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Das Schwert der Vergessenheit: Krieg
Das Schwert der Vergessenheit: Krieg
Das Schwert der Vergessenheit: Krieg
eBook349 Seiten4 Stunden

Das Schwert der Vergessenheit: Krieg

Von Grim

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Über dieses E-Book

Nun da Rathall, der verräterische Hexenmeister, und der Kriegsherr, Strangaurd, das Schwert des Vergessens von den Zwergen gestohlen haben, bereiten sie sich auf die Machtergreifung der Greif Insel, und aller Sippen, die dort leben, vor.

Aber sie haben nicht nur das Schwert gestohlen, sondern haben auch Sacul entführt, der nun ein Gefangener in der Attin Burg ist. Alles ist jedoch noch nicht verloren, weil Torms sich mit einer kleinen Gruppe auf den Weg macht, um ihn zu retten, nachdem er Tennant die Leitung des Lagers übertragen hat. Tennant hat also das fragwürdige Vergnügen, König Krackzull von dem Verlust des Schwertes zu berichten, und das wird nicht leicht sein, weil jener gerade in der Begleitung des anscheinend ganzen Zwergvolks am Lager angekommen ist.

König Krackzull hat sogar die berüchtigtsten Zwerge, die man sich vorstellen kann, die gewisse „Bande der Unerwünschten“ aus dem Gefängnis entlassen, sehr zur Bestürzung Tennants, der sie ursprünglich eingekerkert hatte.

SpracheDeutsch
HerausgeberGrim
Erscheinungsdatum22. Juli 2019
Das Schwert der Vergessenheit: Krieg
Autor

Grim

Where do we start?The only text written about Grim is in ancient books.It is written that his father was a notorious dwarfen warrior and his mother a Viking Shieldmaiden descended from the gods. It is also written that Grim was born on the battlefield when his mother (who was heavily pregnant at the time) slew the mighty dragon Oulah, and as the dragon took his last breath, Grim took his first.However, it has also been written that Grim wrote the ancient books in the first place!

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    Buchvorschau

    Das Schwert der Vergessenheit - Grim

    Buch Drei

    Es kamen unruhige Zeiten auf die Greif Insel zu, insbesondere für die kleine Zwergexpedition, die von Torms angeführt wurde, um ein seltenes Mineral, namens Bernsteinium, aus einer alten, verschollenen Mine in dem Brockengebirge zu fördern. Es stellte sich heraus, dass die Mine eine Gruft und letzte Ruhestätte des einst berühmten Kriegsherrn, Rankor, war. In seinem Sarg lag das Schwert der Vergessenheit, ein zauberhaftes und mythisches Schwert, das riesige Kräfte besaß. Aber nun hatten die Zwerge ein noch viel größeres Dilemma, denn sie befanden sich ohne Schwert und ohne Ausweg im Berg, und die Horden von Elfen kamen den Berg hinunter, um das Schwert an sich zu nehmen.

    Ihre einzige Hoffnung war der Hauptmann der Blutgeborenen Wächter, der zu Eisenhart zurückgegangen war, um eine Armee aufzustellen, die jetzt, von König Krackzull persönlich angeführt, auf dem Weg zur Gruft war.

    Aber was keines der Völker wusste, war, dass der abtrünnige Hexenmeister Rathall mit der Hilfe des Kriegsherrn Strangaurd und einer kleinen Gruppe von Plünderern das Schwert gestohlen hatten. Sie hatten Torms und seine Zwergkameraden in der Gruft überrascht, und waren so schnell wie sie ankamen wieder verschwunden, wobei sie das Schwert, und versehentlich auch Sacul, mitnahmen.

    Eine schaurige und verzweifelte Stimmung herrschte in der Gruft, während Torms mit seinem Kopf in den Händen gestützt saß. Sein ganzer Körper war erschöpft. Er machte sich seit Saculs Verschwinden Vorwürfe. Er hatte die Gruft von oben bis unten durchsucht, um ein Zeichen zu finden, wo er sein könnte, oder wohin er verschwunden war.

    Während er verzweifelt die Gruft durchsuchte, hatten sich die anderen angeschlossen. Keine einzige Statue, keine Ecke wurde bei der Suche ausgelassen, sie wurden mindestens zweimal überprüft. Aber Torms hatte nicht aufgehört zu suchen, weil er wusste, dass Sacul noch lebte. Er konnte es fühlen, und die Zwillinge ebenso. Sacul war ihnen ans Herz gewachsen, sie konnten sein Verschwinden nicht besser verkraften als Torms, und Sinat und Nakie waren auch schwer betroffen. Sie hatten das Donnern und dann das Kriegsgeschrei den Tunnel hinunterschallen gehört, wussten sofort, dass etwas nicht stimmte, überließen Packrell die Verantwortung, und rannten mit zehn Soldaten zur Unterstützung mit Karacho durch den Tunnel.

    Alle standen oder saßen auf den Stufen am Haupteingang, der in die Grabstätte hineinführte. An Torms‘ Seite war Nakie, der nur in die Ferne starrte, und versuchte, seine Wut im Zaum zu halten, während Sinat einen Helm untersuchte, den er von einem der gefallenen Soldaten gezogen hatte.

    „Ich verstehe einfach nicht, wieso das Schwert mit ihnen verschwand, wenn es gegen Zauberei gefeit ist", sagte Torms, während er auf einer Stufe saß.

    „Ich wohl", sagte Odall, der gerade von seinem Buch aufschaute. „Die Antwort war in dem letzten Wandtext, den ich gerade enträtselte. Es scheint, dass das Schwert eine Schwäche hat. Sie begleitet immer denjenigen, der sie in der Hand hält. Das ist der Grund, warum Rankor einen Bernsteinium Harnisch zu seinen Schutz machen ließ.

    „Hier, du bist der Experte, sagte Sinat wobei er den Helm, den er betrachtet hatte, Tennant durch die Luft zuwarf. Es gelang Tennant gerade einmal, ihn zu fangen, und wurde dabei fast umgestoßen. „Wem gehörte er?, fragte Sinat in einer strengen Stimme.

    Tennant klappte das Visier herauf, und sah, dass der Kopf des vorherigen Besitzers noch drinsteckte. Er schrie kurz auf, und war gerade dabei eine sarkastische Antwort zu geben, nämlich ‚Sie gehörte ihm‘, aber der gedämpften Stimmung im Raume wegen, dachte er an Regel 89 in Phobics Regelbuch, die hieß:

    Regel 89: Sei stets höflich, wenn es möglich ist.

    Und so entschied er sich, dass die diplomatische Methode angesagt war, wenn er verhindern wollte, dass er seine Zähne vom Boden aufheben, oder seinen Hintern, der immer noch seit Sinats letztem Tritt wehtat, reiben musste.

    „Du musst doch das Muster erkennen. Es kann nicht viele Kriegsherrn geben, in deren Helme Tierköpfe geformt sind. Ich vermute sie sind Kriegsherren, sagte Sinat. Er machte eine kleine Pause, während er sich die toten Soldaten auf dem Boden ansah, bevor er fortfuhr. „Und da es vier Hauptkriegsherren gibt, möchte ich mich mit demjenigen unterhalten, dem dieser Haufen gehört.

    Tennant klappte das Visier herunter, und versuchte sich über den Gesichtsausdruck des gefallenen Kriegers hinwegzusetzen. Es war eine Mischung eines Schlachtrufs und eines Blicks, der sagte: „Ich hätte mich bücken sollen!"

    „Öhöm, ja, da sind vier", sagte Tennant, der sein Bestes tat, um zu helfen. Er konnte das starke Verlustgefühl, das seine Mitzwerge überwältigte, fühlen. Obwohl er oft die Zielscheibe ihres Spotts war, wusste er, dass es meistens seine eigene Schuld war, und zum ersten Mal in seinem Leben vermisste er tatsächlich jemanden, und das verstieß gegen Regel 24 in Phobics Regelbuch, die ganz deutlich vorschrieb:

    Regel 24: Habe niemanden gern, außer dich selbst.

    Aber Tennant machte sich eigentlich nichts daraus, er hatte sowieso schon seit Anfang dieser Forschungsfahrt gegen fast jede Regel in Phobics Buch verstoßen. Ein Buch, an dessen Regeln er sich jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde des Tages gehalten hatte. Was hatte es ihm gebracht? Ein Leben voll von bedeutungslosen Aufgaben, Spott und Einsamkeit. Leute schlichen sich immer zu ihm, mit trügerischen Wörtern und künstlich lächelnd, nur weil sie dieses oder jenes von ihm wollten.

    Aber nicht Torms und die anderen. Sie hatten ihn angenommen so wie er war, von Anfang an. Sie hatten ihm sogar ein Buch gekauft, und er hatte gedacht es war eine Falle. Das war der Beweis, dachte er, was für eine jämmerliche Person er war. Aber nun, zum ersten Mal in seinem Leben, fühlte er ein Pflichtbewusstsein und Ehre. Nicht in seiner Rolle als Berater, sondern als Freund, und als er den Helm in seinen Händen umdrehte, nickte er vor sich hin.

    „Ja, murmelte er, und machte eine kleine Pause, um es noch ein letztes Mal zu prüfen, um sich zu vergewissern. Denn wenn er jetzt einen Fehler machte, würde ein unglückseliger Kriegsherr, der irgendwo in seiner Burg gemütlich saß und sein Leben genoss, plötzlich Sinat und seine Sippe vor sich auftauchen sehen. Sinat würde sich mit ihm „unterhalten wollen – und von Sinats Gesichtsausdruck zu urteilen, würde die Unterhaltung nicht lange dauern.

    „Ja, ich bin sicher. Der Helm, und die anderen auf den Köpfen der anderen Soldaten, gehören dem Kriegsherrn Strangaurd, der Ersten Provinz. Seine Krieger tragen Helme mit dem Design, um ihren Feinden während der Schlacht Angst einzujagen. Tennant überblickte die gefallenen Krieger, die um den Sarg herum lagen. Aber ich glaube nicht, dass es dieses Mal die erwünschte Wirkung erzielte, und sie hatten einen Risikofaktor nicht in Erwägung gezogen, als sie in die Gruft gezaubert wurden.

    „Und was war das?", unterbrach Sinat.

    „Dass sie den Zwillingen über den Weg laufen könnten", schloss Tennant ab.

    Als sie erwähnt wurden, hoben die Zwillinge ihre gebeugten Köpfe, und schauten zu Tennant hinüber. Sie sahen bedauerlich und erschöpft aus. Sie konnten Saculs Verschwinden nur schwer verkraften. Sie machten sich selbst Vorwürfe, weil sie ihn nicht beschützt hatten, und schämten sich.

    „Also gut, sagte Sinat, und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Wenn Sacul noch lebt, wie du vorhin erklärt hast, Odall, Sinat schaute zu Odall hinüber, der ihm vorher die Ereignisse, die zu Saculs Entführung führten, berichtet hatte. Dann hatte er ihm erklärt, dass Sacul wahrscheinlich aus Versehen entführt wurde, als das Schwert ihn im letzten Augenblick berührte.

    „Dann können wir nur annehmen, dass er in der Ersten Provinz mit diesem Strangaurd, dem bald-schon-

    toten Kriegsherrn, ist. Deshalb, je schneller wir uns auf den Weg machen, desto schneller können wir ihn zurückholen. Also lasst uns aufbrechen und diesem Kriegsherrn zeigen, mit wem er sich angelegt hat. WER STEHT MIR ZUR SEITE?", rief Sinat, als er vorübergehend wieder seine alte Rolle des Leiters und Beschützers annahm.

    Seine Rede hellte die ernste Stimmung etwas auf. Vor allem funkelten die Augen der Zwillinge jetzt wieder mit Hoffnung und Rache. Aber bevor zustimmender Jubel erschallen konnte, – und sogar Tennant war dabei seinen mageren Arm in dem übergroßen Mantel zu heben, während er den Dolch eines der gefallenen Soldaten begutachtete, und ihn groß genug fand, um ihm als Schwert zu dienen – als ein lautes „Schhhhh" ertönte und Steiga seinen Arm hochhielt.

    Steiga stand in der Mitte der Gruft, neben dem Sarg, und er blickte zur Decke hinauf. Neben ihm standen Reißer, Riecher und Hacker, die auch hinaufschauten, besonders Riecher, der auf dem Boden lag, und dessen riesiges, vergrößertes Auge auf die Decke gerichtet war. Er hatte sie schon die ganze Nacht und den ganzen Morgen beobachtet, und hatte dabei Sachen in sein Notizbuch gekritzelt. Aber er hatte kein einziges Mal seine Augen von der Decke abgewendet, und hatte in der ganzen Zeit nur zweimal geblinzelt, und hat beide Mal leise vor sich hin geflucht, falls er etwas verpasst hate.

    Die anderen schauten hoch, und zuerst konnten sie nichts sehen. Dann hörten sie ein ganz leises Knirschen, und kleine Staub-und-Schutt Teilchen fielen von der Decke.

    Als die anderen die Teilchen zurückverfolgten, fiel ihr Blick auf ein Netzwerk von Ritzen, das sie auf der ganzen Länge und Breite verteilt hatte. Riecher hob seine Hand, die sein Notizbuch hielt. Steiga nahm das Buch und schüttelten den Kopf. Dann wandte er langsam seinen Blick den anderen zu, die auf der Treffe standen, und er ging sehr langsam, und sehr still auf sie zu.

    „Ich denke, wir haben ein kleines Problem", flüsterte er, gerade mal laut genug für ihre Ohren. Torms stand auf, um zuzuhören, während Steiga leise weiterfuhr.

    „Als die Zwillinge durchdrehten, haben sie es geschafft, die Decke zu lockern", sagte Steiga noch leiser, damit die Zwillinge ihn nicht hörten. Sie standen bei den Türen mit den anderen zehn Wächtern, die Sinat und Nakie mit sich gebracht hatten, gerade außer Hörweite.

    „Wie, als sie ihre rasende Kriegsrufe brüllten?", fragte Torms, der sich erinnerte, dass er Staub von der Decke fallen sah.

    „Nun, das könnte der Anfang gewesen sein. Aber es hat wahrscheinlich nicht geholfen, als Schlag’se seinen zweihändigen Kriegshammer wie ein Verrückter herumgeschwungen hat, und dabei glatt durch nicht nur eine, sondern gleich zwei, der Stützpfeiler schlug, und sie total zertrümmerte", fügte Steiga dazu.

    Sofort schauten alle zum Sarg mitten in der Kammer hinüber, dort wo einst vier riesige Statuen standen, die als Stützpfeiler für die Gruftdecke gewirkt hatten. In ihrer Verwirrung und Angst hatten sie gar nicht bemerkt, dass zwei von ihnen jetzt fehlten.

    Torms konnte sich sogar daran erinnern, dass er um einen der enormen Steinköpfe, der zerbrochen auf dem Boden lag, gesucht hatte. Aber er war so in der Suche nach Sacul vertieft gewesen, dass er sich gar keine Gedanken um den Kopf gemacht hatte. Jetzt schaute er wieder zur Decke, und dann zurück zu Steiga.

    „Was nun?", flüsterte er.

    „Nun, laut Riechers Notizen und der Größe der Spalten, scheinen sie alle drei Stunden, zwei Minuten und vierundzwanzig Sekunden etwa einen Zentimeter breiter zu werden, aber er schätzt das nur, also beruft euch nicht auf mich, sagte Steiga. „Er könnte sich um ein oder zwei Sekunden verrechnet haben.

    Tennant, der gut zugehört hatte, wollte gerade sarkastisch fragen, wie um alles in der Welt man sich auf ihn berufen könnte, wenn er der zuständige Hauptsteiger, und Experte in allen Sachen, die mit Bergbau und Bergen zu tun hatten, war, und der zufällig mitten in einem solchen Berg stand, der sich gerade entschlossen hatte, für eine Überraschung zu sorgen. Was gab es da, worauf man sich berufen sollte? Tennant wusste, dass sie so schnell wie möglich aus dem Berg fliehen mussten. Sogar die Zwillinge konnten sich das wahrscheinlich ausrechnen, dachte er. Aber er hielt seine Zungen im Zaum, weil Steiga aussah, als versuche er im Kopf weiteres auszurechnen.

    Während Steiga das tat, bewegte sich Tennant langsam und leise, ganz unbemerkt, den Türen zu, während er Regel 70 in Phobics Regelbuch ausübte, die lautete:

    Regel 70: Wenn du gerade in Gefahr bist, in eine Falle zu geraten, lebendig begraben oder eingekerkert zu werden, tu das, was du am besten tust – bleib im Schatten und verschwinde.

    „Wir haben etwa eine Stunde, denke ich, um alles das, was wir brauchen, aufzusammeln und zu entkommen, bevor die Spalten zu groß werden, und die Decke runterstürzt. Also schlage ich vor, dass wir unsere Siebensachen aufsammeln und aufbrechen.

    „Aber was ist mit all den Kunstgegenständen und Schriften?", fragte Torms besorgt.

    „Mach dir keine Sorgen! Ich habe die meisten von ihnen hier drin ausgedeutet", sagte Odall leise, und klopfte sein Lederbuch, das sich in einer Ledertasche, die er sich übergehängt hatte, befand.

    „Und wenn wir die Türen hinter uns schließen, wenn wir weggehen, werden sie wie eine Art Barriere funktionieren und die Decke im Tunnel emporhalten. Das sollte eine Ausstrahlungswirkung verhindern", sagte Steiga.

    „Ausstrahlungswirkung?", fragte Torms.

    „Ja, das ist was geschieht, wenn Dinge nicht richtig gestützt werden. Wenn nichts vorhanden ist, um es zu verhindern, verbreitet es sich bis es nicht mehr weiterkommt. Wenn die Türen verschlossen sind, dann können wir, sobald die Decke eingestürzt ist, zurückkommen und die Türen wieder öffnen. Ich und meine Gruppe könnten innerhalb…oh…sagte Steiga, während er sein Kinn rieb, „sagen wir mal neunzig Tagen, den Schutt hinausschaffen, und eine neue Decke einbauen und stützen.

    Wieder hörte man Kritzeln und das Rascheln von Papier, und Riechers Hand schoss wieder in die Höhe. Steiga ging schnell wieder zu Riecher, und nahm das Papier. Dann ging er so schnell und so leise wie möglich zu Torms zurück. Steiga hielt das Blatt Papier, so dass Steiga es lesen konnte.

    „Sagen wir einundneunzigeinhalb", bestätigte Steiga, und nickte Riecher zu, aber der sah es nicht, und bestätigte es somit auch nicht. Er starrte immer noch die Decke an, sogar als er die Notiz schrieb, hatte er sein riesiges, vergrößertes Auge nicht von ihr abgewandt.

    Torms konnte sich das Lachen kaum verkneifen, und er vergaß den Ernst der Lage und seine Sorge um Sacul für einen Augenblick, als er Steiga dort mit einem Blatt Papier in der Hand stehen sah als er eine Schätzung vornahm. Steiga erinnerte ihn an das fahrende Volk, die hin und wieder erschienen, und an seiner Tür klopften, um zu fragen, ob er irgendwelche Gelegenheitsarbeiten für sie hätte. Oder, dass sie im Vorbeigehen ganz zufällig bemerkt hatten, dass ein Ziegel auf dem Dach gesprungen war, und wenn es nicht ausgebessert würde, würde beim nächsten Schneefall das ganze Dach einfallen. Er war rein zufällig ein Dachdecker, der sich auf solche Reparaturen spezialisiert hatte, und er würde es dir eine Gefälligkeit erweisen und es umsonst reparieren. Aber nachdem er sich auf das Dach geschwindelt, und einige Zeit darauf herumgestampft, hatte, kam er wieder kopfschüttelnd herunter, und bekundete, dass es viel schlimmer war, als er zuerst gedacht hatte. Das ganze Dach musste erneuert werden, und die Holzbalken auch; denn sie waren feucht und verfault.

    Dann würde er dir auftragen, die Tür zu schließen, um das Dach zu stützen, und er würde sofort mit seinen Kumpeln zurückkommen, die rein zufällig Holzerneuerungs Spezialisten waren, die rein zufällig gleich um die Ecke eine Arbeit zu Ende brachten. Du brauchtest nur für das Baumaterial zu zahlen, und ihnen, nach getaner Arbeit, ein Getränk anbieten, was normalerweise nicht ein Getränk bedeutete. Es war nur ihr Ausdruck für einen Spitzenlohn, nämlich jede Menge Goldstücke.

    Und wenn du nicht zahlen wolltest, fandst du zu deinem Entsetzen heraus, dass er weitere Freunde, meistens etwa zwanzig in der Zahl, zufällig in der Gegend hatte.

    Torms wurde mindestens einmal im Monat von diesem oder jenen Fahrenden besucht, der versuchte ihn zu überlisten. Sie hatten Holzwurm entdeckt, oder ein Vogelnest ganz oben auf dem Dach, das entfernt werden musste, oder, und das war Torms am lustigsten fand, „Schwerer Regen", was in dem Wilden Gebirge noch nie gesehen wurde, und der viermal schwerer war als normaler Reg, und der durch jedes normale Dach in Sekundenschnelle zerschlagen würde.

    Einmal ließ Torms einen sogenannten „Dach Spezialisten" auf sein Dach, um eine lockere Dachziegel zu richten, nur so zum Spaß, um zu sehen, wie weit der Zwerg es treiben würde. Nachdem der Zwerg kopfschüttelnd vom Dach geklettert war, schoss er los, und kam mit einem Wagen voll Ziegeln und frisch behandeltem Moos zurück. Es begleiteten ihn drei Kumpel, die mit einem anderen Wagen ankamen, der mit frisch gesägten Holzbalken beladen war, weil das Dach anscheinend vom Holzwurm befallen war. Sie verbrachten die nächsten fünf Tage damit, das alte Dach abzunehmen und es neu zu decken.

    Sie hatten gerade ihre Arbeit beendigt, als Sinat, Nakie und Sacul von einem kurzen Jagdausflug aus dem kleinen Wald, der ihr Haus umsäumte, zurückkamen. Der sogenannte Spezialist hatte gerade eine Rechnung für das Baumaterial gegeben, und hatte dabei um ein Getränk gebeten, worauf ein dramatisches Augenzwinkern folgte. Torms hatte die Rechnung zurückgegeben, mit dem Ratschlag: „Such die Weite!", während er Nakie auf ihn hetzte. Man konnte die Schreie meilenweit hören, während Nakie, der Schaum vor dem Mund hatte, nicht aus Wut, aber von einem Beef Jerky auf dem er herumkaute, hinter ihnen herjagte. Nakie gab nach etwa einer Meile auf, und kehrte zurück, während die Dachdecker noch mindestens zwei Meilen liefen, um sich in Sicherheit zu bringen.

    Torms war eigentlich von der Qualität der Arbeit, die sie geleistet hatten, ziemlich beeindruckt, und er hatte gewonnen, denn er hatte ein nagelneues Dach, zwei Maulesel und zwei Wagen, die die Dachdecker nie abholten.

    Seit dem Tag war nie wieder jemand gekommen, aber es war nicht, weil Torms den Reisenden einen Denkzettel verpasst hatte – im Gegenteil. Sie hatten einfach zu viel Angst, um sich der Wohnstätte zu nähern. Das war, weil ein Gerücht sich im inneren Kreis der Fahrenden verbreitet hatte, dass vier echte Zwerg Handwerker auf dem Weg zu einem Dachdecker Fachkongress waren, als einer von ihnen eine kleine Wohnstätte, die sehr reparaturbedürftig war, erspähte, und sie es aus reiner Herzensgüte instand gebracht hatte. Weil sie gute Handwerker waren, blieben sie bis die Arbeit erledigt war. Sie hatte auch ihr Wort gehalten, und hatten nur um Zahlung der Materialkosten gebeten.

    Auch hatte einer nach getaner Arbeit um ein Getränk gebeten, was in ihrer Sprache nur ein Getränk bedeutete. Sie hatten schwer in der gleißenden Sonne gearbeitet, um die Arbeit zu erledigen, und dabei hatte der Zwerg, der um ein Getränk gebeten hatte, ein Stückchen Moos in seinem Auge gefühlt, weshalb er heftig zwinkerte, um es zu entfernen. Zu seinem Entsetzen musste er erleben, dass der Zwerg, der jeden Tag in einem Stuhl saß und sie mit hochgelegten Füßen, einem Maß Bier in der einen Hand, seiner Pfeife in der anderen und einem großen Grinsen bei der Arbeit beobachtet hatte, ein wahnsinniges Halb-Tier, Halb-Zwerg auf sie hetzte, und das sie etwa eine Meile jagte bevor es aufgab.

    Die Handwerker trafen zufällig auf zwei andere Dachdecker Spezialisten, die rein zufällig in der Gegend waren, aber die von der Art der Fahrenden waren. Diese zwei hatten die Handwerker eingeladen sich zu ihnen setzen, und hatten ihnen ein Getränk gegeben, um ihre Nerven zu beruhigen. Danach hatten die Handwerker den Fahrenden von ihrem Leiderzählt, das sie gerade durchgemacht hatten.

    Nachdem die Fahrenden eine Stunde da gesessen hatten, und den Handwerkern zugehört hatten, die gerade fünf Tage verschwendet hatten eine Wohnstätte instand zu bringen, ihren Kongress verpasst, sowie ihre zwei Wagen und Maulesel verloren hatten, und obendrein ihren ganzen neuen Warenbestand von behandeltem Moos, das die Hauptattraktion der diesjährigen Schau sein sollte, und die nun mindestens einhundert Meilen zu Fuß nach Hause gehen mussten, standen die Fahrenden auf, spuckten ihr Kaukraut auf den Boden, und der Größte unter ihnen sagte: „Es ist heute wohl nicht euer Glückstag, wie?", und beraubte sie prompt.

    Sie ließen die inzwischen sehr ängstlichen Handwerker in ihren langen Unterhosen und nackten Füßen am Straßenrand stehen. Nach ein paar Schritten, einigem Stolpern und Hinken auf den kleinen Steinen des Wegs, wurde ihnen bewusst, dass die einhundert Meilen, über die sie gerade gejammert hatten, eine Kleinigkeit mit Stiefeln gewesen wären.

    Die ehrlichen Handwerker taten nie wieder jemanden einen Gefallen, und anscheinend gingen sie alle früh in die Rente, und lebten von ihren Ersparnissen hoch in den Bergen, in einem kleinen Ruhesitz, namens „Das Horris. Die Wirtin, als sie die tragische Geschichte hörte, während sie ihnen ihr Frühstück auftischte, sagte ganz besorgt: „Meine Söhne leben irgendwo dort unten. Ich hoffe doch sehr, dass es ihnen gut geht, und sie klebte eine Notiz an ihren Küchenschrank, der sie daran erinnern sollte, ihnen zu schreiben, und sie von der möglichen Gefahr zu warnen.

    Die Fahrenden erzählten die Geschichte in jedem Lager, wo sie übernachteten, wieder, und jedes Mal änderte sie sich ein bisschen. Zu guter Letzt wurde erzählt, dass ein verrückter, lächelnder Zwerg jeden, der ihm in die Nähe kam, zum Sklaven machte. Und wenn man ihm nicht mehr nützte, verwandelte er ihn in ein wildes Biest, Halb-Tier, halb-Zwerg, das am Mund schäumte, das seine Wohnstätte beschützten musste.

    So kam es, dass Torms einen Schlussstrich unter den unerwünschten Besuchen der Fahrenden ziehen konnte, weil sie sich alle von seiner Wohnstätte fernhielten, und Torms ging in die Folklore der Fahrenden als „der alte Smiley" ein, und die Geschichte wurde um so manches Lagerfeuer erzählt, wenn es dunkel und stürmisch war.

    Torms wurde von Steiga merkwürdig angeblickt, der gerne gewusst hätte, was so witzig war, und sich fragte, warum Torms ihn mit solchem abwesenden Blick mehrere Sekunden lang angrinste.

    Aber bevor er ihn fragen konnte, wurde ein komisches „Klank" Geräusch, dann noch einer, und danach ein weiterer hörbar, und es hallte in der Kammer wider. Und sofort schauten alle zur Decke hinauf. Alle, außer Tennant, der es nicht nötig hatte, denn er wusste was das Geräusch war, und woher es kam, weil er derjenige war, der es verursacht hatte.

    Tennant, hatte gerade Regel 70 beendigt, und dachte nun an Regel 44 in Phobics Buch, die hieß:

    Regel 44: Beim ersten Anzeichen von Gefahr, flüchte!

    Tennant war gerade dabei, genau das zu tun. Als er aber die Treppe hinaufschlich, streifte sein übergroßer Mantel einer der riesigen, verzierten Vasen, die auf halben Wege nach oben stand. Nachdem sie ein paarmal hin und her gewackelt war, entschied sie sich, sich der Schwerkraft zu unterwerfen. Sie zerbrach nicht als sie fiel, weil sie aus Gold hergestellt war, und nun prallte sie immer schneller die Treppe hinunter, bis sie die letzte Stufe mit einem letzten, heftigen Sprung übersprang, und dann den Gruftboden entlang in eine Ecke rollte. In dieser bestimmten Ecke war eine ziemlich große Sammlung von aufwändig verzierten, goldenen Rüstungen, die ganz genau in Zehnerreihen aufgestellt war.

    Inzwischen hatten die anderen bemerkt, dass es nicht die Decke war, die das Geräusch machte, sondern etwas anderes, und sie blickten von der Decke weg, und beobachteten jetzt alle höchst interessiert die Fortbewegung der goldenen Vase bis zu ihrem Zusammenstoß mit der ersten Rüstung, die ihrerseits die nächste umwarf. So ging es weiter, bis die letzte Rüstung mit einem allmächtigen „Klonk in die Gruftwand stürzte, wonach eine ganze Serie von „Klonks, Klanks und Klinks ertönten, als alle Rüstungen auf den Boden schlugen.

    Noch einmal schauten all zur Decke hinauf, und hielten den Atem an. Keiner wagte es, zu atmen. Die Risse waren immer noch dieselbe Größe wie zuvor, und es sah nicht aus, als ob sie gewachsen wären. Dann schauten alle dahin, wo die Vase gestanden hatte bevor sie fiel, und ihre Blicke fielen auf den sehr nervös aussehenden Tennant.

    „Oje, tut mir leid, war alles, was er sagen konnte. Dann, als er schnell die Decke anblickte, machte er eine kurze Aussage: „Nichts passiert!

    Aber Tennant hatte zu früh gesprochen. Es war nicht die Tatsache, dass die Decke herunterfiel, es was die Tatsache, dass Riecher mit Karacho von dem Platz, wo er gelegen hatte, losrannte. Reißer und Hacker folgten ihm, als er an den anderen vorbeiraste. Er gab ihnen das mulmige Gefühl, dass sie dasselbe machen sollten. Sie brauchten eigentlich keine Ermutigung das zu tun, aber sie bekamen sie trotzdem, als ein krachendes Geräusch durch die Kammer schallte. Eine Spalte so groß wie eine Faust erschien in der Decke, und sie schien nicht aufzuhören, und fuhr fort mit rasender Geschwindigkeit zu wachsen.

    Tennant hielt seinen langen Mantel mit beiden Händen hoch, und fing an zu laufen. Die anderen der Gruppe, die Riechers Führung folgten, überholten ihn, als sie alle an den enormen Bernsteinium Türen vorbei, und in den Tunnel, liefen. Torms war gerade durch den Eingang gelaufen, und raste durch den Tunnel, als er plötzlich anhielt, als ob er etwas vergessen hätte.

    „WAS IST MIT DEN TÜREN?", rief Torms aus.

    „DIE TÜREN!", schrie Steiga, um die Nachricht durch den Tunnel Riecher und den anderen hinzu weiterzuvermitteln. Alle hielten an, und gerade in dem Augenblick, als sie dabei waren umzukehren, und zu helfen die Türen zu schließen, wurde Torms‘ Gesicht starr vor Entsetzen, als er nun sah und erfuhr, wie eine Ausstrahlungswirkung aussah. Ein kleiner Riss erschein in der Decke, über den offenstehenden Türen, und verbreitete sich ganz langsam über seinem Kopf hinweg und den Tunnel hinunter.

    „ZU SPÄT! LAUFT!", ertönte Steigas Schrei, und alle nahmen wieder die Beine in die Hand und sausten wild durch den Tunnel, und der Riss in der Decke hielt stetig mit ihnen mit, überholte sie aber nicht.

    Torms fühlte sich, als sei er tagelang gerannt, Tennant und Odall fühlte es sich mehr wie wochenlang an. Inzwischen versuchte die ganze Gruppe noch zu laufen, aber es war nun mehr wie ein sehr langsamer Trab, oder sogar ein schneller Marsch, als sie endlich Schweißer und seine Wagen erreichten. Der Riss war auch langsamer geworden, und wuchs im Schneckentempo. Torms nahm all seine übriggebliebenen Kräfte zusammen, um and den Wagen vorbeizulaufen, um den Leitwagen zu erreichen. Als er ankam, lächelte ihn Schweißer herzlich an.

    „Hallo, was macht ihr denn alle hier? Ihr könnt doch noch nicht hungrig sein", scherzte er, aber er bemerkte sofort, dass irgendetwas nicht stimmte, weil sich alle sofort in die Wagen drängten.

    „FAHR AB!", schrie Torms.

    Torms hätte sich umgedreht, um zu sehen, dass alle aufgestiegen waren, aber er musste den Leitwagen so schnell wie möglich in Bewegung setzen, denn er sperrte alle anderen Wagen den Weg. Ohne den Befehl in Frage zu stellen, peitschte Schweißer mit den Zügeln, und die Ponys brausten davon, und die anderen Wagen folgten.

    „Was ist geschehen?", fragte Schweißer, als der Wagen überstürzt den Tunnel hinunter zum Ausgang fuhr.

    „Die Gruft stürzt ein, und wir werden lebendig begraben, wenn wir nicht aufpassen", antwortete Torms.

    „Aber wieso? Hat es etwas mit dem Donnergeräusch zu tun, oder einem Kriegsschrei? Ich wollte schon kommen, aber meine Ponys waren beunruhigt. Es beanspruchte alle Fahrer, sie wieder zu beruhigen, und zu verhindern, dass sie durchbrannten. Als sie endlich wieder beruhigt waren, rannten Sinat und Nakie mit einigen der Soldaten vorbei", sagte Schweißer, als sein Wagen weitersauste.

    „Ich erkläre

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