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Die Arbeiterin in Zürich um 1900: Sozialgeschichtliches auf den Spuren Verena Conzetts (1861-1947)
Die Arbeiterin in Zürich um 1900: Sozialgeschichtliches auf den Spuren Verena Conzetts (1861-1947)
Die Arbeiterin in Zürich um 1900: Sozialgeschichtliches auf den Spuren Verena Conzetts (1861-1947)
eBook135 Seiten1 Stunde

Die Arbeiterin in Zürich um 1900: Sozialgeschichtliches auf den Spuren Verena Conzetts (1861-1947)

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Über dieses E-Book

Zürich um 1900: Tausende von Frauen arbeiten Tag für Tag in Fabriken, die bis ins Stadtzentrum vorgedrungen sind. Mit grosser Mühe betreuen sie neben einem enormen Fabrikpensum ihre Familie. Es sind Arbeits- und Wohnverhältnisse, wie sie heute nur schwer vorstellbar sind. Die Arbeiterschaft verbündet sich. 1888 wird die Sozialdemokratische Partei und zwei Jahre später der Schweizerische Arbeiterinnenverband gegründet. Anschaulich verknüpft Hans Peter Treichler das spannungsreiche Leben von Verena Conzett mit der politisch bewegenden Zeit um 1900 in Zürich.
SpracheDeutsch
HerausgeberConzett Verlag
Erscheinungsdatum31. Okt. 2012
ISBN9783037600238
Die Arbeiterin in Zürich um 1900: Sozialgeschichtliches auf den Spuren Verena Conzetts (1861-1947)

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    Buchvorschau

    Die Arbeiterin in Zürich um 1900 - Hans Peter Treichler

    Kapitel 1

    Die Arbeiterin

    Abb. 1: Arbeiterinnen und Aufseher der Textilfabrik Zinggeler in Richterswil ZH stellen sich der Kamera des Fabrikanten und Fotografen Rudolf Zinggeler (1864–1954). Foto um 1900.

    Die Frauen und Mädchen, die an diesem Herbstmorgen vor sechs Uhr auf dem Mühlesteg beim Zürcher Hauptbahnhof eintreffen, haben zumeist einen Weg von einer Stunde und länger hinter sich. Trotz des strengen Fussmarschs haben sie kalt; sie schlagen die Arme übereinander wie Fuhrleute, die sich wärmen wollen, hauchen in ihre steifen, blaugefrorenen Hände. Es sind die ersten Fabrikarbeiterinnen, mit denen es die eben schulentlassene Verena Knecht (später Conzett) zu tun bekommt. Sie merkt sich diesen Anblick für immer. «Die Arbeiterinnen, jung und alt, trugen Kleider aus dunkelblauem Baumwollstoff, in den kleine weisse Tupfen oder Sternchen eingedruckt waren. Sie hatten wollene, handgestrickte Zipfeltücher umgebunden, eine Wollschleife um die Ohren und trugen einen mächtigen Deckelkorb am Arm.» Manche Mädchen sind nicht älter als sie selbst, manche Frauen wiederum gleichen eher ihrer Grossmutter. Den frühmorgendlichen Marsch aus Vororten wie Höngg und Altstetten, wo die Wohnungsmieten tiefer sind als in der Stadt, nehmen sie sommers wie winters unter die Füsse. Verena lernt den Arbeitsweg an der nächsten Fasnacht kennen, als sie bei einem der Fabrikmädchen in Affoltern übernachtet. Es hat seit Stunden geschneit und man bricht früher als gewöhnlich auf. «Gegen halb fünf bildete sich ein langer Zug in der Mitte des Dorfes. Voran marschierten die Arbeiter der Maschinenfabrik Neumühle, dann kamen die Frauen und Mädchen, und den Schluss bildeten die Kinder.» Rufe hallen durch das Schneetreiben, «denn es war zu dunkel, um einander zu sehen, dazu schneite es immer noch fein und dicht. Todmüde vor Anstrengung, die Unterkleider vom Schweiss, die Oberkleider vom Schnee durchnässt, langten wir gegen sechs Uhr in der Fabrik

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