Auf der Straße nach Witney: Auf der Straße nach Witney
Von Edgar Wallace
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Über dieses E-Book
Das dachte sich wohl auch der britische Kriminalschriftsteller Edgar Wallace (1875 bis 1932), der während seiner produktiven Schaffenszeit gleich eine ganze Reihe kurzer Weihnachtskrimis verfasste.
Zwei davon präsentiert der vorliegende kleine Band zum ersten Mal in deutscher Sprache.
Edgar Wallace
Edgar Wallace (1875-1932) was a London-born writer who rose to prominence during the early twentieth century. With a background in journalism, he excelled at crime fiction with a series of detective thrillers following characters J.G. Reeder and Detective Sgt. (Inspector) Elk. Wallace is known for his extensive literary work, which has been adapted across multiple mediums, including over 160 films. His most notable contribution to cinema was the novelization and early screenplay for 1933’s King Kong.
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Buchvorschau
Auf der Straße nach Witney - Edgar Wallace
INHALT
Auf der Straße nach Witney..
Weihnachtsgeschenke..
Nachwort..
Auf der Straße nach Witney
Tom Curtis sagte nichts. Er spielte mit seinem Brotmesser herum und starrte aus dem Fenster, offenbar in das Naturschauspiel versunken, in das Grau der wirbelnden Wolken, in das trunkene Torkeln der Pappeln – in all das, nur nicht in die Ungeheuerlichkeit von Chesney Blackland. Als er schließlich sprach, dann nur, um ein echtes Mordsding vom Stapel zu lassen.
»Ich nehme an«, sagte er gedankenvoll, »dass man alle vierzig Jahre eine verschneite Weihnacht haben muss, um die Weihnachtskarten zu rechtfertigen.«
Margaret presste ihre Lippen fest zusammen, und ihre schönen Augen glitzerten unheilverkündend. »Du bist ein Schuft, Tom«, sagte sie.
Tom schloss in geduldiger Resignation die Augen. Er war ein Schuft, und er war stolz auf seine Nichtswürdigkeit. Er war sechs Fuß und drei Zoll hoch, war breit gebaut, und abgesehen von den Schwankungen des Industriemarktes und der ausgezeichneten Jagd in Cresmore Country hatte er kaum Interesse am Leben.
»Es wird wochenlang keine Jagd geben«, sagte er pathetisch.
»Jage doch Everstein«, fauchte sie. Er sah sie mit leisem Tadel an.
»Wirklich, Margaret, du bist unvernünftig«, sagte er. »Everstein ist von einer Jury seiner Landsleute freigesprochen worden, und damit war die Sache erledigt. Ich gebe zu, dass er eine giftige kleine Bestie ist; ich gehe sogar so weit zu sagen, dass Everstein eigentlich in Dartmoor Koks brechen sollte – oder was immer sie dort tun. Was mich daran erinnert, dass ich zur Devonshire-Jagd am Donnerstag eingeladen wurde. Es ist eine ziemlich sportliche Gegend …«
Margaret lehnte sich zurück, ein Bild der Verzweiflung.
»Ich kann Vater nicht dazu bringen, es genauso zu sehen, aber es hat etwas von einem Verbrechen an sich … Ja, es ist ein Verbrechen, dass sich dieser schreckliche Mann im Sonnenlicht von Monte Carlo aalen soll, die elenden Taschen voll von unserem Geld. Ich denke, Mr. Blackland ist genauso schlimm wie er. Everstein ist ein Krimineller, aber wenigstens Mr. Blackland hat einigen Anspruch darauf, ein Gentleman zu sein.«
Sie blickte ihren Vater zur Bestätigung an, doch der Colonel rutschte nur unbehaglich in seinem Sessel umher und fuchtelte mit der Serviette.
Colonel Robert Curtis war als »schöner alter Mann« beschrieben worden. Er war sanft, gutmütig, schwach. Er hasste jede Art von Ärger, und der Himmel weiß, dass er in den vergangenen sechs Monaten genug Ärger gehabt hatte. Vor etwas mehr als zwei Jahren war ein äußerst glaubhafter Geldgeber mit dem Plan der Fusionierung von Industriezweigen in sein Leben getreten, und der Colonel hatte sich dem Vorstand angeschlossen. Einige dieser Industriezweige waren durch echte Fabriken vertreten, die wirkliche Waren herstellten und verkauften, es gab aber auch ein paar, die kaum mehr waren als verfallene Gebäude und rostige Maschinen. So tauchten sie jedoch nicht in der Bilanz auf: Dort bildeten sie beträchtliche Vermögenswerte, und nur wenige Menschen erkannten ihre völlige Wertlosigkeit, bis der Zusammenbruch kam und Mr. Everstein verhaftet wurde.
Der Colonel war einer der Direktoren der Mutterfirma gewesen, und der Schlag hatte ihn viel Geld gekostet. Wie viel, das wusste Margaret nicht. Sie wusste, dass ihr Vater sich nach Eversteins Verhaftung als gebrochener Mann ins Bett