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Bruder gegen Bruder
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eBook39 Seiten30 Minuten

Bruder gegen Bruder

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Über dieses E-Book

Norddeutschlands Küstenland im Jahre 798, zu Zeiten Karls des Großen. Albrecht, des Kaisers Gesandter, droht dem Sänger Heriman, dem Vertreter der freien Sachsen, dass er mit seiner unbotmäßigen Haltung unsagbares Unglück über die Häupter seiner Stammesgenossen bringe, und verlangt Herimans Auslieferung an die Gerichtsbarkeit des Frankenkaisers, den die freien Sachsen jedoch nicht als ihren Herrn anerkennen wollen – der Elbstrom soll auch weiterhin die Grenze zwischen dem Reich der Franken und dem der Sachsen sein. Als Albrecht nun Heriman festnehmen lassen will und die Situation eskaliert, wird Albrecht getötet. Allen ist klar, dass der Kaiser Karl den Tod seines Sendboten niemals ungesühnt lassen kann. Und so kommt es denn auch. Mit einem starken Heer zieht der Kaiser los, um alle sächsischen Lande zwischen Elbe und Weser durch Feuer und Schwert zu verwüsten. Aber das ist erst der Anfang ... Die packende, eng an den Quellen recherchierte historische Erzählung versetzt den Leser in eine geheimnisvolle, wenig bekannte, aber hier sehr anschaulich und lebensecht geschilderte Welt des frühen Mittelalters.Ernst Helm ist das Pseudonym des deutscher Schriftstellers Wilhelm Ernst Asbeck (1881–1947). Wilhelm Ernst Asbeck lebte in Hamburg; während des Zweiten Weltkriegs übersiedelte er nach Burg (Dithmarschen). Sein literarisches Werk besteht vornehmlich aus Romanen, Erzählungen, Märchen, Theaterstücken und Hörspielen, die sich häufig historischen Stoffen annehmen und überwiegend in Asbecks norddeutscher Heimat, etwa im Raum Hamburg und an der Nordseeküste, aber auch etwa in Skandinavien angesiedelt sind.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum8. Jan. 2018
ISBN9788711517918
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    Buchvorschau

    Bruder gegen Bruder - Ernst Helm

    www.egmont.com

    Eine verhängnisvolle Tat

    Tief versteckt im Wald, nicht weit vom sumpfigen Uferrand der Sturia (1)

    , lag die Hofstätte des freien Bauern Cristofer, der früher Führer, Fürst seines Gaues gewesen war. Der stattliche Besitz gab Kunde von der Macht seines Eigentümers. Am Eingang des Haupthauses grüsste, kunstvoll geschnitzt, der Sachs, das kurze Schwert, die Nationalwaffe des Volkes der Sachsen.

    Zwischen den Balken des Hauses waren alle Fugen sorgsam durch Moos gedichtet. Das hohe Dach ruhte auf Sparrenwerk und war mit Rohr, Schilf und Stroh gedeckt. Geschnitzte Pferdeköpfe krönten den Giebel.

    Im Hintergrund der Diele stand neben dem Herrensitz der grosse Herd, dessen flammende Holzscheite die Dachbalken schwärzten. Rings an den Wänden zogen sich gezimmerte Bänke hin, die zur Nacht als Schlafstätten dienten. Tische und Truhen, die den Reichtum der Frau an Leinen bergen und zugleich als Bänke dienen, waren im Raum verteilt. Festgestampfter Lehm bildete den Fussboden.

    Starke Eichensäulen trugen die Halle, deren Schmuck Waffen und Beutestücke bildeten, kostbare Schalen und Becher, noch aus der Zeit, als die Römer die Lande bedrohten.

    Wenige Schritte vom Herrenhause entfernt lag der Thung, ein Kellergewölbe, das durch eine Balkenlage in zwei Teile getrennt und zum Schutz gegen die Winterkälte mit Dünger bedeckt war. Der untere Raum diente als frostfreier Aufbewahrungsort für Feldfrüchte und sonstige Lebensmittel, der obere war Wohn- und Arbeitsstätte der Frauen. Dort stand auch der Webstuhl.

    Schuppen, Ställe und zwei rohgezimmerte Blockhütten begrenzten den weiten Hofraum. In der einen Hütte hausten Dedo mit Heilwig, dem Weib, und Gertrud, der Tochter. Beim Spiel hatte er Hab und Gut, Frau und Kind und schliesslich sich selbst an Cristofer verloren. Jahre hindurch waren die drei unfrei gewesen, bis sie durch des Alten Güte zu Freigelassenen wurden. — Im zweiten Blockhause wohnte Lars Larsen. Auf Wikingerfahrt war er mit seinen norwegischen Brüdern bis tief in die Sturia eingedrungen. Sie hatten geraubt und geplündert. Von Unwetter und Sturmfluten überrascht, zerschellte ihr Schiff auf den Untiefen des reissenden Flusses. Alle ertranken, nur er erreichte das Ufer. Glücklicher hätte er sich geschätzt, wäre er bei seinen Freunden auf dem Grunde des Stromes geblieben, denn nun war er Sklave. Wohl hatte er keine Ursache, sich über seinen Herrn zu beklagen, ihm geschah kein Unrecht, er wurde gekleidet und gespeist wie die Söhne des Hauses. Aber was ist ein Mann, der keine Waffen tragen darf, dem man die Freiheit geraubt hat und der nie wieder die hohen Berge und tiefen Fjorde der geliebten Heimat sehen wird! — —

    Ode, Cristofers Weib, stand mit ihren beiden Söhnen

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