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Von der Illusion zur Wirklichkeit: Hilfestellung und Begleitung für den  Ausstieg aus der Pornografie
Von der Illusion zur Wirklichkeit: Hilfestellung und Begleitung für den  Ausstieg aus der Pornografie
Von der Illusion zur Wirklichkeit: Hilfestellung und Begleitung für den  Ausstieg aus der Pornografie
eBook118 Seiten1 Stunde

Von der Illusion zur Wirklichkeit: Hilfestellung und Begleitung für den Ausstieg aus der Pornografie

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Über dieses E-Book

"Pornografie" – man redet nicht darüber, schweigt sich eher an (oder aus), ein Tabuthema in christlichen Kreisen. Doch leider bringt Schweigen keine Veränderung. Unter Heranwachsenden wird das Thema eher zur Provokation genutzt. Lösungen entstehen so aber nicht. Menschen werden in ihren Nöten alleine gelassen, kaum jemand wagt zu fragen (oder auch zu klagen).
Dabei hat sich Gott gelebte Sexualität als "intimer Genuss, Ausdruck der Begeisterung und Fürsorge" gedacht. Sein Plan ist, dass Menschen in ihrer Zweisamkeit miteinander Eins werden. Stattdessen (ver-)führt Pornografie über den kurzzeitigen Kick in die Einsamkeit und das wunderbare Geschenk der Sexualität wird gestört und beschädigt.
Der vorliegende Band möchte Pastoren und Seelsorger biblisch-orientierte Hilfestellungen anbieten, damit diese Ratsuchende mit fundierten seelsorger­lichen Schritten begleiten und auch eine längere Wegstrecke durchhalten können. Der Autor ist überzeugt, dass jeder Mensch, der betroffen ist, Freiheit und Wiederherstellung seiner bzw. ihrer Sexualität erleben und so von der Illusion zur Wirklichkeit kommen kann.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Feb. 2020
ISBN9783942001366
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    Buchvorschau

    Von der Illusion zur Wirklichkeit - Sebastian Buss

    Herausgeber

    Vorwort

    Den ersten Anstoß zur Herausgabe des vorliegenden Buches erfolgte vor ein paar Jahren. In einer Predigt hatte ich Pornografie als Beispiel und Illustration erwähnt, wie leicht die Sünde uns umstrickt (Hebr 12,1). Wo man früher erheblichen Aufwand betreiben musste, um eine Zeitschrift oder ein Video mit „schmutzigem Inhalt" zu bekommen, drängen sich pornografische Inhalte heute geradezu auf. Jetzt muss man den Aufwand betreiben und sich bewusst entscheiden, um nicht weiterzuklicken und sich mitreißen zu lassen. Ich habe deswegen Mitleid mit Männern, so damals meine Aussage. Peinlich berührt hörten die Brüder der Predigt zu, viele mit knallrotem Kopf, nicht nur ich vermied Blickkontakt.

    Am Tag darauf kam ich in der Mensa des Theologischen Seminars Erzhausen zufällig mit einem Studenten ins Gespräch. Sebastian Buss hatte gerade sein Theologiestudium angefangen und erzählte mit großem Engagement von seinem Dienst: Landesweit führte er an Schulen und in Kirchengemeinden Informationsveranstaltungen zu den Gefahren der Pornografie durch. Neben diesen Veranstaltungen hilft er Männern mit einem speziell entwickelten Seelsorgeprogramm bei ihrem Ausstieg aus der Pornografieabhängigkeit. Mich faszinierte es – und tut es heute immer noch –, wie dieser junge Mann sich von Gott hat rufen lassen, auf eine Not unserer Zeit mit der Liebe Gottes zu antworten. Auch sein Blick über den Tellerrand unserer BFP-Gemeindewelt gefällt mir.

    Ich freue mich sehr, dass wir mit „Von der Illusion zur Wirklichkeit" seinen Schatz an Wissen und Erfahrung jetzt einem breiteren Publikum zugänglich machen können. Die sehr lesenswerte bibelwissenschaftliche Einführung von Dr. Dierk Müller ergänzt die praxisorientierte Arbeit um eine sehr wertvolle Übersicht über die Aussagen vom Wort Gottes zum Thema.

    Die grundlegenden Informationen der ersten Kapitel sollten meiner Meinung nach jedem bekannt sein, die Schritte für die seelsorgerliche Begleitung sollten jedem zugänglich sein. Dieses Buch zum Umgang mit einem gesellschaftsweiten Problem sollte empfohlen, gelesen und angewandt werden und gehört in das Regal eines jeden, der mit der Begleitung und Führung von Menschen betraut ist.

    Dr. Helene Wuhrer

    Voorschoten, im Februar 2020

    Einführung

    Am Anfang stand eine großartige Vision: Sex war gedacht als intimer Genuss, Ausdruck der Begeisterung und Fürsorge zwischen einem Mann und einer Frau (1Mo 2,21-25). Die Exklusivität von Sex innerhalb der ehelichen Bundesbeziehung garantierte unbeschwertes Glücklichsein – Mann und Frau, die nur Augen füreinander haben, sich der vollen Loyalität und Hingabe ihres Partners bewusst sind, können einander unbefangen genießen. Noch nicht einmal der Gedanke war vorhanden, dass ein dritter (oder vierter, fünfter) Rivale die paradiesische Idylle zerstören konnte. Doch die Rebellion des Menschen gegen Gott führte nicht nur zum katastrophalen Bruch der Beziehung zum lebendigen Gott, sondern auch zu zerstörerischen zwischenmenschlichen Beziehungen – inklusive einer gestörten Sexualität (1Mo 3; 1Thess 4,4).

    Pornografie ist eine Form dieser dysfunktionalen Sexualität. Sie zählt zum großen umfassenden Begriff der porneia, eines griechischen Wortes des Neuen Testaments, für den es zurzeit keinen adäquaten deutschen Begriff gibt. Dieser wird deshalb entweder (etwas aus der Zeit gekommen) mit „Unzucht (Elberfelder Übersetzung) oder „alle sexuelle Sünde (Neue Genfer Übersetzung) übersetzt.¹ Porneia bezeichnet auf generelle Weise alle Arten sexueller Verfehlungen – aller außerehelicher, vorehelicher oder homosexueller Sex in einem übergeordneten „Regenschirm-"Begriff.² Für porneia (also inklusive Pornografie) hat das Neue Testament wiederholte klare Aussagen: Erstens, einen Aufruf zur Buße, also zu einem reuevollem Bekennen vor Gott inklusive der freudigen Erwartung der Vergebung und der Zuwendung von Gott (2Kor 12,21; Offb 2,21). Zweitens, die Zusicherung, dass in Christus die Sünde von porneia und konsequente Schuld gnädig, frei und komplett vergeben wird (1Kor 6,9-11). Drittens, dass im Prozess der Heiligung des gläubigen Menschen porneia der Kampf angesagt wird (Eph 5,3; 1Thess 4,3) und zwar, dass man sich dem versuchenden Einfluss äußerer Faktoren entzieht (1Kor 6,18; vgl. Spr 5,8) und die zur Verfügung gestellte Kraft des Heiligen Geistes nutzt, um ein heiliges, gottgefälliges Leben, frei von porneia zu führen (1Thess 4,3-8).

    Der lohnende Kampf gegen die Nutzung von Pornografie hat zwei Komponenten, ein externes und internes Ringen um Freiheit. Das externe Ringen beinhaltet praktische, konsequente und zumeist drastische Maßnahmen, um sich dem Einfluss von Pornografie physisch zu entziehen – dieses Buch wurde geschrieben, um Ratsuchende über erprobte externe Hilfestellungen zu informieren. Ohne diese wird man im Kampf gegen Pornografiekonsum nicht erfolgreich sein. Wer porneia fliehen will, wer als Christ betet: „Führe mich nicht in Versuchung" (1Kor 6,18; Mt 6,13), muss bereit sein, weder Kosten noch Mühe zu schonen, und Internetfilter im Computer einbauen, für eine Zeit auf ein internetfähiges Handy verzichten, sich eine Accountability-Gruppe suchen und sich ihr öffnen etc.³ Nur zu beten und ausschließlich darauf zu hoffen, dass Gott mühelos von Süchten (in diesem Fall von Pornografie) auf wundersame Weise befreit, folgt einem Konzept ohne biblische Verheißung und konträr dem christlichen Glauben. Der Kampf gegen Pornografiekonsum muss nicht allein ausgetragen werden – der allmächtiger Retter ist mit übernatürlicher dynamischer Kraft und Befähigung durch die Gegenwart des Heiligen Geistes an der Seite derer, die ihn suchen⁴ – aber Gott wirkt, wenn Menschen die Mittel ergreifen und nutzen, durch die er versprochen hat zu wirken. Ein Kampf gegen Sünde erfordert radikale, drastische Schritte, die unter Umständen auch etwas kosten werden (Mt 5,29).

    Die zweite, ebenso wichtige Komponente im Ringen um Freiheit von Pornografie ist ein internes Ringen um den Einfluss auf die Leidenschaften des menschlichen Herzens. Hier geht es darum, was jemanden motiviert, den Kampf gegen Pornografie aufzunehmen: Welche Vision ist da? Warum lohnt es sich zu fragen, womit das Herz gefüllt wird, wenn die Sehnsucht nach schneller (aber enttäuschender) Befriedigung an der Seele nagt? Welchen Verheißungen vertraut man? Wo bekommt man Freude im Alltag, die besser und anhaltender ist als die ambivalente, doch immer enttäuschende vermeintliche Verheißung von Freude, welche Sünde verspricht?

    Dieses interne Ringen ist wichtig, weil ein lustloser Kampf gegen Pornografieabhängigkeit von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Man mag zwar in einer Hassliebe zu Pornografie hin und wieder sprich- oder wortwörtlich bereit sein, den Laptop aus dem Fenster zu werfen, aber ohne große Vision, dass es um einen bedeutsamen, lebenswichtigen Kampf gegen Pornografie geht, ohne eine überragende Freude anstelle der bittersüßen Sucht wird der Kampf halbherzig und temporär bleiben.

    Als Paulus die Thessalonicher zu einem heiligen Leben frei von porneia mit folgenden Worten anspornt und ermahnt⁵, nennt er drei explizite und einen impliziten Grund, warum seine Leser den Anweisungen im Kampf gegen porneia Folge leisten sollen.

    Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, da ihr ja von uns Weisung empfangen habt, wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt — wie ihr auch wandelt —, dass ihr darin noch reichlicher zunehmt. Denn ihr wisst, welche Weisungen wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung, dass ihr euch von der Unzucht [gr. porneia] fernhaltet, dass jeder von euch sich sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit

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