Uneigentlichkeit: Philosophische Besichtigungen zwischen Metapher, Zeugenschaft und Wahrsprechen. Ein Essay
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Über dieses E-Book
In der gegenwärtigen Welt drohen geistesgeschichtliche Spuren verloren zu gehen. Als Fährten stellen diese besondere Formen des Sichtbarmachens und des Verweisens dar, da sie sowohl zu einem Ursprung zurück, als auch von dieser Anfängnis emporführen. Derjenige, der vom Anfang weiß, kann Zeugnis ablegen. Doch ein aus Zeugnissen gewonnenes Wissen ist uneigentlich, es ist nicht durch autonomes Denken zustande gekommen, sondern verkörpert Wissen durch die Worte anderer. Vor diesem Hintergrund wird das Geheimnis des Ursprungs einer neuen Lektüre unterzogen und im Kontext des Spurenhaften und Auratischen diskutiert.
In seinem philosophischen Essay lotet der Autor zahlreiche Grenzen zwischen Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit aus. Jene der Parrhesia, des Wahrsprechens, und jene der Parerga, der begrenzenden Rahmen. Grenzen sind als Phänomene uneigentlich, weder Teil des einen noch des anderen, wie flüchtige Un-Orte zwischen Stillstand und Geschwindigkeit.
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Buchvorschau
Uneigentlichkeit - Paul Sailer-Wlasits
Paul Sailer-Wlasits
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Uneigentlichkeit
Paul Sailer-Wlasits, geboren 1964, ist Sprachphilosoph und Politikwissenschaftler in Wien. Forschungsgebiete: Sprachphilosophie, Hermeneutik, Metaphorologie, Diskursanalyse, Ästhetik, Philosophie der Mythologie und vorsokratische Philosophie. Monografien: Minimale Moral. Streitschrift zu Politik, Gesellschaft und Sprache (2016). Verbalradikalismus. Kritische Geistesgeschichte eines soziopolitisch-sprachphilosophischen Phänomens (2012). Hermeneutik des Mythos. Philosophie der Mythologie zwischen Logos und Lexis (2007). Die Rückseite der Sprache. Philosophie der Metapher (2003).
Paul Sailer-Wlasits
Uneigentlichkeit
Philosophische Besichtigungen
zwischen Metapher, Zeugenschaft
und Wahrsprechen
Ein Essay
Königshausen & Neumann
Für David
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Verlag Königshausen & Neumann GmbH, Würzburg 2020
Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier
Umschlag: skh-softics / coverart
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Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Printed in Germany
ISBN 978-3-8260-8040-1
www.koenigshausen-neumann.de
www.libri.de
www.buchhandel.de
www.buchkatalog.de
Inhaltsverzeichnis
Vorrede
1. Spurenlesen: Der drohende Verlust des Ursprungs
2. Zeugenschaft: Das Vertrauen in die Worte anderer
3. Wahrsprechen: Parrhesia, Rhetorik und Metaphorik
4. Grenzen: Zur Phänomenologie der Parergonalität
5. Anbruch: Zwischen Stillstand und Geschwindigkeit
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Personenindex
Vorrede
Uneigentlichkeit entzieht sich ebenso wie das Wahrsprechen und die Zeugenschaft einer einfachen Definition. Anhand verschiedener Phänomene und Gegenstände wird die Uneigentlichkeit umkreist, um diese freizulegen und entstehen zu lassen, wie einen Differenzbestand des Sagens. Uneigentlichkeit ist als eine Art Territorium vorstellbar, dessen Fläche begrenzt, sichtbar abgesteckt ist. Die jeweiligen Begrenzungspunkte sind quer über die Fläche hinweg miteinander verbunden und entsprechen jeweils Bedrängnissen der uns umgebenden Lebenswirklichkeit. An den Schnittpunkten der Verbindungslinien entsteht Uneigentlichkeit. Diese ist jedoch nicht als Punkt oder Schnittfläche vorzustellen, sondern als Funktion des Verbundenseins jener Linien, die fortlaufend zutage treten und sich ständig aufs Neue konstituieren.
Um die Uneigentlichkeit zu erkunden, erfolgt auf diesem Territorium der erste Hinblick auf die Spur, auf das Suchen nach Verbindungslinien. Fährten und Spuren in die Vergangenheit versprechen Halt, indem sie Sicherheit hinsichtlich des Ursprünglichen vermitteln, wie Zeugen, die von einem Anfang und einer Herkunft berichten. In der unaufhaltsamen Beschleunigung der Welt zu Beginn des dritten Jahrtausends drohen diese außergewöhnlichen Verbindungslinien zum Ursprung verloren zu gehen. Spuren stellen besondere Arten des Verweisens dar, wertvolle, seltener werdende Formen des Sichtbarmachens. Sie führen zu einem Ursprung zurück und weisen gleichzeitig den Weg von diesem empor in unsere Gegenwart. Das Geheimnisvolle des Ursprungs, dessen Ferne und Einzigartigkeit ist daher auch im Kontext der Aura und des Auratischen einer neuen Lektüre zu unterziehen.
Spuren nehmen ihren Ausgang von einem Anbeginn, der stets wesentlich mehr enthält, als bloß temporäres Beginnen. Daher sind Spuren in ihrem Fortgang entlang von Verläufen zu profilieren, in deren Verzweigungen jedoch immer wieder die Gefahr droht, dass ihre Verbindungslinien verwischt oder ausgelöscht werden. Ihr Verweisen endet in solchen Fällen, sodass Bezugnahmen auf Abwesendes nicht mehr erfolgen können, um in eine vorstellende Gegenwart geholt zu werden. Das Festhalten an Spuren, deren Nicht-Verwischen verleiht Sicherheit, da es einer gefährlichen Leerstelle, einem drohenden Verlust des Ursprungs entgegenwirkt. Vielfach können die stabilen Rückbindungen an die Anfängnis, jene teils unermesslichen Abstände, mittels Narrationen von hoher ikonischer Haltbarkeit überbrückt werden. Auf letzteren gründet das Zeugnis.
Derjenige, der vom Anfang weiß, kann Zeugnis ablegen. Die Aussagen von Zeugen sind stets deren Wissen, das wir im Annehmen zu unserem eigenen Wissen transformieren. Um Zeugenwissen annehmen zu können, müssen wir den Zeugen Vertrauen entgegenbringen. Im Schenken von Vertrauen, einer Vorleistung, die wir dialogisch und vielfach auch unsprachlich erbringen, erachten wir die Zeugen als jene, die Wahres mitteilen. Jene Wahrheit, von der wir, ohne „dabei gewesen" zu sein, beipflichten können. Zeugnisse ermöglichen, dass Vergangenes beliebig oft rekonstruiert und zu einem annehmbaren Wissensbestand werden kann. Zeugenschaft besitzt höheres Gewicht und enthält wesentlich mehr Substanz als Botenberichte, denn Botschafter überbringen die Kunde von Dritten. Durch den Zeugen jedoch sind Inhalte hindurchgegangen.
Dennoch stellt Zeugniswissen uneigentliches Wissen dar, da es nicht Kraft unseres eigenen Denkens zustande gekommen ist, sondern auf Erkenntnissen anderer beruht. Die meisten unserer historisch gewachsenen Wissensbestände basieren auf Quellen, die als verlässliche Erkenntnisquellen anerkannt sind, obwohl wir den größten Teil des übernommenen Wissens weder einzeln noch im Detail überprüft haben, und auch kaum Aussicht besteht, diesen jemals zur Gänze prüfen zu können. In diesem Zwischenraum spannt sich Uneigentlichkeit auf, als Differenzbestand zwischen Wissen und wahrer Meinung, zwischen Erkenntnis und Erfahrung, zwischen Wahrheit und dem Fürwahrhalten sowie der Annahme von Bezeugtem. In Zeiten der digitalen Beschleunigung, der Technisierung und Ökonomisierung von Gewissheitsansprüchen prallen diese Verhältnisse aneinander.
Die Gefahr wächst, dass zeugenloses, digital austauschbares Ereignen auf dem Vormarsch sein könnte. Der Uneigentlichkeit entgegenwirkend wird das fatale, finale und auch irreversible Szenario einer vollständigen Abwesenheit von Zeugen diskutiert, als Bedrohung, die aus dem Abwesen moralischer Zeugenschaft erwächst. Im Sprechakt des Bezeugens liegt jene Verantwortung, die für die prekär werdenden Bereiche wachsender ubiquitärer Verfügbarkeit von Information von höchster Relevanz ist. Aus diesem Kontinuum ist auch künftig die Kulturgeschichte zu speisen, damit nicht die Uneigentlichkeit raumgreifend wird, sondern der Wert des Bezeugens, der in seinem Versprechen liegt, nicht untergeht. Sämtliche der in der Gegenwart entstehenden Zeugnisse werden einst als spurenartige Verbindungslinien in die Vergangenheit reichen, wie Rückbindungen an ein längst vorübergegangenes je eigenes Dasein.
Die gegenwärtige Erkenntnispraxis wird vor dem Hintergrund der philosophischen testimony-Debatte analysiert, einem Diskurs, der vielgestaltig und von schier unüberbrückbaren kulturellen Bruchlinien durchzogen ist. Positionen Zeugnis Gebender und Empfangender stehen einander vor dem Hintergrund der Gleichberechtigung von Mitteilungen gegenüber. Zwischen Ursprüngen, Glaubensbezeugungen und Sprechakten spannen sich die sprachlichen Bedeutungsräume auf. Die Betroffenheit durch Zeugnisse Überlebender und die Angst vor einer zunehmenden Abwesenheit von Zeugen erhöhen die Bedeutung von Spuren. Fragestellungen im Nahebereich von Selbstmitteilungen und Gewissheitsforderungen stehen in Verhältnissen des Verbundenseins zueinander, in einer Gegenwart, die uns alle zu Zeugen macht.
Das Wahrsprechen, die Parrhesie, stellt jenes sprachliche Nachleuchten dar, das sich im Diskurs zur Wahrheit verdichtet. In Zeiten zunehmender Erosion von Bedeutung und vermehrtem rhetorischem Austausch des Inhalts durch die Form wird das Wahrsprechen wieder überlebenswichtig. Parrhesie ist ein vielgestaltiger Begriff, der an kulturellen Sprachgrenzen beheimatet ist, zwischen free speech und franc-parler, zwischen ungezügelter Redefreiheit und der Begnügungstendenz respektvollen Insinuierens. Im Aufstehen der antiken Demokratie und der damit verbundenen Umverteilung von Macht gelangten Bezeichnungen im Umfeld des Begriffes Gleichheit sprachlich in Umlauf. Das freie Sprechen unter Gleichen, als Möglichkeit zu freier Rede, ebenso wie das auf den offenen Diskurs ausgerichtete Wahrsprechen.
Parrhesía, das freie, zwanglose, offene Wort, siedelt auch gegenwärtig in einem Bereich, in dem die Grenzen zum Anderen vielfach berührt, übertreten und eingerissen werden. Doch darüber hinaus stellt das Wahrsprechen auch sicher, dass zwischen den Sprechenden und Hörenden ein Verhältnis des Vertrauens entsteht. Nicht nur in der Antike, sondern auch für die Gegenwart bietet die Parrhesie daher eine Grundlage dafür, dass in einem gesellschaftlichen Klima des Vertrauens theoretisch jegliche Form der Gewaltherrschaft verhindert werden kann. Mit diesem Ansatz gerät das offene Wort des Wahrsprechens jedoch auf Kollisionskurs mit der uneigentlichen Redeweise. Die Parrhesie befindet sich seit der Antike auf sprachlichem Kampfboden, in offener Gegnerschaft zur Rhetorik und deren sprachlicher Macht. Um den verbalen Bereich des Uneigentlichen auszuloten, wird das Wahrsprechen der Rhetorik als zweckorientierter Sprachgewalt gegenübergestellt. Trotz aller ihrer Beteuerungen war und bleibt die Rhetorik selten der Wahrheit, häufig jedoch dem Glaubenerwecken verpflichtet. Der Wahrscheinlichkeit nachspürend wird die Parrhesie auch mit der Metapher kontrastiert, jenem seit der Antike diskutierten Umgang mit uneigentlichen Bedeutungen.
In Uneigentlichkeit verstrickt, zwischen dem offenen Wort und dem Sagen von Wahrem oszillierend, verkündeten die in der Geschichte allgegenwärtigen Seher oftmals Verheißungsvolles. Als Wahrsager sprachen diese jedoch auch Warnungen aus, angesiedelt zwischen Metaphorik, Rhetorik und Wahrheit. Sie sprachen nicht nur hinsichtlich der Vergangenheit wahr, sondern auch im Bezug auf die herannahende Zukunft, denn sie besaßen dazu sowohl die gesellschaftliche Legitimation als auch die Verpflichtung. Im gegenwärtigen soziopolitischen Kontext hat sich die Metapher im textuellen Spielraum zwischen Wahrheit und Lüge eingenistet. Einerseits als verführerisches Agens des Uneigentlichen an der Rede, andererseits, um als Bindeglied die unüberbrückbare Differenz zwischen Gesagtem und Gemeintem provisorisch zu kitten.
Wahrsprechen ist auch jenes offene Wort, das von Rhetorik befreit, eine unversehrte Redeweise darstellt und Mitteilungen hinsichtlich des Eigentlichen und Unverborgenen beinhaltet. In Verbindung mit Anerkennung rückt die Parrhesie damit näher an die Wahrheit heran und kann, mit gewissen Vorbehalten hinsichtlich der Angemessenheit des Ausdrucks, zu den Voraussetzungen des Zustandekommens von Zeugenschaft gezählt werden. Dichtung und Malerei liefern Beispiele dafür, wie durch Sprache und Bildtexte Künstler zu wahrsprechenden Zeugen jener Daseinsschau werden, die Menschen umgibt und besorgt.
Auf den Spuren des Vergangenen wandeln im vorliegenden Essay nicht nur Künstler, sondern auch der Typus des Flaneurs. Diese Figur des beobachtenden Stadtästhetikers, der zwischen Zeugen und Boten oszilliert, ist mit hoher „Ursprungsverlust-Kompensationskompetenz" ausgestattet. Als Wahrsprechender hinsichtlich des Vergangenen tritt der Flaneur in unterschiedlichem Kontext auf und fügt zu Parrhesie und Zeugenschaft exquisite Beobachtungen, exaltierte Reflexionen sowie verzierungsartige, nicht alltägliche Aspekte des Visuellen hinzu.
Zierrat, Beiwerk, Bildrahmen und rhetorische Verzierungen, Parerga genannt, besitzen wichtige Funktionen. Obwohl sie in der Wahrnehmung der Besucher von Gemäldegalerien oftmals in die Uneigentlichkeit herabsinken, sind sie als Träger der Bilder und in ihrer Bestimmung des Begrenzens von Bildinhalten anerkannt, nicht marginalisiert. Bildrahmen grenzen Gemälde ein und nach außen ab, ebenso wie sie einen Abstand setzen zwischen dem Bildtext des Malers und dessen interpretierende Lektüre durch den Betrachter. Doch Grenzen sind auch materielle Kennzeichnungen der Ein- und Umgrenzung, des Ausgrenzens, sie markieren Ränder und Enden. Sie sind geologisch vorhandene oder künstlich gezogene Trennlinien und können sowohl defensive als auch offensive Ausrichtungen besitzen. Phänomene wie Freiheit gründen auf der Überwindung von Barrieren. Dennoch bleiben Begrenzungen vielfach bestehen, sichtbare und auch unsichtbare, wie jene zwischen sozialen Gruppen. Grenzen sind auch flüchtige Punkte der Übergabe, doch häufig sind sie uneigentlich, weder Teil des einen noch des anderen, ähnlich wie das zwischen Demarkationslinien liegende Niemandsland.
Räumlich fassbaren Grenzmauern stehen zahllose uneigentliche Trennlinien, Nicht-Orte des Begrenzens, gegenüber. Vorstellungen von Unbegrenztem, welches in seiner verheißungsvollen Grenzenlosigkeit unmittelbar hinter dem Limes beginnt, wechseln ab mit der antiken Vorstellung, dass Grenzen nicht jenes sind, wo etwas endet, sondern woher etwas beginnt. Die Ursprünglichkeit des Anbeginns, von dem aus ein Fortgang erfolgt, zählt zu den schwierig fassbaren Grenzbereichen. Auch die Gegenwart als verbindende und gleichzeitig trennende Grenzlinie zwischen Vergangenheit und Zukunft zählt zu jenen Phänomenen, die schwierig zu lokalisierende Grenzverläufe sind. Wie unörtliche, ausdehnungslose Zeitspannen fallen diese Trennlinien innerhalb eines Kontinuums deckungsgleich ineinander. Barrieren und Schranken sind allgegenwärtig, daher sind die Übergänge von einem Territorium zum nächsten und von einem Zustand zum jeweils anderen von eminenter Bedeutung. Jenseits der sichtbaren und vielfach unsichtbaren Grenzzäune sind oftmals wertvolle Gegenorte auffindbar.
Prozesse des gestatteten Übertretens von Grenzen und Schwellen wurden im Laufe des Zivilisationsprozesses nicht beseitigt, sondern nur transformiert. Gegenwärtig werden digitale Zugänge erteilt und führen zeremoniell an Zentren heran. Doch scharfe soziale Kanten von access trennen künftig Inneres vom marginalisierten Außerhalb, dessen Chancen im Abseits limitiert bleiben. Grenzen verlaufen auch entlang der Innen- und Außenwahrnehmung. Zwischen dem sinnerfüllten Selbst und der dieses in Sorge versetzenden Lebenswelt, jener Umgebung, zu der sich der Mensch stets als das Andere verhalten und in Bezug setzen muss. Die Etymologie des Grenzbegriffes verweist auf zahllose Frontstellungen und errichtete Befestigungswälle. Deren Bedeutung und physische Präsenz sind vielfach geschwunden, deren Wirkung als transparente Trennwände, als gläserne Decken, blieb hingegen unerbittlich.
Als Phänomen des Abgrenzens nach innen und gegen ein Außen haftet Grenzen Uneigentlichkeit an. Oftmals weder Teil des