Bequem kann jeder: Mein Jakobsweg
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Über dieses E-Book
Lukas Alexander Brust
Mein Name lautet Lukas Brust. Ich bin 20 Jahre alt und in Bonn geboren. Meine schulische Laufbahn habe ich in der Nähe von Bonn absolviert. Zur Zeit lebe ich im Saarland in der Nähe von Saarbrücken und bestreite hier mein Medizinstudium. Meine Freundin Viola und ich versuchen in unserer Freizeit viele neue Orte zu besuchen und Erfahrungen zu machen. Mit dem Jakobsweg haben wir etwas für uns völlig neues entdeckt. Neben dem Studium versuche ich mich sozial zu betätigen. Im Jahr 2018 haben wir zusammen als kleine Gruppen von Studenten die Lokalgruppe Homburg gegründet und besuchen seither Schulen. Wir versuchen dabei die soziale Verantwortung, mit der Impfen einhergeht hervorzuheben, sowie den Schülern und Schülerinnen das komplexe Thema des Immunsystems nahezubringen.
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Buchvorschau
Bequem kann jeder - Lukas Alexander Brust
Erlebnisse.
1. Etappe 30.05.2017 León–Villar de Mazarife
Das Bild zeigt den sogenannten Camino Francés, eine Variante des Jakobswegs, der durch den Norden Spaniens verläuft. Unsere Reise beginnt in León, mittig im Land – man könnte sie also als „Light-Version" des Jakobwegs sehen.
Wie viele andere Pilger auch starten wir den Camino de Santiago in León, ca. 320 Kilometer vor dem Pilgerziel Santiago. Die Strecke verläuft durch den Norden Spaniens. Dabei durchquert man die zunächst flache Gegend Kastiliens, die in die hügelige Berglandschaft Galiziens übergeht.
Zwei Tage zuvor landet unser Flieger nach Plan in Madrid, von dort aus startet unser Aufenthalt in Spanien. Es fühlt sich zunächst wie ein normaler Sommerurlaub an, das typische Touri-Feeling bahnt sich an, als wir viele Leute sehen, die mit ihren Kameras praktisch jeden Moment festhalten.
Auch wir sind nicht anders – wie es für junge Leute üblich ist, schießen wir viele Selfies und durchstöbern die Stadt.
Auf dem Bild sitzen wir beide vor dem Palacio Real, dem Königspalast. Das Bild hat nicht die übliche Perspektive von vorne, sondern von hinten aus Sicht der Gärten. Nichtsahnend, was uns erwartet, grinsen wir noch.
Die Zeit in Madrid vergeht schnell, und jetzt wird es ernst. Das Urlaubs-Feeling ist vorbei, und wir nehmen den Bus nach León. Von dort aus startet unsere Pilgerreise.
Vorab möchte ich noch erwähnen, dass in meinem Reisebericht viele, viele Namen von Orten oder kleinen Herbergen genannt werden. Natürlich weiß ich, dass man sich die ganzen Stationen beim Lesen niemals merken kann; diese sind auch nicht relevant. Es geht mir viel mehr darum, meine Eindrücke und Erfahrungen zu schildern, als einen detaillierten Reiseführer zu gestalten. Ich versuche aber dennoch, anhand von Illustrationen einen groben Überblick über unsere Reise zu skizzieren.
So, nun endlich in León angekommen, gibt es keine weiteren Ausreden mehr – unser Hostel für die heutige Nacht ist bereits bezahlt und auch das Urlaubs-Feeling ist weg.
Wir sehen uns ein wenig die Stadt an und gehen kurz darauf ins Bett. Unsere Reise beginnt mit dem Aufstehen um 7 Uhr morgens im Hostal Londres in León. Nach dem Frühstück und dem gegenseitigen Mutzusprechen geht es direkt los. Zum ersten Mal ziehen wir unsere Wanderausrüstung an und sehen aus wie Pilger; das wird klar, nachdem wir auch von anderen Pilgern aus Frankreich als solche identifiziert werden und mit ihnen ins Gespräch kommen.
Dies scheint wohl ein Pilgerreflex zu sein. Die Nachfragen, von wo man gestartet sei, wie viele Kilometer man schon gegangen ist und wie die heutige Etappe aussieht, gehören quasi zum„Pilgerritual" dazu, bevor ein ausführliches Gespräch geführt werden kann.
Zum ersten Mal bemerken wir, wie herzlich die Pilger miteinander umgehen. Ohne dass man sich kennt, tauscht man sich über persönliche Erlebnisse aus. Etwas unangenehm wurde das Gespräch, als man auf so absurde Themen kam, wie es denn so mit der Verdauung klappt... Ich fühle mich fast wie im Krankenhaus. Naja – soviel dazu, ein etwas schräger Einstieg…
Das erste Mal in unserer Ausrüstung, noch grinsen wir. Schließlich stinkt man noch nicht und hat noch keine Blasen an den Füßen.
Dann geht es endlich los: Wir betreten den Camino. Die heutige Etappe ist exakt 20 Kilometer lang, eine verhältnismäßig einfache Strecke ohne Höhenmeter. Auch der asphaltierte Untergrund ist ein guter Einstieg für die Strapazen der folgenden Etappen.
Unser Weg führt uns zunächst durch León an der wunderschönen (und asymmetrischen) Kathedrale vorbei. Danach geht es durch das nicht so schöne Industriegebiet und an viel befahrenen Straßen vorbei.
Als wir an eine Weggabelung kommen und wir uns zwischen einem etwas steinigeren alternativen Weg und dem „Camino Francés", der weiterhin an der Hauptstraße entlang führt, entscheiden müssen, wählen wir dankbar den ca. vier Kilometer längeren Alternativweg. Dieser führt durch die Natur Kastiliens, die wir dort das erste Mal bewundern dürfen. Links und rechts vom Weg erstrecken sich weite Weidelandschaften mit vielen Blumen – ein sehr schöner Anblick.
Nach ca. zehn Kilometern kommen wir richtig in Fahrt, und die schöne Umgebung und vor allem die Ruhe machen uns nachdenklich. Eine sehr schöne und lehrreiche Erfahrung ist es, als sich Viola und ich uns spontan unsere Gedanken und Gefühle mitteilen. Die Atmosphäre des Caminos veranlasst uns