Stimmt's noch? - Wie mein Dienst wieder Schärfe gewinnt: Verschiedene Bereiche von Leiterschaft unter die Lupe genommen
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„Stimmt's noch? - Wie mein Dienst wieder Schärfe gewinnt" ist ein Buch aus der Praxis für den Alltag und richtet sich darum vor allem (aber nicht nur) an leitende Mitarbeiter in freikirchlichen Gemeinden.
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Buchvorschau
Stimmt's noch? - Wie mein Dienst wieder Schärfe gewinnt - Matthias C. Wolff
Herausgeber
Vorwort
Ich erinnere mich noch an eine Szene aus meiner Sturm-und-Drang-Zeit. Die Probe unserer Band hatte gerade begonnen. Der Rocksound dröhnte durch das Einfamilienhaus. Doch irgendetwas stimmte nicht. Die beiden erfahrenen Gitarristen schauten sich an. Dann richtete sich ihr Blick auf den Neuling am Bass. „Du bist es! Der Bass ist verstimmt! Der Bassist reagierte überrascht. „Wieso? Ich hab gar nichts gedreht!
Eine Gitarre verstimmt sich, auch wenn man nicht an den Wirbeln dreht, sogar wenn man sie nicht spielt.
Unsere Gitarren werden gespielt. Es bleibt dabei nicht aus, dass sich unser Instrument verstimmt. Ist die Melodie Ihres Dienstes noch harmonisch? Unser Dienst ist ständig in Gefahr, die Schärfe zu verlieren. Klingen können sich abnutzen, Brillen beschlagen, Ziele werden undeutlich, Ablenkungen fordern unsere Zeit … Die pastorale Routine fordert ihren Preis.
Dabei machen wir gar nichts falsch. Wir machen vielleicht noch nicht einmal das Falsche. Und doch kann unser Dienst Kraft verlieren, kann der Blick getrübt werden, kann das Ziel aus den Augen geraten und der Weg verwischt sein.
Wir Leiter geben unser Bestes. Wir sprechen über etwas, was wir selbst schon getan haben, worüber wir selbst schon belehrt wurden, worin wir schon Erfahrungen haben. Wir predigen. Wir leiten. Wir schlichten. Wir verbinden. Wir sind Hirten unseres großen Hirten. Wir sind gerufen worden und haben unseren Auftrag verstanden. Wir sind mit großen Erwartungen in den Dienst gegangen. Wir haben durchgehalten und nicht aufgegeben.
Aber da sind auch Enttäuschungen, vergebliche Arbeit und verblichene Hoffnungen. Da ist der Schlamm der gemeindlichen Niederungen, der unsere Füße beschwert; da ist die Länge des Weges, der unsere Beine ermattet; da ist die Vielzahl von Aufgaben und Anforderungen, die unsere arbeitenden Hände rissig gemacht haben; da ist der Staub des Alltags, der unseren Blick vernebelt und der Schweiß unserer Arbeit, der manchmal unsere Augen brennen lässt.
Brauchen wir eine Revolution? Manche erwecken diesen Eindruck. Gewichtige Buchtitel, dramatische Predigten, weitreichende Weissagungen sprechen immer wieder von dem entscheidenden Schlüssel, dem bevorstehenden Durchbruch, der unmittelbaren Erweckung. „Alles muss anders werden! Vielleicht manches. Aber bestimmt nicht alles. Ich kenne die meisten Pastoren als hart arbeitende hingegebene Männer Gottes und die Mehrheit der Gemeindemitarbeiter als fleißige und engagierte Christen. Ich bin skeptisch, wenn der Slogan lautet „Jetzt wird alles anders
, „So muss man es machen, „Wir schneiden die alten Zöpfe ab
. Es macht mich misstrauisch, wenn man den Leuten ein schlechtes Gewissen macht, weil sie einen bestimmten Kniff angeblich noch nicht heraushaben. Was wir aber immer wieder brauchen, ist Neuausrichtung. Eine Verschnaufpause zum Nachdenken und Neuausrichten auf das Ziel. Eine Pause, um den Staub abzuschütteln, den Schweiß abzuwischen, den Schlamm loszuwerden.
Eine persönliche Ruhezeit, eine Freizeit oder ein Pastorenseminar sind solche Gelegenheiten. Oder das Lesen dieses Buches!
Es wird uns helfen, das, was wir an Gutem tun, besser zu machen. Das, was wir an Richtigem erkannt haben, gut zu tun. Das, was uns im Alltag aus dem Fokus geraten ist, wieder ins Fadenkreuz zu nehmen.
Am Ende steht Vergewisserung. „Deshalb tu ich, was ich tu! Und neue Klarheit. „Das ist mein Ziel! Da will ich hin – mit meinem Leben, meinem Dienst, meiner Familie, meiner Gemeinde!
Und vor allem Erfrischung durch den Heiligen Geist. „Werdet immer wieder neu erfüllt mit Heiligem Geist!" (Eph 5,18). Nicht nur einmal – immer wieder.
In diesem Buch werden verschiedene Bereiche von Mitarbeit und Leiterschaft unter die Lupe genommen. Bilder aus dem Sport sollen Situationen und Anforderungen illustrieren. Praktische Erfahrungen aus der Gemeindearbeit werden einfließen. Das alles wird helfen, unser Ziel im Auge zu behalten – und zu erreichen.
Hamburg, im August 2014
Matthias C. Wolff
Zum Geleit
Klar und präzise schreibt der Autor Matthias C. Wolff in diesem Buch über die Wichtigkeit der Führungsfähigkeit und der Selbstleitung eines Leiters. Dabei verlieren sich die Ausführungen nie in theoretischen Sphären, sondern bleiben lebensnah und verständlich. So wird der Weg vom Wissen zum Handeln eröffnet. In einem allgemein bekannten Spruch heißt es: „Weisheit ist angewandtes Wissen." Man könnte deshalb sagen: Leiter handeln erst dann weise, wenn sie das, was sie wissen, auch anwenden – und zwar zum eigenen Wohl wie auch zur Entwicklung und zum Wachstum anderer. So wichtig auch die Ausrichtung des Leiters zunächst auf sich selbst und die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist, genauso wichtig ist für ihn dann auch die Ausrichtung auf den Anderen. Leiten ist kein Selbstzweck, sondern vor allem Dienst am Menschen.
Die Themen dieses Buches beschäftigen sich mit den Kernfragen von Führung und Leitung. Dies sind Themen, mit denen sich Persönlichkeiten in Leitungsverantwortung regelmäßig auseinandersetzen, mit denen sie allerdings oft nicht zur Umsetzung gelangen, weshalb sie doch fremd und unentdeckt bleiben. Aber ein Leiter muss sich seine Fähigkeiten wie ein Sportler aneignen, sie eintrainieren und deren Wirkung jedes Mal aufs Neue für sich erschließen. Die vielen in dem Buch vorgenommenen Parallelen zum Sport helfen dem Leser, die wichtigen Prinzipien nachvollziehen zu können und sich mit neuer Motivation und Vertrauen in die eigene Berufung und Beauftragung zu investieren. Der Leser wird angefeuert, sich auf den Weg zu machen und seine bisherigen Grenzen zu überwinden.
Oft werde ich nach meinen Buchempfehlungen zu Leitungsthemen gefragt. „Stimmt’s noch? wird ab sofort auf meiner Liste stehen. Denn es nimmt das Wesen der Berufung und Befähigung in den Fokus und zeigt den Weg zur Größe „von innen nach außen
. Der Blick geht außerdem hin zum Geber und Rufer, wodurch neuer Glaube an seine Möglichkeiten erwächst. Der Leser wird in dem Prozess der Selbstfindung begleitet und erfährt Hilfestellung bei der Beantwortung von einer der schwierigsten Fragen, die der Mensch sich nur stellen kann, nämlich: „Wer bin ich?"
Dieses Buch gibt praktische Tipps für die Selbstleitung und blendet auch den Umgang mit Selbsttäuschung nicht aus. Die Selbsttäuschung bestimmt geradezu, wie wir Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen und Abschnitten unseres Lebens werten. Sie kann uns blind machen für die Möglichkeiten, die uns eigentlich zur Verfügung stehen. Auch der Umgang mit Konflikten und die sich daraus ergebende Charakterformung werden in diesem Buch angesprochen. Man sagt, dass es in Konflikt- und Krisenmomenten zwei Möglichkeiten gibt: Entweder wird man hart oder man wird weich. Ein Leiter braucht ein weiches, formbares Herz, muss in seinen Denkstrukturen flexibel und lernfähig bleiben, braucht die Fähigkeit, vergeben und loslassen zu können. All das spricht Matthias C. Wolff authentisch an. Seine Empfehlungen sind erprobt, praxisorientiert und relevant. Er verfügt sowohl über einen großen Wissens- als auch über einen großen Erfahrungshorizont. Davon darf sich der Leser inspirieren und neu begeistern lassen. Und das ist auch, was ich uns allen wünsche, die wir unseren Auftrag leidenschaftlich und effektiv ausleben möchten.
Johannes Justus
Präses des BFP
I. Biathlon: „Wer bin ich?" – Der Leiter in der Zerreißprobe
Über Leitbilder und das Selbstverständnis eines Leiters
Zweimal Gold und einmal Silber gewann Magdalena Neuner bei den Olympischen Winterspielen 2010 im Biathlon, einem Sport, der besondere Anforderungen an seine Athleten stellt. Er besteht aus zwei Teildisziplinen, Skilanglauf und Schießen, die sich gegenseitig gar nicht begünstigen, im Gegenteil, sie scheinen sich eher zu hindern. Es geht darum, Kraft und Ausdauer mit Ruhe und höchster Präzision zu kombinieren. Das Dilemma liegt auf der Hand. Je mehr Anstrengung und Erschöpfung im Langlauf, desto weniger ruht die Hand beim Präzisionsschuss; je präziser man schießt, desto mehr Zeit verliert man im Rennen.
Christliche Leiter sind Biathleten. Ihr Rennen ist ein Langstreckenlauf. Ausdauer und Durchhaltevermögen sind gefragt. Und doch soll man auch immer wieder präzise richtig liegen, in Gesprächen, Predigten, Entscheidungen. Nimmt man sich zu viel Zeit für die Einzelaufgabe, gerät das Gesamtbild leicht aus dem Blickfeld und der Auftrag leidet. Denkt man in der großen Vision oder im Hinblick auf das ferne Ziel, kann man beim Einzelnen schnell daneben liegen. Keine leichte Aufgabe!
Habe ich ein Leitbild für meinen Dienst? Ja, habe ich! Es gibt Grundüberzeugungen und Werte, an denen wir uns orientieren. Vielleicht haben wir sie niemals offiziell ausgesprochen, niedergeschrieben oder Rechenschaft darüber abgelegt, aber doch haben sie unbemerkt unsere Handlungsweise programmiert.
1 Mein Leiterschaftsmodell – Woran ich mich orientiere
Woran ich mich orientiere? Natürlich an der Bibel! Am besten an Jesus selbst! Wir leben bei uns biblische Leiterschaft, ist doch klar! Nur so kann’s klappen, und so wird’s auch klappen. Wenn ich das richtig mache, werden Menschen zum Glauben finden, Christen reifen und die Gemeinde wird wachsen. Nur: Was ist das Richtige? Gibt es die biblische Leiterschaft?
Nein. Es gibt sie nicht.
Das Spektrum biblischer Leiterschaft ist breit. Ganz unterschiedliche Persönlichkeiten begegnen uns in unterschiedlichen Konstellationen, Kontexten und Kulturen. Völlig verschiedenen Herausforderungen sehen sie sich gegenüber, und ihre Ausgangslagen weichen stark voneinander ab. Was bei dem einen geholfen hat, wäre bei dem anderen verfehlt; was an einer Stelle wirkte, wäre an anderer verpufft. Biblische Leiterschaft findet sich über Jahrhunderte in völlig voneinander abweichenden Situationen. Entsprechend angepasst handeln die Männer und Frauen Gottes. Bestimmte Grundprinzipien sind allerdings als Basis erkennbar.
Es besteht eine Gefahr, wenn man Leiterschaftsprofile anhand einer Person entwickelt. Leicht wird dabei der spezifische historische Kontext übersehen. Dennoch dienen uns die Persönlichkeiten der Bibel als Vorbilder (Hebr 12,1; 1Kor 10,11), und wir sollen ihnen nacheifern, doch wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass sie alle unterschiedlich sind – in ihren Ausgangslagen und Situationen, in Vorbildung und Prägung, in ihren Fähigkeiten und Gaben, sogar in ihrem Auftrag und Erfolg.
Es gibt nicht die biblische Leiterschaft.
Insofern überrascht die Feststellung nicht: Es gibt nicht das erfolgreiche Leiterschaftsmodell, weder „biblisch noch „säkular
.¹ Die Leiterschaftsautoren Joshua Freedman und Carina Fiedeldey van Dijk haben 2008 eine Studie vorgelegt, die ca. 1.000 unterschiedliche Studien zum Thema „Leiterschaft" vergleicht. Dabei handelt es sich um wissenschaftliche Untersuchungen aus den letzten 50 Jahren, die Leiterschaftsprofile und Managementkonzepte unter die Lupe genommen haben. Lenken ließen sich die beiden Forscher von der Frage, welcher Typ von Leiter oder welcher Stil von Leitung sich als der beste und bewährteste nachweisen lässt. Genügend Daten für eine Beantwortung dieser Frage müssten vorliegen, schließlich gibt es jede Menge Bücher und Untersuchungen zu dem Thema. Das Ergebnis ist, dass sich kein klares und eindeutiges Profil eines idealen Leiters herausschälen lässt. Unterschiedliche Typen und Stile können erfolgreich sein oder versagen. Die Studie ist eine beredte Warnung vor Schnellschüssen, monokausalen Konzepten und Erfolgsrezepten.
» Leiter, die abschrecken
Es gibt biblische Leitungsgewohnheiten, die möchte man in seiner Gemeinde oder seinem Werk gar nicht haben. „Wie wir Mose gehorsam gewesen sind, so wollen wir auch dir gehorsam sein; nur, dass der HERR, dein Gott, mit dir sei, wie er mit Mose war! Wer deinem Mund ungehorsam ist und nicht gehorcht deinen Worten in allem, was du uns gebietest, der soll sterben. Sei nur getrost und unverzagt!" (Jos 1,17-18).
Würde man diesen Text bei einer Ordination oder Diensteinsetzung lesen, sollte man den zweiten Satz besser weglassen. Loyalität wünschen wir uns zwar, aber einen solchen Treueschwur, wie ihn Josua zu hören bekam, ist in seinen Konsequenzen völlig inakzeptabel, ganz abgesehen davon, dass es mit dem Gehorsam gegenüber Mose auch nicht so weit her war. Josua arbeitete in einem völlig anderen sozialen und historischen Kontext, was die Übertragbarkeit seines Vorbildes stark einschränkt.
Es gibt Männer Gottes, die völlig erfolglos endeten – zumindest in der Sicht ihrer Zeitgenossen. Jeremia, Prophet in Jerusalem um 600 v. Chr., wird das Scheitern sogar angekündigt. „Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten (Jer 7,27). Wer würde in unserer erfolgsorientierten Zeit unter diesen Umständen überhaupt eine solche Aufgabe in Angriff nehmen? Nicht viel besser erging es Hesekiel einige Jahre später, der nach seiner Deportation im babylonischen Exil in den Wind redete. „Aber das Haus Israel will dich nicht hören
, kündigt Gott ihm an, „denn sie wollen mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat harte Stirnen und verstockte Herzen (Hes 3,7). Baruch, Freund und Schreiber an der Seite Jeremias, muss auf jeden erkennbaren Segen Gottes verzichten. „Und du begehrst für dich große Dinge? Begehre es nicht! Denn siehe, ich will Unheil kommen lassen über alles Fleisch, spricht der HERR, aber dein Leben sollst du wie eine Beute davonbringen, an welchen Ort du auch ziehst
(Jer 45,5).
‚Sei froh, wenn du am Leben bleibst! Alles andere kannst du dir abschminken!‘ Das ist nicht der Zuspruch, den wir uns nach Jahren treuer Arbeit für Gott wünschen, und so hört sich auch nicht das Resümee einer christlichen Erfolgskarriere an. Eine ganze Reihe biblischer Persönlichkeiten blieb weit hinter ihren Erwartungen und Hoffnungen zurück; menschlich betrachtet würde man von Scheitern sprechen. Und doch sind sie uns als Glaubenshelden und Vorbilder vorgestellt. „Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden" (Hebr 11,39-40).
Hat die Bibel dadurch etwas von ihrem Wert eingebüßt? Spielt sie nur noch eine untergeordnete Rolle für Leiter der Gegenwart? Keineswegs. Sie ist voll von lebensnahen Persönlichkeitsbildern, spannenden Biografien und faszinierenden Herausforderungen. Sie zeigt uns Menschen in Konflikten, die uns bekannt vorkommen. Sie präsentiert Prinzipien, die durch die Jahrhunderte Geltung behalten haben. Sie bietet Lehrstoff, für den ein Menschenleben zum Ausprobieren kaum reicht. Wir werden ihr allerdings nicht gerecht, wenn wir sie ohne Berücksichtigung des literarischen und historischen Kontextes als Steinbruch nutzen, um selbst gewählte Verssplitter in unser Leiterschaftsbild einzufügen.
Ein Beispiel wäre die Verwendung von Josua 1,3. „Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, ist in dem geschichtlichen Bezug der Landnahme Israels eigentlich klar zu erkennen, zumal der Satz mit „wie ich Mose zugesagt habe
endet. Die anschließenden geografischen Einzelheiten lassen sich mühelos im Nahen Osten lokalisieren und als Grenzen des historischen Israel ausmachen. Dennoch wird der Vers gerne für missionarische Aktionen oder Pioniereinsätze aufgegriffen. Ein neuer Ort, ein neuer Stadtteil, ein unerreichtes Gebiet soll für den Herrn „eingenommen" werden. Doch der Irrtum ist ein mehrfacher: Erstens wird der Zusammenhang verlassen und man beansprucht eine Verheißung, die an jemand anderes in einer ganz anderen Lage gerichtet war. Tatsächlich hat sich eine solche Landzusage auch nie wiederholt, auch nicht in der Zeit der vollmächtigen neutestamentlichen Apostel auf ihrem Weg durch die römischen Provinzen. Zweitens ist der missionarische Ansatz des Neuen Testamentes ein völlig anderer. Nicht Länder werden erobert oder Gebiete eingenommen, sondern Menschen gewonnen. Die Gemeinde Gottes ist kein bestimmtes Gebiet christlicher Homogenität. Sie besteht aus Menschen, die sich im Glauben Jesus Christus zugewandt haben. Gewinnen ist daher viel angebrachter