolgreich und glücklich angesichts dieser Fülle von Wissen und Anleitung? Taugen diese Rezepte vielleicht nicht viel?

    Glaube und positives Denken reichen nicht

    Eine übereinstimmende Botschaft dieser Bücher lautet: Glaube an dein Ziel und du wirst es erreichen! Sicherlich haben Sie diesen Satz schon oft gehört. Je nach Standpunkt haben Sie ihm zugestimmt oder kritisch die Stirn gerunzelt. In ihrer Allgemeinheit ist die Aussage richtig, in ihrer Ungenauigkeit ist sie gleichzeitig falsch, ja sogar kontraproduktiv. Denn die meisten interpretieren sie so, dass man sich mit aller Energie auf ein Ziel stürzen und alle seine Hoffnungen und Erwartungen darauf richten soll. Flugs wären wir damit in einer gefährlichen Haltung, die wir später beschreiben wollen, und die oftmals genau zum Gegenteil dessen führt, was wir anstreben. Oder sie meinen, es reiche, positiv zu denken und sich die Sache einzureden. Doch hierbei fehlt oft die nüchterne Analyse des Ziels, welche den Verstand befriedigt ebenso wie die emotionale Klärung, welche die Seele mit ins Boot holt. Man kann eine Sache nicht herbeireden; positives Denken allein reicht nicht.

    Es hilft auf jeden Fall, wenn ich vom Glauben beseelt bin, dass ich ans Ziel gelangen werde. Und zweifellos ist die konstruktive Beeinflussung unseres Denkens ein wichtiger Faktor. Mit beidem befassen wir uns auch in diesem Buch. Doch sein Lebensglück allein darauf aufzubauen wäre ebenso töricht, wie aus Wasser und Salz Brot backen zu wollen.

    Ein weiterer Grund für das Misslingen liegt darin, dass viele Menschen solche Bücher lesen und begeistert mit der empfohlenen Praxis beginnen. Meist stellen sich erste Erfolge ein. Seltsamerweise erlahmen viele nach kurzer Zeit in ihren Anstrengungen um eine bewusste Lebensführung. Es ist ähnlich wie bei den Diäten. Mit einiger Anstrengung gelingt es, Kilos zu verlieren. Doch irgendwie kehren sie zurück. Und der „Jo-Jo-Effekt" setzt ein: Zunehmen – Diät – Abnehmen – Zunehmen – Diät usw. Und irgendwann sagen manche: Zum Teufel mit den Diäten! Und damit haben sie Recht.

    Fehlt es also vielen am Durchhaltewillen, an der Ausdauer, um im Leben an ein Ziel zu kommen? Mit Sicherheit. Eine Diät erfordert Disziplin; der Erfolg, und damit das Erfolgserlebnis, stellen sich nicht sofort ein. Wer zu früh aufgibt, hat verloren.

    Erfolg und Glück dank Disziplin?

    Fragen wir uns also: Finde ich zu meinen Zielen und meinem Glück, wenn ich disziplinierter werde und unvermeidbare Durststrecken zu überwinden lerne? Zu dieser Frage gibt es ein klassisches psychologisches Experiment, den sogenannten „Marshmallow-Test". Der Psychologe Walter Mischel stellte in den Jahren 1968 bis 1974 Vorschulkinder vor die Wahl, ein Marshmallow, das vor ihnen auf dem Tisch lag, entweder vorzeitig zu essen, oder eine bestimmte Zeit zu warten, bis der Versuchsleiter wieder käme; dann bekämen sie zwei Marshmallows.² Sie könnten den Versuchsleiter jederzeit mit einer Glocke vor Ablauf der Zeit rufen, dann dürften sie das Naschwerk essen, aber eben nur eines.

    Abbildung 1

    In den Nachuntersuchungen der folgenden Jahre und Jahrzehnte zeigte sich, dass die Kinder, die warten konnten, sich auch im Erwachsenenleben besser gedulden konnten, mehr Ausdauer und Frustrationstoleranz zeigten. Sie waren schulisch und beruflich erfolgreicher und bewiesen eine größere Sozialkompetenz als die „Unbeherrschteren". Selbstkontrolle ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die Fähigkeit, Bedürfnisbefriedigung aufzuschieben und gewisse Frustrationen auszuhalten, führt über längere Sicht zu einem erfolgreicheren und vermutlich glücklicheren Leben. Doch kann eine Methode richtig sein, die vornehmlich auf Entbehrung, Disziplin und Durchhaltewillen beruht? Nein. Es braucht auch Erfolgserlebnisse, Freude, Spaß, damit man etwas weiterführt. Denn auch der Mischel-Test endete immer mit dem Genuss von Marshmallows.

    Disziplin und Erfolgserlebnisse – ein unschlagbares Paar

    Wir haben bisher erst von der halben Wahrheit gesprochen. Denn lohnt es sich im Marshmallow-Test wirklich zu warten? Wenn man Marshmallows mag, dann schon. Und wenn man sich darauf verlässt, dass man am Ende auch wirklich zwei bekommt – statt bloß einem.

    In Versuchsvarianten wurde das bewiesen: Wenn der Versuchsleiter in den Augen der Kinder zuverlässig war (wenn er schon einmal ein Versprechen gehalten hatte), waren sie in der Lage, länger zu warten, als wenn er sich zuvor als unzuverlässig erwiesen hatte.³ Banal im Grunde, aber entscheidend. Wenn ich glaube, dass mich eine Diät ans Ziel führt, bringe ich mehr Disziplin auf. Wenn ich glaube, dass eine Erfolgsmethode das ersehnte Ergebnis bringt, praktiziere ich sie länger. Mit anderen Worten: Ich muss an den Erfolg glauben, bevor dieser eintritt. Ich muss eine geistige (mentale) Entscheidung treffen, schon bevor ich beginne und ich muss diesen Glauben aufrechterhalten, bis der Erfolg eintritt oder sich zumindest abzeichnet. Dann setzt ein Selbstverstärkungsmechanismus ein: Der Erfolg bestärkt mich im Handeln und gibt Kraft durchzuhalten, selbst wenn einmal eine Durststrecke auftritt. 

    Glauben braucht einen Grund. Leerer Glaube ohne Erfahrungsbasis erlahmt. Eine Quelle des Glaubens kann die Beobachtung von Bezugspersonen sein (der verlässliche Versuchsleiter im Marshmallow-Experiment), ebenso überzeugt das Vorbild von Idolen, Autoritäten und anderen respektierten Menschen. Oder natürlich die eigene Erfahrung. Darum sind schnelle Erfolge wichtig, auch wenn sie vorerst klein sein dürfen.

    Deshalb könnten wir versucht sein, ein weiteres Rezept zu formulieren: Lebe diszipliniert. Glaube an dein Ziel. Die kleinen und großen Erfolge auf diesem Weg bestärken dich und verleihen Mut für weitere beharrliche Anstrengungen, selbst wenn du auch einmal Misserfolge einstecken musst. Am Ende kannst du so Großes erreichen. Dies ist das Erfolgsrezept motivierter junger Leute, von „dynamischen Aufsteigern und von „Tellerwäscherkarrieren. Es braucht wohl ein bisschen „Glück" von Außen, dann funktioniert es. Andere scheitern jedoch auf diesem Weg aus vorhersehbaren Gründen.

    Simple Rezepte sind Strohfeuer

    Simple Rezepte halten sich hartnäckig am Leben, weil sie Begeisterung wecken und kurzfristig Erfolge begünstigen. Das ist an Diäten gut zu beobachten: Wer eine Diät antritt, hat die Entscheidung gefällt, einen zentralen Aspekte seines Lebens zu verbessern. Darüber darf man glücklich sein und der Entschluss verleiht Motivation. Ganz gleich welcher Diät oder welchem Fitnessprogramm Sie sich verschreiben: Sie werden in den allermeisten Fällen ein paar Kilos abnehmen. Dieser Zwischenerfolg spornt Sie an weiterzumachen. Und wenn Sie nun auch noch etwas Disziplin und Selbstkontrolle aufbringen, sind erstaunliche Resultate möglich. Einige Menschen verlieren innerhalb von Wochen und Monaten viele Kilos und kommen ihrer Wunschfigur nahe. Doch wie sieht es in ein, zwei Jahren damit aus?

    Ich sah das Interview mit einem ehemaligen Finanzchef eines als sehr erfolgreich bekannten Diätprogramms. Er wurde damit konfrontiert, dass nach ein paar Jahren nur rund 16% der Teilnehmer noch bei ihrem Wunschgewicht waren. Wie man denn so etwas als Erfolg verkaufen könne? Er meinte lächelnd, für den finanziellen Erfolg sei das sehr gut, denn diese Personen kämen als Teilnehmer wieder zurück. Ich glaube, in der Gestaltung unseres Lebens wünschen wir uns doch etwas nachhaltigere Erfolge!

    Sicher kennen Sie das sprichwörtliche Anfängerglück. Es ist der Elan des begeisterten Amateurs, dem einiges gelingt, weil er unbekümmert und mit Schwung an die Sache geht und noch nicht um alle Klippen weiß. Ich erinnere mich an einen Vortrag von Bärbel Mohr in Basel. Sie berichtete, dass die Leute am Anfang mit der „Bestell-Methode oft mehr Erfolg hätten als später. Wenn die Anfangserfolge abflauen – warum auch immer – erlahmt auch der Eifer und bald lässt man es wieder. Man hört also nicht nur deswegen mit einer Sache auf, weil man zu den Personen mit geringerer Selbstkontrolle gehört („Marshmallow-Experiment), sondern weil der langfristige Erfolg ausbleibt. Wie eingangs erwähnt war mein Eindruck als Verhaltenstrainer, dass meine Anleitungen die Teilnehmer nicht wirklich zum Erfolg führten. Meinen Konzepten fehlten offenkundig wichtige Zutaten.

    Somit machte ich mich auf die Suche nach funktionierenden Rezepten bzw. den entscheidenden Zutaten, welche dem schon Bekannten zum Durchbruch verhelfen. Ich tat dies durch Versuch und Irrtum, durch Beobachtung meiner persönlichen Fortschritte und Rückschläge. Ich hatte die Chance von Hunderten von Menschen zu lernen, die ich in meiner Tätigkeit als Unternehmensberater und Verhaltenstrainer traf und zum Teil über Jahre beobachten konnte. Darunter unscheinbare Menschen, normale Angestellte, begnadete Führungskräfte, Tyrannen, kreative Unternehmer, biedere Verwalter, brillante Verkäufer ebenso wie „Schwätzer". Von einigen lernte ich das private Umfeld kennen. Viele wandten sich mit geschäftlichen und privaten Problemen an mich, und meine Tätigkeit bestand zunehmend aus Coaching- und Beratungsgesprächen.

    Nebst dem „Labor des Alltags" waren meine Quellen die Begegnungen mit Persönlichkeiten, die Wesentliches auf dem Gebiet der Kommunikation und des persönlichen Fortschritts vermitteln konnten, z.B. Ruth Cohn, Thomas Gordon, Roger Fisher, Bärbel Mohr, Bill Coller, sowie viele, deren Werke mich faszinierten.

    Um die Lebenssteuerung erfolgreich anzuwenden, müssen Sie nicht sonderlich begabt sein und auch Menschen mit wenig Selbstkontrolle kommen ans Ziel. Ebenso sind Alter, Geschlecht, Intelligenz und Bildung nicht von großer Bedeutung. Es braucht auch keine besondere Anstrengung, im Gegenteil, Sie können ruhig etwas loslassen und sich den schönen Dingen des Lebens zuwenden.

    Bevor wir uns an die konkrete Anleitung wagen, sollten wir uns jedoch die Frage stellen: Wie soll der Kuchen am Ende aussehen? Was ist Erfolg? Und worin besteht Glück?

    „Erfolg" – ein Begriff führt in die Irre

    Mit dem Erfolg sind wir rasch fertig. Er ist eine Worthülse. Schon die Wortanalyse zeigt es: Er-folg – das, was als Folge einer Aktion er-folgt. Wir denken und handeln, das führt zu Ergebnissen. Ob das Ergebnis etwas Gutes oder Schlechtes darstellt, bleibt auf der Ebene des ursprünglichen Wortsinns offen. Ob wir uns dabei glücklich fühlen ebenso. Gut illustriert dies die buchhalterische Definition. Nach Verrechnung aller Umsätze und Kosten resultiert in der Erfolgsrechnung immer ein Erfolg, entweder ein positiver (Gewinn) oder ein negativer (Verlust). Natürlich streben wir den Gewinn an. Aber es ist unbestritten, dass unser Wirtschaften während des Jahres zu einem so oder so gearteten Er-folg führt.

    Deshalb ist es irreführend und gefährlich, unbedacht von Erfolg zu sprechen. Zu leicht verbergen sich dahinter Klischees, undurchdachte und naive Erwartungen und manchmal gefährliche Sackgassen. Die Klischees hinter dem Wort sind oft von der Gesellschaft suggerierte Ziele, wie „Karriere, „Geld, „traute Familie, „gesichertes Alter usw. Sie können eine zeitweise Zufriedenheit und Beruhigung spenden, Glück vermitteln sie selten. Der Weg zu diesen Zielen ist gepflastert mit Anstrengung, Entbehrung und übermäßiger Disziplin. Es werden Hypotheken aufgenommen, nicht nur auf Häuser, sondern auch auf die Lebensqualität in Form von vorläufigem Verzicht auf Glück, um es später nachholen zu wollen. Doch wenn man am Ziel angekommen ist, stellen sich oft Langeweile, Leere, Enttäuschung oder gar ein Desaster ein. Und das erwartete Glück verschiebt sich erneut auf eine spätere Zukunft.

    Was wir somit direkt anstreben sollten ist vielmehr „Glück, beziehungsweise „glücklich zu sein. Die Vielfalt von Ereignissen, die Menschen in ein Glücksgefühl versetzen, macht es nicht leicht, das Wesentliche zu entdecken: Ein Lottogewinn? Ein Orgasmus? Ein erfolgreicher Geschäftsabschluss? Eine harmonische Beziehung? Das gemütliche Zusammensein mit Freunden? Die eigenen Kinder heranwachsen sehen? Einen Garten anlegen? Einen Marathonlauf durchhalten? Ein unmenschliches Straflager überleben? ….

    In Wirklichkeit suchen wir Glück

    Vorweg: Wir sprechen zunächst vom Lebensglück (happiness). Doch auch das Zufallsglück (luck) ist eine spannende Sache. Ab und zu muss man im Leben einfach Glück haben. Ob man dem vielleicht etwas nachhelfen kann? Davon später mehr.

    Manche erfolgreiche Menschen sind unglücklich, was uns an prominenten Sängern oder anderen Stars ab und zu vor Augen geführt wird. Einige fragen sich dann: Aber er oder sie hatte doch alles? Wie kann man da nur so unglücklich sein oder in Sucht oder Suizid abgleiten? Erfolg ist die Beschreibung eines gesellschaftlich anerkannten oder von einem selbst angestrebten Resultats. Glück ist das Gefühl, das einen dabei begleitet.

    Das ergibt zahlreiche Möglichkeiten, trotz äußerem Erfolg unglücklich zu sein: Wenn ich von den anderen für etwas gelobt werde, was mir nicht viel bedeutet. Wenn Erfolg im Beruf mit Mankos im privaten Leben kontrastiert. Wenn mein Erfolg nicht so groß ist, wie ich ihn mir erhofft hatte usw. Auch umgekehrte Konstellationen existieren: Ich relativiere den äußeren Misserfolg und führe trotzdem ein glückliches Leben. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf Lebensbereiche, welche sonst von äußerem Erfolg überschattet und verdrängt werden. Beispielweise macht mich die meditative Beschaulichkeit in der Natur glücklich, für die ich in einem erfolgreichen, geschäftigen Leben keine Zeit fände.

    Achtsamkeit – Glück im Innehalten

    Dieser Ansatz wird unter dem Begriff „Achtsamkeit" vertreten: Man soll seine Aufmerksamkeit bewusst und ohne Wertung auf die Gegenwart, auf die sinnliche Wahrnehmung, auf die unmittelbare Umgebung und ebenso auf das Innenleben richten.⁴ Statt also beispielsweise schon morgens unter der Dusche und beim Frühstück über die Pflichten und Sorgen des Tages zu sinnieren, sollte man auf die wahrnehmbaren und aktuellen Erfahrungen achten, das wohlig warme Wasser der Dusche, den Duft des Kaffees, die Fragen der Kinder am Morgentisch und dergleichen. Oder man soll innehalten, sich zum Beispiel auf den Balkon setzen, ins Leere schauen und ganz ruhig den eigenen Atem beobachten. Das schafft Raum für Gedanken, Gefühle und Sinnzusammenhänge, die im Trubel des Alltags untergegangen wären. Vielleicht hilft sogar der eine oder andere Gedanke bei der Bewältigung des Tages. Man entspannt sich und baut Stress ab.

    Dieses Glück des Augenblicks geht in Richtung dessen, was wir später als „Reduktion der Wichtignahme" bezeichnen werden: Dem Alltag und seinen Zielen und Sorgen weniger Bedeutung beimessen, Energie und Aufmerksamkeit abziehen. Wir werden sehen, dass uns gerade das enorm hilft, erfolgreicher zu werden, auch wenn es zunächst paradox klingt.

    Wohlbefinden – Glück als stille Zufriedenheit

    Achtsamkeit ist eine Form des Wohlbefindens, ein Glück, welches kurze Momente bis zu einem ganzen Leben umfassen kann. Es ist das stille, beschauliche Glück, jenes Lebensglück, das man oft einfach als Zufriedenheit bezeichnet, obwohl die beiden Begriffe nicht identisch sind. Ein weiteres Glück ist das Hochgefühl als ein herausragender intensiver Glücksmoment. Dieses Glück ist ekstatisch, rauschhaft und von begrenzter Dauer. Schließlich gibt es das Glück, das aus der Erfahrung eines Lebens-Sinns erwächst. Als erste Annäherung könnten wir dabei an Menschen denken, die unter schwierigen Umständen oder unter großen Entbehrungen leben, in ihrer Aufgabe oder ihrem Schicksal jedoch einen Sinn erkennen. Solche Menschen bezeichnen sich oft ebenfalls als glücklich oder erleben ihr Leben als geglückt.

    Die demografische Glücksforschung zeigt eindrücklich, dass das Lebensglück eine recht subjektive Angelegenheit ist. Wenn objektive wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren zählen, stehen regelmäßig Länder wie Dänemark, die Schweiz usw. an der Spitze der Rangliste, Länder wie Simbabwe, Burundi usw. am Schluss. Wenn nach dem individuellen Glücksempfinden gefragt wird,

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