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Der Heilungsprozess: Wie Energiefelder das menschliche Leben beeinflussen
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Der Heilungsprozess: Wie Energiefelder das menschliche Leben beeinflussen
eBook312 Seiten4 Stunden

Der Heilungsprozess: Wie Energiefelder das menschliche Leben beeinflussen

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Über dieses E-Book

Die Zusammenarbeit einer Ärztin mit einer hellsichtigen Heilerin!
Wie unsichtbare Kräfte das menschliche Leben beeinflussen.

Die Ärztin Dr. Shafica Karagulla hat viele Jahre mit der Heilerin Dora Kunz zusammengearbeitet. Anfänglich hat sie letztere anonymisiert, um sie vor der Öffentlichkeit zu schützen, doch inzwischen kann über diese Kooperation offen gesprochen werden.
Ihre langjährigen gemeinsamen Forschungen haben ein völlig neues, um eine Dimension erweitertes Wissen über die tieferen Zusammenhänge von Krankheit und Heilung zutage gefördert. Es spielen sowohl bei der Erkrankung als auch bei der Heilbehandlung zahlreiche feinstoffliche Faktoren eine Rolle.

Ein Buch, das eine ganz neue Dimension des menschlichen Daseins aufzeigt. So könnte ein viel umfassenderes geistiges Weltbild in der Zukunft aussehen!

SpracheDeutsch
HerausgeberAquamarin Verlag
Erscheinungsdatum18. Juli 2021
ISBN9783968612553
Der Heilungsprozess: Wie Energiefelder das menschliche Leben beeinflussen

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    Buchvorschau

    Der Heilungsprozess - Shafica Karagulla

    Vorwort

    Das 20. Jahrhundert wurde schon als das „Zeitalter der Durchbrüche" bezeichnet. Wir haben die vermeintlich massive Struktur des Atoms aufgebrochen, wir haben die Schallmauer durchbrochen, wir haben die Anziehungskraft der Erde überwunden und inzwischen hat der Mensch sogar Spaziergänge im Weltraum unternommen.

    Alle diese Durchbrüche in der äußeren, physischen Welt bedeuteten eine Erweiterung der Welt unserer fünf Sinne mit technischen Mitteln.

    Nun bewegt sich der Mensch am äußeren Umkreis seiner Sinneswahrnehmung und wird sich seiner Begrenzungen immer deutlicher bewusst. Gibt es noch Dinge wahrzunehmen, die er mit seinen fünf Sinnen nicht erfassen kann? Erleben wir einen Durchbruch auf dem Gebiet der menschenmöglichen Wahrnehmung? Vermag der Mensch die Barrieren seiner fünf Sinne zu überwinden und in das Reich der höhersinnlichen Wahrnehmung vorzudringen? Das Dasein des Menschen ist eine lebendige, sich weiter entwickelnde Instrumentierung. Es ist nur logisch anzunehmen, dass eine Entwicklung wie die der Befähigung zu höhersinnlicher Wahrnehmung ebenfalls ein Teil des Evolutionsprozesses ist.

    Die Forschung auf dem Gebiet der höhersinnlichen Wahrnehmung konfrontiert uns mit vielen Problemen. Wie können wir das Reich der psychischen Phänomene und des Aberglaubens von dem Feld derjenigen authentischen Talente und Gaben des Menschen abgrenzen, die wir der höhersinnlichen Wahrnehmung zuordnen? Sich auf dieses Gebiet der Forschung hinauszuwagen, verlangt Aufgeschlossenheit, ein objektives Prozedere und sorgfältige Beobachtung. Es mag sein, dass wir höhere Gesetze finden werden, die dieses Phänomen beschreiben. Viele der gestern so genannten Wunder oder übernatürlichen Erscheinungen, so stellte sich heraus, gehören heute in den Bereich der beweisbaren wissenschaftlichen Fakten.

    Noch können wir die höhersinnliche Wahrnehmung nicht erklären. Das ist verständlich auf einem Gebiet, auf dem noch so wenig Forschungen durchgeführt wurden. Es mag sein, dass wir – wenn und noch während wir es eingehender studieren – neue Gesetze entdecken werden, die dieses Phänomen regieren.

    Wir stehen in unserer äußeren Umgebung vor neuen Welten, die es zu verstehen gilt. Vielleicht trifft dies auch für die innere Umgebung des Menschen zu. Neue Entwicklungen unserer Fähigkeiten müssen mit der immensen Erweiterung der äußeren Umgebung Schritt halten. Lassen sich diese Fähigkeiten identifizieren, unterstützen, ermutigen und trainieren? Verheißen diese speziellen Talente, die als höhersinnliche Wahrnehmung bezeichnet werden, neue Ressourcen zur Eroberung unserer materiellen Umgebung? Solche Fähigkeiten könnten sich als unerschlossene schöpferische Ressourcen auf allen Gebieten der Forschung und Entwicklung erweisen. Die Anwendung dieser Fähigkeiten in allen Bereichen des menschlichen Bemühens könnte wahrlich grenzenlos sein.

    Einführung

    Der Mensch bewegt sich im Bewusstsein aus einer Welt der statischen, festen Formen weiter in eine Welt dynamischer Energiemuster. Das ist sein Problem und zugleich seine Chance. Als Gefangener seiner fünf Sinne hat er die Welt bisher als „fest, „konkret und „starr" erlebt. Nun betritt er eine fluidische, unfassbare Welt von vibrierender, strahlender Energie.

    Das Leben passt sich der Umgebung an. Der Mensch taucht in diese neue Umgebung ein, in ein Universum, das nichts anderes als Schwingungen ist, und muss nun notgedrungen neue Anpassungen vornehmen. Er muss eine Fähigkeit erlangen, um die Welt der Schwingungen auf direktere Weise zu erleben. Dazu muss er neue Sinne entwickeln – oder jene erweitern, die er bereits besitzt. Es gibt reichlich Indizien dafür, dass viele Menschen schon dabei sind, die gewöhnlichen fünf Sinne auf übersinnliche Stufen zu erweitern. Möglicherweise findet bereits eine „Mutation im Bewusstsein statt, und einige wenige Menschen entwickeln einen neuen „Schwingungs-Sinn. Unser Zugang zu bestehenden Gebieten der Wissenschaft ist bereits im Wandel begriffen. Wir bewegen uns gerade von unserem Studium der Anatomie, Physiologie und Pathologie, dem dichteren Aspekt der physischen Gestalt, auf ein Studium der elektrischen Impulse zu, die der Körper erzeugt.

    Gesundheit und Krankheit, sogar das Leben selbst werden in Begriffen von Energie-Impulsen und -Mustern definiert.

    In dieser neuen Welt der Frequenzen findet die Medizin gerade heraus, dass sich Lebensformen auf der elementarsten Ebene sehr rasch anpassen können. Schließlich ist ein Bakterium oder ein Virus letzten Endes – eine Schwingung. Genau genommen, sind auch die Wunderdrogen, die man gebraucht, um derlei Eindringlinge im Körper zu bekämpfen, ebenfalls Schwingungen. Die Bakterien und Viren haben eine erstaunliche Fähigkeit gezeigt, die todbringenden Schwingungen zu bekämpfen, die wir auf sie richten. Sie entwickeln eine Resistenz gegen die Wunderdrogen, und die Medizin muss ständig neue Medikamente finden. Dies geschieht wieder und immer wieder. Sind sie in der Lage, ihre Schwingungsmuster zu verändern? Das weiß die Wissenschaft noch nicht, aber es steht außer Frage, dass diese winzigen Organismen in der Tat eine größere Anpassung an die Umgebung leisten. Wie viel größer muss erst das Potenzial des Menschen sein, sich seiner Umgebung anzupassen?

    Dieses Buch ist eine Erkundungsreise in das Reich dessen, was sich als neue Methoden der Anpassung des menschlichen Bewusstseins an die Umgebung erweisen mag, die sich dem Menschen in unserem 20. Jahrhundert präsentiert. Wird er dabei die Grenzen seiner fünf Sinne ein wenig überschreiten? Ist diese Entwicklung eine Erweiterung jedes der fünf Sinne in seiner eigenen Wahrnehmungsqualität im Kontakt mit der Umgebung in einen Bereich, den wir über-sinnlich nennen würden? Möglicherweise geschieht etwas, das noch revolutionärer scheint: Ist der Mensch im Begriff, eine „Mutation im Bewusstsein zu erleben und einen „Höheren Sinn zu entwickeln, der ihm ein unmittelbareres Erleben seiner wahren Umgebung schenken würde? Zurzeit können wir nicht mehr tun, als zu beobachten, Daten zu sammeln und zu sehr vorläufigen Schlussfolgerungen zu gelangen.

    1: Reise ohne Vorurteile

    In diesem, dem 20. Jahrhundert, erleben wir wohl eine größere Transformation im menschlichen Bewusstsein. Die Umbrüche in Wissenschaft und Technik haben unsere Aufmerksamkeit so umfassend mit Beschlag belegt, dass wir kaum einen Blick auf den Initiator dieser fantastischen Errungenschaften unserer Zeit geworfen haben. Wir müssen uns die Frage stellen, was mit uns selbst geschieht, mit dem Menschen als einer lebendigen und sich entwickelnden Lebensform. Neuroanatomen deuten an, dass es in unserem Gehirn Bereiche geben könnte, die noch untätig sind und anscheinend keine Funktion erfüllen, dass diese Areale aber von der Natur für zukünftige Stufen der Entwicklung vorgehalten werden. Dieser Gedanke ist faszinierend.

    Die Wissenschaft und Technik von heute haben den Menschen zumindest intellektuell in ein neues Umfeld gestellt, das reine Energie ist, die sich in rasanten und ständig wechselnden Frequenzmustern bewegt. Eine erweiterte und reichere Umgebung verlangt von der jeweiligen Lebensform immer eine entsprechende Anpassung. Der Mensch ist die anpassungsfähigste Lebensform auf unserem Planeten. Er ist gewiss in der Lage, neue und vielleicht erstaunliche Anpassungen hervorzubringen, während er seinen Weg in diese neue Welt der schillernden und dynamischen Energiemuster beschreitet. Diese Energien durchziehen die vertrauten Formen, die die feste Welt seiner fünf Sinne ausgemacht haben, und stehen jetzt im Brennpunkt seiner Aufmerksamkeit. Seine gedanklichen Konzepte von der Welt, die sich auf das Erleben seiner fünf Sinne stützen, sind nicht länger mehr adäquat und in vielen Fällen auch nicht länger valide. Die Welt ist gewiss nicht das, als was sie seinen fünf Sinnen erscheint. Welche Ausrüstung wird er im Hinblick auf diese neue Energie-Umgebung zur Anwendung bringen können?

    Die Menschen stehen in unserer heutigen Gesellschaft unter großem Druck. Auf dem Gebiet der Psychiatrie und Medizin sind wir uns dessen deutlich bewusst. Einerseits sind da jene, die den Druck zu stark empfinden, und jene, denen es nicht gelungen ist, sich adäquat an ihre Umgebung anzupassen. Meine Beobachtungen neurotischer und geisteskranker Patienten haben mir geholfen, die Anpassungsfähigkeit der überwiegenden Mehrheit wertzuschätzen, welche die geistig gesunden Mitglieder der Gesellschaft ausmacht. Vielleicht haben mir meine Erfahrungen mit den Geisteskranken sogar geholfen, eine dritte Gruppe von Individuen besser zu erkennen, die sich von der menschlichen Gesellschaft abheben und die ich inzwischen als geistig supergesund bezeichne. Diese dritte Gruppe scheint in der Lage, mittels bestimmter interessanter Anpassungen auf eine neue Welt der Energiemuster anzusprechen. Meine Entdeckung dieser Gruppe und meine acht Jahre der Forschung unter ihren Angehörigen sind das Abenteuer und die Geschichte des vorliegenden Buches.

    Für mich als Ärztin, die sich in dem Fachbereich Neuropsychiatrie spezialisiert, sind Gehirn, Körper und Geist des Menschen seit vielen Jahren mein Gebiet der Forschung und Praxis. Wohl wissend, dass keiner von uns alle Antworten besitzt, habe ich mich viele Jahre lang bemüht, neue Einblicke in die Probleme meiner Patienten und Erkenntnisse über das Spannungsfeld zu gewinnen, das den Menschen mit seiner Umgebung verbindet. Dabei bewegte mich das Empfinden, dass Medizin und Psychiatrie gemeinsam in der Lage sein sollten, viele der Fragen zu beantworten, mit denen sich der Arzt von Körper und Geist konfrontiert sieht.

    Im Laufe meiner Jahre der Forschung an der Universität Edinburgh und im Neurologischen Institut Montreal habe ich mir auf meinem Gebiet einen Namen gemacht. Einige Früchte meiner Forschungsarbeit hatten sich sowohl in Amerika als auch in England bereits als wertvoll erwiesen. Etwa zu jener Zeit begegnete ich Phänomenen, die nicht als geisteskrank eingeordnet werden konnten, aber auch nicht unter den Begriff dessen fielen, was als normal und geistig gesund akzeptiert wurde.

    Es war im August 1956, als mich eine Freundin fragte, ob ich bereit sei, unvoreingenommen ein eher ungewöhnliches Buch zu lesen. Sie wusste, dass ich mich begierig auf jedes Stück neuen Wissens auf meinem Gebiet stürzen würde, ließ aber behutsam durchblicken, dass das Buch, an das sie dachte, nicht unbedingt wissenschaftlich zu nennen sei. Sie empfand es als ein rätselhaftes Werk, das wohl einige Antworten enthalten könnte – oder auch nicht. Falls ich damit einverstanden sei, das Buch zu lesen – würde ich ihr versprechen, es bis zum Ende durchzulesen, ob es mir gefiel oder nicht?

    Meine Neugier war geweckt. Ich hatte gewiss das Gefühl, aufgeschlossen und unvoreingenommen zu sein, und so stimmte ich zu, das Buch zu lesen. Dies erwies sich als eine schicksalhafte Entscheidung. Seit damals habe ich mich immer wieder gefragt, ob es richtig war, dass ich meine Aufgeschlossenheit gerade an jenem warmen August-Nachmittag unter Beweis gestellt habe. Natürlich hatte ich nicht die geringste Ahnung, was dies mit meiner bestens eingeführten Mediziner-Karriere anstellen würde, mit meinem Forschungsgebiet und meiner ganzen Einstellung zum Leben. Schon immer hatte sich die anregende Aussicht auf irgendeine neue Wahrheit, die es zu entdecken oder zu erkunden gab, über meine Sorge um die finanzielle oder Karriere-Sicherheit hinweggesetzt. Mit meiner ungeduldigen Entscheidung, das Buch zu lesen, überschritt ich die Schwelle zu neuen Grenzbereichen des menschlichen Geistes und veränderte den ganzen Kurs meiner Karriere in Medizin und Wissenschaft.

    Meine Freundin schickte mir das Buch über Edgar Cayce und knüpfte daran eine weitere schlaue und entscheidende Bedingung: Ich musste versprechen, nach der Lektüre des Buches das berühmte „Höhlengleichnis" in Platons Der Staat zu lesen. Wenn ich beides gelesen hätte, wäre sie höchst interessiert, meine Reaktion darauf zu erfahren. Da ich Psychiaterin war, hatte sie das Gefühl, dass meine Meinung über das Phänomen Edgar Cayce höchst erhellend sein sollte.

    Der Stoß, den das Edgar-Cayce-Phänomen meiner bewährten und gewohnten Lebens- und Denkweise verpasste, ist am besten zu verstehen, wenn ich meinen wissenschaftlichen Hintergrund etwas eingehender schildere. Ich hatte zwölf Jahre damit verbracht, Geisteskranke zu studieren und zu begutachten, über fünf Jahre davon an der Universität Edinburgh unter dem bekannten britischen Psychiater Professor Sir David K. Henderson. Drei Jahre lang hatte ich im Rahmen einer speziellen Forschungsförderung die Elektroschocktherapie bei Geisteskranken untersucht. Mit krankhaften Geisteszuständen, besonders Halluzinationen und Illusionen, war ich gründlich vertraut.

    Als ich einige der gesuchten Antworten nicht im Bereich der Elektroschocktherapie finden konnte, wandte ich mich an den Wissensschatz der Neurologie. Wieder war es ein Buch, das mich in eine neue Forschungsrichtung schickte: The Cerebral Cortex of Man („Die Großhirnrinde des Menschen") der Autoren Penfield und Rasmussen vom Neurologischen Institut Montreal wurde ein weiterer Meilenstein in meinem Leben. Sie beschrieben, wie bei Patienten, die bei vollem Bewusstsein einer Gehirnoperation unterzogen wurden, Halluzinationen und andere anormale Erlebnisse auszulösen waren. Feine Elektroden, die während des chirurgischen Eingriffs an verschiedene Areale des Gehirns gelegt wurden, machten es möglich, Bereiche zu lokalisieren und Bedingungen herzustellen, welche die abnormen Zustände hervorriefen, die man mit Geisteskrankheiten assoziiert.

    Sobald ich meine Tätigkeit in Schottland beenden konnte, ging ich nach Kanada und arbeitete dreieinhalb Jahre als Dr. Wilder Penfields Assistentin. Als die Psychiaterin in seinem Team evaluierte ich Patienten mit Schläfenlappen-Epilepsie und anderen neurologischen und mentalen Störungen. Ich war bei seinen Operationen am Gehirn zugegen, zeichnete die abnormen Zustände auf, die im Verlauf der Eingriffe auftraten, und korrelierte sie mit den gewöhnlichen abnormen Zuständen, die beim Geisteskranken zu beobachten waren. In jenen Jahren der Forschung und praktischen Arbeit gelangte ich zu einem klaren Verständnis des Unterschieds zwischen den Halluzinationen und den Illusionen des Geisteskranken. Toxische Zustände und Gehirnverletzungen konnten Symptome herbeiführen, die bei einer Diagnose klar ersichtlich waren.

    Über die am Neurologischen Institut geleistete Arbeit hatte ich einen wissenschaftlichen Vortrag unter der Überschrift „Psychische Phänomene bei der Schläfenlappen-Epilepsie und die Psychosen" gehalten. Diese Abhandlung habe ich später gemeinsam mit Elizabeth Robertson im British Medical Journal vom 26. März 1955 veröffentlicht. Der Artikel erhielt einen besonderen und sehr positiven Kommentar vom Herausgeber.

    Vor diesem Hintergrund las ich nun das Buch über Edgar Cayce. Dieser passte in keine meiner Kategorien von Geisteskranken oder Neurotikern oder auch geistig gesunden Menschen. Die Aussagen in dem Buch ließen sich auch nicht einfach vom Tisch wischen. Da gab es zwar einige Dinge, die ich nicht akzeptieren konnte, aber vor allem eine große Zahl wohl dokumentierter Belege dafür, dass Edgar Cayce Fähigkeiten besaß, die mit Begriffen der modernen Psychologie oder Psychiatrie nicht zu erklären oder zu verstehen waren.

    Edgar Cayce konnte, auf einer Couch liegend, sich selbst in einen eigenartigen Schlafzustand versetzen und in diesem etwa einen Patienten in hunderten Meilen Entfernung beobachten und über ihn berichten. Die Person, die er beobachtete, war ihm – bis auf Name und Aufenthaltsort – in den meisten Fällen völlig unbekannt. Cayce konnte den Raum beschreiben, in dem sich die Person gerade aufhielt, deren Erscheinung, Kleidung, Temperament und körperliche Verfassung; er beschrieb erkrankte Teile des Körpers sowie Umfang und die Schwere der Erkrankung. Sorgfältig dokumentierte Zeugenaussagen, Befunde und andere Belege bestätigten diese Beobachtungen, die Cayce gemacht hatte, während er still auf der Couch lag und mit normaler Stimme erzählte, was er „sah". Im Wachbewusstsein hatte Cayce häufig präkognitive Erlebnisse, die in der Folge Bestätigung fanden, wenn die vorhergesagten Ereignisse eintraten. Menschen, die mit Cayce arbeiteten, zeichneten viele dieser präkognitiven Erlebnisse auf, und es gibt dokumentierte Belege, dass seine inneren Erlebnisse protokolliert wurden, bevor sie sich im Äußeren manifestierten. In dem Buch wurden noch weitere sehr erstaunliche Fähigkeiten erwähnt, die Cayce bei vollem Wachbewusstsein zur Verfügung standen, darunter ein Spürsinn, mit dem er Kraftfelder um Menschen und Tiere herum wahrnehmen konnte.

    Das Buch war eine Herausforderung für mein ganzes medizinisches und wissenschaftliches Weltbild. Ich wusste sehr viel über das Gehirn und das Nervensystem. Ich war vertraut mit den Symptomen von Gehirnverletzungen und epileptischen Anfällen. Die Phänomene bei Edgar Cayce waren als Halluzinationen und Illusionen eines Geisteskranken nicht zu erklären. Cayce erschütterte meine Theorien über das Wesen des menschlichen Geistes. Alles Wissen, das ich in Jahren des Studiums, der Forschung und der Praxis erworben hatte, boten mir keine Erklärung für dieses Phänomen. Ich stand vor der Frage, ob ich diesen irritierenden Tatsachen den Rücken kehren oder die Herausforderung annehmen sollte, dass es offenbar Individuen gab, die mit erstaunlichen Fähigkeiten begabt waren, welche die Wissenschaft nicht zu erklären vermochte.

    Das Buch hatte einen Riss im Deich meines wissenschaftlichen Denkens bewirkt. An diesem Punkt widmete ich mich der empfohlenen Passage in Platons Staat. Hier stieß ich auf eine weitere mächtige Herausforderung. Vielleicht war ich selbst einer jener Gefangenen in Platons Höhle, die an eine bestimmte Sichtweise gekettet waren, und bildete mir ein, alle Antworten zu wissen. Das antike „Höhlengleichnis" ist es wert, in dieses Buch aufgenommen zu werden.

    Nächstdem, sprach ich, vergleiche dir unsere Natur in Bezug auf Bildung und Unbildung folgendem Zustande. Sieh nämlich Menschen wie in einer unterirdischen, höhlenartigen Wohnung, die einen gegen das Licht geöffneten Zugang längs der ganzen Höhle hat. In dieser seien sie von Kindheit an gefesselt an Hals und Schenkeln, so dass sie auf demselben Fleck bleiben und auch nur nach vorne hin sehen, den Kopf aber herumzudrehen der Fessel wegen nicht vermögend sind. Licht aber haben sie von einem Feuer, welches von oben und von ferne her hinter ihnen brennt. Zwischen dem Feuer und den Gefangenen geht oben her ein Weg, längs diesem sieh eine Mauer aufgeführt wie eine Schranke. – Sieh nun längs dieser Mauer Menschen allerlei Geräte tragen, die über die Mauer herüberragen, und Bildsäulen und andere steinerne und hölzerne Bilder und von allerlei Arbeit; einige, wie natürlich, reden dabei, andere schweigen. – Ein gar wunderliches Bild, sprach er, stellst du dar und wunderliche Gefangene. – Uns ganz ähnliche, entgegnete ich. Denn dergleichen Menschen sehen von sich selbst und voneinander nie etwas anderes als die Schatten, welche das Feuer auf die ihnen gegenüberstehende Wand der Höhle wirft. – Wie sollten sie, sprach er, wenn sie gezwungen sind, zeitlebens den Kopf unbeweglich zu halten! – Und von dem Vorübergetragenen nicht eben dieses? – Was sonst? – Wenn sie nun miteinander reden könnten, glaubst du nicht, dass sie auch pflegen würden, dieses Vorhandene zu benennen, was sie sähen? – Notwendig. – Und wie, wenn ihr Kerker auch einen Widerhall hätte von drüben her, meinst du, wenn einer von den Vorübergehenden spräche, sie würden denken, etwas anderes rede als der eben vorübergehende Schatten? – Nein, beim Zeus, sagte er. – Auf keine Weise also können diese irgendetwas anderes für das Wahre halten als die Schatten jener Kunstwerke? – Ganz unmöglich.

    Wenn einer entfesselt wäre und gezwungen würde, sogleich aufzustehen, den Hals herumzudrehen, zu gehen und gegen das Licht zu sehen, und, indem er das täte, immer Schmerzen hätte und wegen des flimmernden Glanzes nicht recht vermöchte, jene Dinge zu erkennen, wovon er vorher die Schatten sah: was, meinst du wohl, würde er sagen, wenn ihm einer versicherte, damals habe er lauter Nichtiges gesehen, jetzt aber, dem Seienden näher und zu dem mehr Seienden gewendet, sähe er richtiger, und, ihm jedes Vorübergehende zeigend, ihn fragte und zu antworten zwänge, was es sei? Meinst du nicht, er werde ganz verwirrt sein und glauben, was er damals gesehen, sei doch wirklicher als was ihm jetzt gezeigt werde? – Bei weitem, antwortete er. –

    Und wenn man ihn gar in das Licht selbst zu sehen nötigte, würden ihm wohl die Augen schmerzen, und er würde fliehen und zu jenem zurückkehren, was er anzusehen imstande ist, fest überzeugt, dies sei in der Tat deutlicher als das zuletzt Gezeigte?

    Gewöhnung also, meine ich, wird er nötig haben, um das Obere zu sehen. Zuletzt aber, denke ich, wird er auch die Sonne selbst anzusehen und zu betrachten imstande sein. Und dann wird er schon herausbringen von ihr, dass sie es ist, die alle Zeiten und Jahre schafft und alles ordnet in dem sichtbaren Raume und auch von dem, was sie dort sahen, gewissermaßen die Ursache ist.

    Und wenn er nun seiner ersten Wohnung gedenkt und der dortigen Weisheit und der damaligen Mitgefangenen, meinst du nicht, er werde sich selbst glücklich preisen über die Veränderung, jene aber beklagen?

    Wenn ein solcher nun wieder hinunterstiege und sich auf denselben Schemel setzte: würden ihm die Augen nicht ganz voll Dunkelheit sein, da er so plötzlich von der Sonne herkommt? Und wenn er wieder in der Begutachtung jener Schatten wetteifern sollte mit denen, die immer dort gefangen gewesen, während es ihm noch vor den Augen flimmert, ehe er sie wieder dazu einrichtet, würde man ihn nicht auslachen und von ihm sagen, er sei mit verdorbenen Augen von oben zurückgekommen und es lohne nicht, dass man auch nur versuche hinaufzukommen; sondern man müsse jeden, der sie lösen und hinaufbringen wollte, wenn man seiner nur habhaft werden und ihn umbringen könnte, auch wirklich umbringen?1

    Gab es Wirklichkeiten, die wir noch gar nicht wahrgenommen haben?, fragte ich mich. Das Cayce-Buch ließ mir keine Ruhe. Schließlich waren alle Fakten da, um erklärt zu werden. Hier lag konkretes Beweismaterial von Potenzialen des menschlichen Geistes, welche jedoch außerhalb des Umkreises meiner Ausbildung und Erfahrung existierten. Wenn ich nun meine derzeitige Forschung und Praxis auf den Gebieten der Neurologie und Psychiatrie aufgäbe, um diese Phänomene zu studieren und zu evaluieren? Hier war ein Bereich, der für die Anwendung wissenschaftlicher Forschungsmethoden noch nicht als zulässig akzeptiert war. Könnte ich Verfahren und Vorgehensweisen zur Forschung finden, die bei Phänomenen dieser Art zur Anwendung gelangen konnten? Vielleicht war jetzt die Zeit gekommen, dass eine qualifizierte Wissenschaftlerin und Ärztin einen neuen Bereich des menschlichen Erlebens erkundete und untersuchte. Als ich darüber nachdachte, erkannte ich, dass ich von meinen Kollegen oder Freunden nicht viel Ermutigung erwarten konnte, vielmehr hätte ich wohl ein gerüttelt Maß an Kritik zu gewärtigen.

    Gab es noch andere Menschen wie Cayce, denen Wahrnehmungen jenseits der Reichweite der fünf Sinne zugänglich waren? Konnte man sie finden und testen? Konnte ich die Antwort auf dieses Phänomen der höhersinnlichen Wahrnehmung finden? Die Verlockung neuer Wahrheit, die man hier entdecken könnte, war unwiderstehlich. Ich begann, ernsthaft in Betracht zu ziehen, meinen Ruf und meine Karriere aufs Spiel zu setzen, um mich in Vollzeit dem Studium von Menschen mit derart seltsamen und erstaunlichen Talenten zu widmen.

    Vorsichtig begann ich, mich unter meinen Freunden nach Menschen mit solchen Ausnahmebegabungen umzuhören. Weil ich zunächst sehr zurückhaltend war, über mein neues Interesse zu sprechen, habe ich meine Freunde und Kollegen bestimmt vor Rätsel gestellt. Allmählich wurden meine behutsamen Fragen direkter, und schließlich erblühte daraus ein ausgewachsenes wissenschaftliches Forschungsprojekt, das zu meinem Lebenswerk geworden ist.

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von vielem, was ich entdeckt habe. Es bietet keine letztgültigen Antworten oder erweckt auch nur den Anschein, Antworten zu haben. Es präsentiert Fakten und stellt Fragen. Ich bin immer noch sehr aufgeschlossen, leider, und so bleibt mir kein Rückzugsort offen. Diese Arbeit wird weiterhin das Projekt meines Lebens sein.

    Ich entschied, dass es an der Zeit war, eine Reihe von wohl dokumentierten Büchern über höhersinnliche Wahrnehmung zu schreiben, um zu weiterer Forschung auf diesem Gebiet anzuregen. Die Zukunft des Menschen auf diesem Planeten mag weitgehend von der Entdeckung und Entwicklung einer höheren Wahrnehmungsfähigkeit abhängig sein. Es ist überraschend, wie viele Menschen heute unterschiedliche Grade höhersinnlicher Wahrnehmung aufweisen. All dies hatte ich nicht gewusst, als ich mich einst auf den Weg meines neuen wissenschaftlichen Abenteuers machte.

    Ich stand gewiss vor einem Wendepunkt in meiner Karriere. Ich war gerade gebeten worden, die Stelle einer Forschungsleiterin in der psychiatrischen Abteilung einer neuen medizinischen

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