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Die Karrieresau: Erfolg ist kein Zufall
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eBook251 Seiten2 Stunden

Die Karrieresau: Erfolg ist kein Zufall

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Über dieses E-Book

SPIEGEL-BESTSELLER Adel Abdel-Latif hatte es geschafft. Mit gerade mal 34 Jahren wurde er als Radiologe an die führende Schweizer Privatklinikgruppe berufen. Aber damit gab er sich nicht zufrieden. Er verspürte den dringenden Wunsch, sich zu verändern, neue Wege zu gehen und nochmals so richtig durchzustarten. Hierfür entwickelte er ein Erfolgskonzept, das ihn zum visionären Firmengründer, innovativen Unternehmer und Weltmeister im Kickboxen werden ließ. Heute berät er als »Ghost Negotiator«, für die Gegenseite unsichtbar, weltweit erfolgreich Global Players in schwierigen Verhandlungssituationen. In seinem neuen Buch zeichnet er seinen Weg nach und nimmt den Leser mit auf eine Reise zu Selbstbestimmung, finanzieller Unabhängigkeit und einem aufregenden Leben.
SpracheDeutsch
HerausgeberecoWing
Erscheinungsdatum23. Feb. 2017
ISBN9783711051974
Die Karrieresau: Erfolg ist kein Zufall

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    Buchvorschau

    Die Karrieresau - Adel Abdel-Latif

    weiterzuführen.

    PRINZIP 1

    GIER IST GUT!

    ZUFRIEDENHEIT IST EINE LÜGE

    Erschreckt Sie diese Überschrift, oder fasziniert sie Sie? Wenn Sie in Ihrem Leben etwas verändern möchten, um erfolgreich zu sein, wird »Zufriedenheit ist eine Lüge« Sie ansprechen. Denn vermutlich ahnen Sie das schon länger. Wenn Sie eher zu jenen Individuen gehören, die sich selbstzufrieden in ihrem Leben eingerichtet haben und aus lauter Gewohnheit nichts verändern möchten, wird Sie der Titel wahrscheinlich irritieren. Dann sollten Sie dieses Buch im Übrigen sowieso beiseitelegen und sich unverändert, Tag für Tag und Stunde für Stunde Ihrem langweiligen Leben widmen, dieselben Dinge tun und zufrieden in Ihren vier Wänden vor sich hin hausen.

    Soll ich Ihnen sagen, was ich persönlich vom »edlen« Begriff der Zufriedenheit halte? Gar nichts! Meiner Meinung nach ist Zufriedenheit nur ein anderes Wort für Faulheit und Gleichgültigkeit. Wir richten uns im vermeintlich Guten ein und glauben dann, Zufriedenheit sei etwas Positives. Tatsächlich ist Zufriedenheit aber Stillstand. Und aus Stillstand kann nichts entstehen. Menschen, die sich als absolut zufrieden bezeichnen, möchten in Wahrheit keine Verantwortung für sich und ihr Leben übernehmen und sie scheuen Risiken. Damit berauben sie sich der Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

    Zufriedenheit ist nichts anderes als eine freundlich ausgedrückte Entwicklungsbremse.

    Wissen Sie, was erfolgreiche Menschen gemeinsam haben? Ihr Antrieb ist die Veränderung. Erfolgreiche Menschen haben in ihrem Leben einen Punkt erreicht, an dem sie unzufrieden waren. Und sie haben diesen Punkt als Weckruf verstanden. Unzufriedenheit ist eine Chance. Wir lernen von klein auf, dass unzufrieden bedeutet, mürrisch, gereizt oder ungeduldig zu sein. Mag sein, dass Unzufriedenheit sich bei vielen Menschen so ausdrückt. Der Impuls, mit etwas nicht (mehr) zufrieden zu sein, kann aber auch in positive Energie umgewandelt werden.

    Vor einigen Jahren befand ich mich selbst in einer solchen Lage. Ich arbeitete als Radiologe an einer führenden Schweizer Privatklinik im wundervollen Kanton Luzern. Mit knapp 38 Jahren hatte ich das geschafft, was viele meiner Berufskollegen anstrebten. Ich verdiente viel Geld, hatte meinen Kompetenzbereich ausgebaut und war etabliert, sodass viele Außenstehende von einer Traumstelle sprechen würden. So weit, so gut. Ich hätte also im besten Sinn zufrieden sein können. Mir war jedoch schnell klar, dass dieses Wunschbild zunehmend bröckelte. Meine Vorgesetzten waren an Führungsinkompetenz kaum zu überbieten. Da mein fachliches Know-how bewiesenermaßen weit über dem ihren lag und ich sowohl in der eigenen Abteilung als auch bei den Patienten und bei vielen zuweisenden Kollegen sehr beliebt war, hinderten mich unsere zwei Abteilungsleiter aktiv an meiner Weiterentwicklung. Mir wurden immer mehr Patienten zugeteilt, während sich die beiden Herren mit ineffizienten Scheinprojekten in ihren Büros verbarrikadierten und Däumchen drehten. Meine Anträge auf Kongressbesuche wurden immer häufiger abgelehnt, eine vertraglich vereinbarte Managementweiterbildung wurde mir mit fadenscheinigen Begründungen gestrichen, und kleinste Fehler wurden zu riesigen Ballons aufgeblasen.

    Die Krönung der Schikane war, als ich eines Tages vor den Kollegen der chirurgischen Abteilung einen Vortrag zu einem Krankheitsbild hielt und dafür großen Applaus erntete. Mein Abteilungsleiter war dermaßen von Neid zerfressen, dass er doch tatsächlich versuchte, mich bei eben diesen chirurgischen Kollegen hinter meinem Rücken zu diskreditieren! Als Kickboxer war ich es gewohnt, mich über unangenehme Hindernisse hinwegzusetzen und mich bei Angriffen zu verteidigen. In so einem Moment rohe Gewalt anzuwenden und die zwei Abteilungsleiter einfach zu verprügeln, hätte mich zwar offen gesagt seelisch ungemein befriedigt, wäre jedoch nicht wirklich zielführend gewesen.

    So wagte ich den Gang zum Klinikdirektor, um Schützenhilfe zu bekommen. Was ich von ihm jedoch bekam, war … gar nichts! Der Direktor, der freundschaftlich mit meinem Abteilungsleiter verbandelt war, versuchte nicht einmal, den Konflikt zu schlichten, sondern stellte sich von der ersten Sekunde an gegen mich.

    Das war ein einschneidender Moment in meinem Leben. Ich liebte die Medizin, die Patienten und die damit verbundenen Herausforderungen, die an einen jungen Mediziner gestellt wurden. Aber ich konnte es nicht mehr ertragen, durch andere Menschen in einem starren System fremdbestimmt zu werden. Darüber hinaus war es für mich inakzeptabel, in einer Scheinwelt zu leben, die auf der einen Seite großspurig Menschlichkeit und Kompetenz der Mitarbeiter propagierte, tatsächlich aber nur ein Ziel hatte, nämlich Menschen mit eigener Meinung und einer starken Persönlichkeit in die Schranken zu weisen und ihnen Maulkörbe zu verpassen.

    Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren! Ich entschied mich an jenem Tag, Verantwortung für mich und meine Karriere zu übernehmen, indem ich mein Leben entscheidend veränderte. Es war für mich an der Zeit, aus meiner scheinbaren Komfortzone herauszutreten, neue Wege zu gehen und genau das zu tun, was ich wirklich liebte. Diese Überlegungen gaben für mich letztlich den Ausschlag, meinen Job zu kündigen, ein eigenes Unternehmen zu gründen und beruflich wie privat neue, bereichernde Pfade zu beschreiten.

    Auch wenn dieser Entschluss mit Herausforderungen, Risiken und mit Schwierigkeiten verbunden war: Es war und ist bis heute die beste Entscheidung, die ich jemals im Leben getroffen habe!

    Übrigens würde ich mich auch heute, nach einer ganzen Reihe von unglaublich positiven Veränderungen, nach wie vor nicht als zufrieden bezeichnen. Ich bin nicht satt vom Erfolg oder träge geworden, sondern hungrig! Hungrig zu sein, bedeutet, nach vorne zu blicken und bereit zu sein, Dinge zu ändern, denen man kritisch gegenübersteht.

    Es ist vielmehr so, dass ich Dankbarkeit für das empfinde, was ich habe und was ich bisher erreichen konnte: Gesundheit, Familie, finanzielle Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und beruflichen Erfolg. Dieses Gefühl macht mich frei von Neid oder Missgunst gegenüber meinen Mitmenschen, denn ich muss und möchte mich nicht mit anderen vergleichen. Dankbarkeit ist für mich der eigentliche Schlüssel zum Glück. Zufriedenheit aber halte ich als Begriff für irreführend, fast schon gefährlich.

    Während meiner Tätigkeit als weltweit agierender Schattenverhandler bin ich mit vielen Menschen zusammengekommen, die bis zu einem bestimmten Grad hungrig waren und kontinuierlich nach vorne gingen. Als es einigen von ihnen dann gut zu gehen schien, begingen sie den größten Fehler, den Karrieresäue überhaupt begehen können: Sie haben sich zurückgelehnt, sind faul geworden, haben sich nicht mehr weiterentwickelt. Sie sind stehen geblieben … und letztlich allesamt »zufrieden« eingegangen.

    Dasselbe Phänomen beobachte ich bei Sportlern, wenn eine Reihe von Erfolgen den Hunger nach dem Sieg dämpft. Dann macht sich Zufriedenheit und Gleichgültigkeit bei ihnen breit, sie vernachlässigen ihr Training, posieren eitel in Hochglanzmagazinen und besuchen übermäßig viele Partys. Das führt dazu, dass vor den entscheidenden Wettkämpfen das Kämpferherz nicht mehr so stark pocht und der leistungssteigernde Adrenalinausstoß ausbleibt. Die Erfolgskurve fällt in der Folge steil nach unten.

    Auch ich habe diese Sattheit am eigenen Leib erlebt. Nachdem ich den Profi-Weltmeistertitel im Kickboxen gewonnen hatte, empfand ich am nächsten Tag eine innere Leere, ein Ausgebranntsein. Ich war auf dem Höhepunkt meines Erfolgs und hatte zugleich alles erreicht, was es in diesem Sport zu erreichen gab. Es gab nichts mehr, was mich aufs Neue hätte herausfordern können. Ich war zwar nicht zufrieden, aber ich war satt. Ich hatte keinen Hunger mehr nach Siegen. Als ich das erkannt hatte, war für mich klar, dass ich in jener Kampfnacht zum letzten Mal einen Ring betreten hatte. Ich trat auf dem absoluten Höhepunkt meiner Sportlerkarriere zurück, denn ich war hungrig auf etwas anderes.

    Ähnliches erlebte ich als Unternehmer. Nachdem sich meine Geschäfte fest im Markt etabliert hatten und ich damit finanziell sehr erfolgreich war, lehnte ich mich für einen kurzen Moment zurück und genoss die Freuden des Lebens. Ich ging später ins Office und kümmerte mich lieber um den Swimmingpool in meiner luxuriösen Villa als um wichtige Projekte. Die Folgen spürte ich umgehend: fehlende Aufträge und eine finanzielle Talfahrt. Ein Rückschlag, der mich allerdings nicht unzufrieden machte, sondern anspornte. Ich bin eine Kämpfernatur, und so weckte die Lage erneut meinen Hunger. Tag und Nacht arbeitete ich wie ein Besessener und motivierte auch meine Mitarbeiter zu Höchstleistungen. Der Erfolg kehrte zurück, die Firmenkassen füllten sich, aus vermeintlich satt war wieder hungrig geworden.

    Bringen Sie sich als Karrieresau auf Erfolgskurs:

    • Sorgen Sie dafür, dass Sie immerzu hungrig sind, statt dem trügerischen Gefühl der Sattheit zu erliegen.

    • Empfinden Sie Dankbarkeit für das, was Sie haben und bisher erreichen konnten.

    • Ruhen Sie sich niemals, wirklich niemals, auf Ihren Erfolgen aus.

    WARUM GIER GUT IST

    Sicher erinnern Sie sich an Oliver Stones Film Wall Street, in dem der Hollywood-Schauspieler und Oscar-Preisträger Michael Douglas den gewissenlosen Börsenmogul Gordon Gekko spielte. Einer seiner legendären Sätze lautete: »Greed is good!«, oder übersetzt: »Gier ist gut!«

    Zugegeben, Gordon Gekko war keine sympathische Figur. Er war arrogant, ignorant, gefühlskalt, aber: Er war erfolgreich!

    Seine Gier nach Anerkennung, Geld, Erfolg und Macht war es, die ihn einzigartig machte und weswegen er zu dieser extrem reichen, einflussreichen und überaus erfolgreichen Person wurde. Was ihn letztlich zu Fall brachte, war nicht etwa seine Gier, sondern seine fehlende Dankbarkeit. Denn genau wegen dieses Mangels an Dankbarkeit verletzte er Menschen und wurde kriminell.

    Gier ist gut – aber nur in Kombination mit Dankbarkeit!

    Für mich ist Gier eine Steigerungsform von Hunger, wie ich ihn beschrieben habe. Gier lässt uns nach vorne blicken. Sie treibt uns zum Handeln an, sowohl im Business als auch in der Liebe, im Sport oder wenn wir etwas Neues lernen. Gier bringt uns dazu, Entbehrungen auf uns zu nehmen, Rückschläge zu verkraften, unsere letzten Energiereserven freizusetzen:

    Gier ist unser Motor. Sie treibt uns an, stetig an uns zu arbeiten, um immer besser zu werden und das scheinbar Unmögliche irgendwann doch möglich zu machen.

    Gier ist die Feindin der Zufriedenheit. Sie schützt uns davor, dass wir uns zurücklehnen, die Augen schließen und in selbstherrlicher Trägheit verwelken.

    Gier macht süchtig. Wenn Sie einmal wie ich erlebt haben, wie sich Erfolg anfühlt, den Sie durch Gier geschaffen haben, können Sie sich nicht mehr vorstellen, in der Bedeutungslosigkeit unterzugehen.

    Aber: Gier allein macht uns kaputt. Wenn Sie eine erfolgreiche Karrieresau sein und dabei Mensch bleiben möchten, dann koppeln Sie Ihre Gier unbedingt mit Dankbarkeit. Als Karrieresau geht es Ihnen nicht darum, auf Kosten anderer voranzukommen. Es geht Ihnen darum, aus sich das Beste herauszuholen!

    Bringen Sie sich als Karrieresau auf Erfolgskurs:

    • Werden Sie gierig, denn Gier ist Ihre treibende Kraft und Ihr Schlüssel zu Freiheit und Erfolg.

    • Entwickeln Sie Dankbarkeit für das, was Sie durch Ihre Gier erreicht haben.

    GIER IST ANSTECKEND

    Halte dich von zufriedenen Menschen fern. Schließe dich stattdessen mit anderen Gierigen zusammen!

    Mag sein, dass dieser Satz auf den ersten Blick verwirrend klingt. Überlegen Sie: Wie können Sie sich weiterentwickeln, wenn Sie unter lauter zufriedenen oder satten Menschen leben? Wie können Sie mehr leisten und Spaß an Ihrer Arbeit haben, wenn Ihre Kollegen nach der Devise arbeiten: »Das reicht mir so. Ich mache genau so weiter.«? Und schlimmer noch: Wenn Sie selbst erfolgreich sind, was treibt Sie an unter lauter Zufriedenen? Ich verrate es Ihnen: Gar nichts!

    Eher bringen Sie einem Baum das Sprechen bei, als dass es Ihnen gelingt, faule, selbstgefällige, also zufriedene Menschen anzutreiben. Hier mein Tipp: Halten Sie sich unbedingt von Zufriedenen fern! Ich meine das genau so, denn die Zufriedenen werden immer versuchen, Sie auszubremsen, denn Sie stören deren Ruhe. Wenn Sie nicht ausgegrenzt, diskreditiert und in manchen Fällen sogar regelrecht gemobbt werden möchten, dann schließen Sie sich mit den Menschen zusammen, die wie Sie vorwärtskommen möchten – mit anderen Gierigen eben.

    Dieses »Zufriedenheits-Phänomen« habe ich im Übrigen in der Vergangenheit selbst mehrfach erlebt. In diesem Zusammenhang möchte ich gern die folgende Geschichte zur Veranschaulichung mit Ihnen teilen:

    Als ich noch als Radiologe diverse Vertretungen in zahlreichen Kliniken, die unter Personalmangel litten, annahm, legte ich einen ziemlichen »Drive« hin. Damit meine ich, dass ich das jeweilige Personal in den Kliniken, in denen ich aushalf, anspornte, noch mehr Leistung zu bringen, um noch mehr kranke Patienten behandeln zu können, die dringend auf eine ärztliche Diagnose warteten. Eines Tages erhielt ich einen Anruf eines befreundeten Hausarztes. Er teilte mir mit, dass er gern seine Schwiegermutter, die aufgrund eines Herzfehlers Blutverdünnungsmittel einnahm, für eine Computertomografie anmelden würde, da sie über unnatürliche Kopfschmerzen klagte und zunehmend verwirrt war. Dem erfahrenen Radiologen läuten in so einem Moment alle Alarmglocken – es bestand der Verdacht einer Hirnblutung! Ich eilte sofort zur entsprechenden Mitarbeiterin, welche die Computertomografie bediente und bat sie, sofort eine Lücke für diesen meiner Meinung nach dringenden Notfall freizumachen. Ich erklärte ihr, dass wir unbedingt eine Hirnblutung auszuschließen hätten und keine Zeit verlieren dürften. Anstatt einer sichtbaren Aktivität der betroffenen Person passierte … gar nichts! Sie schaute mich lediglich mit reaktionslosen Augen an und meinte: »Seit Sie in unserer Abteilung sind, ist es stressig geworden. Ich habe nun wirklich keine Lust, meine Mittagspause für solche mühseligen Untersuchungen zu opfern …!« Da ich keine Lust auf weitere Diskussionen hatte, schritt ich sofort zum dortigen Chefarzt ins Büro, um ihm wutentbrannt den Vorfall zu melden – immerhin ging es um ein Patientenleben und nicht um irgendeine Banalität. Dieser betrachtete mich ebenfalls mit seinen müden Augen und meinte in einem süffisanten Ton: »Weißt du, Adel, es läuft hier eigentlich schon seit Jahren ganz gut. Für mich ist das okay, und ich sehe keinen Anlass, etwas an diesem System zu ändern. Sonst riskiere ich womöglich, noch verdiente Mitarbeiter zu verlieren …« Waaaas? Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen! Da erzählte ich dem Oberguru der Abteilung, dass ich dringend einen CT-Platz für einen akuten Notfall benötigte und kriegte bloß zu hören, dass ihn das eigentlich gar nicht interessierte, da er keinen Grund für Veränderungen sah? Unglaublich! Erkennen Sie den entscheidenden Punkt hinter diesem Erlebnis? Genau – der Chefarzt und seine Mitarbeiter waren … zufrieden. Diese Zufriedenheit war dermaßen lähmend, dass sogar ethische Grundsätze in den Hintergrund gestellt wurden. Ist das nicht tragisch? Verstehen Sie nun, warum ich diese Zufriedenheit so sehr ankreide?

    Im Übrigen hatte ich den

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