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Mein Klimawandel: Die inneren Konflikte der Nachhaltigkeit
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eBook439 Seiten9 Stunden

Mein Klimawandel: Die inneren Konflikte der Nachhaltigkeit

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Über dieses E-Book

Der Wandel beginnt bei mir. Ich fahre Auto, esse Fleisch und fliege auf Urlaub. Ist es meine Vorstellung eines guten Lebens, die meine Umwelt zerstört? Der Klimawandel ist in aller Munde – aber was ist mit mir? Steckt mein Leben in der Krise? Oder nur das Leben generell? Diesem Buch liegt die Überzeugung zugrunde, dass ich die ökologische Krise nur dann begreifen kann, wenn ich mich auch als entscheidenden Teil dieses Ungleichgewichts erkenne. Gesellschaftliche Veränderung ist die Summe vieler persönlicher Veränderungen. Der Klimawandel ist auch der meine.
Zu meinem Wandel wird der Klimawandel, indem ich die Äußerlichkeit der ökologischen Krise auch in ihrer Innerlichkeit begreife: Ich nehme mich und meine inneren Konflikte als Schauplatz der Krise wahr und werde auf jene Möglichkeitsräume aufmerksam, die ich in mir schaffen kann.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum15. Dez. 2015
ISBN9783739284767
Mein Klimawandel: Die inneren Konflikte der Nachhaltigkeit
Autor

Paul Lauer

Mag. Paul Lauer M.A., geb. 1984 in Graz, Studium der Politikwissenschaft in Wien und Valladolid, sowie der Friedens- und Konfliktforschung in Innsbruck und San Jose, Costa Rica. Freier Konfliktwissenschaftler mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Konflikttransformation und interkultureller Dialog.

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    Buchvorschau

    Mein Klimawandel - Paul Lauer

    (2007)

    TEIL 1 Flowing

    Denken [will] gelernt sein, wie Tanzen gelernt sein will, als eine Art Tanzen [...] Tanzenkönnen mit den Füßen, mit den Begriffen, mit den Worten: habe ich noch zu sagen, daß man es auch mit der Feder können muß – daß man schreiben lernen muß? – Aber an dieser Stelle würde ich deutschen Lesern vollkommen zum Rätsel werden.

    TEIL 1 Flowing

    Einleitung – Hier und Jetzt – Wie will ich leben? – Ich und die ökologische Krise – Meine Konflikte – Grundlagen und Eingrenzungen – Das Subjekt der Wissenschaft – Grundlagen – Die vielen Frieden – Energetische Frieden – Die transrationale Wende – Humanistische Psychologie – Ganzheitlich-systemischer Ansatz – Tiefenökologie – Mein Wandel – Mein Körper – Fünf Rhythmen – Flowing, Angst und Trägheit – Der Tanz der Personae – Struktur der Welle.

    Einleitung

    Diese Einleitung gestaltet sich wie erste Tanzschritte von jemandem, der tanzen nicht als etwas betrachtet, das erlernt werden müsste. Ich werde mich von meinen Schritten führen lassen und dabei sämtliche Inseln streifen, die ich auf meiner Reise noch ausführlicher zu besuchen gedenke. Themen und Begriffe werden in diesem ersten Teil ineinanderfließen, und erst zu einem späteren Zeitpunkt genauer erläutert werden. Ich lade die Leserin² dazu ein, sich ebenso auf dieses Treiben einzulassen, und von meinen kleinen und größeren Schritten führen zu lassen. Im Übrigen werden manche Schritte weibliche, manche männliche Endungen haben. Im Gesamten soll dabei eine hermaphroditische Schriftform entstehen, die auf alle Umständlichkeit verzichten darf.

    Eine Tänzerin, ein Sänger, ein Poet samt seinem Ich und mehrere Schauspieler werden durch die verschiedenen Teile führen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Teil meiner Person sind. Das gesamte Buch bezieht sich auf mich und meine Lebensrealität. In den meisten Fällen schreibe ich in der Ich-Form. In einigen Fällen benutze ich die Wir-Form und beziehe mich dann auf meine Ichs und meine Umgebung. Wenn ich von meiner Gesellschaft spreche, dann beziehe ich mich auf die mir nahe Gesellschaft, deren Teil ich bin. Was an dieser Stelle noch verwirrend wirkt, wird über die nächsten Seiten hinweg sehr verständlich.

    Hier und Jetzt

    Es gäbe nur zwei Tage im Jahr, an denen wir nichts zu tun vermögen, so habe Buddha gesagt. Gestern und morgen. Hier und Jetzt gilt es zu entscheiden, wie ich mein Leben leben möchte. Das Zusammenspiel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist von fundamentaler Bedeutung für eine Auseinandersetzung mit mir und meiner Mitwelt. Auch wenn diese Frage für jede Einzelne hier und jetzt selbst beantwortet werden muss, bleibt sie doch eng mit Vergangenem und vermeintlich Zukünftigem verbunden.

    Hier und jetzt ist eine zeitliche wie auch räumliche Eingrenzung. Es geht weder darum, einer Vergangenheit nachzuhängen, noch von einer (anderen) Zukunft zu träumen. Das, was ich jetzt tue, prägt mein Sein. Und das Sein ist entscheidend für Veränderungen, während das Haben an Vergangenem festhält. „Im Habenmodus ist der Mensch an das gebunden, was er in der Vergangenheit angehäuft hat: Geld, Land, Ruhm, sozialen Status, Wissen, Kinder, Erinnerungen."³

    Erich Fromm⁴ beschreibt das Hier und Jetzt als Ewigkeit, beziehungsweise als Zeitlosigkeit: „Auch die Zukunft kann man erleben, als sei sie das Hier und Jetzt."⁵ Dies ist für ihn die Kunst des echten utopischen Denkens. Es geht dann darum, die Vorstellung eines zukünftigen Zustands so sehr ins Bewusstsein mit einfließen zu lassen, dass mein gegenwärtiges Tun dadurch geprägt wird. Diese Zeitlosigkeit, dieses Verschwimmen von heute und morgen, ist für Fromm das Gegenteil von bloßem Tagträumen.⁶ Die deutsche Kulturwissenschaftlerin Hildegard Kurt⁷ formuliert es nach meinem Geschmack am schönsten, indem sie schreibt: „Wir können auf die Zukunft hin denken und, bedeutsamer noch, von der Zukunft her.⁸ Und in der Art, wie wir das, was noch nicht Wirklichkeit ist, wahrnehmen, für wahr nehmen, oder auch nicht, formen wir es mit."⁹

    Außerdem verlangt das Hier und Jetzt nach einem Ort. „Suche deinen Ort und handle danach"¹⁰, lautet eine javanische Weisheit. Mein Leben, mein Sein, mein Tun – all das braucht einen Ort des Geschehens. Der Prozess der Globalisierung hat unsere Welt klein und uns glauben gemacht, dass wir als Weltgesellschaft¹¹ global zu agieren haben. Ich möchte keinesfalls bestreiten, dass es globale Zusammenhänge zu verstehen und zu beachten gilt. Dennoch soll in diesem Buch aufgezeigt werden, dass wir bei allem globalen Handeln die Nähe zu unseren lokalen und naheliegenden Orten zu verlieren drohen. Niemand ist auf der ganzen Welt zu Hause. Der norwegische Philosoph und Begründer der Tiefenökologie Arne Naess¹² formuliert es so: „Wo das Selbst günstige Entwicklungsbedingungen vorfindet, betrachtet der betreffende Mensch seine eigene Umgebung, aber auch die ganze Natur mit Wohlwollen und positiven Gefühlen."¹³ Mein Hier und Jetzt bedeutet die Verbundenheit zu einem Ort und eine klare Vorstellung davon, wie ich an diesem Ort leben möchte.

    Es spricht nichts dagegen, sich auf der ganzen Welt zuhause zu fühlen. Es spricht aber auch vieles dafür, sich an einem Ort besonders zu Hause zu fühlen, Wurzeln zu schlagen und sich selbst und seine Umwelt dort wachsen und gedeihen zu lassen. Denn dafür braucht es Zeit und Aufmerksamkeit. Und diese erscheint mir reichlich knapp, sollte ich sie auf die ganze Welt verteilen wollen. Ähnlich problematisch verhält es sich bei der Vorstellung einer geeinten Welt. Der bekannte Slogan „global denken, lokal handeln!" übersieht die banale Tatsache, dass er schlicht zu etwas Unmöglichem auffordert. Die amerikanische Tiefenökologin Dolores LaChapelle macht das deutlich, wenn sie uns Menschen auf unser Dasein als Säugetiere aufmerksam macht: „Ein Säugetier kann nicht wirklich über den Planeten reden, weil es den Planeten nicht sieht. Dieser schöne Slogan von der ‚Einen Welt‘ wird nicht funktionieren. Ein Säugetier muss den Ort, über den es läuft, sehen, um sich darum zu kümmern."¹⁴ Dementsprechend sei diese eine Welt eine künstliche Idee, ein gesellschaftliches Hirngespinst. „Wir können die Erde nicht lieben. Was wir lieben können, ist unser Platz auf dieser Erde."¹⁵ Obwohl diese Aussage auf den ersten Eindruck eher paradox anmutet, werden die kommenden Seiten eine solche Ortsverbundenheit auch in ihrer Verbindlichkeit darstellen.

    Braucht auch die Utopie einen Ort, um nicht als bloßer Wunschtraum zu verpuffen? Die Utopie wird niemals zu einem Ort werden, so viel steht fest. Die Utopie, als Nicht-Ort, kann als Plan, Konzept oder Vision verstanden werden, um sich einen anderen Ort vorzustellen, dessen Erreichen bereits durch den Namen verunmöglicht wird. Ich kann die Utopie aber sehr wohl mit meinem Ort verbinden und sie als „Möglichkeitsraum" nutzen. „Utopien sind ein großartiges Mittel, um Denken und Wünschen zu üben: sich einen wünschbaren Zustand zu imaginieren, macht den Status quo zu lediglich einer Variante von vielen möglichen Wirklichkeiten."¹⁶

    Der deutsche Sozialpsychologe Harald Welzer¹⁷ kritisiert die Ökologiebewegung dafür, das anregende Mittel der Utopie gänzlich außer Acht zu lassen: „Die Ökologiebewegung war nie utopisch. [...] Es geht [ihr] weniger positiv um die Frage, wie die Gesellschaft sein solle und zu denken wäre, sondern negativ und immer präsentistisch darum, wie sie gerade nicht sein sollte."¹⁸ Möchte ich so leben, wie ich momentan lebe? Möchte ich als Teil einer Gesellschaft leben, die ihre Mitwelt ausbeutet und zerstört? Und was kann ich dagegen tun?

    Die entscheidende Frage wird sein, ob ich mir eine andere Welt vorstellen kann – ob ich mir überhaupt vorstellen kann wie es aussehen könnte, sollte sich etwas ändern. Untergangsszenarien sind rasch gemalt, bei anregenden Zukunftsvisionen geizen aber auch die grünsten Politikerinnen gerne mit Farbe.

    Wie will ich leben?

    Vorstellungen, wie wir unser Leben nicht leben möchten, vernehme ich dauernd und überall. Die Tänzerin möchte nicht ihr ganzes Leben in einer Großstadt verbringen. Der Sänger möchte nicht bis er 70 ist in einem Büro ohne Fenster arbeiten. Das Ich des Poeten möchte nicht jeden Tag im Stau stehen, nicht einmal im Jahr für zwei Wochen nach Mallorca fliegen und es möchte kein genmanipuliertes Hühnchen auf seinem Teller. Umgekehrt wird es schon deutlich schwieriger: Wo möchte ich mein Leben verbringen? Wie sieht meine ideale Arbeit, meine Freizeit, meine Ernährung etc. aus? Eine Vorstellung davon zu haben, wie ich leben möchte, setzt voraus, dass ich mich mit mir selbst auseinandersetze – mich und meine Bedürfnisse kenne.

    Es kann durchaus als (eurozentristischer) Luxus betrachtet werden, sich diese Frage überhaupt stellen zu können. So sitze ich hier an meinem Schreibtisch, tippe Worte in meinen Laptop und sinniere über das Leben. Hunger zu erleben, kein Dach über dem Kopf zu haben oder gar erschossen zu werden – all das brauche ich momentan nicht wirklich zu fürchten. Es kann aber auch als Faulheit oder Arroganz betrachtet werden, sich diese Frage in einer gewaltträchtigen Konsumgesellschaft nicht zu stellen. Denn sie bedeutet nichts anderes als sich bewusst mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen und Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen.

    Meine Gesellschaft erlebe ich als höchst erfolgreich dabei, mich von mir selbst abzulenken, eine Vielzahl an bemerkenswert absurden Wünschen in mir aufkommen zu lassen und mich derart gut zu unterhalten, dass meine (kritischen) Fragen im Hintergrund verschwinden. Und ich als Teil dieser Gesellschaft trage dazu bei.

    Vor welchem Leben fürchten wir uns? Was bezeichnen wir als schlechtes Leben? Die Frage nach dem guten Leben scheint mir und meiner Umgebung eine ambivalente zu sein. Bei all unserem Wissen der so genannten Moderne erleben wir uns als unwissend, wenn es um die grundlegendsten Fragen der menschlichen Existenz geht.¹⁹ Wenn gutes Leben den Prinzipien Gesundheit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz kompromisslos folgen muss, dann „fragen wir uns nur noch, wie wir möglichst lange leben beziehungsweise überleben können"²⁰.

    Die Frage nach dem eigenen Leben setzt etwas voraus, das der Sicherheit gerne als gegenteilig betrachtet wird²¹: Die Freiheit zur Selbstbestimmung. Ich muss über mein Leben selbst bestimmen können, um es entsprechend meinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Zu einem selbstbestimmten Leben gehört nicht nur, die eigenen und gesellschaftlichen Dynamiken zu hinterfragen und zu durchschauen, sondern sich im Zweifelsfall auch von Manipulationen befreien zu können. Der Schweizer Philosoph und Schriftsteller Peter Bieri²² fordert in diesem Zusammenhang zu einer „Aneignung des eigenen Denkens, Fühlens und Erinnerns"²³ auf. Für Bieri ist die Selbstbestimmung untrennbar mit einem Sinn fürs Mögliche verbunden.²⁴ Erst die nötige Phantasie und Einbildungskraft kann mich auf Fragen, die sich um Würde und Glück drehen, Antworten finden lassen. Dies erfordert eine innere Reise durch das eigene Selbst, um auf die Suche nach der eigenen Stimme zu gehen.²⁵

    Folglich führt mich die Frage nach dem „Wie" meines Lebens, die Suche nach meiner Selbstbestimmung und meiner eigenen Stimme, unmittelbar zu meinem Selbst. Es ist auf weiten Strecken eine innere Reise, die mich erst in jene Tiefe der ökologischen Krise eindringen lässt, wo ich meine Antworten zu suchen beabsichtige. Denn noch bevor ich mich überhaupt innerhalb meiner Beziehung zur Natur verorten kann, muss ich meine Natur besser verstehen und hinterfragen. Mich, als gewachsenes Resultat tausendfacher Prägungen, die, wiederum mit Peter Bieri gesprochen, jenen „Sockel" bilden, über den wir nicht bestimmen können. Es kann nur darum gehen, eine innere Selbstständigkeit zu erlangen, die mich Einfluss auf meine Innenwelt nehmen lässt, „auf die Dimension meines Denkens, Wollens und Erlebens, aus der heraus sich meine Handlungen ergeben."²⁶

    Ist ein „gutes" Leben nachhaltig? Nachhaltigkeit ist eines jener Schlagworte, das in keiner Diskussion rund um die ökologische Krise fehlt. „Nachhaltige Entwicklung, schreibt die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED) in ihrem Brundtland Bericht 1987, „ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.²⁷ Eine tiefergehende Betrachtung dieser bekannten Definition kommt nicht daran vorbei, nach einer genaueren Definition der erwähnten Bedürfnisse zu fragen.²⁸ Wissen wir, was diese Formulierung meint, wenn sie von Bedürfnissen spricht? Meinen Du und ich das Gleiche, wenn wir von unseren Bedürfnissen sprechen?

    Der indische Philosoph Amartya Sen bringt mich an dieser Stelle weiter, wenn er von Entwicklungspotenzialen (capabilities) spricht. Daran anknüpfend wäre die Herausforderung jene, allen Menschen und kommenden Generationen die Entwicklungspotenziale zu bewahren, welche für jene Freiheit (oder Selbstbestimmung) stehen, ihnen ein Leben zu ermöglichen, das sie als lebenswert schätzen.²⁹ Das macht uns darauf aufmerksam, dass Bedürfnis kein Begriff ist, den man unbestimmterweise einfach so verwenden kann. Dessen Bestimmung schließt alle angesprochenen Schritte mit ein, die sich bei der Frage, wie ich leben möchte, stellen. Bedürfnisse können nicht pauschal durch Ressourcen befriedigt werden. Ein Fahrrad mag ein Leben um einiges lebenswerter machen. Es hilft aber wenig, wenn es aufgrund von Schnee, Wüste oder körperlicher Unfähigkeit nicht gefahren werden kann.³⁰

    Bei näherer Betrachtung der erwähnten Definition von Nachhaltigkeit wird schnell deutlich, wieso Bedürfnisse und Entwicklungspotenziale, aber auch Lebensstrategien und Wohlbefinden in einem komplexen Wechselspiel stehen³¹, dessen Simplifizierung den Menschen mit einer Maschine gleichsetzt. Ein Mensch möchte wachsen und gedeihen, in Selbstbestimmung leben, eigene Entwicklungspotenziale nutzen und nach Glück streben. In Anlehnung an Hildegard Kurt³², werde ich den Begriff der „Zukunftsfähigkeit" als Synonym für Nachhaltigkeit verwenden, um den vielseitigen, lebendigen Prozess besser beschreiben zu können.

    Mir erscheint die Vorstellung, die ökologische Krise als eine Chance zu erkennen, um die Frage nach einem sinnerfüllten Leben neu zu stellen, als äußerst anziehend³³. Vieles deutet darauf hin, dass sich unsere Gesellschaft in einer Sackgasse befindet und nicht so weitermachen kann, wie bisher. Mit absoluter Sicherheit sagen lässt sich das nicht. Sicher scheint mir aber jedenfalls, dass sich unsere Vorstellung von Fortschritt und Lebensstandard zunehmend von persönlichen Entwicklungspotenzialen und Lebensqualität, von Zukunftsfähigkeit und Glück, wegbewegen.

    Der Klimawandel ist ein gutes Klima für einen Wandel.³⁴ Eine gesellschaftliche Veränderung wird durch viele persönliche Veränderungen getragen. Veränderungen zu einem zukunftsfähigen Leben können nur außerhalb der Komfortzone liegen, „also dort, wo es etwas entschleunigter, sesshafter und bescheidener zugeht"³⁵. Hierzu wird es nicht ausreichend sein, mit abschreckenden Szenarien dunkle Aussichten zu malen und darauf zu hoffen, dass sich mehr und mehr Menschen für ein nicht weiter definiertes Gegenteil von Weltuntergang entscheiden und in diesem Sinne ihre Lebensweise verändern. Ich wünsche mir mehr Mut zu Visionen! Lasst uns mehr Utopien erschaffen, die weder sofort zerplatzen wie Tagträume noch als rigide Handlungsanweisungen verstanden werden müssen. Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunftsfähigkeit dürfen nicht mit Generalplänen und Ideologien verwechselt werden. Es geht darum, unseren Möglichkeitssinn zu schärfen, der Phantasie freien Lauf zu lassen und unsere Gegenwart von der Zukunft her neu zu denken.³⁶

    Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie ich leben möchte, ist mein erster Schritt in diese Richtung. Ich beginne meine eigene kleine Gegengeschichte zu schreiben. „Eine solche Gegengeschichte ist vielstimmig, fragmentarisch, ein Mosaik aus unterschiedlichen, gescheiterten und erfolgreichen Entwürfen eines guten Umgangs mit der Welt. Sie ist kein lineares holistisches Programm, kein datenbasierter Masterplan."³⁷ Und fernab von jeglichem ersehnten Ziel ist es vielmehr ein offener Tanz in eine mich anziehende Gegend – ein Probieren, ohne Angst vor Fehlern, und zum Scheitern bereit.

    Was? – Ich und die ökologische Krise

    Ich bin ein Kind des Erdöl-Zeitalters. Auch meine Eltern und Großeltern sind mit Erdöl und dessen Erzeugnissen groß geworden. Das Ausmaß hat sich aber während den 30 Jahren meines bisherigen Lebens rapide gesteigert.³⁸ Ich bin von Erdöl umgeben. Die Mehrheit aller Gegenstände hier in meiner Wohnung würde entweder gar nicht existieren, komplett anders aussehen oder schlicht unerschwinglich für mich sein, wäre da nicht das „Wundermittel" Erdöl. Während meine Großeltern sich noch halbwegs an ein Leben vor der durch Erdöl dominierten Zeit erinnern können, ist für mich und meine Generation der Gedanke, ohne Erdöl auskommen zu müssen, unvorstellbar. Wir wüssten wahrscheinlich nicht einmal genau, auf was wir dann alles verzichten müssten.

    Erdöl ist ein Wundermittel. Wenn wir uns vor Augen führen, dass ein 40-Liter-Tank voll Benzin mit ungefähr vier Jahren(!) an menschlicher Arbeit gleichgesetzt werden kann³⁹, dann fällt vor allem eines sofort auf: Wir gehen mit unserem Erdöl sehr großzügig um. Ich lebe in einem Zeitalter des billigen Erdöls. Es wird geradezu verschleudert. Unsere Marktwirtschaft zeichnet sich nicht dadurch aus, dass sie auch jene Dynamik im Blick hätte, die abseits unserer eigenen Lebensspanne liegt. Das Zeitalter des billigen Erdöls begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wird auch den optimistischeren Prognosen nach bis 2050 zu Ende gehen. 200 Jahre hätte diese Zeit dann gedauert. 200 Jahre, in denen wir den Großteil der in unserem Planeten gelagerten Energie aufgebraucht haben, die sich über Millionen Jahre dort angesammelt hatte.

    Der Brite Richard Hopkins, der mit seinem Handbuch für die Energiewende⁴⁰ bekannt geworden ist, vergleicht die Verfügbarkeit von billigem Erdöl treffend mit dem Zaubertrank der Comic-Gallier:

    Like Asterix and Obelix’s magic potion, oil makes us far stronger, faster and more productive than we have ever been, enabling our society to do between 70 and 100 times more work than would be possible without it. Beginning near the moment when slavery was finally going out of style, we have lived with this potion for 150 years and, like Asterix and Obelix, have got used to thinking we will always have it, indeed we have designed our living arrangements in such a way as to be entirely dependent on it.⁴¹

    Erdöl hat unsere Produktivität um ein Vielfaches gesteigert und unseren Lebensstandard auf ein Niveau gehoben, das sogar für meine Großeltern noch einem Wunder gleicht. Und es zählt zu den wichtigsten Aufforderungen dieses Buchs, uns bewusst zu machen, dass wir uns an einen Lebensstandard gewöhnt haben, der 50 Personen rund um die Uhr mit aller Kraft für mich Radfahren lässt – und 50 weitere für Dich.⁴²

    Damit bin ich bereits bei der Wurzel der ökologischen Krise angekommen. Ich habe mich an einen Lebensstandard gewöhnt, der in keinem Verhältnis zu vorherigen Generationen steht. Und ich bin mir über das enorme Ausmaß unseres Energieverbrauchs nicht einmal im Klaren. Ich bin in hohem Maße von billigem Erdöl abhängig. Ich bin süchtig nach dem „schwarzen Gold". Jeden Tag erhalte ich meine Ration und es würde mir reichlich dreckig gehen, würde ich darauf verzichten müssen. So wie mir geht es vermutlich der Einen oder dem Anderen unter Euch auch. So weit, so schlecht.

    Da gibt es aber noch die andere Seite der Medaille, und diese möchte ich als die echte Schattenseite des ganzen Dilemmas bezeichnen. Ähnlich wie bei anderen maßlosen Suchtverhalten, zieht auch unser Umgang mit dem Erdöl eine Spur der Verwüstung nach sich. Unser Planet wird nicht nur ausgebeutet, sondern auch in seinem ökologischen Gleichgewicht empfindlich getroffen. Wir Menschen bedrohen die Natur und somit uns selbst. Es ist eine Grundüberzeugung dieses Buchs, dass sich der Mensch nicht von der Natur trennen lässt. Und für mich zeigt sich ganz offensichtlich, dass unsere Beziehung zur Natur auf ähnliche Weise gestört ist, wie jene zu uns selbst.

    Letztlich ist es unerheblich, ob und wann uns das Erdöl ausgehen wird, welche Szenarien wir bei einem Temperaturanstieg von 2° Celsius zu befürchten haben, oder ob der Klimawandel in irgendeiner der prognostizierten Formen eintreten wird. Denn all das sind in ihrer abstrakten Weise Hirngespinste des uns prägenden Denkens, die uns eine grundlegende Veränderung so schwierig machen. Ein „Zwei-Grad-Ziel" verändert mein Denken und Handeln nicht. Wir können das Problem nicht mit dem gleichen Denken lösen, das uns in diese Sackgasse manövriert hat.⁴³

    Der Klimawandel ist aus den heutigen Medien nicht mehr wegzudenken. In seiner abstrakten Form bietet er den idealen Stoff für alarmierende Berichterstattungen und Katastrophenfilme, aber auch für internationale Konferenzen, nationale Gesetze, neue Handelsrichtlinien und vermeintlich „grüne" Wirtschaftsmodelle. Harald Welzer bezeichnet den Klimawandel als das „perfekte unlösbare Problem. Von allen Seiten sammeln sich ostentative Besorgnis, Forschungsanstrengungen und politische Maßnahmenkataloge. Doch das Spektakel „stört das Betriebssystem von Extraktion und Konsumismus nicht, sondern treibt mit Modernisierungsimpulsen wie Energiewende und ‚green economy‘ die Handlung voran.⁴⁴

    Ganz den griechischen Wurzeln des Wortes „Problem" entsprechend⁴⁵, werfe ich folgende Problemstellung auf: Das Problem ist, wie wir den Klimawandel zu unserem Hauptproblem machen und welche Lösungsansätze aus dieser Problemdefinition resultieren. „Das Problem ist nicht das Problem, das Problematische am Problem ist die Art, wie versucht wird, es zu bewältigen."⁴⁶ Das wahre Problem ist unser Denken, der rational-objektivierende Würgegriff unserer modernen Wissenschaft. „Nicht Ereignisse wie Krieg, Kriminalität, Drogen, wirtschaftliches Chaos oder Umweltverschmutzung, mit denen wir konfrontiert werden, machen die wahre Krise aus, sondern das Denken, das sie verursacht, und zwar unentwegt."⁴⁷

    Meine Gesellschaft hat die Natur zu unserem Problem gemacht und will meine Aufmerksamkeit damit von mir selbst weg lenken. Von allen Seiten wird nach neuen (meist technischen) Lösungen gesucht, um der aus den Fugen geratenen Natur Einhalt zu gebieten. Auf dass sie uns nicht mit ihren Wogen überflutet, mit ihren Stürmen verwüstet und durch ihre Trockenheit verhungern lässt! Das Narrativ der Herrschaft wird weitergeschrieben und nur leicht modifiziert: Die durch uns beherrschte Natur stellt uns vor neue Herausforderungen, die uns eine Nachbesserung der Herrschaftsverhältnisse abverlangen. Diesem Narrativ und der daraus resultierenden Problemstellung folgend, beabsichtigt meine Gesellschaft nicht, ihr Verhältnis zur Natur zu überdenken, sondern die Vergesellschaftung der Natur auf eine neue Basis zu heben.⁴⁸ Ich als Mensch, meine Natur und mein Verhältnis zur mich umgebenden Natur sind nicht der Fokus einer solchen, den Diskurs dominierenden, Problemdefinition. Der Konsum-Kapitalismus bleibt unangetastet.

    Die Dominanz dieser Problemdefinition prägt meine Problemstellung. Wie meine Gesellschaft und folglich auch ich mit dem „Problem Klimawandel" umgehen bildet den Kern meines Buchs. Entgegen dem vorherrschenden Diskurs rund um Klimawandel und ökologische Krise sehe ich den einzig erreichbaren Hebel für eine Veränderung in der persönlichen Dimension – und somit auch bei mir selbst. Und jene Konflikte, die mir als Teil dieser Gesellschaft eine Veränderung meines eigenen Verhältnisses zur Natur so schwierig gestalten, diese inneren Konflikte werden im Zentrum meiner Suche stehen. Zugespitzt gesprochen bin ich ein Süchtiger in einer Gesellschaft von Süchtigen, die sich ihrer Sucht erst noch bewusst werden muss. Einem Süchtigen, der sein sinnvolles Leben abseits dieser Sucht finden möchte, stehen zahlreiche innere Konflikte bevor. Und diese, schließlich, werden der Hauptgegenstand dieses Buchs sein.

    Wieso? – Meine Konflikte

    Der amerikanische Mediator William Ury rät allen Konfliktarbeiter-Innen: „Start close to home!"⁴⁹ Und da ich mich selbst als Konfliktarbeiter betrachte, folge ich diesem Rat im doppelten Sinne: Einerseits wird meine Beziehung zur ökologischen Krise in dieser Arbeit auf eine Weise behandelt, die meine unmittelbare Lebenswirklichkeit spürbar macht. Andererseits wird auch die räumliche Nähe und Umgebung meines Lebens von großer Bedeutung für die Art und Weise meiner Ausführungen sein.

    Ich mache mich zum Protagonisten meines eigenen Bildungsromans. Das liegt nicht etwa daran, dass ich mich als am geeignetsten für diese Rolle halte. Vielmehr findet sich die plausible Erklärung darin, dass ich niemanden so gut kenne, wie mich selbst. Und da es sich schließlich auch um eine Reise in mein Inneres handelt, war die Frage der Besetzung schnell geklärt. Ich starte nahe bei mir.

    In mir finde ich kleine Entsprechungen jener Konflikte, die sich auf gesellschaftlicher Ebene prägend auf unsere Beziehung zur Natur auswirken. Ich kann tief in meinem Inneren Ängste und Wut, Bequemlichkeiten und Unsicherheiten, Bedürfnisse und Wünsche etc. aufspüren, die mich und mein Verhalten zu meiner Mitwelt bestimmen. Bei genauerer Betrachtung und Unterscheidung zwischen Bedürfnissen, Wünschen, Trieben und sonstigen Begehrlichkeiten wird klar, dass meine Vorstellung von einem lebenswerten Leben in hohem Maße durch meine unmittelbar mich umgebende Gesellschaft geprägt ist. Diese Prägung ist maßgeblich für meine inneren Konflikte und ähnelt jenen, die ich in anderen Mitmenschen erkennen kann.

    Wäre ich in einer Gesellschaft aufgewachsen, die es für naturgegeben und moralisch vertretbar halten würde, (fremde) Menschen auf unseren Speiseplan zu setzen, dann würde ich mich heute an einer anderen Form des Vegetarismus versuchen. Ich könnte gerade erste Versuche starten, nicht jeden Tag billiges, aus industrieller Menschenhaltung stammendes Fleisch zu essen und würde mit verschiedensten Leuten über das Für- und Wider diskutieren. Manche würden sagen, dass sie sich sehr genau anschauen, aus welchen Regionen der Welt das Menschenfleisch geliefert wird, das bei ihnen auf den Tisch kommt. Einige gehen sogar so weit, dass sie sich die Menschen im lebenden Zustand noch am „Bauernhof ansehen, um sich ihres glücklichen Lebens vor dem Schnitzeldasein zu vergewissern. Andere würden behaupten, dass es in der Natur des Menschen liege, andere Menschen zu essen: „Die Stärkeren essen die Schwächeren. So ist der Verlauf der Natur! All jene, die sich plötzlich an dieser Angewohnheit stoßen, handeln jener Natur zuwider.

    Mit diesem Beispiel will ich auf zugegebenermaßen extreme Art und Weise deutlich machen, dass meine soziale Prägung nichts Unumstößliches ist. Sie kann und muss auf kritische Weise von mir hinterfragt werden. Gerne argumentiert meine Gesellschaft mit der Natürlichkeit der Dinge, um Bedürfnisse und Verhaltensweisen zu legitimieren. Meine Natur aber, als Triebfeder in meinem Inneren, ist unmöglich von meiner Sozialisierung zu trennen. Meine Natur ist sozialisiert.

    Gäbe es heute ernsthafte Erwägungen, unserem sogenannten Problem der Überbevölkerung durch menschliche Fleischproduktion beizukommen, wäre die empörte Reaktion kaum auszudenken. Wir lassen jährlich tausende an Flüchtlingen in unseren Meeren ertrinken, aber diese dann auch noch zu essen, das wäre zu viel. Nicht nur die Grenzen unserer Meere, Nationen, Wirtschaftsunionen und Handelsabkommen konstruieren wir, auch jene Grenzen des Unmoralischen, Pietätlosen und Unmenschlichen bestimmen wir selbst.

    Diesen bestimmenden Faktor meiner Gesellschaft möchte ich mitbedenken, wenn ich mir über jene Verhaltensweisen Gedanken mache, die im Zusammenhang mit meiner Natur und meinem Verhältnis zur Umwelt stehen. Ich bin mit regelmäßigem Fleischkonsum aufgewachsen und in einer Zeit großgeworden, in der Fleisch einerseits immer erschwinglicher wurde und andererseits immer fragwürdigere Produktionsbedingungen durchlief. Autos zählen für mich zu jenen Gegenständen, die sich auch die Minimalverdienerin leisten können muss. Im Winter erwärmt russisches Gas meine Altbauwohnung auf angenehme 20° Celsius. Flugzeuge bringen mich zu erschwinglichen Preisen an die abgelegensten Orte unserer Erde. Und alle diese leuchtenden, duftenden, wohlklingenden und berauschenden Dinge, die es zu erstehen keiner Opfer mehr bedarf, berauschen mich. Mein Umfeld berauscht mich. Unendliches Glück scheint zum Greifen nahe. Und ja, sie treten brav in die Pedale, Tag und Nacht, die 50 freundlichen Damen und Herren in meinem Garten.

    Und nun gelangen wir an diesen interessanten Punkt, an dem Teile der Gesellschaft an mein Gewissen appellieren, auf diese Errungenschaften (freiwillig) zu verzichten. Ich solle auf Fleisch verzichten, den öffentlichen Verkehr benutzen, weniger heizen, mit dem Zug reisen, den Konsum einschränken und einige der radelnden Stromerzeuger in die Freiheit entlassen. Und zu welchem Zweck wird mir dieser Verzicht nahegelegt? Um es anderen Menschen besser gehen zu lassen. Damit vorwiegend Menschen auf weit entfernten Landstrichen unserer Erde nicht unter den sich verändernden Umweltbedingungen zu Schaden kommen und damit nachkommende Generationen menschenfreundlichere Bedingungen vorfinden. Wieso aber wird der Diskurs so moralisch aufgeladen geführt? Was soll auf diese Weise in uns erreicht werden?

    Der Klimawandel fängt mich in einem komplexen Netz aus sozialisierten Moralvorstellungen ein und stellt mich vor zahlreiche Herausforderungen. Er generiert eine Vielzahl an intrapersonalen Konflikten (also Spannungen innerhalb meiner Person), die in einem engen Wechselspiel mit der Gesellschaft und den interpersonalen Konflikten (also Spannungen zwischen Personen) stehen. Mich als Person in diesem Spannungsverhältnis näher zu beleuchten ermöglicht einen Perspektivenwechsel auf den Gegenstand

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