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Hühneraugenpflaster im Reklamerausch: „Kukirol“, „Doktor Unblutig“ und die Werbung der zwanziger Jahre
Hühneraugenpflaster im Reklamerausch: „Kukirol“, „Doktor Unblutig“ und die Werbung der zwanziger Jahre
Hühneraugenpflaster im Reklamerausch: „Kukirol“, „Doktor Unblutig“ und die Werbung der zwanziger Jahre
eBook65 Seiten31 Minuten

Hühneraugenpflaster im Reklamerausch: „Kukirol“, „Doktor Unblutig“ und die Werbung der zwanziger Jahre

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Über dieses E-Book

Als die Werbung noch laufen lernte: Die Studie führt an die Anfänge der wissenschaftlichen Werbeforschung in den 1920er-Jahren. In der Publikation geht es erstens um das Porträt eines der frühesten deutschen Werbeberater, der als Vater der Kukirol-Reklame weit mehr als nur ihr Texter war, sondern auch ihr Stratege: Johannes Iversen (1865-1941); zweitens um die Darstellung der Kampagne mitsamt ihrer Wort- und Bildbotschaften sowie der Werbefigur des Doktor Unblutig zwischen 1923 und 1929; drittens um „die Reklame“ als dem Oberbegriff für einen spezifischen und zudem zeitabhängigen Massenkommunikationsstil – im Gegensatz zu unserem heute geläufigen Terminus „Werbung“. Kurz und prägnant dargestellt: Ein wichtiges Stück deutscher Werbegeschichte.
SpracheDeutsch
HerausgeberOmnino Verlag
Erscheinungsdatum3. Feb. 2015
ISBN9783958940048
Hühneraugenpflaster im Reklamerausch: „Kukirol“, „Doktor Unblutig“ und die Werbung der zwanziger Jahre
Autor

Dirk Schindelbeck

Dirk Schindelbeck geboren 1952 in Unna/Westfalen, Dr. phil., Historiker, Germanist, Kulturwissenschaftler, Publizist, Schriftsteller und Lyriker. Seit Oktober 2013 im vom BMBF geförderten Projekt „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ an der Universität Jena. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur-, Mentalitäts-, Wirtschafts- und Kommunikationsgeschichte, z.B. „Marken, Moden und Kampagnen, Illustrierte Deutsche Konsumgeschichte", Darmstadt 2003. Zuletzt: „Zigaretten-Fronten. Die politischen Kulturen des Rauchens in der Zeit des Ersten Weltkriegs“ (gemeinsam mit Christoph Alten, Gerulf Hirt, Stefan Knopf, Sandra Schürmann), Marburg 2014, „Die Geschichte des Waisenhauses in Freiburg-Günterstal“, „Freiburg 2013 sowie den Lyrikband „Tropfenfänger & kreisende Kolben. Deutsche Marken-Sonette 2.0.15“, Freiburg 2015. Publikationsübersicht / Leseproben etc. unter www.Dirk-Schindelbeck.de, www.politcigs.uni-jena.de www.wikipedia.org/wiki/Dirk_Schindelbeck www.leergut-denzlingen.de/sonett-studio.php

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    Buchvorschau

    Hühneraugenpflaster im Reklamerausch - Dirk Schindelbeck

    Hühneraugenpflaster im Reklamerausch

    „Kukirol, „Doktor Unblutig und die Werbung der

    zwanziger Jahre

    von Dirk Schindelbeck

    Impressum

    Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

    http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    ISBN: 978-3-95894-004-8 (eBook) / 978-3-95894-005-5 (Print)

    © Copyright: Omnino-Verlag, Berlin / 2015

    Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und

    der Übersetzung, vorbehalten.

    Inhalt

    1. Aus Urzeiten der Reklame

    2. Werbefachleute als neue Funktionselite

    3. Der „Deutsche Werbe-Unterricht" und sein Verfasser

    4. 1923: Kukirol kommt auf den Markt

    5. Doktor Unblutig betritt die Reklamebühne

    6. Kukirol wirbt – mit Beschimpfungen, Ressentiments, Monstrositäten

    7. Die Welt „kukirolt!"

    8. „Reklame versus „Werbung

    9. Epilog

    1. Aus Urzeiten der Reklame...

    Sie liegt erst vier bis fünf Generationen zurück – und dennoch mutet uns schon der Versuch, in die Produkt- und Reklamewelt der zwanziger Jahre einzutauchen, so abenteuerlich an wie eine Reise zu antiken Stätten. Aus dem kollektiven Gedächtnis ist kaum mehr etwas abrufbar – vielleicht noch, dass Chlorodont¹ eine Zahnpasta war, Bleyle ein Matrosenanzug für Knaben² und einen Slogan wie „Schreibste mir, schreibste ihr, schreibste auf MK-Papier"³ jedermann auswendig konnte. Nicht besser steht es mit der Bekanntheit von Werbefiguren: Durch Währungsreformen und Weltkriege hat sich bis auf unsere Tage nur der Sarotti-Mohr⁴ erhalten, andere wie der Rüger-Hansi (um 1895 entstandene Werbefigur für eine Schokoladenmarke) sind allenfalls Sammlern alter Emailschilder ein Begriff.⁵

    Die nähere Inspektion des Konsumalltags dieser Zeit steigert die Fremdheit noch. Zigaretten tragen so abenteuerliche Namen wie Ravenklau oder Greiling, Zahnpasten heißen Pebeco oder Kaliklora, einen schönen Körper bekommt man mit Pflegemitteln wie Khasana oder Hautana, ein dazu passender BH nennt sich Kalasiris. Uhu ist noch kein Alleskleber, sondern eine Wochenzeitschrift aus dem Hause Ullstein, Kant nicht nur der andere Name für den Kategorischen Imperativ, sondern auch eine Schokoladenmarke. Rama schreibt sich 1924 noch mit H, worauf die Butterlobby alle juristischen Mittel aufbietet, dem Fettersatz-Hersteller sein freches Assoziationsspiel mit dem edlen Rahm zu verbieten.

    Doch es gibt auch vertraute Töne: Wer Drogerieartikel anbot, war auf einen Namen bedacht, der seriös daherkam und an Odol erinnerte⁷, wie etwa Javol (Haarpflegemittel) oder – noch heute erhältlich – Amol (Universal-Schmerzmittel). Auch das Hühneraugenmittel Kukirol, dessen legendäre Reklamekampagne hier beleuchtet werden soll, stellt sich mit der größten Selbstverständlichkeit in diese Reihe.

    Man kann „Kukirol" als einen kleinen Glücksfall bezeichnen, weil die Quellenlage, obwohl eigentlich miserabel, für eine historische Werbekampagne noch immer vergleichsweise ergiebig ist. Das nährt die Hoffnung, nicht nur über dieses Produkt und seine Kommunikationspolitik Aufschluss zu gewinnen, sondern diese als Sonde in die Zeit(verhältnisse) nutzen zu können.⁸ Schließlich gab

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