Pitty - Der kleine Heizkörperpinsel
Von Ute Beck
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Über dieses E-Book
Ute Beck
Die Autorin, Ute Beck, wurde 1970 geboren, sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Von 1987-1990 absolvierte sie eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin. Nach knapp 10 jähriger Tätigkeit als Gesellin erwarb sie 1997 den Meistertitel im Maler- und Lackierer-handwerk und arbeitete fortan zunächst für 4 Jahre als Ausbilderin im Kolping Bildungswerk in Gütersloh. Seit 2004 ist sie am Berufskolleg in Minden tätig und inzwischen zur Beamtin ernannt worden. Die Leidenschaft für das Schreiben begann bereits vor vielen Jahren mit den ersten Gehversuchen "Babyglück" und "Kleine Krabbelknirpse". Mit der Pitty-Reihe erscheinen zum ersten Mal kleine Kapitel in einer zusammenhängenden Geschichte um einen kleinen Heizkörperpinsel. Sie versucht damit an Werte wie Ehrlichkeit, Vertrauen und Toleranz zu apellieren. Ebenso vermittelt sie in angemessener Weise einen kleinen Einblick in die vielfältige Welt des Malerberufes. Dennoch richtet sich das Buch in erster Linie an Kinder im Alter von 9-12 Jahren. Die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten und regen zum Weiterlesen an! So sollen auch "Lesemuffel" zum Lesen animiert werden. Nachdem erst im letzen Jahr im März der erste "Pitty" erschienen ist, setzt Frau Beck ihre Reihe nun mit dem zweiten Teil fort. Weitere sind in Planung!
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Buchvorschau
Pitty - Der kleine Heizkörperpinsel - Ute Beck
veränderte.
KAPITEL 1
Die Geschichte des kleinen Heizkörperpinsels
Die meisten Geschichten beginnen mit „Es war einmal …. Viele dieser Geschichten liegen oft schon sehr lange zurück. Zum Schluss kommt dann schließlich „… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Dabei spielt diese Geschichte, die ich heute erzählen möchte, vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Ich meine sogar, es wäre erst letzte Woche gewesen, dass ich „Pitty", den kleinen Heizkörperpinsel, in der Werkstatt gesehen habe.
Es war ein Tag wie jeder andere. Ich schloss morgens die Tür meiner Werkstatt auf, knipste das Licht an und zog die schweren Jalousien aus Holz nach oben. Draußen war es noch ganz still und dunkel. Auch in der Werkstatt war es noch sehr ruhig. Man hörte nur das Brodeln meiner knallroten Kaffeemaschine.
Dieses Brodeln ist immer ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass der Kaffee bald fertig ist.
So machte ich mir gleich eine Tasse zurecht und genoss den Duft und Geschmack des frischen Kaffees, als ich plötzlich einem leisen Gespräch lauschen konnte.
Es war Pitty, der kleine Heizkörperpinsel. Er war immer sehr flink und durch den Knick in seiner Metallzwinge, an der die Borsten befestigt sind, besonders für Ecken und unzugängliche Stellen besonders gut geeignet. Seine langen schwarzen Chinaborsten glänzten stets und standen immer gut gepflegt in Reih und Glied. Ebenso war sein langer Holzstiel glatt und sauber. Doch was war nur geschehen mit Pitty?
Der kleine Heizkörperpinsel sah zunehmend schlechter aus. Seine Borsten klebten zusammen und standen ganz struppig da. Sie zeigten förmlich in alle Himmelsrichtungen und auch seine Metallzwinge und der Holzstiel waren völlig mit Flecken übersäht. Zudem lag Pitty außerhalb seiner gewohnten Umgebung, der hölzernen Werkzeugkiste, in der er immer sicher und gut aufbewahrt wurde. Ja, der kleine Kerl lag auf einem Stück Abdeckpapier und sah einfach nur elendig aus.
Als er so da lag, kam plötzlich sein Onkel Quast vorbei.
Eigentlich nennt man ihn ja offiziell Onkel Deckenbürste, aber er mag lieber diese kurze Version, weil es eben kurz und bündig ist.
„Hey Pitty, was ist denn mit dir los?", fragte Onkel Quast seinen kleinen Neffen.
„Ach, ich weiß auch nicht, lieber Onkel, antwortete Pitty und fügte noch hinzu: „Irgendwie mag mich keiner mehr benutzen.
„Tja, sagte Onkel Quast, „das ist ja wohl auch kein Wunder.
„Wieso denn?", fragte Pitty ganz überrascht.
„Na, schau dich doch mal an. Da bist du schließlich selber schuld, dass keiner mehr was mit dir zu tun haben will, erwiderte Onkel Quast und erklärte weiter: „Ich habe schon ganz viele Jahre Arbeit auf dem Buckel. So viele Wände hat man mit mir bereits grundiert, mit wässrigem Tiefengrund oder Makulatur. Ja, lieber Pitty, selbst aggressive, lösemittelhaltige Materialien wurden mit mir auf den Untergrund aufgetragen und eingearbeitet
.
Und er fügte noch hinzu: „Aber schau genau hin! Sieht man mir das etwa an?", fragte Onkel Quast.
„Ähm, überlegte Pitty kurz und sein Onkel fragte weiter: „Erkennst du etwa noch mit Kleister verklebte Borsten von der letzten Tapezierarbeit? Oder findest du noch Sand vom Putzgrund, der mir aus dem Borstenbündel rieselt?
„Nee, nicht so wirklich", antwortete Pitty ganz verdutzt.
„Siehst du, erwiderte Onkel Quast, „das liegt eben daran, dass ich mich nach jeder Arbeit ordentlich reinigen lasse. So kann mir das alles nichts anhaben. Ja, lieber Pitty, auch wenn meine Borsten so langsam abgenutzt sind und immer kürzer werden, so sind sie doch stets gepflegt und luftgetrocknet. Dadurch bin ich immer schnell einsatzbereit, egal ob für Decken- oder Wandflächen und jeder benutzt mich gern.
Pitty schaute seinen Onkel ganz musternd an und erkannte, dass er ihm in allen Punkten recht geben musste.
„Ach, lieber Onkel", antwortete Pitty, „du