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Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch
Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch
Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch
eBook275 Seiten3 Stunden

Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch

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Über dieses E-Book

Ich wollte ein Vorbild sein, das ich gerne gehabt hätte. Ich habe das Rad nicht neu erfunden. Das war auch nie mein Anspruch. Vermutlich sage ich selten Dinge, die noch nie jemand vor mir gesagt hat, aber ich glaube fest daran, dass je mehr Leute über feministische Themen sprechen bzw. sie repräsentieren, desto sichtbarer werden wir alle mit unseren feministischen Forderungen und Lebensentwürfen. Deshalb mache ich, was ich tue. Deshalb gibt es auch dieses Buch. Ich möchte Dinge aussprechen. Laut und öffentlich. All dem, was aufregt und was ungerecht ist, möchte ich einen Raum geben und es diskutieren. Es geht um Sex, um Beziehungsformen, um Schönheitsideale, um Missbrauch, um Queerness, um Aktivismus und so viel mehr.

Weibliche und queere Sexualität wird immer noch bewertet. Sie ist nicht per se frei. Und letztendlich ist das der Grund, warum ich angefangen habe, mich mit Feminismus zu beschäftigen. Das war der Aspekt, der für mich die Initialzündung war, weil ich das in meinem Leben so stark gemerkt habe. Niemand sollte für seine Sexualität verurteilt und angefeindet werden. Wir sind noch weit davon entfernt, dass es Normalität ist, dass Frauen und Queers mit Sexualität so umgehen (können), wie ich (versuche), es zu tun. Deshalb sage ich: "Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch."
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum3. März 2021
ISBN9783753426532
Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch
Autor

Melina Seiler

Hi, ich bin Melina. Ich bin Vieldenkerin. Oft auch Querdenkerin oder Umdenkerin. Seit der Grundschule schwinge ich den Stift und bringe Gedanken und Geschichten zu Papier. Seit ich 14 Jahre alt bin, haue ich im journalistischen Auftrag in die Tasten. Weil ich mich zwischen dem literarischen Schreiben und dem Journalismus nicht entscheiden wollte, mache ich jetzt einfach beides. In Hamburg studierte ich den Masterstudiengang Journalistik und Kommunikationswissenschaft und arbeite als freie Journalistin. In den letzten Jahren sind viele Texte und Geschichten für die Schublade entstanden. Kopf. Stein. Pflaster. war mein erstes Buchprojekt, das ich 2017 veröffentlichte. LIEBEN & LEIDEN schloss 2019 daran an und 2020 folgte Traum(a). Was ich mal sagen wollte ist mein erstes nicht-literarisches Buch.

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    Buchvorschau

    Was ich mal sagen wollte - Melina Seiler

    Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch

    Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch

    Vorwort

    Sex ist sexy

    Wir alle sind Sexsubjekte – keine Sexobjekte!

    Sexuelle Befreiung ist schwieriger, als ich dachte

    Das Vortäuschen von Orgasmen hilft niemandem

    Der Orgasm Gap ist real

    Oralsex ist mehr als ein Vorspiel

    Niemand ist gezwungen, beim Sex laut zu stöhnen

    Verhütung ist wichtig

    Mehr Sichtbarkeit von Verhütungsmitteln bitte

    Weg mit dem Stigma für Geschlechtskrankheiten

    Sex unter guten Freund*innen kann super sein

    Jeder Dreier sollte feministisch

    Sextoys müssen raus aus der Schmuddelkiste

    Pornografie ist nicht per se schlecht

    Der Sexualkundeunterricht sollte reformiert werden

    Slutshaming ist out

    Ich habe Sex beim ersten Date

    Sei sexpositiv

    Schönheitsideale

    #Nobra ist kein Muss, aber eine Option

    Ohne Schminke fühle ich mich freier

    Lass wachsen, wenn es Dir gefällt - Teil 1

    Lass wachsen, wenn es Dir gefällt - Teil 2

    Wer schön sein will, muss nicht leiden

    Es kommt nicht auf die Penisgröße an

    Wir brauchen das Wort Vulvalippen

    Feminismus(s)

    Ich war Feministin, bevor ich wusste, was Feminismus ist

    Unternehmungen alleine sind total super!     

    Sprache ist machtvoll

    Ich muss noch nicht wissen, ob ich Kinder haben will

    Nacktfotos sind nichts Schmutziges

    Weg mit Paragraph 218 und 219a StGB

    Her mit den Unisex-Toiletten             

    Sexroboter werden immer menschenähnlicher

    Wir brauchen den CSD immer noch

    Bi+sexuelle dürfen nicht unsichtbar bleiben

    Da ist ein „B" in LGBTQIA+

    Weg mit dem Periodenscham

    Nein, ich habe NICHT meine Tage

    Genervt-Sein und Activismus-Burnout liegen nah beieinander

    Übersetzungen von feministischen Büchern sind oft diskriminierend

    Feministisch lieben

    Auch eine Singlefrau ist vollständig

    Ich date nur noch Feministen

    Monogamie ist nichts für mich

    In der Beziehungsanarchie ist Liebe keine begrenzte Ressource

    Es gibt zu viele Klischees über Singelfrauen

    Liebe sollte nicht toxisch sein

    Bei Liebeskummer gibt es kein Richtig oder Falsch

    Liebe ist viel mehr, als Hollywood erzählt

    Wokefishing ist echt das Letzte

    Freund*innenschaft muss nicht für immer halten

    Ich schließe endlich Frieden mit der Heimat

    Übergriffigkeiten

    Sexualisierte Belästigung auf Festivals ist scheiße

    Es gibt Sexismus, so sieht er aus

    Instagram ist keine Datingplattform

    Mobbing ist grausam

    Emotionaler Missbrauch ist keine Liebe:

    Abschluss nach 260 Seiten Kampfschrift

    Als Frau öffentlich über Sex schreiben hat einen Preis

    Danksagung

    Über die Autorin

    Impressum

    Was ich mal sagen wollte: Tragt Feminismus in die Welt, ich mach's auch

    Vorwort

    Dieses Buch ist eine Kolumnensammlung. Als ich im Oktober 2019 die Erstausgabe veröffentlichte, bestand es aus  Texten, die ich im Zeitraum Juli 2018 bis Oktober 2019 beim Online-Magazin im gegenteil veröffentlichte. Seitdem habe ich viele weitere Texte veröffentlicht und diese nun in dieser zweiten überarbeiteten Auflage ergänzt. Die meisten dieser Texte erschienen ebenfalls im Rahmen meiner Kolumne „Was ich mal sagen wollte" bei im gegenteil. Wo das nicht der Fall ist, habe ich es vermerkt.

    Mein Anlass für den Kolumnenstart im Sommer 2018 waren die Diskriminierung und Doppelmoral, die es an allen Ecken gibt. Ich wollte Dinge aussprechen. Laut und öffentlich. All dem, was aufregt und was ungerecht ist, wollte ich einen Raum geben und es diskutieren. Damals schrieb ich: „Vor allem feministische Themen liegen mir am Herzen und ich scheue auch nicht davor zurück, über Sex und alles, was dazugehört, zu schreiben. Denn auch darüber müssen wir reden!" Das ist auch heute noch der Fall, aber vieles hat sich auch verändert. Ich habe mich weiterentwickelt, weitergebildet und dazu gelernt. Das bedeutet auch, dass ich heute manche Dinge nicht mehr so sagen und schreiben würde wie früher. Das ich manches, was ich damals dachte, heute naiv finde. Diese Aspekte habe ich in diesem Buch also überarbeitet. (Bei im gegenteil stehen die Texte noch in ihrer ersten Fassung.) Trotzdem gibt es aber auch Themen, die mir vor ein paar Jahren sehr wichtig waren (und in diesem Buch vorkommen), an die ich heute aber absolut keinen Gedanken mehr verschwende. Das trifft beispielsweise auf die meisten Themen im Kapitel Schönheitsideale zu. Das gesamtgesellschaftliche Problem bleibt bestehen, aber ich persönlich habe für mich einen Weg gefunden und ringe nicht mehr mit mir.

    Vor dem ersten Text möchte ich mich kurz vorstellen, damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt und was mein Hintergrund ist. Mein Name ist Melina Seiler (Jahrgang 1997) und ich bin eine Menschen unabhängig vom Geschlecht liebende[1], weiße[2] cis[3] Frau[4] und mit diesem Hintergrund schreibe ich meine Kolumnen.

    Ich habe keine Gender oder Queer Studies[5] studiert. Ich habe mein Wissen aus Büchern, Vorträgen, Diskussionen und meinem aktivistischen Handeln (online wie offline in vor allem Hamburg).

    Mein akademischer und beruflicher Hintergrund ist der Journalismus. Kürzlich habe ich den Master „Journalistik und Kommunikationswissenschaft" an der Universität Hamburg abgeschlossen. In meiner Masterarbeit behandelte ich – wie soll es auch anders sein – feministischen Journalismus und die Frage, ob feministische Journalist*innen aufgrund ihres feministischen Anspruchs einen beruflichen Rollenkonflikt erleben.

    Nachdem ich immer wieder von anderen so genannt wurde, bezeichne ich mich jetzt selbst als „Sexfluencerin des Vertrauens" oder in seriös als intersektional denkende, sexpositive Queer-Feministin, Bi-Aktivistin, Journalistin, Autorin, Speakerin, Kolumnistin und Podcasterin (Gedanken einer Sexfluencerin[6]). Ich schreibe und spreche zu Feminismus (insbesondere über Sexualität, Liebe, Beziehungen und Schönheitsideale), queeren Themen sowie zu Diversitätsbewusstsein und Anti-Diskriminierung allgemein.

    Auf gewisse Weise habe ich mich im Laufe der Zeit mit meiner Arbeit (Kolumnen, Bücher, Podcast, Social Media Auftritt, Vorträge über bspw. Unsichtbarkeit und Diskriminierung von Bi+sexuellen[7] oder Sexismus) selbst zu einer feministischen (Internet-)Persönlichkeit[8] entwickelt und bin deshalb online wie offline gut vernetzt.

    Ich wollte ein Vorbild sein, das ich gerne gehabt hätte. Ich habe das Rad nicht neu erfunden. Das war auch nie mein Anspruch. Vermutlich sage ich selten Dinge, die noch nie jemand vor mir gesagt hat, aber ich glaube daran, dass je mehr Leute über feministische Themen sprechen bzw. sie repräsentieren, desto sichtbarer werden wir alle mit unseren feministischen Forderungen und Lebensentwürfen. Deshalb mache ich, was ich tue. Deshalb gibt es auch dieses Buch.

    Wie bereits deutlich geworden ist, bin ich sehr privilegiert. Ich bin weiß, cisgeschlechtlich, deutsche Staatsbürgerin ohne Migrationsgeschichte in der Familie der letzten Generationen, nicht-behindert, werde nicht aufgrund von Religion[9] diskriminiert und bin akademisch (wenn auch nicht aus einem Akademiker*innenhaushalt stammend, was mir in gewissen Situationen – vor allem im Studium – immer wieder bewusst wurde).

    Was ich nicht bin, ist ein (weißer) cis Mann und heterosexuell. Ich bin mir meiner Privilegien bewusst, reflektiere und hinterfrage sie immer wieder. Gleiches gilt für meine Marginalisierungserfahrungen.

    Der Feminismus, an den ich glaube, denkt intersektional.[10] Er ist queer und sexpositiv. Er schließt ein und nicht aus. Er liebt Menschen unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Körper, Klasse, Hautfarbe, Religion, Herkunft, Ethnizität und race[11]. Er gesteht allen Menschen die gleichen Rechte und Freiheiten zu. Der Feminismus, für den ich stehe, sagt gängigen Schönheitsnorme den Kampf an. Er akzeptiert Lebensmodelle abseits der Norm. Denn: Fuck, was ist schon die Norm? Er empowert Menschen. Er hört ihnen zu und spricht nicht für Menschen, von deren Lebensumständen er keine Ahnung hat, denn diese können selbst sprechen.

    Der Feminismus, für den ich mich stark mache, arbeitet gegen jede Form von Diskriminierung. Für Sexismus, Rassismu, Klassismus, Ableismus oder Homo-, Bi+-, Transfeindlichkeit[12] und jegliche andere Form der Diskriminierung ist kein Platz. Dieser Feminismus setzt sich für die Selbstbestimmung aller ein und möchte dabei helfen, alte Rollen(-bilder) abzulegen, damit Menschen sich außerhalb dieser entdecken können.

    Bezogen auf diese feministischen Werte ist es für mich selbstverständlich, auch auf eine diskriminierungssensible Sprache zu achten und zu gendern. Vor der Frage, wie ich in diesem Buch geschlechtliche Vielfalt sichtbar mache und welche Bezeichnungen ich dafür nutze, um nicht unabsichtlich in Cissexismus[13] zu verfallen, habe ich lange ratlos gesessen. Für mich ist klar, dass jede*r, der*die sich als Mann oder Frau bezeichnet dies auch ist. Gleiches gilt für das Geschlechterverständnis abseits des binären Systems. Es gibt mehr als Männer und Frauen. Da es sich bei meinen Texten um Meinungsstücke handelt, die ich meistens aus Erlebnissen in meinem eigenen Leben ableite bzw. diese Anlass für die Texte sind und ich diese noch mit Fakten untermauere, ist die Ausgangslage bezogen auf viele Themen aber meistens auf die Perspektive von cis Frauen, die (auch) cis Männer daten und die Probleme, die sich für diese innerhalb eines heteronormativen Systems[14] ergeben.    Nicht zuletzt, weil viele Probleme daraus resultieren, dass wir größtenteils noch in einer Welt leben, die in binären, cisnormativen Geschlechterkategorien denkt. Hinzu kommt, dass die meisten wissenschaftlichen Studien nur mit diesen Kategorien arbeiten, was ich in den entsprechenden Fällen anmerke. Ferner kann ich als cis Frau natürlich auch nur diese Perspektive repräsentieren. Alles andere wäre falsch.[15]

    Mir ist es aber wichtig, so präzise wie möglich zu sein und nicht cisnormativ zu denken und zu schreiben (was schwer ist, wenn man so sozialisiert ist). Deshalb verwende ich die Begriffe cis Mann bzw. cis männlich, um die privilegierte Position dieser Personen hervorzuheben und deutlich zu machen, dass diese Privilegien haben, die trans Männer so nicht haben.

    Zudem habe ich in dieser überarbeiten Buchversion in jedem Text lange (neu) darüber nachgedacht, wann ich von Frauen, cis Frauen, FLINT oder FINTA-Personen[16], Personen mit Vulva, Vagina oder Uterus, menstruierenden Personen, Frauen und Queers, weiblich gelesenen Personen, Menschen, die in unserer Gesellschaft als Frauen behandelt werden etc. spreche, eben je nachdem, wer gemeint ist. Bei aller Mühe ist es aber möglich, dass mir das nicht immer gelungen ist, zum einen, weil mein Wissen begrenzt ist und zum anderen, weil es kein abgeschlossener Prozess ist, sondern es mit neuen Diskussionen und dem stetigen Überdenken von Begrifflichkeiten und unterschiedlichen Ansichten dazu keine 100-pronzentig perfekten und allgemeingültigen Begriffsvarianten gibt. Wenn euch in diesem oder jedem anderen Zusammenhang etwas auffällt, schreibt mir das gerne per Mail

    Dieses Buch ist so aufgebaut, dass jeder Text für sich steht und die Sammlung somit nicht zwangsläufig chronologisch gelesen werden muss. Manchmal gibt es Fußnoten mit Begriffs-Erklärungen. Diese erfolgen allerdings immer nur bei der ersten Nennung im Buch und sind somit chronologisch. Am Ende befinden sich die Quellenverweise.

    Viel Spaß beim Lesen!

    Melina,

    Hamburg, Februar 2021


    [1] Es existieren verschiedene Label, die dies beschreiben. Der Einfachheit halber nenne ich mich meistens bisexuell, aber auch pansexuell, queer oder der Oberbegriff für sexuelle Identitäten, die sich nicht nur auf ein Geschlecht richten „nicht-monosexuell" sind fein für mich.

    [2] Der Begriff weiß wird bewusst klein und kursiv geschrieben. Weiß ist die politisch korrekte Bezeichnung für weiße Menschen. Weiß ist keine Selbstbezeichnung, sondern eine kritische Analysekategorie. Das wird durch die Kursivsetzung des Wortes angezeigt. Der Begriff beschreibt eine von Rassismus geschaffene soziale Positionierung, die sich durch Vorteile (Privilegien) gegenüber BIPOC auszeichnet. Der Begriff meint also keine Hautfarbe.

    BIPOC, BPOC und POC sind Abkürzungen, die aus der Englischen Sprache kommen und für Black and Indiginous and People of Color, Black and People of Color bzw. für People of Color steht. Es sind Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrungen, also Menschen, die nicht als weiß gelesen werden und sich auch selbst nicht so definieren. POC, also Menschen of Color, müssen nicht Teil der afrikanischen Diaspora sein. Der Begriff ist als Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Bei den Ausdrücken geht es nicht um die Benennung von Hautfarben, sondern um die Benennung von Rassismen und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Der Ausdruck POC wird mittlerweile als Selbstbezeichnung immer weniger verwendet. BPOC (Black and People of Color) bezieht Schwarze Menschen ausdrücklich mit ein. Die Abkürzung BIPOC (Black and Indiginous and People of Color) umfasst explizit auch Indigene Menschen. Quelle: https://beta.upgration.de/details/wie-ueber-rassismus-sprechen.html

    [3] Als eine cis Frau bzw. ein cis Mann werden diejenigen Menschen bezeichnet, deren Geschlecht dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

    [4] Zumindest habe ich „cis Frau" die letzten Jahre immer gesagt und angenommen, aber dies nun zunehmend hinterfragt, weil ich mit dem Konzept von Geschlecht(ern) nicht wirklich etwas anfangen kann und begonnen, mich mit dem Label gender nonconforming zu identifizieren. Aber ich bin noch unsicher, ob ich mich als nicht-binär oder genderqueer verstehe. Ich befinde mich aktuell also noch mitten im Findungsprozess. Deshalb belasse ich es in diesem Buch dabei, denn es ändert nichts daran, dass ich seit jeher von der Gesellschaft als (cis) Frau wahrgenommen und so behandelt wurde.

    [5] Allerdings möchte ich das so schnell wie möglich „nachholen" und zusätzlich einen Master in Gender Studies absolvieren. 

    [6] Meinen Podcast veröffentliche ich seit Mai 2020. Ihr findet ihn bei Spotify, Apple Podcast und Soundcloud. Dort spreche ich alleine über ähnliche Themen wie in der Kolumne bzw. diesem Buch, weil nicht alle Menschen gerne lesen oder lesen können und ich auch diesen meine Inhalte zugänglich machen möchte oder mit Gäst*innen über weitere feministische Themen.

    [7] Das + in Worten wie Bi+sexualität oder Bi+ Community wird in aktivistischen und wissenschaftlichen Kontexten als Überbegriffe für alle sexuellen und romantischen Identitäten verwendet, bei denen eine Person Menschen von mehr als einem Geschlecht anziehend finden kann. Also alle Menschen, die nicht monosexuell sind. (Mono kommt aus dem Griechischen und bedeutet „allein, „einzig oder „ein". Damit gemeint sind Identitäten wie homo- und heterosexuell, die sich nur auf ein Geschlecht beziehen.) Unter Bi+sexualität fallen also beispielsweise bisexuell, pansexuell, queer, omnisexuell, polysexuell, homo- oder heteroflexibel und bi-curious (bi-neugierig).

    [8] Am aktivsten bin ich auf Instagram. Wer also gerne ein Gesicht zu Texten hat und die gewisse Prise Privatleben sehen möchte, schaue doch bitte bei @melinaseiler auf Instagram. 

    [9] Ich lebe in einem christlich geprägten Land, bin in einer evangelischen Familie aufgewachsen, in der Religion aber nie eine große Rolle spielte, wurde konfirmiert, aber bin als erwachsene Person aus der Kirche ausgetreten und war von der Einstellung her schon immer atheistisch.

    [10] Intersektionalität schaut auf die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen in einer Person. Eine einzelne Person kann von mehreren Formen von Diskriminierung gleichzeitig betroffen sein. So ist beispielsweise eine Schwarze Frau von Rassismus und Sexismus gleichzeitig betroffen.

    [11] Mahret Ifeoma Kupka erklärt im Missy Magazine zum Begriff race: Als wörtliche deutsche Übersetzung für „race schlägt das Wörterbuch „Rasse vor. Dennoch findet sich dieser Begriff in keiner ernst zu nehmenden aktuellen Übersetzung rassismuskritischer Literatur. Dort bleibt es vielmehr bei „race, denn „race und „Rasse meinen in diesem Kontext nicht dasselbe. Während „race im englischsprachigen Raum durch eine akademische Verankerung eine Bedeutungswandlung von einer vermeintlich biologischen Kategorie hin zu einem sozialwissenschaftlichen Analyse-Tool vollzogen hat, impliziert „Rasse im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch die Existenz unterschiedlicher menschlicher Rassen. Quelle: https://missy-magazine.de/blog/2020/09/21/hae-was-heisst-denn-race/

    [12] Oft werden Hass und Diskriminierung noch als „Phobie bezeichnet. Dies wird (meist unbeabsichtigt) mit Angst verknüpft. Diskriminierende Einstellungen und Handlungen sind aber keine Angststörungen (ernstzunehmende psychische Erkrankungen), sondern das negative, oft hasserfüllte Ergebnis von schädlichen gesellschaftlichen Normen. Deshalb spreche ich stattdessen von „Feindlichkeit.

    [13] „Cissexismus (…) leitet aus Organen, Hormonen und Chromosomen bestimmte Geschlechter ab. (...) So gilt die universelle, jedoch cissexistische Annahme, dass eine Person mit Vulvina eine Frau zu sein hat und eine Person mit Penis ein Mann sein müsse." Eng mit diesem Begriff verbunden sind auch die Begriffe geschlechtlicher Biologismus und Cisnormativität, die davon ausgehen, dass alle Menschen cis seien. Quelle: Felica Ewert in ihrem Buch Trans. Frau. Sein.

    [14] In einer heteronormativen Gesellschaft wird von allen Menschen erwartet, dass sie cisgeschlechtlich und heterosexuell sind. Es wird also davon ausgegangen, dass jede Person nur eins von zwei Geschlechtern hat, nämlich entweder männlich oder weiblich, und dass dieses Geschlecht schon bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden kann. Außerdem wird davon ausgegangen, dass diese Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen. (Cis) Frauen sollen sich also nur zu (cis) Männern hingezogen fühlen und umgekehrt. Abweichungen davon, zum Beispiel queere und polyamouröse Beziehungen sowie trans und/oder nicht-binäre Menschen, werden unsichtbar gemacht und/oder diskriminiert. Quelle: https://queer-lexikon.net/2017/06/15/heteronormativitaet/

    [15] Für die expliziten Erfahrungen und Perspektiven von trans Personen empfehle ich beispielsweise die Bücher: Ich bin Linus – Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war von Linus Giese, Trans. Frau. Sein.: Aspekte geschlechtlicher Marginalisierung. von Felicia Ewert oder Nicht nur Mütter waren schwanger: Unerhörte Perspektiven auf die vermeintlich natürlichste Sache der Welt herausgegeben von Alisa Tretau. Als Podcast empfehle ich trans sein. Bücher zum Thema nicht-binäre Geschlechter kenne ich nur in englischer Sprache. Ich habe z.B. They/Them/Their: A Guide to Nonbinary and Genderqueer Identities von Eris Young gelesen.

    [16] Beide Bezeichnungen beziehen sich auf Menschen, die keine cis Männer sind. Damit soll auf ihre strukturelle Diskriminierung durch das Patriarchat aufmerksam gemacht werden. FLINT steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen. FINTA steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen.

    Sex ist sexy

    Wir alle sind Sexsubjekte – keine Sexobjekte!

    01.02.2019

    In der Werbung werden wir (das heißt in diesem Fall: Frauen) noch immer viel zu oft sexualisiert und objektiviert. In Frauenzeitschriften wird dazu aufgerufen, uns und unser Äußeres zu optimieren. Und selbst wenn wir das erkennen und nicht daran glauben – uns also nicht optimieren möchten und wütend sind über diese Forderungen –, werden wir immer wieder damit konfrontiert. So beispielsweise auch beim Thema Sex.

    Slutshaming ist das eine. Damit hängt aber nicht nur die Bewertung von außen durch Unbeteiligte zusammen, sondern auch die Degradierung der Frau[1] zum Sexobjekt durch ihre Sexpartner. Das darf einfach nicht sein! Es spricht nichts gegen Casual Dating, One-Night-Stands und Sexfreund*innenschaften. Sex muss nicht nur in monogamen Beziehungen stattfinden, aber

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