Unser Lebenskarussell: Es gibt Menschen, die verwandeln Zeit in Leben
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Über dieses E-Book
Ja, sie ist sogar im hohen Maße eine Kunst, eine Zauberkunst. Bei manchen Menschen können wir diesen Zauber erleben. Sie gehen leichtfüßig durch ihr Leben, erschaffen
Außergewöhnliches und meistern kritische Situationen.
Karl-Ludwig Oehler weckt mit seinem Buch „Unser Lebenskarussell“ diesen Zauber und ermuntert, das eigene Lebenskarussell positiv zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.
Alexander Jehle begleitet mit seinen Gedichten dieses „Lebenskarussell“. Seine Verse sind emphatisch, oft prophetisch, manchmal spirituell und bestechen durch große Klar- und Einfachheit.
Karl-Ludwig Oehler
Geboren am 2. März 1959 in Singen am Hohentwiel, verheiratet mit Doris, Vater von zwei erwachsenen Söhnen, Philipp und Julien. Langjährige Führungserfahrung als Banker in der Sparkassen-Finanzgruppe. Seit 2006 selbstständiger Redner, Trainer und Coach in den Bereichen Führung, Verkauf, Team- und Motivationstraining sowie Mentaltraining für Sportler und Jugendliche, Windsurfer und begeisterter Skifahrer. Bücher von Karl-Ludwig Oehler bei BoD – Books on Demand • Ziehe deine Lebensspur – Persönliche Entwicklung bewusst gestalten. ISBN: 978-3-7357-4967-3 Bücher von Wolfram Beschle und Karl-Ludwig Oehler bei BoD – Books on Demand • Das Kino im Kopf – Erfolgreich führen und verkaufen mit Geschichten. ISBN: 978-3-8391-9481-2
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Buchvorschau
Unser Lebenskarussell - Karl-Ludwig Oehler
Inhalt
Unser Lebenskarussell
Ist Leben eine Zauberkunst?
Das Glück folgt der Entschiedenheit
Wünsche oder Ziele?
Einen Flaschengeist als Freund und Helfer?
Imagination schafft Wirklichkeit
Viele Möglichkeiten – eine Wirklichkeit
Der Mond scheint, damit wir in der Nacht sehen können
Alles ist immer da, ob Glück oder Unglück
Verantwortung leben
Gewinnen und verlieren – zwei Seiten einer Medaille
Ist Verbundenheit Liebe?
Das große Loslassen
Epilog
Dankeschön!
Quellenangaben
Unser Lebenskarussell
Karussell
Wo Leben da Wandel
Wo Wandel da Unsicherheit
Wo Unsicherheit da Angst
Wo Angst da Mut
Wo Mut da Lebendigkeit
Wo Lebendigkeit da Leben
Wo Leben da Wandel
Frühlingsanfang 2020, mein Lebenskarussell dreht sich langsam, sehr langsam. Ich sitze in meinem Gartenbüro, beobachte wie die Amseln sich jagen, das Eichhörnchen meine im Herbst gesammelten Walnüsse von der Terrasse stibitzt, und die unerschrockenen Gänseblümchen sich vermehren. Selbst der alte Kirschbaum blüht in voller Pracht. Die Natur erwacht.
Auch sie ist in ein großes, sich Jahr für Jahr drehendes Karussell eingebunden.
Selten hatte ich die Muße, dies zu beobachten.
Mir wird bewusst, dass der Coronavirus und der damit von der Politik verordnete Lockdown, mich buchstäblich von der Autobahn geholt haben. Ausgangssperren und Arbeitsverbote wurden verhängt, ebenso Kontakt- und Versammlungsverbote. Das private, das öffentliche und wirtschaftliche Leben wurde innerhalb weniger Tage heruntergefahren. Auch in meinem Büro steht seit wenigen Tagen das Telefon still und nur vereinzelt verirrt sich eine E-Mail in mein Postfach. Von heute auf morgen wurden vorerst alle meine Aufträge, Seminare und Vorträge für drei Monate abgesagt.
Ich erinnere mich an einen Bäckermeister aus dem Nachbarort, dessen Urangst es war, dass plötzlich irgendwann kein Kunde mehr seine Backwaren kaufen würde und seine Regale voll und die Bäckerei menschenleer blieben. Ich musste schmunzeln und dachte, gegessen wird doch immer. Aber seine Kaffeemaschine steht nun, bis auf wenige Coffees to go, auch still.
Wir erleben gerade eine der größten Krisen nach dem zweiten Weltkrieg, verbunden mit großer Angst bis hin zur Weltuntergangsstimmung. Doch dieses angstvolle Gefühl, dass eine Epoche vorbei ist, ist ein immer wiederkehrendes Gefühl. Wir haben dieses Gefühl vergessen und vertrauen zu Unrecht darauf, dass alles geradlinig weiter verläuft. Vielleicht leiden wir an einem übertriebenen Gewissheitsbedürfnis? In jeder bisherigen Krise haben die Menschen aber auch neue Freiheiten und neue Handlungsmöglichkeiten entdeckt. Weil alte Muster vehement aufgebrochen wurden, konnten wir uns neu erfinden, als Gesellschaft und als Einzelperson.
Vielleicht dreht sich seit dem Lockdown das Lebenskarussell besonders langsam, um Schwung zu holen für eine neue und positive Entwicklung?
Erst vor kurzem durfte ich die Mitarbeiter einer großen Bank zum Umgang mit Veränderungsprozessen schulen. Die geplanten Umstrukturierungen, von denen es nicht nur im Bankwesen sehr viele gibt, konnten nur gelingen, wenn auch die einzelnen Mitarbeiter diese mittragen. Die Veränderungskurve und die damit verbundenen »Sieben Phasen einer Veränderung« (Vorahnung, Schock, Ärger, rationale sowie die emotionale Akzeptanz, Öffnung und Integration) von Professor John P. Kotter stellten sich als das richtige Werkzeug heraus, um Verständnis zu wecken und die Akzeptanz für die notwendigen Veränderungsprozesse zu erhöhen.¹
Diese sieben Phasen der Veränderung erleben wir auch in einer Krise, je nach eigener Persönlichkeit und Situation mehr oder weniger ausgeprägt. Auch ich erkenne in meinem Denken und Verhalten in der gegenwärtigen Coronakrise diese Phasen, die immer mit einer uns aufgezwungenen Veränderung einhergehen.
Es begann mit einer Vorahnung, einer gewissen Sorge. Ich sah die Berichte aus China. Viele tausend Menschen waren an Covid-19 erkrankt und es fehlten Krankenhausbetten sowie Beatmungsgeräte. In nur zwei Wochen Bauzeit haben die Chinesen in Wuhan ein neues Krankenhaus erstellt.
Nun, China ist weit weg und ich bin kein ängstlicher Mensch. Als aber der Virus sich auch in Europa ausbreitete und in Österreich zuerst in Ischgl, dann in allen anderen Skigebieten, die Hotels, Tagungsstätten und dann auch die Grenzen geschlossen wurden, war mir klar, dass dies nun auch in Deutschland und den angrenzenden Ländern passieren würde. Das war für mich eine neue Dimension. Kein Schock, wie Kotter diese zweite Phase benennt, aber schon ein gehöriger Schreck.
Auf Schock folgt Starre oder Abwehr und Ärger. Diese dritte Phase war bei mir sehr ausgeprägt, weniger die Starre, vielmehr Abwehr, Verdrängung und hauptsächlich Ärger. Ich habe mich geärgert: über den Virus, die Reaktionen der Politik und über die Verordnungen. Schnell fand ich auch Gleichgesinnte und so haben wir uns gemeinsam geärgert über die Statistiken, die nie schlüssig schienen und über die Berichterstattungen in den Medien, welche Angst und Schrecken eher verstärkten, anstatt die Menschen zu informieren. Besonders geärgert habe ich mich über die Endlosschleife, mit der die furchterregenden Bilder der Verstorbenen und den Särgen in Norditalien dem Fernsehpublikum immer und immer wieder vorgeführt wurden.
Die Phasen vier und fünf: Die rationale und die emotionale Akzeptanz, gleichbedeutend mit Frust und Trauer, habe ich schnell durchlaufen. Lange Spaziergänge, frische Luft und der Frühling haben mir dabei geholfen. In dieser Phase wurde mir eine wichtige Sache klar: Ich habe keinen Einfluss. Weder auf die Politik, noch auf die Medien und nur im gewissen Maße auf das Verhalten meiner Kunden und Auftraggeber.
Mit der einfachen, aber sehr entscheidenden Frage »Was kann ich jetzt tun?« habe ich die sechste Phase eingeläutet. Mit dieser Frage trete ich aus der Opferrolle heraus, nehme wieder die Zügel in die Hand und damit auch die Verantwortung. Kotter meint damit die Öffnung und die Achtsamkeit für das Neue. Sie passt zum Frühling, der gerade Einzug hält. Ich skype und zoome mit meinen Freunden. Wider Erwarten macht das mehr Freude als gedacht, und ich beschließe, diese Medien auch im Umgang mit Kunden einzusetzen. Ich überlege mir neue Trainingskonzepte, so zum Beispiel Seminare über das Internet oder Körperspracheseminare über Videotelefonie, warum eigentlich nicht?
Und ich beschließe, dieses neue Buch zu schreiben. Ich bin wieder neugierig.
Die siebte und letzte Phase in der Veränderungskurve nennt Kotter die Integration – die Integration oder auch Verinnerlichung des Neuen in mein Denken und Tun. Diese Phase geht erfahrungsgemäß einher mit großem Vertrauen ins Gelingen und in die Zukunft.
Kotters Veränderungskurve startet mit der Vorahnung und endet mit der Integration. Sie hat also einen Anfang und ein Ende. Viel treffender müsste man dies als Kreislauf oder Karussell darstellen, denn mit dem Ende der Integration bahnt sich schon wieder eine neue Veränderung an. So endet das Gedicht »Karussell« auch mit derselben Zeile wie es beginnt. Es ist ein immer wieder sich wiederholender Prozess, der jeder persönlichen und auch gesellschaftlichen Entwicklung zugrunde liegt.
Darum nenne ich mein neues Buch »Unser Lebenskarussell«.
Alle Gedichte in diesem Buch stammen von dem Dichter Alexander Jehle aus Vorarlberg in Österreich. Diese Gedichte begleiten mich in meinem Leben, und nun auch in diesem Buch. Seine Verse sind emphatisch, oft prophetisch, manchmal spirituell, und bestechen durch große Klar- und Einfachheit.
Übrigens, sein Gedicht »Karussell« zu Beginn meines Buches besteht auch aus sieben Phasen, ähnlich den Veränderungsphasen von Kotter.
Ist Leben eine Zauberkunst?
Zauberei
Es gibt
Menschen