Gedichte: Gesamtausgabe Band 2: 2018 bis 2019
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Aus dem Inhalt
- Verwunschene Girlanden
- Der Papagei der Apokalypse
- auf die leuchtfläche geschrieben
- Gruppenbild ohne Dame
- Der Geschichtenerzähler in der Krise
- Falscher Himmel
- Ortung
- Wütende Rose
- Der Gott im Garten
- Tusche und Gold
- Künstliche Neuronen
- Bischofsgarn
Marcellus M. Menke
Marcellus M. Menke engagiert sich für Entwicklung und Realisation von Projekten aus den Bereichen Kunst, Musik, Literatur und Bildung. Dabei ist ihm das Aufzeigen von Beziehungen und das Sichtbarmachen von Zusammenhängen wichtig. In der von ihm initiierten und betreuten editionHIC[ veröffentlicht er neben eigenen Texten auch ihm wichtige Texte anderer Autoren. Von ihm geförderte Projekte aus dem Bereich der bildenden Kunst finden in der conTEMPart-Edition ihre Heimat. In seinem Projekt "buchmanufaktur.m4art.de" schafft er Bücher, die es erst in der Zukunft gibt. Marcellus M. Menke is committed to the development and realization of projects in the fields of art, music, literature and education. For him it is important to reveal relationships and to make connections visible. In editionHIC-[, which he initiated and supervises, he publishes his own texts as well as texts by other authors vital to him. Projects from the field of visual arts that he promotes find their home in the conTEMPart edition. In his project "buchmanufaktur.m4art.de" he creates books that will come into existence in the future.
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Buchvorschau
Gedichte - Marcellus M. Menke
für Dich
Inhalt
Im Zeitstrom
Begegnung
Die ewige Meditation
Noch einmal
Hintergrundrauschen
Verwunschene Girlanden
Der zuendegelebte Tag
Die Einfälle des heutigen Tages
Der Papagei der Apokalypse
Kann man
Die Raumschiff-Fiktion
Titel
auf die leuchtfläche geschrieben
Ausgepackt
Die einundneunzigste Meditation
Die einunddreißigste Meditation
Die einundzwanzigste Meditation
Fuge
Paul Julius Kleiber
Gruppenbild ohne Dame
Wunsch
Sanft und Abrupt
Bestand
Erleben
Die Flüchtigkeit
Vorhang
Bitte
Kohelet Gedanke
So viel
Nachterinnerung
Eines der Geheimnisse
Die anderen Geschichten
Ein-Sicht
Der David
E
Mit Blick auf die Gardine
Der Geschichtenerzähler in der Krise
Das Grauen
An den vielen Orten
Noch
Meldung
Gestern
An welchem Morgen
Vergleich
Fluss
Sichtbarkeit
Systematisierung
Mantra
Keine Möglichkeit
Erzählt
Die Übungen
Erinnerung
Der zweiundzwanzigste Tag
Sonnentage
Stumpfe Sonne
Identität
Fundstück
Geschichte
Protokolliert
Die wirkliche Möglichkeit
Auf dem See des Vergangenen
Sagen
Sehr schöne Wolken
Meditation
Vordämmerungsdunkel
Spekulation(en)
Du darfst nicht
Das ganze Leben
Ich kann
Gedanken der Alten
Das Randlichtflimmern
Erinnerung
Sammlung
Fakten
Suche
In einem ganzen Wald
Die Zerstörung
Nähe
Stalingrad
Augenblick
Falscher Himmel
Welten
Sonnenstreifen
Arrogant
Die zweite Meditation
Blaue Körner
Der Lesende
Die davongelaufenen Pferde
Eine
Von der Möglichkeit
Manchmal
Frage
Zukunft
Licht
Die frühen
Es muss nicht
Die Illusion
Migration
Something like an equation
Die siebenundzwanzigste Meditation
Wenn die Toten
Warte
Gute Lüge
Augenblick
In den Bäumen der Stille
So völlig verlaufen
Verweilen
Sehnsucht
Ich wundere
Hinzugelegt
Judas
Der Schweigende
Antizipation
In wie vielen Uhren
Raum
Wie viele Worte
Wie viele Worte
Die Stunde des luftigen Morgens
Man kann gar nicht
Wie viel
Studie
Zornig
Eintauchen
Die Zeit der vielen Bilder
Nach
Licht im Flur
Klein
Monolog
Ihr
Aufstellung
Die Augen der Maschine
Ortung
Veränderung
Du träumst
Wer
Ich
Blaue Nacht
Hinter
Käse im Kühlschrank
Wiederholung
Sprungspur
Optimismus
Time for a walk
Köln
Besuch
Wunder
Nur eine kleine Notiz
Ungewissheit
Beobachtung
Gutenachtgedicht
Es ist schon
Ewigkeit
Das Schieß-Skulptur-Projekt
Wen es trifft
Linie
Frage
Anfangslinien
Möglichkeit
Anhalten
Blauer Wind
Einmal
Auf dem roten Rasen
Die Morgenluft des 24ten April
Titellos
Der verlängerte Löffel
Beobachtung
Durchgeschrieben
nebenan
Babys
Hinterfragtes Gefallen
Im Nachhinein
Die Aufzeichnungen aus der Zeit dazwischen
Und abends noch
Ent-spannung
I. Meditation
Übung
Perspektive
zur erinnerung
Zeitschritte
Bedeutung
Spuren
Da
Remote Hands
Eine Übung in einer Aussparung der Zeit
Mein Täubchen
Radioaktivität
Traurige Meditation
Hier
Der Tag
Geschichte
Wind
Der Tag
Beständig
Belauscht
Wütende Rose
Warten
Ort
Fluss
Über
Die davongeeilte Zeit
Gedanken
Ich schreibe
Der Gott im Garten
Nachgeschwungen
Die Königin auf der Fähre
Das Tagebuch der Erleuchtungen
Das Sein
Traumatisierung
Die siebzehnte Meditation
Manchmal
Lichtschreiben
Wie dunkel
Die in Ruhe
Konjunktivische Optionen
Noch einmal eine Option
für die dafür gehaltenen
Brücke
Rosenklavier
In den Tagen
Im Westen
Meinung
Spurspuren
Sprung-haft(ig)
Traumhaus
Eine
Groß
Schief
Die Luft
Niemand
Das blaue Heft
Die Stadt auf den zwei Planeten
Vergangen, jetzt
Die Zukunft der Einsamkeit
Sehen
Der Baum hinter dem Berg
Zählen Zahl
Schwer zu sagen
Dareias Mund
Morgen
Frage
Findungsgeschichten
Eine warme Jacke
Industrie und Essen
Abstellgleise
Dankbar
Kontemplation
Der Weg zum Bahnhof
Gestern
Zwei Augen
Aufblick
Wenn
Unser
Nacht in den Wolken
Eine Frage
Beantwortete Frage
Fenster
Vermutung
Veränderung
Prints
Zuviel
Verborgen
Ende
In former times
Teppich
Nur der Gedanke
Bruchstücke
Die Ontologie des letzten Sommers
Bittere Limonen im September
Braune Eier
Impuls
Orte
Die Wiederholung
Wirklich
Als könnte man
Geblättert
Windows
Spielplatz vor der Doppelkirche in Bonn
Nachtgedanken
Windungen
Wohin
Thoughts
Apokalypse
Seelenuntersuchung
Umgangen
Johannisbeeren
Entwicklung
Verschlagwortung
Sensordorlid
Anhalten
Die große
Zeit – Anhalt – Übung
Verstehen
Gute Nacht
Gedanke
Der kleine Raum
Raum
Gebrochene Schrauben
Der Schnee
Dummheit
Lächeln
Wie ein Gebet
Sturmspur
Ein wirklich poetisches Gedicht
22
Ritus
Bogen
Früher
Die Meditation der vierten Stunde
Optimismus
Als wenn es nötig wäre
Spekulation
Die Verletzung
Die Freiheit
Ungewiss
Verteidigung
Die Weisung des Elefanten
Notiz
Trost
Annäherung
Stille Proportionen
Skizze einer Erinnerung
Gekommen
Von Zeit zu Zeit
Punkte
Die letzte Meditation
Hinterlassen
Du
Die
Die Minute
Durchgang
Bandbreite
Geschenkt bekommen
Orientierung
Spur
Bitten
Ein
Todesahnung
Landkarte
Zerfall
Die Meditation der ersten Stunde
Gedanke II
Ich weiß nicht
Räume
Du weißt es nicht
Ein Geschenk für Newton
Ras-feld
Wie jede Blüte
Etwas
Auftakt
Vektorbruch
Gemüse
Zwei neue Bücher in meinem Regal
Gesuchte Zukunft
Immer noch-nicht
Flugstunde
Gespräch Erinnerung
Seltsam
Stille
Magnification
Elefantenküche
Gedanken Stücke
Die Uhr
Sonne im Regen
Long List
Am Anfang
Erstaunlich
In der entropischen Wolke der Ewigkeit
Das Wunder des grünen Sommers
Noch nicht einzuordnen
Besuch
Nach-gedacht
Licht im Sommer
Verblieben
Strandgeschichte
Strandgeschichte II
Der Gedanke
Einfach
Traumerinnerungen
Schmerz- und Emotionsmanagement
Die Meditation der siebten Stunde der Nacht
Die Meditation in der siebten Stunde der Nacht
Sprudel in den blauen Wolken
Singen
Ganz kleiner Zettel
Wie wenig
Mein kleines Quantenwildschwein
Die Wiederentstehung der Welt
Statusmeldung
Ich
Die verschiedenen Perioden der Erde
Die Erinnerungen meiner Zeit
für das spätere Erinnern
Auf Latein
Das Ganze für ein Bild zusammenlegen
Fremdbild
Bei den Übungen
Komponist
Das Rätsel der Welt
Flüchtlinge
Definition
Liebkosung
Veränderung
Brot
Synästhesie
Zwischen Punkten und Linien
Verstanden und Vergessen
Geschwiegen
Kommerziell erzählt, kommerzielle Erzählung
Die letzte Meditation weitergeführt
Zukunftsperspektive
Die dritte Meditation
Eine andere
Das tapfere Schneiderlein
Die neunundneunzigste Meditation
Die Tropfenmaus des Aquintus Nursia
Ein paar schöne Gedanken
Neu
Falscher Traum
Gedanken Zitate
Gedachte Sonate
Wunsch
Wunsch (II)
Aufstellungen
Butterblumen
Spam
Alles nicht
Traumgärten
Gute Nacht
Ganz nah
Wohin
Ganz langsam empfunden
Versuch
Brote
Speiseeis
Anfang
Blumengrüße
Bezeichnungen
Du
Verpackt
Ur-Spekulation
Essen
Recherche
Weltbildentstehungen
Nein
Reiseziele
Engel
Die Lust am Schauen
Das Herz des Unerwarteten
Politicians Believe
Für R
Fingerhut am Auge
Gib mir
Garten
Begegnung
Welt
Hilflos
Hilflos (II)
Morgen
Questions and Answers
Trauma
Liebkosung II
Die Meditation der sich
Blauer Sommer
Studie eines verschwiegenen Feuers
Mutmaßung
Töpferarbeiten
No secrets
No saints
Die Fliege
Linienzeichnung III
Dystopien
Eine Geschichte
Pessimismus Variation I
Zeit
Dialog
Pferd und Ochse
Das Bild
Suche
Aufgabe
Abendbuch
Ein Abendbuch
Verstörend
Erschütterung
Kosmologie
Ganz langsam verstanden
Geträumtes Vertrauen
Traurig
Weidenau am Hauptmarkt
Explosionen
Ein Schauspiel
Die Geschichte von dem zweiten Engel
Erklärung
Wiederholung
Der grüne Tiger
Die kleine Braut
Zeuge
Trauriger Zerfall
Das Stufenregal der Vergangenheit
Desorientierung
Nicht
Spaziergang
Spaziergang II
Welt
Augenblick zum Erinnernlernen
Hochzeitsreise
Gewissheit?
Dark Secret
Schleife
Variation
Zwei Kinder
Menschen
Braune Butter
Liebkosung
Immer zum letzten Mal
Blaue Sonne
Die Steine der Pyramiden
Leben
Rückgabe
A past nights fairytale
Wenig
Die Perlen Gottes
Der Ochse
Meditation der gelebten Liebe
Wohin
Wunder
Bild
Truth
Die Beine im Kopf
Immer schon gewusst
Zwischen Hof und Feld
Schrift
Angeflogen
Aufgeschrieben
Maschinerie
Übungen
Nach langen Jahren
Stoffwechsel
Verwirrung
Winterbananen
Sommernacht
Zwei angezweifelte
Blaue Madonna
Schleife
Norm(al) und richtig
Des Königs Erben
Feuerbach am Rhein
Geschichte
Vorsatz
Erzählen
Licht
Schauen
Gärten
Kevin und Sarah
für einen Wunsch
Zyklus „Liebkosung"
I 1 Zeit
I 2 Vergessen
I 3 Aufgestellt
II 1 Hinter der Wand
II 2 Gewartet
II 3 Dein Gewand
III 1 Die Krumen
III 2 Taube
III 3 Im Westen
IV 1 Himmelsbögen
IV 2 Sprühregen
IV 3 Karnevalsprinz
V 1 Hinter den Sternen
V 2 Luft
V 3 Atem
Sarah und Kevin
Solange nicht mehr
Mein Wunsch
Wo
Blaugrüne Algen
Selt sam
Wegeslinien
Konstrukt
Gegenüber
Überlegungen
Kapsel
Gerichte
Münstertüten
Auch in den bittersten
Gehalten
Summierung
Eingesammelt
Größe
Sammlung der verlorenen Spuren des Glücks
Mondlicht
Snake
Angstbaum
Liebkosung
Die Zeit
Zu Gast
Die Lyrieden
Durchwoben
Lehm II
Digitalisierung
Das Schränkchen
Melodie
Liebkosung
Sternenblick
Ausblick
Durchgezählt
Skizze
Gedanke beim Öffnen einer Quarkverpackung
Verformungen
Ablage
Den guten Abend
Abschied
Verwirrirrung
Geschichtsstunde
Das Gedicht
Tausend Blüten
Stehend geschrieben
Schmaler Streifen
In Gedanken belauscht
Gedanke(n)
Ich kann es nicht sagen
Ordnung
Notre Dame
Natur
Siegburg
Summierungen
Joseph B
Warum es so ist
Kein Platz
Fragen
Kein Hiob-Lied
Sag nichts
Verstanden
Sonnenwinde
Und dazwischen
Himmel
Die Einzigen
Unsinn
Wärme
Universum
Nase
Mists
Orte
Philosophie
Tusche und Gold
Und irgendwann
Es ist schon
Knopf
Für A
Frage um Mitternacht
Torte
Traumgerät
Die Liebe zum Tod
Stille
Altes Klischee
a posteriori
Ein gutes Kreuz
Der
Frage
Jardin de Moi
Winterreise
Aus auf
Die ganze Welt
Juli Gedichte 2019
Verstehen
Gefunden
Dialog
Vergangene Zukunft
In einer Nacht
In der Geborgenheit des Vergehens (I)
In der Geborgenheit des Vergehens (II)
Familienszene mit Tandem und Hund
Verwunderung
Reisevergangenheit
Am Rande
Die kleine Liste
Landschaft
Zug
Der junge zornige Gott
Mit
Boden
Kurz vor
Glücklich
Drinnen
Vergangenheit
In
Protokollfrage
Gegenüber
Reiseerinnerung
Meditation
Köln, Unter Sachsenhausen
Am Morgen
Stille Musik
Aus der Fernweh Zeit
Künstliche Neuronen
Das Augenpflaster
Janson
Noch ganz
Bischofsgarn
Aufbauarbeiten
Spiel
Die allererste Meditation
Rekonstruktionsversuch eines Traums
Developing
Vergangen
Zug
Still geworden
Im Zeitstrom
Begegnung
Vom Ort her
gar nicht so weit entfernt,
von der Zeit her
gar nicht so lange vergangen,
aber nicht da gewesen.
Eine Aufzeichnung
von einem der Server
heruntergeladen,
der Blick in ein Bild,
das an ein anderes,
viel älteres Bild
erinnert,
den Weg durch die Zeit zeigt
und Reife und Ruhe und Gelassenheit.
Eine Begegnung
mit einem Menschen,
den ich nie gesehen habe
und der mich doch sehr
beeinflusst (1) und
beeindruckt (2) [hatte] hat.
Mit 77 noch so Oboe
spielen zu können.
[ *Am 12.02.2017 in a16k1 im wdr3 Konzertplayer das Konzert mit Heinz Holliger vom 13.01.17 aus dem Sendesaal des WDR gehört.]
Die ewige Meditation
Ich meditiere
ich habe vergessen
den Zeitmesser zu stellen
ich bin auch in keinem Kloster
und in keiner Gemeinschaft
und so sitze ich
und meditiere
immerfort.
Die ewige Meditation
hat keinen Anfang
und kein Ende.
Sie ist immer da
und währt ohne Unterbrechung.
Sie ist alles
und in allem.
Noch einmal
Kann man noch einmal
das gleiche Buch lesen
wenn man ein anderes
in der Hand hat?
Man kann.
Habe das Tagebuch
der Italienischen Reise Goethes
gefunden, gestern in Köln
in der großen Buchhandlung
am Neumarkt
und es ist mir eine wirkliche Freude
das zu lesen.
Mache die Reise also noch einmal.
Denke es wird etwas
holpriger und direkter
sein.
Freue mich auf die Fahrt.
Hintergrundrauschen /geräusche
Die Welt,
die eigene innere,
wahrgenommen vor dem Hintergrund
der Geräusche, die zu uns dringen.
In den Bergen
klingt das in der Nacht
über die Straße fahrende Auto
ganz anders
als auf dem flachen Land.
Unsere (kosmische) Welt
zeichnet sich als Muster
vor der kosmischen Hintergrundstrahlung,
unsere innere vor den
Geflechten der Geräusch-,
Klang- und Lärmteppiche
unserer akustischen
Umgebung.
Bei Eichendorff
war es das Posthorn
im stillen Land,
bei uns sind es
die Flugzeuge und PKW,
Motorenlärm in der Luft.
Verwunschene Girlanden
Einige
verwunschene Girlanden
legen sich
wie Tau
auf die Gräser
und spannen,
von Spitze zu Spitze,
von Halm zu Halm,
Bögen wie Himmelsleitern
sanft in den Wind gelegt.
Im Inneren der Halme
liegen in den Millionen von Zellen,
ganz ähnliche Schnüre,
Ketten von Nukleinen
und wenn man es nicht
gesehen hätte,
wüsste keiner,
dass man mit einer
spitzen chemischen Pinzette
in ihnen die Buchstaben
des genetischen Alphabetes
neu geschrieben hat.
Niemand liest was da jetzt steht
und es gibt noch nicht die Geschichte,
die mir diese Zukunft erzählt.
Verwunschene Girlanden
liegen in den Gräsern
und in der Hand,
die nach der Pinzette
auch den Stift
führt.
Der zuendegelebte Tag
ist ganz da,
selbst wenn ich vergessen habe
welcher es war.
Die Einfälle des heutigen Tages
sind nur eine Sammlung,
von der ich nicht weiß
was aus ihr wird
und doch
freue ich mich schon jetzt,
die kleinen Schnipsel,
die Fragmente und Skizzen
als Spuren meiner Gedanken
wieder zu finden,
zu einer anderen Zeit
an einem Ort
um den ich noch nicht weiß.
Wie jetzt zum Beispiel.
Der Papagei der Apokalypse
Der Papagei der Apokalypse
enthüllt nicht,
er verschleiert mit seinem
Geschrei die Wahrheit,
die (auch) er einmal
gehört
hat
und die
in seinem wirren Kopf
so zerzaust ist,
wie die Federn
seines zerrupften
Kleides.
Er sagt immer wieder
das gleiche
und nichts
wird verstanden.
Weil er ein bunter Vogel ist,
setzt man auch ihn
auf eine Stange,
so wie seine tausend
anderen traurigen
Artgenossen,
nur er
ist der Anfang
vom Ende.
Kann man
über etwas anderes
schreiben
als über das
was einen umgibt?
Die Raumschiff-Fiktion
ein Blick
in die Spitze des Raumes
und mit dem Fuß
etwas tastend
auf den Teppich getreten,
so als beträte man ihn
das erste Mal
und als sei es nicht sicher,
dass er einem Halt gebe.
Auf welcher Reise bin ich
in der Zeit,
noch in der Zeit?
Und welcher Breitengrad
und welche Länge
treffen sich an dem Ort
an dem ich gerade bin,
in diesem auseinandereilenden
Universum?
Gute Reise.
Titel
Auf geschrieben.
Viele Titel aufgeschrieben.
Auf Zettel und in Dateien
geschrieben
und gesucht, vergessen und gefunden
und dann doch noch
verändert.
auf die leuchtfläche geschrieben
mit dem stift
linien gezogen
gerade und gebogene
im geübten rhythmus
in- und aneinander,
um mich
– viel später –
an worte zu er-innern
– immer noch –
auch jetzt
Ausgepackt
Aus den alten, hervorgeholten
Kisten herausgekramt,
etwas angemufft
aber sonst noch gut erhalten
aus dem Archiv genommen
und einfach wieder angemacht.
Die alten Tricks
und Finessen,
das richtige Kabel
an die richtige Stelle
gesteckt
und mit dem schon lange nicht mehr
genutzten Wissen
Klang in den Raum gelegt.
Die einundneunzigste Meditation
Die einundneunzigste Meditation
ist die Meditation
des furchtfreien
Lebens.
Die einunddreißigste Meditation
Die einunddreißigste Meditation
ist die Meditation
des furchtfreien
Lebens.
Sie erfährt viele Erschütterungen,
doch sie wächst beständig.
Die einundzwanzigste Meditation
Die einundzwanzigste Meditation
ist die Meditation
des furchtfreien Lebens.
Sie erfährt viele Erschütterungen
doch sie hat Bestand.
Auch in den Tagen der Unsicherheit
lässt sie ihr Wachsen
nicht mindern.
Sie will auch bei großem Unglück
und Schmerz und Leid
nicht vergessen werden.
Die einundzwanzigste Meditation
ist schwer zu lernen
und verlangt viel Übung.
Fuge
Du hast
in der Nacht
gelacht
und am Abend
davor
geschwiegen.
Das Fest war vorbei
und die Gäste gegangen
aber der Saal war noch nicht
ganz leer.
In der Ecke hinten
stand eine Vase
eine große Amphore
auf einem Sockel
und eine Frau
saß davor
auf einem Hocker
der nicht zu den Stühlen
des Saales passte.
Du kanntest die Frau nicht
sie war keiner der Gäste
sie war fremd
und sie lachte
und als sie sprach
verstandest du
ihre Sprache
nicht.
Irgendwann
stand die Frau auf
und ging.
Du hörtest ihr Lachen
auf dem Flur
und die Worte
die du nicht verstandest.
Du sahst,
dass der Hocker,
auf dem sie
vor der Amphore
gesessen hatte,
ein Klavierschemel war
und stelltest ihn
vor den Flügel,
der auf der Bühne
des Saales stand.
Eigentlich hättest du
jetzt gehen können,
aber du gingst nicht,
du gingst zu der Amphore
stelltest dich
an die Stelle
an der die Frau gesessen hatte
und irgendwann
hattest du das Bedürfnis
etwas in die Amphore
hineinzuwerfen.
Du griffst in deinen Anzug
in die Innentasche
und nahmst den Knopf,
der da auf einem Stoffstück
angenäht war, als Reserve,
und ließest den Knopf
aus deinen Fingern
in die Amphore gleiten.
Erst als du
das Geräusch
gehört hattest,
dass das Auftreffen des Knopfes
auf dem Boden der Amphore
innen verursachte,
konntest du gehen.
Ganz langsam verschwunden.
Paul Julius Kleiber Ein Exkurs
Der topographische Hintergrund,
vor dem das Werk Paul Julius Kleibers
einzuordnen ist, ist im wesentlichen
der des Europäischen Kontinents.
Das gilt auch für die
während seiner Reisen nach
und seinen Aufenthalten in
Nord- und Mittelamerika
entstandenen Werke.
Ein Beispiel dafür, dass Kleiber
auch darüber hinaus dachte,
sind die jetzt aufgefundenen
Bögen der Australischen Mappe.
Die eigene Dynamik einer Geschichte verstehen.
Gruppenbild ohne Dame
In der Landschaft der
rheinischen Demokratie
stehen jetzt,
auf den Ruinenplätzen
des Nachkriegskapitalismus,
in kleinparzellige Mietobjekte
aufgeteilte Konsumzentren.
Arcarden genannte
wuchtige Baukörper
– ganz sicher nicht mit Arkadien
zu verwechseln –
und sind
in Köln Kalk genauso
ästhetikfern
wie in Spandau.
Ein Kaufhaus-Konzept, dass
sich das Kaufhaus-Sein
nicht zutraut
und das Risiko
auf seine Mieter
abwälzt.
Wunsch
Du solltest dich
willkommen fühlen
in der Welt
und heimisch,
da wo du bist
auch sein mögen.
Und wenn es einmal
– und das wird oft passieren –
doch nicht so ist,
fühle dich
doch an deinem Platz;
entscheide dich,
dich doch an deinem Platz
zu fühlen.
Sanft und Abrupt
Sanfter Ausklang
nach einem abrupten Ende
und die tröstliche Vorstellung,
dass mit dem Tod,
oder besser
durch das Sterben,
die Seele eine Erfahrung macht,
die sie befreit und reifen lässt.
Sicherlich ein Konstrukt,
aber ein schönes.
Bestand
Es gibt Häuser und Menschen
und Tiere und Bäume
und ganz viele Dinge
und Wesen
und alle
haben einen Namen.
Und noch mehr
Dinge und Wesen
haben keinen Namen
und sind doch trotzdem,
nur haben wir keinen Zugriff
auf sie.
Eine Welt jenseits der Wortewelt
und der Welt der Begrifflichkeiten.
An dem Tag,
an dem du beschließt
sie zu lieben,
wirst du frei.
Erleben
Das Verstreichen
der Zeit
als interessantes
aufregendes
Phänomen
als eine Entität
zu erleben.
Im Strom
der Zeit
liegen.
Die Flüchtigkeit
In dem kleinen Döschen,
das hinter den Schrank
gefallen ist,
waren einige Perlen
von einem Spielzeug,
vielleicht auch von einem Schmuck.
So genau weiß ich das nicht mehr.
Die Sonne schien
durch das Fenster.
Ich