DevOps - Erfolgreich Entwicklung und IT-Betrieb verbinden: Grundlagen und Werkzeuge für eine erfolgreiche DevOps-Implementierung
Von Curt W. Meister
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Über dieses E-Book
Ist dies nur die nächste Modeerscheinung in der IT oder liegt hier tatsächliches Optimierungspotential und wenn ja, welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind dafür wichtig?
Der Autor, ein ausgewiesener Fachmann für agile Methoden und DevOps, zeigt auf, wo DevOps nutzbringend eingesetzt werden kann und welche Techniken und Methoden dabei zielführend sind. Dazu gehören Ansätze wie Continuous Delivery genauso wie das Konzept der Antifragilität oder die Integration von Ansätzen aus dem Lean Thinking.
Das vorliegende Buch richtet sich an Einsteiger ins Thema, welche sich mit geringem Aufwand einen guten Überblick verschaffen und Entscheidungsgrundlagen erwerben möchten.
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Rezensionen für DevOps - Erfolgreich Entwicklung und IT-Betrieb verbinden
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Buchvorschau
DevOps - Erfolgreich Entwicklung und IT-Betrieb verbinden - Curt W. Meister
INHALT
Einleitung
Gründe für den Einsatz von DevOps
Realisierung des Business-Nutzens (Business Value)
Das Kano-Modell
Die IT und der Geschäftswert
Die VUCA-Welt
Externe Treiber
Organisatorische Ziele von DevOps
Die Hindernisse
Prinzipien und Konzepte von DevOps
Die drei Wege
Der erste Weg: Prinzipien des Flusses
Der zweite Weg: Prinzipien des Feedbacks
Der dritte Weg: Prinzipien des kontinuierlichen Lernens
Ausgereifte technische Fähigkeiten und Managementpraktiken
Technische Praktiken
Managementpraktiken
C.A.L.M.S.
DevOps und die Organisation
Die DevOps-Kultur
Transformationale Führung
DevOps-Strukturen und das Team
Prozesse und Verfahren
DevOps und andere Methoden
ITIL und DevOps
Lean und DevOps
Agile und DevOps
15 grundlegende Verfahren von DevOps
Voice of the Customer
Relationship Management
Lean-Prozessoptimierung
Wertstrom-Mapping (Value Stream Mapping)
Knowledge Management
Visual Management
Agiles Projektmanagement & Scrum
Shift Left Testing
Change Control
Service Configuration Management
Release & Deployment Management
Incident Management
Problem Management & Kaizen
Continual Improvement
Antifragilität
Technologie und Automation
Automation für die Deployment Pipeline
Cloud-Technologie und Virtualisierung
Nachwort
Literaturliste
Einleitung
Anders als andere Methoden und Frameworks wie beispielsweise Scrum, Kanban, ITIL oder ähnliche gibt es nicht das DevOps
mit einer allgemein anerkannten Definition. So existiert auch weder eine einheitliche – oder zumindest führende – Organisation, welche das Thema DevOps vertritt oder festlegt, was nun genau Teil von DevOps ist und was nicht. Alleine im deutschsprachigen Raum existieren ein knappes halbes Dutzend Zertifizierer, welche teils gleichlautende oder ähnliche DevOps-Titel vergeben und dafür wiederum unterschiedliche Prüfungen voraussetzen, welche unterschiedliche, sich teils gar widersprechende Anforderungen oder Aussagen abfragen.
Trotzdem existieren einige Grundthemen oder Prinzipien, welche die meisten Erklärungen von DevOps enthalten – etwa Effizienz, Zusammenarbeit und verbesserte Kommunikation. Alles nichts, was nicht auch viele andere Frameworks und Methoden für sich reklamieren würden.
Wenn wir uns nun ein paar Definitionen anschauen, wie maßgebliche Institutionen DevOps definieren, so finden wir:
Peoplecert: DevOps ist ein Kunstwort, das die Evolution von existierenden IT Best Practices aus ITIL, Lean und Agile in eine Vorgehensweise der Entwicklung und des Betriebs, die Automation und Continuous Delivery unterstützt und eine Kultur der Zusammenarbeit und des Lernens fördert, um der IT dabei zu helfen Geschäftswert besser, schneller und billiger zu liefern als je zuvor.
Wikipedia: DevOps ist ein Prozess der Software-Entwicklung und - Lieferung, der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften des Produktmanagements, der Software-Entwicklung und des Betriebs betont. DevOps unterstützt dies, indem die Prozesse der Integration des Testens und des Deployments durch Software automatisiert und überwacht werden. Weiterhin werden auch Änderungen der Infrastruktur automatisiert und überwacht, indem eine Kultur und eine Umgebung geschaffen wird, in der der Aufbau, das Testen und die Release von Software schnell, häufig und zuverlässiger stattfinden kann.
Gartner Group: DevOps bedeutet einen Wandel in der IT-Kultur, einen Fokus auf schnelle Lieferung von IT-Services, indem agile und schlanke (lean) Verfahren im Kontext eines systemorientierten Ansatzes eingeführt werden. DevOps hebt Menschen (und Kultur) hervor und versucht der Zusammenarbeit zwischen den Teams, von Operations und Development, zum Durchbruch zu verhelfen. Bei der Umsetzung von DevOps wird Technologie angewandt – insbesondere Automationswerkzeuge, die die zunehmend programmierbare und dynamische Infrastruktur aus der Perspektive des Lebenszyklus nutzen können.
Die Problematik liegt wahrscheinlich in der Geschichte begründet. Anders als bei manchen Methoden oder Frameworks gab es schon zu Beginn der Entwicklung nicht eine Organisation oder Personen, die den Lead in Richtung einer Standardisierung übernahmen oder eine bestimmte Methode entwickelten. Vielmehr entstand DevOps aus den agilen Prinzipien innerhalb der Software-Entwicklung, welche eine stärkere Zusammenarbeit und Kommunikation und den Abbau von Silodenken anstrebte.
Als Beginn der DevOps-Bewegung wird dabei oft ein Vortrag genannt, den die Flickr-Mitarbeiter John Allspaw und Paul Hammond auf der O'Reilly Velocity-Konferenz 2009 in San Jose, Kalifornien, mit dem Titel „ 10 Deploys a Tag: Zusammenarbeit von Dev und Ops bei Flickr " hielten.
Das Thema war ganz offensichtlich ein Zeitthema, welches Personen in unterschiedlichen Organisationen weltweit beschäftigte und so kam es schon nach relativ kurzer Zeit zur Devopsdays-Konferenz in Gent, Belgien, von wo aus der Begriff DevOps
dann eine weiterreichende Wahrnehmung und Verwendung fand.
Das Nicht-Vorhandensein eines einheitlichen Wegs und einheitlicher Vorgehensprinzipien mag auf den ersten Blick etwas abschrecken. Auf den zweiten Blick bietet dies aber tatsächlich auch eine Stärke für eine Implementierung. Statt eines irgendwo festgelegten Standards, dem nachgeeifert wird, ist es notwendig, die eigenen Bedürfnisse und die beteiligten Menschen einzubeziehen. Damit kann die Wahrscheinlichkeit dafür, einen passenden Ansatz statt eines Standards zu wählen, erheblich vergrößert werden.
Das Konzept von DevOps ist weit gefasst, aber fast jeder wird zustimmen, dass Effizienzsteigerung, Zusammenarbeit und Kommunikation positive Veränderungen sind. Es ist aber wichtig, dass die Details vor der Implementierung mit Ihrem Team besprochen werden. Ideen wie eine verstärkte Kommunikation sind zwecklos, wenn jeder Mitarbeiter einen anderen Ansatz hat, um diese zu erreichen.
Zu den Firmen, welche DevOps erfolgreich einsetzen, gehören neben einer Unzahl kleiner und mittelgroßer Firmen auch Weltkonzerne wie beispielsweise Amazon, Netflix, Target, Walmart, Nordstrom, Facebook, Etsy, Adobe, die NASA, Starbucks oder Sony Picture Entertainment.
Für das vorliegende Buch wollen wir DevOps wie folgt charakterisieren: DevOps ist eine Philosophie, die eine Reihe von Prinzipien, Verfahren bzw. Praktiken und Werte mit dem Fokus einer Zusammenarbeit von Entwicklung und Betrieb fördert. Voraussetzung dafür ist ein kultureller Wandel der ganzen Organisation mit dem Ziel der Förderung von Kommunikation und Zusammenarbeit. Dabei gilt es einen Ausgleich der Anforderungen an eine Veränderung mit jenen von Stabilität und Planbarkeit zu verbinden.
Gründe für den Einsatz von DevOps
Realisierung des Business-Nutzens (Business Value)
Auch wenn es in der Realität von manchen Organisationen anders gelebt wird: Business Value, der Geschäftswert oder Business-Nutzen, wird stets von Seiten des Kunden und nicht des Anbieters definiert. Er entspricht dem Niveau, auf dem eine Leistung oder ein Produkt den Erwartungen des Kunden entspricht – oder diese übertrifft. Den Kontext, in welchem DevOps normalerweise zum Einsatz kommen, würde man also so definieren: Geschäftswert ist das Niveau, auf dem ein Service die Erwartungen des Kunden erfüllt oder übertrifft.
¹ Damit versteht sich, dass verschiedene Kunden (-Gruppen) unterschiedliche Vorstellungen vom Geschäftswert, basierend auf ihren Ansprüchen, haben.
Wenn wir uns im Kontext von Dienstleistungen und Services bewegen, besteht eine häufige Sichtweise darin, Geschäftswert als eine Kombination von (Service-) Qualität, also dem Maß, in dem den Anforderungen des Kunden entsprochen wird, Kosten und der Zeit, in welcher eine Leistung zur Verfügung gestellt wird, zu sehen. Dabei wird im Allgemeinen der Geschäftswert als positiv verstanden, wenn die drei Dimensionen als ausgewogen wahrgenommen werden. Dabei wird man schnell feststellen, dass unterschiedliche Kunden hierbei ganz unterschiedliche Maßstäbe ansetzen. Während manche Kunden tendenziell sehr preissensitiv sind und dafür auch bereit sind, in Hinblick auf Qualität oder Schnelligkeit der Servicebereitstellung Kompromisse einzugehen, sind andere sehr auf möglichst maximale Qualität fokussiert und bereit, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen. Andere wiederum befinden sich in einer Zwangslage und sind bereit, quasi jeden Preis zu bezahlen, solange ihr Problem gelöst wird.
Das Kano-Modell
Das Kano-Modell ist ein Ansatz, der dabei unterstützt, unterschiedliche Kundenpräferenzen zu visualisieren und besser zu verstehen.