Tödliche Diagnose. Glückliches Leben.: Mein Kampf gegen den Krebs und wie ich die Metastasen besiegte
Von Willi Daniels
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Über dieses E-Book
Willi Daniels
Der Autor Willi Daniels wurde am 14. Juni 1949 in München geboren. Nach seiner kaufmännischen Lehre war er viele Jahre als Kaufmann tätig. Später wechselte er zu einer Krankenkasse, wo er nach der Ausbildung als Geschäftstellenleiter arbeitete. 1990 wurde er schwer krank und wurde ein Jahr später berentet. Seit seinem Schlaganfall 1998 engagiert er sich bundesweit in den Bereichen Schlaganfall, Telemedizin, Palliativversorgung und Selbsthilfe. Er arbeitet als Mitglied einer Leitlinie an der Erstellung einer neurologischen Leitlinie zur Sekundärprävention nach Schlaganfall mit, war 7 Jahre Mitglied im Stiftungsrat der Deutschen Schlaganfall-Hilfe und ist Herausgeber eines Schlaganfall-Magazins. 2019 wurde ihm für seine besonderen Verdienste um Gesundheit und Pflege in Bayern, die Bayerische Staatsmedaille durch die Gesundheitsministerin verliehen. 2021 wurde er vom Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums in den Patientenbeirat Krebsforschung berufen.
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Buchvorschau
Tödliche Diagnose. Glückliches Leben. - Willi Daniels
Daniels
1. Kapitel
Informationen zum Krebs,
Diagnose und Metastasen
Der Krebs
Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden können. Die Deutsche Krebshilfe und die Landeskrebsgesellschaften setzen sich seit vielen Jahren dafür ein, die Bevölkerung über die Möglichkeiten der Krebsvorbeugung aufzuklären. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) forscht intensiv an neuen Ansätzen zur personalisierten Prävention und Früherkennung. Im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Deutschen Krebskongress 2020 sprachen Experten über Präventionsforschung und das Potenzial der Krebsprävention.
„Besser als eine Krebserkrankung zu behandeln, ist es, sie zu vermeiden, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Die Krebsprävention fristet in unserer Gesellschaft jedoch leider noch ein ‚Nischen-Dasein‘: Es fehlt an Geld, Lobby und an Umsetzungswillen.
Dabei sei bereits heute bekannt, dass jeder Einzelne sein individuelles Krebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil senken kann – etwa indem er sich viel bewegt, sich ausgewogen ernährt, auf sein Körpergewicht achtet, rauchfrei und möglichst alkoholfrei lebt und sich vor UV-Strahlung schützt.
Aufklärung, die alle Lebenswelten durchdringt
Die Deutsche Krebshilfe klärt die Bevölkerung bereits seit vielen Jahren über Krebsrisikofaktoren auf. Sie bietet unter anderem zahlreiche kostenlose Informationsbroschüren und den persönlichen Beratungsdienst INFONETZ KREBS an. Auch der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg informiert über Möglichkeiten der Prävention. „Wir sind allerdings davon überzeugt, dass eine erfolgreiche Prävention nur dann gelingen kann, wenn sie alle gesellschaftlichen Bereiche und Lebenswelten durchdringt und wir Menschen bereits vom Kindesalter an für dieses wichtige Thema sensibilisieren", so Nettekoven. Darüber hinaus engagiert sich die Deutsche Krebshilfe auch auf politischer Ebene – mit Erfolg: Die bundesweiten Nichtraucherschutzgesetze sowie die gesetzlichen Nutzungsverbote, die Minderjährige vor Solarien und E-Zigaretten schützen sollen, sind nur einige Beispiele für den umfänglichen Einsatz der Organisation für einen besseren Gesundheitsschutz.
Auch die Landeskrebsgesellschaften setzen sich intensiv für die Krebsprävention ein. ‚Du bist kostbar‘ ist eine Kampagne, die von der Hessischen Krebsgesellschaft initiiert wurde und inzwischen in vielen weiteren Bundesländern umgesetzt wird. „Unsere Gesundheit bleibt unser höchstes Gut, mit dem viele von uns einfach nicht achtsam genug umgehen, sagte Professor Dr. Christian Jackisch, Vorstandsvorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft. „Deswegen informieren wir über Möglichkeiten, die Gesundheit möglichst lange zu erhalten. Neben einer gesunden Ernährung und Lebensweise gehört auch die Nutzung der Krebsvorsorgemöglichkeiten für Frauen und Männer dazu. Daher gehört der Präventionsgedanke bereits in den Kindergarten: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.
Prävention: Forschungsfeld mit Zukunft
Die Zahl der Krebsneuerkrankungen steigt sowohl weltweit als auch in Deutschland rapide. „Um diesen Tsunami an Krebserkrankungen zu reduzieren, müssen wir die Krebsforschung – insbesondere im Bereich der Prävention – weiter verstärken, konstatierte Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Jeder Mensch hat individuelle Risiken, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Diese persönlichen Risiken zu erfassen und jedem Mitbürger spezifische Präventionsmaßnahmen vorzuschlagen, die an sein individuelles Risikoprofil angepasst sind, ist unser langfristiges Ziel. So lassen sich Krebserkrankungen hinauszögern oder sogar vermeiden.
Im Nationalen Krebspräventionszentrum, das von der Deutschen Krebshilfe mit 25 Millionen Euro gefördert wird, sollen die umfangreiche Präventionsforschung des DKFZ zukünftig unter einem Dach gebündelt werden sowie eine Präventionsambulanz und ein Informationszentrum entstehen. Welche Lebensstilfaktoren das Krebsrisiko beeinflussen, ist durch zahlreiche Studien belegt. Aber warum eigentlich fördern etwa Bewegungsmangel oder starkes Übergewicht die Krebsentstehung? Was geschieht dabei im Körper, in den Zellen? Genau hier setzt die Forschung von Professor Dr. Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum an. „Am Beispiel der Leber konnten wir zeigen, wie Alkohol oder auch fettreiche Ernährung krebsfördernde chronische Entzündungsreaktionen auslösen, sagte der Wissenschaftler. „Und wir haben dabei auch herausgefunden, dass wir den Kreislauf von entzündlichen Prozessen mit Wirkstoffen durchbrechen und so den betroffenen Menschen helfen können, ihr Risiko für bestimmte Formen von Leberkrebs zu senken.
PROBASE: Sekundärprävention am Beispiel von Prostatakrebs
An die Primärprävention schließt sich die Sekundärprävention, also die Krebsvorsorge beziehungsweise Früherkennung an. Frühe Stadien lassen sich meist erfolgreicher und auch schonender behandeln als späte Stadien, in denen möglicherweise sogar schon Tochtergeschwülste (Metastasen) entstanden sind. Bei der Früherkennung von Prostatakrebs spielt die Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut eine umstrittene Rolle. In der PRO-BASE-Studie wird deshalb ein modernes Konzept zum generellen PSA-Screening untersucht: Die PSA-Tests erfolgen in Abhängigkeit vom individuellen Risiko des Mannes, das anhand eines Basis-PSA-Wertes im Alter von 45 beziehungsweise 50 Jahren ermittelt wird. Erste Ergebnisse der Studie wurden nun auf dem Deutschen Krebskongress vorgestellt. Nach erfolgreicher Rekrutierung von fast 47.000 Männern im Alter von 45 Jahren zeigte die Analyse der ersten Screening Runde überraschende Ergebnisse. Etwa 90 Prozent der Männer lagen mit ihrem Basis-PSA-Wert im Niedrigrisikobereich und daher konnte die Wiederholung des PSA-Tests auf 5-jährliche Abstände reduziert werden. Nur bei etwa der Hälfte der Männer in der Hochrisikogruppe (PSA > 3 ng/ml) bestätigte sich dieser Wert in einer Kontrolluntersuchung. So wurde nur 0,8 Prozent aller Männer mit 45 Jahren eine weitere Diagnostik empfohlen. Diese zeigte bei einem Drittel der Männer ein Prostatakarzinom. Allerdings waren die meisten durch dieses risikoadaptierte Screening gefundenen Karzinome von geringem Aggressivitätsgrad. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob sich dieser Trend bestätigt und damit der Beginn eines risikoadaptierten Screenings nach hinten verlagert werden kann. „Schon jetzt zeigt PROBASE, dass ein risikoadaptiertes, altersabhängiges Screening möglich ist und das Potenzial hat, die Problematik der Überdiagnostik des populationsbezogenen Screenings drastisch zu reduzieren, sagte Urologe Professor Dr. Peter Albers aus Düsseldorf, Leiter der Studie und Abteilungsleiter im neuen Nationalen Krebspräventionszentrum für den Bereich „Personalisierte Krebsfrüherkennung des Prostatakarzinoms
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Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test: Nutzen wiegt den Schaden nicht auf
Ein PSA-Screening erspart einigen Patienten die Belastungen einer metastasierten Krebserkrankung, Schäden durch Überdiagnosen und Übertherapie überwiegen jedoch.
Im Auftrag des gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) untersucht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) derzeit, ob Männern ohne Verdacht auf Prostatakrebs innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test angeboten werden sollte. Nach Auswertung der Studienlage kommt das Institut in seinem Vorbericht zu dem Ergebnis, dass der Nutzen einer solchen Reihenuntersuchung den damit verbundenen Schaden nicht aufwiegt: Zwar nutzt das Screening einigen Männern, indem es ihnen eine Belastung durch eine metastasierte Krebserkrankung erspart oder verzögert. Im Gegenzug müssen aber deutlich mehr Männer wegen Überdiagnosen und Übertherapie mit dauerhafter Inkontinenz und dauerhafter Impotenz rechnen, und das in relativ jungem Alter.
Die häufigste Tumorerkrankung des Mannes
Das Prostatakarzinom ist eine bösartige Veränderung der Prostata, die mit Fortschreiten der Erkrankung das unmittelbar benachbarte Gewebe (Samenblase, Harnblase, Dickdarm) infiltrieren und Fernmetastasen bilden kann. Gemessen an der Neuerkrankungsrate ist das Prostatakarzinom in Deutschland mit 23 Prozent aller Krebserkrankungen die häufigste Tumorerkrankung des Mannes. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts stellten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2014 bei 57 370 Männern erstmals die Diagnose Prostatakrebs. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 72 Jahren, vor dem 45. bis 50. Lebensjahr tritt das Prostatakarzinom kaum auf. Im Jahr 2017 starben in Deutschland knapp 14 000 Männer an den Folgen eines Prostatakarzinoms. Das waren 3 Prozent aller in diesem Jahr verstorbenen Männer (gesamt: 460 000).
Vom Screening des Prostatakarzinoms verspricht man sich die Entdeckung von Prostatakarzinomen mit einem hohen Progressionsrisiko in einem heilbaren Stadium, um die Morbidität (zum Beispiel Schmerzen wegen Knochenmetastasen) und die Sterblichkeit zu reduzieren. Derzeit kommen in Deutschland zwei Screening-Tests auf das Prostatakarzinom zum Einsatz: die digitalrektale Untersuchung und der Test auf das prostataspezifische Antigen (PSA). Die digitalrektale Untersuchung ist Teil des gesetzlichen Früherkennungsangebots für Männer ab dem 45. Lebensjahr und wird somit von den Krankenkassen erstattet – der PSA-Test hingegen nicht. Die digitalrektale Untersuchung war nicht Gegenstand der aktuellen Nutzenbewertung. Es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, dass diese besser in einer Bewertung abschneiden würde als der