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Lebendige Seelsorge 4/2016: Die Freude der Liebe
Lebendige Seelsorge 4/2016: Die Freude der Liebe
Lebendige Seelsorge 4/2016: Die Freude der Liebe
eBook87 Seiten1 Stunde

Lebendige Seelsorge 4/2016: Die Freude der Liebe

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Über dieses E-Book

Wer hätte sich träumen lassen, dass das Lehramt in Sachen Liebe, Ehe und
Sexualität noch einmal sprachfähig wird? Aber Papst Franziskus hat Freude an der Freude - nicht nur des Evangeliums (Evangelii gaudium), sondern auch der Liebe (Amoris laetitia). Kein Schelm, wer hier nicht auch an die "ars amatoria" von Ovid denkt!
"Erfrischend unpeinlich" nennt Christiane Florin das nachsynodale Schreiben Amoris laetitia, "entwaffnend liebevoll und wohltuend geerdet" Julia Knop, "genial, wild und unersättlich" Ute Eberl. Wer hier schon Angst beim Lesen bekommt: gemeint ist unersättlich an Barmherzigkeit.
Der Text stimuliert sowohl Lehramt als auch Theologie. Die Zeit der gegenseitigen
Schuldzuweisungen ist vorbei, gefragt ist vielmehr ein konstruktives und kreatives Miteinander. An der Rezeption dieses Textes wird sich der Weg der Kirche entscheiden: versteht sie sich als eine vertikale, gesetzes- und gehorsamsorientierte Institution oder als eine bedingungslose Barmherzigkeitsgemeinschaft, die die Barmherzigkeit Gottes nicht mutwillig unterschreitet.
Dieses Heft profiliert den Text von Papst Franziskus und seine Bedeutung für die theologischen Disziplinen, aber auch für eine neue Pastoralkultur und eine gut geleitete Synodalität. Es ist jetzt nicht die Zeit der Offiziale, die den Text einhegen und entschärfen, sondern die Zeit des durch das 2. Vatikanische Konzil angemahnten "officiums", die Zeichen der Zeit zu erkennen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Es ist die Chance des Wandels von einem "eliminatorischen Katholizismus" zu einem Katholizismus der Inklusion. Kirche ist Zeichen und Ort dafür, "dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, dem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein." (GS 22)
Der Herbst wird zeigen, ob die Bischofskonferenzen, aber auch die Treffen der theologischen Arbeitsgemeinschaften die Früchte dieses Textes ernten und seine Radikalität ernst nehmen oder ob sie ihn ängstlich zerbröseln und kleingläubig entschärfen.
Dieses Heft lädt jetzt schon ein zur synodalen Einmischung.
SpracheDeutsch
HerausgeberEchter Verlag
Erscheinungsdatum18. Aug. 2016
ISBN9783429062811
Lebendige Seelsorge 4/2016: Die Freude der Liebe

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    Buchvorschau

    Lebendige Seelsorge 4/2016 - Echter Verlag

    INHALT

    THEMA

    Von der Bischofssynode zum postsynodalen Schreiben Amoris laetitia

    Von Michael Sievernich SJ

    Sakrament der Nachfolge

    Erneuerungen und Vertiefungen der kirchlichen Ehetheologie durch Amoris laetitia

    Von Julia Knop

    Theologischer Paradigmenwechsel und neue pastorale Spielräume

    Das Nachsynodale Apostolische Schreiben Amoris laetitia

    Von Eberhard Schockenhoff

    PROJEKT

    Die fünf „Wiener Aufmerksamkeiten"

    Ein pastoraler Weg mit Wiederverheirateten Geschiedenen

    Von Johann Pock

    INTERVIEW

    „Erfrischend unpeinlich"

    Ein Gespräch mit Christiane Florin

    STATEMENTS

    Wie ein Papst die Bibel liest

    Beobachtungen eines Neutestamentlers zu Amoris laetitia

    Von Martin Ebner

    Eine neue Pastoralkultur

    Von Paul M. Zulehner

    Bleibt alles anders?

    Von Georg Bier

    Die Lehre der Barmherzigkeit

    Von Markus Knapp

    Wenn große Denker in die Irre gehen.

    Zu Robert Spaemanns Polemik gegen Amoris laetitia

    Von Klaus Müller

    Prosecco, Mineralwasser oder Vitaminsaft? Amoris laetitia im Praxistest

    Von Ute Eberl

    Soziologische Thesen zu Amoris laetitia

    Von Michael N. Ebertz

    FORUM

    „Gott hat (k)eine Galerie"

    „Überleben". Installationen im Dialog mit dem Mittelalter. Ausstellung von Christoph Brech

    Von Erich Garhammer

    POPKULTURBEUTEL

    Ausdehnungszauberei: Mehr drin als erwartet

    Von Matthias Sellmann

    NACHLESE

    Glosse von Annette Schavan

    Buchbesprechungen

    Impressum

    Begründet von Alfons Fischer, Josef Schulze, Alfred Weitmann.

    Schriftleiter: Professor Dr. Erich Garhammer, Schönleinstraße 3, D-97080 Würzburg.

    Mitglieder der Schriftleitung: Prof. Dr. Matthias Sellmann, JProf. Dr. Bernhard Spielberg, Prof. Dr. Hildegard Wustmans

    Redaktion: Elisabeth Hasch, Neubaustraße 11, D-97070 Würzburg, E-Mail: elisabethhasch@hrb.de

    Verlag: Echter Verlag GmbH, Dominikanerplatz 8, D-97070 Würzburg, Telefon (09 31) 6 60 68-0, Telefax (09 31) 6 60 68-23. Internet: www.echter.de.

    Satz: ew print & medien service gmbh, Würzburg.

    Auslieferung: Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH, Kreidlerstraße 9, 70806 Kornwestheim.

    Auslieferung für die Schweiz: AVA Verlagsauslieferung AG, Centralweg 16, CH-8910 Affoltern am Alibs.

    Erscheinungsweise: Lebendige Seelsorge erscheint sechsmal im Jahr.

    Bezugspreis: Jahresabonnement print EUR 32,20 (D); Studenten - abonnement EUR 24,- (D). Einzelheft EUR 6,40 (D) jeweils zuzüglich Versand kosten.

    Auch digital erhältlich: www.lebendige-seelsorge.de Abonnementskündigungen sind nur zum Ende des jeweiligen Jahrgangs möglich.

    eBook-Herstellung und Auslieferung:

    Brockhaus Commission, Kornwestheim

    www.brocom.de

    EDITORIAL

    Erich Garhammer Schriftleiter

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    wer hätte sich träumen lassen, dass das Lehramt in Sachen Liebe, Ehe und Sexualität noch einmal sprachfähig wird? Aber Papst Franziskus hat Freude an der Freude – nicht nur des Evangeliums (Evangelii gaudium), sondern auch der Liebe (Amoris laetitia). Kein Schelm, wer hier nicht auch an die „ars amatoria" von Ovid denkt!

    „Erfrischend unpeinlich" nennt Christiane Florin das nachsynodale Schreiben Amoris laetitia, „entwaffnend liebevoll und wohltuend geerdet Julia Knop, „genial, wild und unersättlich Ute Eberl. Wer hier schon Angst beim Lesen bekommt: gemeint ist unersättlich an Barmherzigkeit.

    Der Text stimuliert sowohl Lehramt als auch Theologie. Die Zeit der gegenseitigen Schuldzuweisungen ist vorbei, gefragt ist vielmehr ein konstruktives und kreatives Miteinander. An der Rezeption dieses Textes wird sich der Weg der Kirche entscheiden: versteht sie sich als eine vertikale, gesetzes- und gehorsamsorientierte Institution oder als eine bedingungslose Barmherzigkeitsgemeinschaft, die die Barmherzigkeit Gottes nicht mutwillig unterschreitet.

    Dieses Heft profiliert den Text von Papst Franziskus und seine Bedeutung für die theologischen Disziplinen, aber auch für eine neue Pastoralkultur und eine gut geleitete Synodalität. Es ist jetzt nicht die Zeit der Offiziale, die den Text einhegen und entschärfen, sondern die Zeit des durch das 2. Vatikanische Konzil angemahnten „officiums, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Es ist die Chance des Wandels von einem „eliminatorischen Katholizismus zu einem Katholizismus der Inklusion. Kirche ist Zeichen und Ort dafür, „dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, dem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein." (GS 22)

    Der Herbst wird zeigen, ob die Bischofskonferenzen, aber auch die Treffen der theologischen Arbeitsgemeinschaften die Früchte dieses Textes ernten und seine Radikalität ernst nehmen oder ob sie ihn ängstlich zerbröseln und kleingläubig entschärfen.

    Dieses Heft lädt jetzt schon ein zur synodalen Einmischung.

    Eine aufregende Ferienlektüre wünscht Ihnen

    Ihr

    Prof. Dr. Erich Garhammer

    Schriftleiter

    THEMA

    Von der Bischofssynode zum postsynodalen Schreiben Amoris laetitia

    Ein Teilnehmer an der Bischofssynode 2015 geht einer Reihe von Fragen nach, die für die Interpretation von Amoris laetitia von Belang sind: Wo liegen die Quellen des Schreibens? Wie ist es strukturiert? Welchen Akzent setzt der Text? Michael Sievernich SJ

    Papst Franziskus hat Freude an der Freude. Hätte er sonst seine beiden Apostolischen Schreiben unter den Titel der Freude gestellt: „Die Freude des Evangeliums" ( Evangelii gaudium ) und „Die Freude der Liebe" ( Amoris laetitia )? Dieses Leitmotiv erklingt nach einer langen Zeit des Lamento, das ein Journalist schon vor fünfzehn Jahren formulierte. „Die katholische Kirche hat es – entgegen ihrer jahrhundertelangen verbindlich-geschmeidigen Seelsorgepraxis – dahin gebracht, dass viele ihrer Gläubigen sich angesichts eingeschärfter Morallehren wie Fremde oder gar Aussätzige vorkommen, entweder in der Gesellschaft oder in der Kirche. […] Sie dürften schwerlich begreifen können, dass mit dem Katholischen einst vor allem Sinnen- und Lebensfreude verbunden war. Die Freude in die Kirche zurückzubringen, wäre eine Aufgabe für Bischöfe und Kardinäle" ( Fischer 2001). Muss es nun der Papst selbst richten und die Freude zurückzubringen? Der eigentliche Grund, der auch den Papst antreibt, ist die christliche Botschaft, die ja ein Eu-angelion ist, eine frohe Botschaft, deren Lied von der großen Freude Jesus schon in der Wiege gesungen wurde (Lk 2,10). Kein Wunder, dass ein früher Zeuge Christi Mitarbeiter eurer Freude sein möchte (2 Kor 1, 24). Nach dieser Vorfreude nun zu Eigenart, Struktur und Akzent des Schreibens.

    QUELLEN UND EIGENART

    Das Apostolische Schreiben Amoris laetitia (AL) hat einen Autor, der aber aus zahlreichen Quellen schöpft (vgl. Papst Franziskus 2016). Wer diese Quellen kennt, wird den Text besser verstehen können, wie man die Gestalt des Heiligen Vaters besser versteht, wenn man die spirituellen, theologischen und literarischen Quellen kennt, aus denen er lebt (vgl. Sievernich 2015). Die Quellen von AL werden in den fast 400 Anmerkungen beim Namen genannt. Fünf Typen von Texten sind in das Schreiben eingewoben: Die Heilige Schrift (250 Zitate); die Bischofssynoden von 2014 und 2015 (125 Bezüge); lehramtliche Dokumente des Konzils und der Päpste; lehramtliche Dokumente von Bischofskonferenzen aller Erdteile; Texte einzelner Autoren, von Augustinus bis Dietrich Bonhoeffer.

    Professor emeritus für Pastoraltheologie an der Universität Mainz und Honorarprofessor an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt; zahlreiche Publikationen zu pastoraltheologischen, weltkirchlichen und interkulturellen Fragen; im Oktober 2015 Teilnahme an der römischen Bischofssynode zu Ehe und Familie.

    Dem Wunsch der Synode von 2015 folgend, hat Papst Franziskus in Amoris laetitia (AL) einen starken Akzent auf die Heilige Schrift gesetzt, beginnend mit einer biblischen Ouvertüre, der poetischen Auslegung des Psalms 128, gefolgt von einer lebenspraktischen Auslegung des paulinischen Hohenlieds der Liebe (1 Kor 13, 1-13), das viele Brautleute als Lesung für die Trauung wünschen. Außer den zahlreichen biblischen Bezügen, nimmt Papst Franziskus im Geist der Synodalität auch die beratenden Schlussdokumente der Synoden von 2014 und 2015 beim Wort (vgl. Schönborn 2015) und läßt – eine neue Tradition in päpstlichen Dokumenten – auch die Bischofskonferenzen der Weltkirche zu Wort kommen. Den Grund dafür bringt er so zur Sprache: „Die Gesamtheit der Wortmeldungen der Synodenväter, die ich mit ständiger Aufmerksamkeit angehört habe, ist mir wie ein kostbares, aus vielen berechtigten Besorgnissen und ehrlichen, aufrichtigen Fragen zusammengesetztes Polyeder erschienen. Deshalb habe ich es für angemessen gehalten, ein nachsynodales Apostolisches Schreiben zu verfassen, das Beiträge der beiden jüngsten Synoden über die Familie sammelt, und weitere Erwägungen hinzuzufügen, die die Überlegung, den Dialog oder die pastorale Praxis orientieren können und zugleich den Familien in ihrem Einsatz und ihren Schwierigkeiten Ermutigung und Anregung bieten" (AL 4).

    Amoris laetitia ist also keine creatio ex nihilo, sondern man könnte sagen: eine creatio ex consensu, d.h. aus einem weitgehenden Konsens erwachsen, der sich in den beiden Synoden und aus den Umfragen herausgebildet hat und zeigt, welche Bedeutung der Heilige Vater diesem Beratungsinstrument beimisst. Das heißt nicht, dass der Papst nur Notar eines synodalen Prozesses wäre, vielmehr bringt er eigene Vertiefungen und Akzentsetzungen ein und bleibt Letztentscheider, da Synoden cum Petro et sub Petro tagen.

    Zu den weiteren Merkmalen des Textes gehört der pastorale Sprachduktus, der die kirchliche Ehelehre weitläufig zur Sprache bringt, ohne sie doktrinell zu erweitern oder zu verfeinern. Daher weist er in der Einleitung darauf hin

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