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Kreuz am Red River: G.F. Barner 204 – Western
Kreuz am Red River: G.F. Barner 204 – Western
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eBook123 Seiten1 Stunde

Kreuz am Red River: G.F. Barner 204 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»Es langt mir!« sagt Archer Widdow schnaufend und wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Dieser verdammte Krieg!« Das sagt der Staffsergeant und Quartermaster Archer Widdow mit grimmiger Entschlossenheit. Und wer Archer kennt, der weiß, daß der breitbrüstige und fäusteschwingende Staffsergeant auch nichts anderes meint. Sie liegen geduckt hinter einem Erdwall. Über sie hinweg orgeln die Granaten aus Mister Grants Batterien, aber daran haben sie sich gewöhnt – alle. Es ist zulange her, und der Krieg wurde immer schrecklicher. Es gibt keinen Schrecken mehr… Es gibt nur noch Furcht. Furcht davor, in den letzten Tagen dieses verdammten Bruderkrieges eine Kugel einzufangen oder von einem Schrapnell zerrissen zu werden. Jetzt liegen sie still. Sieben Männer. Ein Captain, ein Leutnant, zwei Sergeanten, davon einer ein Staffsergeant. Und dann sind da noch drei Corporals. Sie sind der Rest, der schöne und übriggebliebene Rest der siebenten Schwadron der Texanian-Lancers, der Lanzenreiter. Und sie sind Südstaatler. Das sagt alles und nichts. »Halt deinen Rand, Archer!« murmelt Captain Wayne Slocum heiser und wischt sich Dreck und Pulverschleim aus dem Gesicht. »Was willst du Narr denn noch haben?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Juli 2021
ISBN9783740983024
Kreuz am Red River: G.F. Barner 204 – Western

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    Buchvorschau

    Kreuz am Red River - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 204 –

    Kreuz am Red River

    G.F. Barner

    »Es langt mir!« sagt Archer Widdow schnaufend und wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Dieser verdammte Krieg!«

    Das sagt der Staffsergeant und Quartermaster Archer Widdow mit grimmiger Entschlossenheit. Und wer Archer kennt, der weiß, daß der breitbrüstige und fäusteschwingende Staffsergeant auch nichts anderes meint.

    Sie liegen geduckt hinter einem Erdwall. Über sie hinweg orgeln die Granaten aus Mister Grants Batterien, aber daran haben sie sich gewöhnt – alle. Es ist zulange her, und der Krieg wurde immer schrecklicher. Es gibt keinen Schrecken mehr… Es gibt nur noch Furcht. Furcht davor, in den letzten Tagen dieses verdammten Bruderkrieges eine Kugel einzufangen oder von einem Schrapnell zerrissen zu werden. Jetzt liegen sie still. Sieben Männer. Ein Captain, ein Leutnant, zwei Sergeanten, davon einer ein Staffsergeant. Und dann sind da noch drei Corporals. Sie sind der Rest, der schöne und übriggebliebene Rest der siebenten Schwadron der Texanian-Lancers, der Lanzenreiter.

    Und sie sind Südstaatler. Das sagt alles und nichts.

    »Halt deinen Rand, Archer!« murmelt Captain Wayne Slocum heiser und wischt sich Dreck und Pulverschleim aus dem Gesicht. »Was willst du Narr denn noch haben? Willst du eine Kugel bekommen, oder willst du ins Prison der Blauen einziehen, heh? Halte deine Klappe, noch bestimme ich!«

    Der Leutnant Ezzard Bluestream sieht auf seinen Captain und sagt gar nichts. Er liegt nur still, dieser Junge, der noch nicht lange bei ihnen ist. Ein Jahr ist er hier, und er ist schrecklich jung. Ganze neunzehn Jahre. Und er ist doch schon Leutnant.

    Jetzt sieht er den Captain an. Er sieht das harte Gesicht, die leicht schrägen Augen und den schmalen Mund. Er starrt auf die blauen Augen und beißt die Zähne zusammen. Und er liebt seinen Captain, wie ein guter Mann den anderen lieben kann. Allein um seiner Art und seines Mutes willen liebt der Leutnant Wayne Slocum, über den es viele Geschichten gibt. So viele Geschichten wie Löcher in Wayne Slocums großem und hartmuskeligem Körper.

    »Hör gut zu, Wayne!« sagt Archer fauchend und richtet sich auf den Knien hoch. »Hundertzwanzig waren wir! Jetzt sind wir noch sieben! Wir sind durch die Linien der Blauen gekommen. Ich habe genug von diesem verdammten, blutigen Krieg! Ich bin seit dem ersten Tag dabei, ich habe Löcher, ich bin kein Mensch mehr, ich bin nur eine Maschine, die schießt und mit dem Säbel anderen Leuten Wunden beibringt. Willst du mir jetzt sagen, was wir hier sollen? Ich mache alles mit, aber da ist mein Pferd. Du kannst mich von hinten besehen! Nicht weit von hier bin ich zu Hause. Ich türme!«

    »Du desertierst?« fragt Wayne ganz ruhig, und der Leutnant zuckt heftig zusammen, denn die Ruhe verspricht Sturm.

    Die anderen liegen still. Sie hören die Kälte in Wayne Slocums Stimme und sehen das Gesicht des Staffsergeanten rot anlaufen.

    »Genau!« knurrt Widdow grimmig. »Der Krieg ist bald vorbei! Keine drei Tage mehr… Ich haue ab!«

    Und als er das sagt, macht er es auch schon wahr. Über ihn orgeln die Granaten hinweg, als er aufsteht und losläuft. Es kommt sehr schnell, zu schnell, denn niemand rechnet im Ernst damit, daß Archer so blödsinnig ist und es Wayne Slocum antun könnte. Und doch macht er es.

    Der Staffsergeant rennt durch die Gasse zwischen dem rechten und linken Erdwall. Und die Männer starren ihm erschrocken nach.

    Und da kommt ihr Captain hoch. Er ist ein Captain ohne Schwadron, aber das tut nichts in diesem Augenblick. Es macht nichts, daß Archer ihm zweimal und er Archer wahrscheinlich dreimal den Hals vor Blaujacken rettete. Dies alles spielt keine Rolle mehr.

    Wayne Slocum ist hoch und läuft geduckt durch die Mulde. Er macht sechs Schritte, und dann springt er. Es ist ein Satz. Sein Körper schießt langgestreckt nach vorn, und seine Hände greifen zu. Sie krallen sich in Archer Widdows Uniformrock, und der Anprall des nachschießenden Körpers schleudert Archer Widdow gegen die rechte Wand des Durchlasses in der verlassenen Batteriestellung einer Südstaateneinheit.

    »Nicht so eilig, Bruder!« sagt Wayne kalt. »Du bleibst hier!«

    Er kommt auf Archers breitem Rücken zu liegen, aber er müßte Archer eigentlich nun kennen. Archer Widdow denkt gar nicht daran, sich aufhalten zu lassen.

    Archer macht den Rücken krumm. Es ist ein herrlich breiter Rücken, und seine Beine sind mächtig dick. Er ist ein kleiner Goliath, der Staffsergeant Widdow. Und zudem ist er jetzt auch noch wütend. Sein Kreuz ist ein Katzenbuckel, so schön krumm macht er es. Darum fliegt auch sein Captain von ihm herunter und landet in einem Flechtkorb, in dem sonst runde Kanonenkugeln gesteckt haben. Niemand der anderen fünf Männer hat jemals einen Mann so genau in einen Korb sausen sehen. Es ist fast spaßig anzusehen, wie der Captain mit den Beinen in der Luft rudert und dann samt Korb umkippt.

    Der Staffsergeant schlägt dem hochkommenden Captain den Korb so gewaltig über die Schultern, daß Wayne in ihm steckt wie ein Affe in einem Käfig.

    Der Staffsergeant grinst schief und dreht sich wieder um. Er hat eine Menge Spaß, denn Wayne kommt so schnell nicht wieder aus dem Korb heraus, und das weiß Archer ganz gut.

    Archer rennt weiter. Er macht genau drei Schritte, als Wayne, der durch das Flechtwerk sehen kann, den Kopf vorstreckt und mit aller Gewalt vorwärts rennt. Er rast seinem Staffsergeant haargenau in das Kreuz. Archer fliegt vornüber und landet mit dem Kopf genau zwischen zwei Speichen eines alten Wagenrades. Hinter ihm fliegt der Korb weg. Der Captain hat die Hände frei und springt über Archer weg. Er bückt sich blitzschnell und hebt das Rad an. Dann schiebt er es nach hinten, und die verengenden Speichen klemmen dem wütend gurgelnden Archer den Hals ein.

    »Mistding!« flucht Archer wild und will das Rad herunterreißen. »Nimm es herunter, sage ich dir! Ich bin doch kein… oah!«

    Er sieht in die kalten blauen Augen Wayne Slocums und sieht Zorn und einen Funken Humor in ihnen. Das liegt bei Wayne immer dicht zusammen. Und er sieht weiter Wayne Slocums Faust kommen. Die Faust kommt und trifft Archer Widdow mitten in seinen gepflegten Bauch.

    »Ich werde dir zeigen, wie viele Gedanken du in deinem Borstenschädel haben kannst, solange ich hier bestimme!« sagt Wayne grimmig.

    Archer Widdow sinkt ein. Er krümmt sich zusammen, als der wilde Schlag in seinem Bauch landet und nimmt dem Hieb etwas von seiner Wirksamkeit. Dabei zerrt er wie wahnsinnig am Rad und versucht, es abzustreifen. Er schafft es auch, und das schwere Rad fliegt auf den Boden.

    »Niemand verprügelt mich!« sagt Archer keuchend. »Auch du nicht, Captain! Paß mal auf, wie sehr ich es nicht leiden kann, wenn man mich in den Bauch schlägt!«

    Und nun holt er aus! Archer sieht triumphierend seiner Faust nach, und dann verändert sich sein Gesicht jäh. Es ist Schreck in seinen Augen, denn die Faust schießt knapp über Waynes Hut hinweg und macht ein schönes Loch in die Luft. Dafür kracht ihm Wayne Slocums zweiter Schwinger in den Magen, und den Schlag kann er nicht verpuffen lassen.

    »Ich will weg!« knirscht Archer fast heulend. »Ich habe die Schnauze voll. Du hältst mich nicht auf, Wayne!«

    »Nein?« fragt Wayne Slocum freundlich. »Halte ich dich nicht auf, Dicker? Vielleicht genügt das!«

    Archer Widdow läßt sich fallen. Er sieht die Faust Waynes wie einen Hammer herunterkommen und will weg. Er schafft es nur nicht mehr, denn die Faust ist schneller. Sie landet mitten auf seinen Borsten und donnert auf den Kopf. Archer Widdow taumelt nach vorn und macht wieder einen kleinen Schritt nach hinten. Er schüttelt seinen Kopf und stülpt die Lippen auf. Und dann knallt ihm ein Hochzieher unter das Kinn, und Archer fällt über den Korb. Er preßt ihn mit seinem Gewicht zusammen und macht ihn platt, daß die Flechtstangen brechen. Dann rollt er nach der linken Seite um, und sein Gesicht berührt den zertrampelten Boden der verlorenen Batteriestellung.

    Wayne bückt sich und packt Archers Kragen.

    Er geht langbeinig mit dem dicken Archer hinter sich auf den Wall zu und läßt Widdow fallen. Dann hockt er sich hin und blickt Duncan Randys an.

    »Captain, wie groß ist unsere Chance?« fragt Randys heiser. »Du mußt es wissen, denn von uns weiß es keiner!«

    »Niemand weiß es, auch ich nicht!« erwidert Wayne langsam und kauert sich auf die Hacken nieder. »Es liegt ganz bei uns! Gut, es dunkelt jetzt, wir reiten bald, Freunde. Du hältst dich genau hinter mir, Ezzard! Vielleicht haben wir Glück!«

    Er nimmt seine Feldflasche vom Gurt und hält sie offen über seinen Staffsergeanten. Das Wasser läuft aus und platscht Archer Widdow auf das Gesicht.

    Archer Widdow bewegt sich und macht langsam die Augen auf. Er blickt in die Revolvermündung Wayne Slocurns, die auf seinen Kopf zeigt.

    »Paß gut auf, Bruder!« sagt Wayne, und seine Stimme ist so sanft wie der Morgenwind. »Du wirst friedlich sein und mit uns reiten. Du wirst nicht weglaufen und deinen Kopf durchsetzen wollen. Ich weiß etwas! Und das wird nicht schlecht sein! Du warst fünf Minuten ein Narr, Archer! Jetzt wirst du vernünftig sein! Hast du begriffen?«

    »Ich sehe deinen Revolver!« erwidert Widdow bitter und schließt

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