Die Angst, das Risiko und die Liebe: Momente mit Mozart
Von Omer Meir Wellber und Inge Kloepfer
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Über dieses E-Book
Sie brechen mit den Konventionen ihrer Zeit und geben der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts eine neue Wendung: Der italienische Dichter Lorenzo da Ponte und das Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart. Gemeinsam erschaffen sie drei der berühmtesten Opern aller Zeiten: »Die Hochzeit des Figaro«, »Don Giovanni« und »Così fan tutte«.
Omer Meir Wellbers Buch ist eine Hommage an das unkonventionelle Duo aus Komponist und Librettist. Der berühmte Dirigent eröffnet einen ganz neuen Zugang zu Mozarts Opern, indem er ihnen drei große Lebensthemen zuordnet: Angst, Risiko, Liebe.
Die Autorin Inge Kloepfer fasst Omer Meir Wellbers Gedanken in fesselnde Geschichten und eindrückliche Sprachbilder – eine faszinierende Zeitreise in das Jahrhundert zweier Größen der Musikgeschichte!
- Titanen aus der Welt der Schönen Künste: Die Zusammenarbeit von Mozart und Da Ponte
- Mitreißend und fantasievoll geschrieben: Ein Lesevergnügen für Musik-Liebhaber
- Musik und Text perfekt abgestimmt: Was macht die Faszination der bekannten Opern aus?
- Wie sich Mozart nähern? Omer Meir Wellber gibt persönliche Einblicke in seine Interpretationen
Emotionen und Musik: Risiko, Angst und Liebe als Schlüssel zu drei Opern von Mozart
Da Ponte seziert in seinen Libretti die gesellschaftlichen Zustände und menschlichen Unzulänglichkeiten aufs Subtilste. Mozart lässt sich von den Texten zu ganz neuen Klängen inspirieren. Dass sie sich damit den Unmut des Adels und der herrschenden Eliten zuziehen, ist den beiden Freigeistern einerlei.
Der Dialog der Künstler ist noch lange nicht zu Ende. Mozart und Da Ponte sprechen bis heute zu uns – durch ihre Interpreten im Orchestergraben und auf der Bühne. Omer Meir Wellber und Inge Kloepfer verschaffen den Leserinnen und Lesern einen Zugang zur faszinierenden Welt der Oper!
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Buchvorschau
Die Angst, das Risiko und die Liebe - Omer Meir Wellber
Die Angst, das Risiko und die Liebe
Omer Meir Wellber
Inge Kloepfer
DIE ANGST, DAS RISIKO UND DIE LIEBE
Momente mit Mozart
Sämtliche Angaben in diesem Werk erfolgen trotz sorgfältiger
Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren bzw.
Herausgeber und des Verlages ist ausgeschlossen.
1. Auflage
© 2017 Benevento Publishing,
eine Marke der Red Bull Media House GmbH,
Wals bei Salzburg
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Gesetzt aus der Minion Pro und FF Scala
Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Red Bull Media House GmbH
Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15
5071 Wals bei Salzburg, Österreich
Satz: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT
Umschlaggestaltung: b3K design, Andrea Schneider, diceindustries Printed in Austria
ISBN 978-3-7110-0131-3
INHALT
Prolog
I.Die Hochzeit des Figaro: Risiko
Versuchung
Verirrung
Vergebung
Intermezzo
II.Don Giovanni: Angst
Höllenfahrt
Verführung
Zerstörung
Intermezzo
III.Così fan tutte: Liebe
Prüfung
Illusionen
Hoffnung
Epilog
Zitierte und weiterführende Literatur
Dank
PROLOG
Eine frühlingshafte Brise weht von der Wiener Hofburg über den Kohlmarkt. Draußen ist die Luft angenehmer als in den überfüllten Räumen des prunkvoll ausgestatteten Café Milani. Der italienische Besitzer Johann Evangelist Milani hat für sein Foyer in 30 pompöse Spiegel investiert. Seither ist das Café im Wiener Zentrum der Renner, auch tagsüber immer gut besucht. Die Luft wird erst gegen Abend stickig. Im Hintergrund des Stimmengewirrs ist das unaufhörliche Klacken von Billardkugeln zu hören. Schriftsteller und Philosophen, Dichter und Denker, die intellektuelle Elite der Stadt trifft sich im Milani. Vor allem gehen dort die Italiener ein und aus, weil der umtriebige Besitzer Italiener ist.
»Signore, woher rührt Ihre große Menschenkenntnis?«, fragt Wolfgang Amadeus Mozart sein Gegenüber. Der Komponist hat sich mit dem italienischen Librettisten Lorenzo Da Ponte an einem der Tische niedergelassen. Es ist schon eine Weile her, seit sie sich 1783 im Palais Damian, dem Wohnsitz von Mozarts engem Freund und Vermieter, dem jüdischen Baron Raimund Wetzlar von Plankenstern, über den Weg gelaufen sind. Gut kennen sie sich nicht, noch nicht. Aber Mozart kennt die Texte, die Da Ponte schreibt.
»Muss ich Ihnen darauf eine klare Antwort geben?«, gibt da Ponte nach einer Weile zurück. Sein Lächeln bringt ein lückenhaftes Gebiss zum Vorschein. »Was heißt schon Menschenkenntnis? Kaum weiß ich, was mein Ich ist, mit dem ich mich so viel beschäftige. Schönredner bei Gelegenheit, Dichter zur Erholung, Musiker nach Bedarf, Liebhaber aus Laune! Und zwischendurch immer mal gut, mal böse.«
Mozart lacht. Er weiß genau, wen Da Ponte da zitiert.
Die Begebenheit hat sich so nicht zugetragen. Sie ist nicht mehr als ein Bild, das vor meinen Augen auftaucht, wenn ich mir dieses ungewöhnliche Künstlergespann Mozart und Da Ponte im Gespräch vorstelle. Gleichwohl behaupte ich, dass das Gespräch zwischen diesen beiden Titanen aus der Welt der Schönen Künste, die nicht viele Gelegenheiten hatten zusammenzuarbeiten, sehr gut so abgelaufen sein könnte. Der italienische Dichter, der mit ungemein scharfem, durchdringendem Auge die gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit und die irrlichternden Charakterzüge der Menschen in den Blick nahm, um sie in seinen Libretti aufs Subtilste zu sezieren, und Mozart, das für uns so unnahbare Musikgenie, dessen Geheimnis wir niemals ergründen werden, so wenig, wie er es je selbst ergründet hat. Da Ponte ist im besten Alter, Mitte 30, sieben Jahre älter als Mozart.
Nur: Darf man Mozart und Da Ponte derart nahetreten? Darf man sie einfach stattfinden lassen in seiner Fantasie, sich ihre Unterhaltung vorstellen? Ehrlich gesagt, ich kann gar nicht anders.
Lorenzo Da Ponte hat die Libretti zu drei Mozart-Opern geschrieben: Hochzeit des Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte. Wenn ich seine Texte und dazu die Partituren Mozarts lese, drängen sich mir genau diese Bilder der beiden Künstler auf, weil Buchstaben und Noten so wunderbar aufeinander abgestimmt sind und die Energien von Musik und Text die Dramen, die die beiden Künstler schufen, geradezu unbarmherzig ihren Höhepunkten entgegentreiben. Unwillkürlich stelle ich sie mir vor, wie sie sich unterhalten, gestikulieren, wie Da Ponte Mozart die Protagonisten erläutert und die Spiele, die er mit diesen treibt. Ich beobachte, wie Mozart ihn schweigend betrachtet und dabei erste Melodien in seinem Kopf entstehen. Wie er später in die Texte eingreift, mit Da Ponte um eine neue Arie ringt oder um ein Quintett, das er unbedingt einbauen möchte. Ich höre, wie sie sich Fragen stellen, die das Leben ihnen aufgibt. Wie Da Ponte gnadenlos scharfzüngig über die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten herzieht, am liebsten über den Hochmut des Adels und damit bei Mozart offene Türen einrennt. Ich kann sie buchstäblich vor mir sehen, wie sie die menschlichen Unzulänglichkeiten mit Spott und Zynismus überziehen, obwohl die nicht nur zum Heulen, sondern eigentlich zum Fürchten sind − auch ihre eigenen. Oder wie sie sich verabreden, um gemeinsam ihren Schabernack mit den Menschen zu treiben. Immer wieder auf Wiener Maskenbällen, die zu ihrer Zeit ganz Wien zur Raserei bringen. Getanzt wird mit jedem – die Nacht durch bis zum Umfallen.
Ich höre auch, dass Mozart und Da Ponte Italienisch sprechen, nicht nur, weil die Libretti seinerzeit in dieser Sprache verfasst sind. Mozart beherrscht das Italienische immerhin so gut, dass er später jede Nuance des Operntextes aufgreifen und die eingebauten Doppeldeutigkeiten mit seiner Musik mal lieblich, mal schaurig schimmern lassen wird.
Die Zusammenarbeit der beiden Künstler ist nicht dokumentiert. Es gibt keine Aufzeichnungen über ihre Begegnungen – leider oder vielleicht sogar zum Glück! Es gibt ein einziges Schreiben in der Hinterlassenschaft von Hunderten Seiten Mozart-Korrespondenz, das der Komponist kurz vor seinem Tod an Da Ponte verfasst haben soll. Auch dieser Brief ist unter Musikwissenschaftlern umstritten. Und es gibt das wenige, das Da Ponte in den Memoiren seines schillernden und so außergewöhnlichen Lebens über den Komponisten berichtet. Diese spärlichen Hinweise aus der höchst fruchtbaren Zusammenarbeit zweier Künstler, die gemeinsam drei der bedeutendsten Opern der Musikgeschichte schufen, zwingen mich regelrecht dazu, meiner Fantasie freien