Ausgewählte Gedichte, Band 1
Von Ulrich Knobloch
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Buchvorschau
Ausgewählte Gedichte, Band 1 - Ulrich Knobloch
Mondnacht
Eine Rose
Eine Rose, Rose, Rose
blüht in meinem Garten
und sie ist
die Schönste, Schöne
aller Blumenarten.
Rot und weiß,
in zartem Rosa,
voller Rosenduft.
Milde, süße Düfte
schweben in der Luft.
Eine Rose, Rose, Rose,
Schönste, Schöne, Schön.
Eine Rose, Rose, Rose,
auch sie wird vergehn.
Der Weg
Einsam geh ich durch die Straßen,
gehe einsam meinen Weg.
Alle Straßen sind verlassen,
alle regennassen Straßen
sind verlassen,
sie sind leer.
Wie im Nebel suchen Schritte
nach dem rechten Weg.
Alle Schritte führn zur Mitte,
alle unsicheren Schritte
alle Schritte,
ungefähr.
Endlich seh ich ferne Lichter
nach dem langen Weg.
Auch der Nebel wird nun dichter
und sie schimmern durch, die Lichter,
die Lichter,
immer mehr.
Ich
Ich kann die kühle Luft
auf meinen Wangen spüren
und Sonnenstrahlen,
die mich warm berühren.
Ich seh die Sonne,
in der Nacht die Sterne.
Ich seh das Meer, die Berge,
nah und ferne.
Ich fühle Ängste, Glück und Freude.
Ich fühl mich gut,
doch schlecht im Leide.
Ich fühle, sehe, höre, denke
und träume, wenn ich mich versenke.
Ich denke und ich fühle mich.
Das, was ich fühle, das bin ich.
Abschied
Draußen
zwitschern die Vögel.
Das Licht scheint
hell herein.
Sonst ist es still,
so seltsam still.
Es ist so still
und hell,
als spürte man
die Trauer nicht,
als spürte man
es nicht,
das schwere,
unbarmherzige Gewicht
der Einsamkeit
und Leere,
des Abschieds,
als spürte man
ihn nicht,
den Abschied,
den Verzicht.
Abfahrt
Die wunderbare Nacht,
erfüllt von Frühlingsahnen.
Die stille Sternenpracht
in altbekannten Bahnen.
Laternen leuchten müd,
umspielen dunkle Straßen.
Laternen leuchten trüb,
die Straßen sind verlassen.
Der Bahnhof liegt im Licht,
ein Schatten zieht vorüber.
Ein lachendes Gesicht,
ein Dröhnen tönt herüber.
Da heult ein langer Ton,
der Zug fährt langsam fort
und einsam steh ich nun,
verlassen an dem Ort.
Weiße Wolken
Wie still am Himmel die Wolken ziehn,
man hört sie nicht,
wie sie so sanft mit den Winden wehn,
im Sommerlicht.
Sie sind so hell, wie Schnee so weiß,
sie sind so weiß und schön.
Sie sind so still, sie sind so leis,
wenn sie mit dem Winde wehn.
Sie bleiben stehn, ganz ruhig stehn,
sie stehen still herum.
Wenn mal die Winde nicht mehr wehn,
dann ist der Himmel stumm.
Es war
Die Welt war jung, die Welt war grün
und überall sah man Blumen blühn.
Die Luft glänzte im Sonnenlicht
Die dunklen Wolken sah man nicht.
Die Welt war grün, der Himmel blau
und die Rosen hingen im schimmernden Tau.
Es blühte überall das Leben.
Das Leben war so leicht wie Schweben.
Die Welt war jung, die Welt war hell
und die Jahre vergingen lautlos und schnell.
Sie flossen dahin, man merkte es kaum,
zurück blieb nur ein schöner Traum.
Letzter Tag
Ich hab es nie gespürt wie gerade jetzt,
die Sonne scheint so schön zuletzt.
Ich bin so matt und abgehetzt,
die Sonne scheint so schön zuletzt.
Die Tage warn so öd und grau,
und wenn ich jetzt zum Strand hinschau,
ist alles hell, das Meer so blau,
der Sand so weiß, das Meer so blau.
Ich muss schon fort, ach gerade jetzt,
die Sonne scheint so schön zuletzt.
Ich bin so matt und abgehetzt,
die Sonne scheint so schön zuletzt.
Es war einmal
Es war einmal,
ich war ein Kind.
Ich sah Engel fliegen
im Sommerwind.
Für mich war alles
wirklich wahr,
so wie ich es
vor Augen sah.
Sterne waren nur
silbernes Licht.
Es war nur Licht,
mehr war es nicht.
Ich war nur ein Kind,
wie Kinder sind.
Ich sah Engel fliegen
im Sommerwind.
Liebesgedicht
Alles, was ich bin, bist du.
Du bist wie ich,
ich bin wie du.