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Kirschen in Nachbars Garten: Dr. Sonntag 17 – Arztroman
Kirschen in Nachbars Garten: Dr. Sonntag 17 – Arztroman
Kirschen in Nachbars Garten: Dr. Sonntag 17 – Arztroman
eBook121 Seiten1 Stunde

Kirschen in Nachbars Garten: Dr. Sonntag 17 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Professor Dr. Egidius Sonntag ist ein wahrlich ungewöhnlicher Chefarzt, überaus engagiert, aber auch mit kleinen menschlichen Fehlern behaftet. Sie machen diese schillernde Figur ganz besonders liebenswert, aber auch verletzlich. Manchmal muss man über ihn selbst den Kopf schütteln, wenn er etwa den 15. Hochzeitstag vergisst und seine an Brustkrebs erkrankte Ehefrau töricht vernachlässigt. Er tut dies nicht aus Lieblosigkeit, aber er ist auch nicht vollkommen. Dr. Sonntag ist der Arzt, der in den Wirren des Lebens versucht irgendwie den Überblick zu behalten – entwaffnend realistisch geschildert, aber nicht vollkommen.

Diese spannende Arztserie überschreitet alles bisher Dagewesene. Eine Romanserie, die süchtig macht nach mehr!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Juli 2020
ISBN9783740968472
Kirschen in Nachbars Garten: Dr. Sonntag 17 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Kirschen in Nachbars Garten - Peik Volmer

    Dr. Sonntag

    – 17 –

    Kirschen in Nachbars Garten

    Peik Volmer

    Eigentlich ein dicker Hund, finden Sie nicht, sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser? Dieser Esfandar! Ein Tunichtgut, wie er im Buche, Pardon, im Heftroman steht! Dagmar hat er vermutlich mit seinem Kind ins Unglück gestürzt – falls Sie es nicht verliert –, und Schwester Maria dürfte gerade auch nicht wirklich begeistert von ihm sein!

    Auf der anderen Seite: Er ist jung. Eine Kirsche in Nachbars Garten. Er hat, wie bereits gesagt, das Talent, Frauen glücklich zu machen. Er ist ungebunden. Und er sieht fantastisch aus. Wäre er nicht ausgesprochen dämlich, ergriffe er nicht jede fröhliche Möglichkeit, die sich ihm bietet? Nur: Was wird denn jetzt aus Maria und ihrem Tassilo?

    Ach, Leute! Das ist wirklich ärgerlich! Kann mal bitte jemand den beiden Streithähnen in der Notfallambulanz erklären, dass diese Zwistigkeiten wirklich unwürdig sind? Man muss doch bei Ärzten so etwas wie Bildung unterstellen, oder? Und trotzdem belauern die beiden sich und passen darauf auf, ob der andere sich eines Fehlers schuldig macht. Wie meinen Sie? Ärzte sind auch nur Menschen? Ja, das ist nicht ganz falsch. Aber trotzdem kann man sich zusammenreißen, oder? Also, wenn ich Egidius wäre, dann würde ich die beiden ganz gehörig … warten wir es ab!

    Haben Sie eigentlich etwas von Chris und Philipp gehört? Nein? Ich auch nicht. Ich denke, dass das ein gutes Zeichen ist. Je weniger Menschen von sich reden machen, desto besser geht es ihnen meist. Zudem werden sie gerade Vater. Und müssen ein Auge auf Hannes haben, der – im Rahmen seiner Möglichkeiten – für die kleine Felicitas schwärmt. Ist der Junge eigentlich aufgeklärt?

    Chris kommt gerade nach Hause. Er hatte Frühschicht und ist mit dem Kochen dran. Philipp kommt in vier Stunden heim. Bis dahin wird er etwas Schmackhaftes zubereiten! Er betritt den Flur. Warum bekommt der Postbote es eigentlich nicht gebacken, die Briefe komplett in den Hausbriefkasten zu stecken? Immer ragen sie zur Hälfte heraus!

    Na reizend! Ein Strafzettel. ›Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 8 km/h.‹ Na klar. In Aurach. Wegelagerei, wirklich!

    Die Rechnung für das ›Schicker Wohnen‹-Abo. Hatte Philipp das nicht abbestellen wollen? Eine Ansichtskarte von Tante Resi. Meran! Da müsste man auch mal wieder hin! Hahaha! Ansichtskarten! Heute macht man ein Foto und postet das auf Insta oder Facebook, liebe Tante!

    Und was war das? Ein Brief aus der Klinik St. Bernhard? Was sollte das denn? Personalärztlicher Dienst? …

    Nicht zu alt

    Der Glaube an Vorahnungen gleicht ein wenig dem Lesen von Horoskopen. Meist bildet man sich nur ein, dass sich eine vage Idee, eine unbegründete Sorge dann doch erfüllt hätte. Sie alle kennen die Geschichte von dem Mann am Flughafen, der plötzlich das Gefühl hat, steig’ nicht ein, in diese Maschine. Er bleibt am Boden, und richtig, das Flugzeug stürzt ab. Na bitte. ( Man muss allerdings dazu sagen, dass ich zum Beispiel dieses Gefühl bei jeder Maschine habe, weswegen ich Ziele bevorzuge, die ich mit der Bahn erreichen kann. )

    Chris jedenfalls hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend, als er den Brief aufriss. Was las er da?

    … besteht der dringende Verdacht auf einen Typ II-Diabetes. Wir empfehlen weitere Untersuchungen. Zum Zweck der Terminvereinbarung setzen Sie sich bitte …

    Jetzt erst entdeckte er, dass dieses Schreiben gar nicht an ihn adressiert war, sondern an seinen Mann. Sogar der Zusatz ›Persönlich-Vertraulich!‹ stand unter Philipps Namen. So was Dummes! Das hatte er völlig übersehen!

    Warum hatte Philipp nichts davon erwähnt? Hatte er denn kein Vertrauen mehr zu ihm? Er wäre sofort mit einem Befund wie diesem zu ihm gegangen! Warum hatte die Untersuchung überhaupt stattgefunden? Für die personalärztliche Routineuntersuchung war es doch noch viel zu früh! Hatte es einen Anlass gegeben? Philipp hatte mit keinem Wort erwähnt, dass ihm irgendetwas fehlte. Und ihm selbst war nichts aufgefallen.

    Nichts? Na gut. Philipp war etwas müde gewesen in letzter Zeit. Etwas abgekämpft. Schlafstörungen. Das hatte er auf die Arbeit geschoben. Moment! Einige Male hatte er den Eindruck gehabt, dass der Stationsarzt sehr – naja, in sich gekehrt war. Melancholisch. Fast schon depressiv. Aber das hatte sich immer sehr schnell wieder gelegt, und er, Chris, hatte dem keine große Bedeutung beigemessen.

    Verflixt! Er musste doch kochen! Wo war er bloß mit seinem Kopf? Nachdenklich briet er das gemischte Hack an, bestreute es mit den Röstzwiebeln und dem Ingwer. Dann begann er, den Weißkohl in feine Streifen zu verwandeln. Der peinliche Geruch von Kohl verbreitete sich blitzschnell in der ganzen Wohnung. Großzügig verteilte er Soja-Sauce in der Pfanne.

    *

    »Guten Abend, Schatz! Wie war dein Tag?« So. Philipp war schon mal da. Jeden Moment musste Hannes aus der Schule kommen.

    »Ich weiß, was es gibt!«, lachte Philipp gutgelaunt. »Mein Leibgericht!«

    »Also, als Doktor könntest du wirklich einen extravaganteren Geschmack haben! Getrüffelte Pastete zum Beispiel. Oder Seezunge nach Art der Müllerin!«, tadelte Chris ihn.

    »Lass mich doch«, verteidigte Philipp sich heiter. »Mir schmeckt es eben! Und wenn’s wieder aufgewärmt wird, sogar noch um Längen besser! – Außerdem bevorzuge ich Seezunge nach Art des Krankenpflegers, wie du weißt! Die Müllerin kann mir gestohlen bleiben!«

    »Kohl ist für Diabetiker geeignet. Kaum Kohlenhydrate!«, erwähnte Chris so beiläufig wie möglich.

    Das Lächeln in Philipps Gesicht erstarb.

    »Wieso sagst du das, Chris?«

    »Philipp, es tut mir leid, wirklich! Ich wollte nicht schnüffeln! Ich habe wirklich nicht gesehen, dass der Befundbericht …«

    »Seit wann machst du meine Post auf?«

    »Es war doch ein Versehen! Bitte glaube mir!«, flehte Chris.

    Philipp war blass vor Zorn.

    »Glaubst du nicht, dass ich es dir gesagt hätte? Ich muss doch erst einmal selbst fertig werden mit so einer Diagnose! Chris, ich – ich bin wirklich enttäuscht. Enttäuscht und ärgerlich.«

    »Ich weiß doch!« Chris sah wie ein Häufchen Elend aus.

    »Ach, Chris! Du bist ein Depp!« Das klang nicht mehr so wütend.

    »Kannst du jetzt bitte etwas weniger böse auf mich sein? Der Junge kommt gerade die Treppe herauf! Ich will nicht, dass wir uns vor ihm streiten!«

    »Woher weißt du, das er das ist?«

    »Ich weiß es eben!«

    In der Tat. Der Schlüssel klapperte an der Tür.

    »Fein. Kohl!«, äußerte der junge Mann.

    »Und? Wie war es in der Schule?«

    »Ganz gut! Eine Zwei in Geschichte!«

    »Dein Referat über die deutsche Reichsgründung?«

    »Jup!«

    »Englisch müsstet ihr doch auch zurück haben, oder?«

    »Gestern schon! Eine gute Zwei!«

    »Du Streber!«, lachte Chris.

    »Gar nicht!«, wehrte sich Hannes, und streckte Chris die Zunge heraus.

    Chris jagte Hannes lachend um den Wohnzimmertisch. Der Junge quietschte und kicherte.

    »Los jetzt! Ich habe Hunger! Händewaschen, Hannes! Und dann zu Tisch, bitteschön!«

    Nach Tisch zog Hannes sich in sein Zimmer zurück, die beiden Herren retteten ihre Gläser für den Weg zum Wohnzimmer, in dem sich jeder auf seinen Lieblingsplatz lümmelte.

    »Ich glaube, dass ich dir eine Erklärung schuldig bin«, startete Philipp.

    So konnte man das also auch sehen! Donnerwetter, dachte der Krankenpfleger Philipp sucht die Schuld auch bei sich! Diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht in Betracht gezogen!

    »Ja, das finde ich allerdings auch!«, erklärte er beherzt.

    »Erinnerst du dich, dass ich mir bei der Pediküre eine Verletzung an der Fußsohle zugezogen habe, die nicht heilen will?«

    »Was? Die blöde Stelle ist immer noch nicht zu?«

    »Im Gegenteil. Sie ist größer geworden, und ich habe mich damit Egidius vorgestellt. Er hat mich auf die Idee mit der Zuckerkrankheit gebracht. Es hat auch gepasst. Nachts mit Durst aufstehen, zum Beispiel. Oder diese unerklärliche, bleierne Müdigkeit, die mich ab und zu überfällt, besonders nach den Mahlzeiten. Deswegen bin ich zum Personalarzt gegangen. Das Ergebnis kennst du.«

    »Das heißt, dass du Diabetiker bist? So richtig mit Blutzuckerstix und Insulinspritzen und allem?«

    »Das volle Programm, ja. Wobei ich insgeheim hoffe, dass ich im Augenblick noch um die Spritzen herumkomme. Es gibt ja auch ganz gute orale Antidiabetika!«

    »Ist Insulin nicht besser?«

    »Vielleicht. Aber – ich habe Angst vor Spritzen.«

    »Philipp Angerer, du willst mir damit nicht sagen, dass – hey! Das

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