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Das Schwert der Vergessenheit: Der Fund
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Das Schwert der Vergessenheit: Der Fund
eBook384 Seiten5 Stunden

Das Schwert der Vergessenheit: Der Fund

Von Grim

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Über dieses E-Book

Torms und seine Zwergkameraden sind am Fuße des Brockengebirges angekommen, um in der vergessenen Mine Rankors, dem mächtigen Kriegsherrn, der einst die Insel beherrschte, Bergbau zu betreiben. Ihr Ziel? Das Bernsteinium, ein uraltes Mineral der Götter, zu finden und zu fördern. Nach einigen Rückschlägen auf dem Weg dahin, warten noch mehr Hindernisse auf sie, weil die Mine gar nicht ihren Erwartungen entspricht. Ihre einzige Möglichkeit, das, was ihnen bevorsteht, zu entschlüsseln, steht erstaunlicherweise in dem Buch namens Mythen und Legenden. In der Zwischenzeit, spioniert jeder jedem nach. Die Elfen spionieren den Zwergen nach, die Hexer spionieren allen nach, und die Kriegsherren versuchen einen Krieg anzuzetteln. Aber im Kreise der Elfen verbirgt sich ein Verräter, und der Hexer Rathall, einer der Meister der Dunklen Festung, versäumt keinen Augenblick, um die Lage auszunutzen...

SpracheDeutsch
HerausgeberGrim
Erscheinungsdatum22. Juli 2019
ISBN9781912919185
Das Schwert der Vergessenheit: Der Fund
Autor

Grim

Where do we start?The only text written about Grim is in ancient books.It is written that his father was a notorious dwarfen warrior and his mother a Viking Shieldmaiden descended from the gods. It is also written that Grim was born on the battlefield when his mother (who was heavily pregnant at the time) slew the mighty dragon Oulah, and as the dragon took his last breath, Grim took his first.However, it has also been written that Grim wrote the ancient books in the first place!

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    Buchvorschau

    Das Schwert der Vergessenheit - Grim

    Buch Zwei

    Es war ein wunderschöner Morgen auf der Greif Insel, und alles schien friedlich. Aber Erscheinungen, selbst friedliche, können trügerisch sein. Seit dem Fund des Bernsteiniums, dem wertvollen und mystischen Mineral, das, so dachte man, nur die Götter besaßen, schmiedeten vier Völker, die vorher in Frieden nebeneinander gelebt hatten, Komplotte gegeneinander, weil sie alle das Schlimmste erwarteten. Die Zwerge, von Torms geleitet, hatten den Geheimauftrag, das Bernsteinium abzubauen, während die Hexenmeister Spione zur Erkundung ausschickten, und sich auf Krieg vorbereiteten. Die Elfen, jedoch, waren etwas vorsichtiger, sie beobachteten und warteten, unter den wachsamen Augen Gillants, dem Späher der Elfen.

    Die Wolken zogen über die tief unter ihnen liegende Landschaft, wo in dem Smaragdwald das Elfenkönigreich lag. In ihm, ganz in der Mitte des Waldes stand Die Große Eiche, die der Sitz des Elfenkönigs, Pholanthion, war.

    Gillant war dort, um Bericht zu erstatten, darunter auch, dass die Hexenmeister ihnen vielleicht auf der Spur waren. Aber er wusste nicht, dass Rathall, einer der sechs Hexenmeister der Dunklen Festung, schon in der Großen Eiche war, und Holock ebenso, der von seinem Meister, Meltoy, gesandt wurde, um Rathall nachzuspionieren.

    Als Gillant die Tür seines Gästezimmers schloss, und sich auf den Weg zu seinem Treffen mit dem König in dem Großen Saal machte, so setzte sich Rathall, der sich wieder in eine Schlange verwandelt hatte, auch in Bewegung. Er war nicht rosa-braun, wie üblich, sondern getarnt und fast unsichtbar, als er den Korridor entlangkroch, und seine Farben immer seiner Umgebung anpasste. Aber er war nicht ganz unsichtbar; Holock hatte ihn erspäht und folgte ihm in etwas Abstand und behielt ihn im Auge. Gillant war die Wendeltreppe zum Großen Saal hochgestiegen, und als er sich näherte, öffneten ihm die Wächter die Türen. Sie hatten ihn schon erwartet, denn einer von ihnen war anwesend gewesen, als er festgenommen wurde. Dieser Wächter blickte starr geradeaus und hoffte, dass Gillant ihn nicht erkennen würde.

    Als Gillant an ihm vorbeiging, hielt er einen kurzen Augenblick inne, bevor er weiterging. Gillant machte weder Augenkontakt noch bewegte er seinen Kopf, es war nicht nötig. Der Wächter wusste, dass Gillant wusste, dass er derjenige war, der ihn geschlagen hatte, was zur Folge gehabt hatte, dass Gillants Welt schwarz wurde.

    „Ah, Gillant, komm herein, komm herein!", sagte Pholanthion, als Gillant in den Großen Saal trat. Gillant schaute sich um, und konnte König Pholanthion sehen, der genau vor ihm saß. Und dort war Velthron, der an der Seite des Königs stand, bereit Rat zu geben. Velthron sah wie immer selbstsicher und undurchdringlich aus, man wusste nie, was in seinem Kopf vorging. Vor dem König stand ein großer, aufwändig verzierter Eichentisch. Um den Tisch herum saßen acht weitere hochrangige Elfen, die den Elfenrat bildeten.

    „Fühlst du dich jetzt besser?", fragte Pholanthion.

    „Ja, danke schön, Eure Hoheit", sagte Gillant, und beugte seinen Kopf respektvoll vor seinem König.

    „Gut, dann setz dich hin, wir haben Dinge zu besprechen."

    Gillant nahm am anderen Ende des Tisches seinen Platz ein, dem König gegenüber. Als er den Tisch ansah, konnte er sehen, dass eine große Landkarte über die ganze Oberfläche ausgebreitet war. Die Qualität der Karte war unübertroffen. Alle Einzelheiten waren eingezeichnet, jede Lichtung und jeder Weg, sogar jene in dem Wilden Gebirge und in den Provinzen. Die vermessenen Landschaften, insbesondere der Smaragdwald, waren mit Richtungspfeilen übersät, die zeigten, welche Gegenden am besten für einen Überfall oder einen Angriff geeignet waren.

    ‚Wer immer auch die Karte gezeichnet hatte, hatte sie nicht über Nacht gezeichnet. Eine solche Karte anzufertigen nahm Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte, in Anspruch!‘, dachte Gillant. Nichts fehlte. Sogar Fluchtwege und Plätze zur Umgruppierung waren überall auf Lichtungen im Elfenreich verstreut. Einige waren sogar in den Provinzen der Kriegsherren, den Brockengebirgen und dem Wilden Gebirge, und reichten sogar ganz bis zu den Toren des Zwergkönigsreiches.

    „Wenn wir diese ausführliche Karte von ihren Geländen und Pfaden haben, dann werden sie sie auch haben. Kein Wunder, dass sie in der Lichtung über uns gestolpert sind. Sie suchten sich eine Stelle zum Übernachten, und bekamen eine Überraschung, als sie sie fanden. Das erklärt auch, warum sie am hinteren Ende des Lagers eintrafen. Sie müssen den Elander Pfad entlanggekommen sein, der parallel zum Hauptweg verläuft, und auf dem sie von dem Fuß des Wilden Gebirges fast bis zum Fuß des Brockengebirges gehen konnten, ohne entdeckt zu werden", sagte Gillant, der so in die Karte vertieft war, dass er kurz vergaß, wo er war.

    „Gillant, denkst du nicht, dass du ein bisschen voreilig bist? Ich habe gerade erst dem Rat von deinem Geheimauftrag berichtet. Ich wollte dich bitten, sie über die Einzelheiten deines Fundes ins Bild zu setzen", warf Pholanthion ein.

    Gillant schaute von der Karte auf. „Verzeih mir, Eure Hoheit, wenn ich etwas Unpassendes sagte", sagte er, und beugte seine Kopf ehrfürchtig.

    „Bitte, Gillant, fahre fort und gib uns deine Neuigkeiten", sagte Pholanthion, und nickte.

    „Danke schön, Eure Hoheit." Gillant schaute auf dem Tisch herum: alle Augen des Rates waren auf ihn gerichtet, besonders die Velthrons, der in dieser ganzen Sache besonders interessiert schien.

    „Also, wir sind von hier gestartet", Gillant wendete sich an den Rat, während er sich über den Tisch lehnte, und er zeigte mit einem dünnen, kunstvoll angefertigtem Stück Ulmenholz, das auf dem Tisch vor seinem Stuhl bereitgelegt worden war, auf die Karte.

    „Dann haben wir hier unser Lager aufgeschlagen, und setzten Wächter hier, hier und hier ein, sagte er und zeigte auf die Stellen, an denen die Wächter aufgestellt wurden, „wo sie darauf warteten, die Zwerge zu sehen oder zu hören. Wir hatten auch zwei Späher drüben auf der Küstenstraße, im Falle, dass die Zwerge den langen Weg bevorzugten, um zu vermeiden durch den Rand des Smaragdwaldes gehen zu müssen. Sie waren in diesem Teil. Er zeigte auf den Umriss von Bäumen, die auf der einen Seite des Küstenpfads standen. „Und wie ihr hier sehen könnt, gab dieser Platz ihnen zusätzlich eine gute Aussicht auf die Dunkle Festung, die auf der Insel des Schwarzen Felsens steht."

    Gillant blickte kurz von den Landkarte auf. „Nun, jetzt wird es ziemlich interessant, sagte er und blickte den Rat flüchtig an. „Einer der Späher, während er auf der Jagd nach etwas Essbarem war, schoss einen Raben ab, durchbohrte einen seiner Flügel und der Rabe fiel zu Boden. Er flog von etwa hier. Als der andere Pfadfinder hinging, um ihn zurückzubringen, war der Rabe verschwunden. An seiner Stelle lag eine Figur in einem schwarzen Mantel, mit dem Gesicht auf dem Boden, und in seinem Arm steckte ein Pfeil. Das Nächste, an das der Späher sich erinnern kann, ist, dass er in der Begleitung einer Feuerkugel durch die Luft flog und in einem Baum landete. Der andere Pfadfinder berichtet, dass er in dem Augenblick einen schwarzen Raben auffliegen sah, der dann in die Richtung der Dunklen Festung wegflog. Danach befürchteten sie das Schlimmste, und verließen ihren Posten, um das Ereignis sofort zu berichten.

    Gillant machte eine kleine Pause, damit die anderen seine Mitteilung durchdenken konnten, dann fuhr er fort: „Aber das ist noch nicht alles. Das andere Wissenswerte, dass sie berichteten, war, dass sich auf der Insel merkwürdige und unerklärliche Handlungen abspielten. Feuerkugeln und alle möglichen Hexereien erleuchteten den Nachthimmel, als ob sie sich auf etwas vorbereiteten. Dann, in der folgenden Nacht stolpern genau die Zwerge, die wir finden wollten, im wahrsten Sinne des Wortes über uns," fügte Gillant dazu.

    „Und dieses sind die Zwerge, von denen du uns erzählt hast, die in euer Lager kamen und die Landkarte hatten?", fragte Eletall, einer der Ratsmitglieder.

    „Ja, aber während wir mit den Eindringlingen beschäftigt waren, bemerkte ich einen schwarzen Raben hoch oben in den Bäumen. Irgendetwas an ihm schien mir nicht ganz echt", sagte Gillant, der sich auf den Tisch stützte, während er den Rat ansprach.

    „Denkst Du, dass es derselbe Hexer war, den die Späher abschossen?" fragte Pholanthion, und lehnte sich nach vorne, als er auf die Antwort wartete.

    „Ja, Eure Hoheit, ich denke, dass er es war. Er schien zu lauschen, und als die Zwerge das Lager verließen, flog er fort."

    „Und diese Zwerge, was war ihre Ausrede warum sie in unserem Wald herumstreiften?", fragte Trenall, ein anderes Ratsmitglied.

    „Sie sagten, sie hätten sich verlaufen, dann trat ein anderer Zwerg vor, und erklärte, dass sie auf einem Nachtmarsch waren, Schreie hörten und den Hauptweg verließen, um zu ermitteln, und sich dann verlaufen hatten. Aber dieser Zwerg war nicht ein einfacher Zwerg, sondern er war der Hauptmann der Blutgeborenen Wächter, einer der besten, die Krackzull hat. Ich konnte obendrein sehen, dass über die Hälfte der anderen Zwerge auch Blutgeborene waren. Der Rest sah aus wie eine Gruppe von Bergarbeitern."

    „Denkst du, dass sie wussten, dass wir auf sie warteten?", fragte Pholanthion.

    „Das Einzige, das ich sagen kann, ist dass der Hauptmann scharfe Augen hat. Er bemerkte, dass wir nicht einfache Elfen beim Camping waren, und erriet, dass unsere Gruppe zur Elfen Hochelite gehörte. Und in dem Augenblick, als sie uns verließen, hörten sie einen unserer Späher berichten, dass gerade Wagen der Zwerge auf dem Hauptweg entdeckt wurden. Also, wenn ich meine Meinung äußern soll, ob die Zwerge wissen, dass wir ihre Absichten durchschauen, dann sage ich ‚ja‘. Aber ich glaube nicht, dass sie wissen, dass wir vom Bernsteinium wissen. Wenn wir Glück haben, denken sie, dass wir von einer großen Expedition Wind bekommen hatten, und sie nur überprüfen wollten."

    „Und die Hexer, glaubst du, dass sie von dem Bernsteinium wissen?", fragte Pholanthion.

    „Das weiß ich nicht, Eure Hoheit, aber was immer sie auch wissen, sie werden es geheim halten, denn es ist das erste Mal seit Jahrhunderten, dass man einen von ihnen hier entdeckt hat. Es ist gut möglich, dass sie von den Zwergen und dem Bernsteinium schon wussten, bevor wir uns davon bewusstwurden. Aber eine Sache ist ganz sicher, sie haben sich an die Fersen der Zwerge gehaftet, und deshalb glaube ich, dass sie etwas wissen, Eure Hoheit", erwiderte Gillant.

    „Und wenn sie etwas wissen, sagte Pholanthion zu dem Rat, „dann wissen sie auch von der wahren Kraft, die Bernsteinium über Zauberkraft hat, und sie werden es unbedingt verhindern wollen, dass es jemandem in die Hände fällt.

    „Das erklärt vielleicht die Tätigkeiten in der Festung," äußerte sich Eletall.

    „Du hast uns viel zu denken gegeben, Gillant. Was wäre dein nächster Zug an meiner Stelle?"

    Gillant sah seinen König an, und dann den Rat – alle Augen waren auf ihn gerichtet. „Eure Hoheit, ich würde niemals deine Stelle nehmen wollen, ich will nur dir dienen", sagte er und beugte seinen Kopf.

    „Du bist sehr treu, Gillant, aber du würdest mir einen Dienst leisten, wenn du die Frage beantwortest. Du bist immer im Smaragdwald, in den Bergen und den Provinzen, und du hast gesehen, wovon du berichtet hast. Wen kann ich fragen, der mehr weiß als du?", erkundigte sich Pholanthion.

    Jetzt dachte Gillant mit erhobenem Kopf über die Frage nach.

    „Eure Hoheit, ich würde die Armee mobil machen und bereitstellen. Wenn die Zwerge tatsächlich Bernsteinium finden und es abbauen, brauchen wir uns, meiner Meinung nach, keine Sorgen der Zwerge wegen zu machen. Ich denke die Hexenmeister werden schnell und hart zuschlagen und keine Gnade zeigen. Sie werden jeden, der vom Bernsteinium weiß, stark angreifen, und wenn sie nicht wussten, dass wir davon wissen, dann bin ich ganz sicher, dass sie es jetzt wissen", war Gillants Meinung.

    Pholanthion lächelte. „Danke schön, Gillant, für deine Gedanken zu dieser Sache. Würdest du bitte draußen warten, während wir die Sache besprechen?"

    Gillant nickte, drehte sich um und ging auf die Saaltüren zu. Die Wächter auf der anderen Seite öffneten die Türen, als sie die näherkommenden Schritte hörten, und standen stramm, als Gillant aus dem Zimmer trat. Die Wächter schlossen die Türen wieder, und Gillant hörte, wie der Rat sofort eine Diskussion anfing.

    Gillant saß schon seit zwei Stunden vor dem Großen Saal. Er wusste, dass Sitzungen sich oft über mehrere Tage hinzogen, als er auf einmal hörte, wie es drinnen ganz still wurde. Dann hörte er Schritte im Saal, die lauter wurden, als sie sich der Tür näherten. Die regungslosen Wächter regten sich schnell, um die Türen zu öffnen, und Velthron stand im Türrahmen.

    „Du kannst wieder hereinkommen", sagte er, als er sich umdrehte und zu seinem Platz neben dem König zurückging.

    Gillant stand auf und schritt in den Saal, das Warten hatte ihn nervös gemacht. Er hatte schon fast den ganzen Tag im Königreich verbracht, es würde bald dunkel werden. Er wollte zu Kluzak und den anderen Elfen zurück. Gillant setzte sich wieder auf seinen Platz am unteren Ende des Tisches.

    „Vielen Dank, Gillant, dass du so geduldig warst, aber ich dachte, dass du, bevor du uns verlässt, erfahren solltest, was wir in dieser Angelegenheit vorhaben, erklärte Pholanthion. „Wir, als Beschützer unseres Königreiches haben schnell eine endgültige Entscheidung getroffen. Mit Velthrons Hilfe und Beratung haben wir uns entschieden auf deine Auskunft, die du gesammelt und uns mitgeteilt hast, zu reagieren. Also, erstens musst du versuchen herauszufinden, wo genau sich dieses Bernsteinium befindet, und versuche, wenn möglich, auch herauszufinden, wieviel da ist. Wenn es eine kleine Menge ist, und es zu wenig ist, um Rüstung für eine ganze Armee herzustellen, dann brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Die Zwerge können ihren Fund behalten, und alles wird bald wieder beim Alten sein. Aber wenn es sich um eine große Menge handelt, müssen wir es unbedingt wissen. Pholanthion sprach mit einer Spur von Sorge in seiner Stimme, die nur Gillant wahrnahm.

    „Zweitens, weil ich deinen und Velthrons Rat beherzige, werde ich lieber sichergehen und die Elfenarmee mobilisieren, und anfangen, sie zum Krieg zu rüsten." Pholanthion beendete seine Rede mit einer kleinen Verbeugung zu den Ratsmitgliedern. Obwohl er der König war, war es diese Handlung Sitte, wenn er für den Rat sprach.

    „Ein frisches Pferd ist gesattelt und wartet auf dich. Du kannst jetzt gehen", endete Pholanthion.

    „Ja, Eure Hoheit." Gillant nickte und ging los. Gerade als sich die Türen sich für ihn öffneten, hörte er Pholanthion ihn noch einmal anreden.

    „Und Gillant, pass auf dich auf!" Aber dieses Mal war es nicht der König, sondern Pholanthion, sein guter alter Freund, der sprach.

    Gillant ging in den Korridor und die Eichenwendeltreppe hinunter, die aus dem Königreich führte. Als er unten ankam, stand ein frisches, elegantes Pferd bereit, das von einem Stallburschen gehalten wurde, der ihn erwartete. Gillant machte zwei große Schritte und sprang aufs Pferd.

    „Danke schön", sagte er zu dem Stallburschen, als er die Zügel in seine Hand nahm und sich fest in den Sattel setzte.

    Gillant lehnte sich leise vorwärts, und hielt seinen Mund ganz nahe an das Ohr des Pferdes und flüsterte etwas, das nur das Pferd hören konnte. Die Nüstern des Pferdes blähten sich, seine Pupillen wurden größer, und ohne Warnung, schoss er ab durch die Bäume, mit Gillant fest im Sattel. Aber auf dieser Reise war Gillant allein.

    *

    Rathall war während der ganzen Ratssitzung anwesend gewesen, er lag zusammengerollt in einer Ecke und hörte jedes Wort, das gesprochen wurde, und beobachtete die Reaktionen. Während er lauschte, fiel ihm bei Velthron, dem Berater, etwas auf. Er bemerkte, dass er seinen Einfluss ausübte, ohne dass der König oder die anderen es bemerkten. Jedes Mal, wenn einer etwas sagte, mit dem Velthron nicht einverstanden war, lenkte er ihn in eine andere Richtung, bis er schließlich dem zustimmte, wogegen er sich zuerst gewehrt hatte

    Und wenn Rathall sich nicht getäuscht hatte, war er sicher, dass der Berater einen Krieg anfangen wollte – aber warum war die Frage, zu der Rathall keine Antwort fand. Da die Elfen sowieso schon einen ziemlich großen Anteil der Insel hatte, und niemand sie störte, warum würden sie einen Krieg herausfordern?

    Wenn die benachbarten Kriegsherren oder Zwerge herausfanden, dass die Elfen eine Armee mobilisierten, könnte es einen Krieg auslösen. Aber als er dort lag und jeden Zug Velthrons beobachtete, konnte Rathall fühlen, dass der Berater eine andere Seite hatte, eine dunkle und üble Seite, eine, die er nicht zeigte. Er hatte einen heimlichen Plan. Rathall brauchte dem Berater nur in die Augen zu sehen, um zu wissen, dass er eine schwarze, hasserfüllte Seele hatte, die im Augenblick noch der Welt verborgen war, aber wie lange noch, fragte sich Rathall.

    Wenn jemand Anleitungen brauchte, wie man hinterlistig lügt und geheime Pläne schmiedet, brauchte er sich nur an Rathall zu wenden. Rathall zischte leise vor sich hin, und sein Körper rollte sich vergnügt auf.

    Die Sitzung endete zwei Stunden später, nachdem der Rat sich entschlossen hatte, was die verschiedenen Ratsmitglieder in die Wege leiten würden, und jeder genau wusste, was seine Aufgabe war. Rathall hatte bemerkt, dass der Berater sehr vorteilhaft seinen Dienst anbot, alle Einzelheiten genau und ausführlich schriftlich festzuhalten.

    Der König verließ den Großen Saal, ihm folgten die Ratsmitglieder, und zum Schluss hastete der Berater aus den Türen, der den Anschein gab, als habe er Verspätung. Rathall streckte sich und folgte sich auf dem Boden schlängelnd dem Berater. Sein Körper wechselte seine Farben, als er über einen kleinen Teppich kroch. Die zwei Wächter, die die Türen bewachten, gingen in den Saal, um zu überprüfen, dass er leer war. In dem Augenblick kroch Rathall über dem Stiefel einer der Wächter, und hinaus in den Flur, und folgte Velthrons Spur.

    Die Wächter schauten sich schnell im Saal um, drehten sich um und schlossen die Türen. Gerade als die Türen geschlossen worden, erschien so etwas wie ein Durchzug. Die Wächter bemerkten ihn, als er an ihren Gesichtern vorbeistrich. Beide Wächter, die je eine Türklinke in der Hand hielten, blieben stehen und sahen sich an. Sie sagten nichts, aber sie hatten beide denselben Gedanken. Sie hatten diese Türen schon so viele Jahre bewacht, und noch nie hatten sie so etwas erlebt. Als sie die Türen schlossen, zuckte einer der Wächter mit den Schultern, während er andere, der einen schweren goldenen Schlüssel an seinem Gürtel trug, ihn abnahm und die Tür abschloss. Dann gingen die beiden in die Richtung der Küche, und ließen Holock ganz allein im Flur zurück.

    Holock versuchte zu wittern, in welche Richtung Rathall gekrochen war. Er murmelte einige Worte und eine schwache, sanft glänzende Fährte erschien auf dem Boden, die nur er sehen konnte. Holock folgte der Fährte, die sich dem Boden entlang in die Richtung der Hauptwendeltreppe, und dann nach unten, schlängelte. Die Fährte hinter ihm fing nun an zu verschwinden, als sie abkühlte, aber je mehr Holock sich Rathall näherte, desto heller wurde die Spur. Nachdem er die Spur durch drei Abschnitte der Großen Eiche und neun Flure gefolgt war, kam er schließlich zu einer großen Eichentür, die geschlossen war.

    Holock presste sein Ohr gegen die Tür; er konnte jemanden in dem Zimmer herumhetzen hören. Der Raum war ein großes Arbeitszimmer, das an allen Innenwänden mit Eichenregalen gesäumt war, auf denen Bücher aufgereiht waren. Ein riesiges Fenster bot eine prachtvolle Aussicht auf den Smaragdwald und das umliegende Königreich. In einer der Wände war eine offene Tür, und dahinter lag ein Schlafzimmer, dessen Bett mit der feinsten Seidenbettwäsche bezogen war.

    Im Arbeitszimmer saß Velthron an einem großen Schreibtisch, auf denen Bücher hochgestapelt waren. Eines der Bücher, mit dem Titel ‚Kriegsherr Rankor‘, lag offen auf dem Gesicht auf dem Schreibtisch. Ein wunderschöner, aus Eiche geschnitzter, Vogelständer, worauf drei Falken saßen, stand in einer der Ecken. Jeder Falke trug eine Falkenhaube, und hatte am rechten Fuß einen langen Lederriemen, der am Ständer angebunden war.

    Velthron sprang von seinem Tisch hoch, als habe er etwas vergessen. Er hetzte zur Tür und drehte den Schlüssel um, um sie abzuschließen. Er ging zu seinem Schreibtisch zurück, hob seinen Federkiel auf, tauchte ihn in Tinte, und fing an, rasend auf einem Stück Pergament zu schreiben.

    Er war so beschäftigt, dass er Rathall nicht bemerkte. Rathall hatte einige Worte gemurmelt und gezischt, und war jetzt wieder in seiner normalen Form, oder so normal wie seine verdrehten schwarzen Mächte es zuließen. Sein Kapuze war über seinen Kopf gezogen. Er drehte seinen Körper kaum bemerkbar und geräuschlos, und drehte seinen Kopf zur Seite, so dass er genau sehen konnte, was Velthron schrieb.

    Velthron schrieb so schnell, dass ihm manchmal die Tinte ausging, und er ein paar Worte schrieb, bevor er es bemerkte, und seine Feder wieder ins Tintenfass tauchte.

    Rathall fing hocherfreut an seinen Schlangenschwanz langsam über den Boden zu bewegen. Er genoss jedes Wort, das er las. Aber was ihn am meisten begeisterte, war, dass er Recht hatte.

    Velthron hielt den Brief hoch und blies auf das Papier, damit die Tinte schneller trocknete, dann rollte er es so klein wie möglich auf, und führte es in einen engen Lederring ein, der zwei Quasten in der Mitte hatte, und zog die Quasten zu, so dass das Pergament in der Mitte eingeklemmt war.

    Velthron schob seinen Stuhl zurück und stand auf, um zu einem der Falken zu gehen. Als er sich umdrehte, stand er Rathall gegenüber. Rathall stieß seine schwarze, gespaltene Zunge heraus und schnellte sie flink an Velthrons Gesicht vorbei.

    „AHHH!", schrie Velthron und sprang zurück, wobei er halbwegs hintenüber über seinen Arbeitstisch fiel, und die Bücher in alle Richtungen flogen. Er war außer Fassung Rathall zu sehen, aber es entsetzte ihn noch mehr, dass jemand in seinem Zimmer war, der ihn beim Briefschreiben ertappt hatte. Rathall kroch vor, bis sich ihre Gesichter fast wieder berührten.

    „Du hassst vergesssen esss tsssu unterschreiben", zischte Rathall, und starrte in Velthrons Augen hinein. Velthron, der nur einen sehr kleinen Augenblick hatte, um die Lage abzuwägen, kam schnell zu der Schlussfolgerung, dass er mehr Angst vor diesem schlangenartigen Biest, das ihn anstarrte, hatte, als vor dem Brief, und sein Körper fing an, es deutlich zu machen, indem er anfing zu schwitzen. Sofort schnellte Rathalls Zunge heraus, und schmeckte einen der Schweißtropfen, die Velthrons Gesicht herunterliefen.

    „Du schmeckssst ängssstlich, zischte Rathall, überglücklich, dass er seinem Opfer soviel Unbehaglichkeit zufügte. „Warum hassst du Angssst? Du brauchssst vor mir keine Angssst tsssu haben. Wir…Rathall hielt inne und dachte einen Augenblick nach, haben ähnliche Tsssiele, zischte er, und er ging etwas zurück, wodurch Velthron etwas Bewegungsfreiheit bekam. Er wickelte seinen Schwanz von Velthrons Bein ab, den er mehr aus Instinkt um Velthrons Bein gewickelt hatte, als um zu verhindern, dass Velthron sich bewegte.

    „Was willst Du von mir?", fragte Velthron mit zittriger Stimme.

    „Ich will gar nichtsss, antwortete Rathall. „Die Frage sssollte lauten, wasss können wir für einander tun?

    Velthron lag immer noch auf dem Schreibtisch, von den Büchern, die nicht heruntergefallen waren, aufgestützt. Jetzt war Velthron verwirrt. „Bist du nicht der Hexenmeister? Bist du nicht der schwarze Rabe?"

    Als der Höchste Großmeister erwähnt wurde, zischte Rathall, während sein Schwanz wild auf dem Boden um sich schlug, am Stuhl des Beraters hängenblieb und ihn umwarf.

    „Ssseh ich vielleicht wie ein erbärmlicher Rabe ausss?", zischte er verärgert der beleidigenden Frage wegen, und sein Kopf schwankte von Seite zu Seite, während er Velthron anstarrte, als sei er sein nächstes Opfer.

    „Nein, nein, überhaupt nicht, aber all dieses Gerede von Hexern und Raben, sagte Velthron schnell, „da dachte ich nur…

    „Nun, du hassst falsch gedacht", unterbrach ihn Rathall zischend.

    „Was kann ich für dich tun?" platzte Velthron heraus, um sich zu retten.

    Als Velthron das hörte, schien er sich zu verändern,

    besonders als er die Worte „für dich tun" hörte, die seine drei Lieblingswörter waren. Rathall hörte auf, seinen Kopf hin-und herzuwiegen, und sein Schwanz bewegte sich nur sanft über den Boden.

    „Ach, dasss ist bessser. Alssso dann, da issst etwasss, dassss du für mich tun kannssst", zischte Rathall und Velthron schluckte vor Angst, weil er nicht wusste, worauf er sich eingelassen hatte.

    „Schick deine Nachricht, und ich denke, danach setsssen wir unsss hin und schmieden unsssere Pläne", zischte Rathall, und winkte Velthron weiterzumachen.

    Velthron, immer noch Schrecken erfüllt, stieß sich mit seinen Ellbogen vom Tisch ab und ging zu den drei Falken hinüber, die nun ruhelos versuchten, von ihren Sitzstangen herunterzufliegen. Velthron nahm einen der Lederriemen, zog einen der flatternden Vögel herunter und band den Lederriemen auf. Er hielt den Vogel, der versuchte zu entkommen, fest. Obwohl die Raubvögel die Gefahr nicht sehen konnten, konnten sie ihn wittern. Es war als ob der ganze Raum von drohendem Unheil gefüllt war.

    Velthron fädelte und band das kleine Lederringlein, das den Brief enthielt, an einen der Füße des Falken. Dann bewegte er sich zum großen, offenen Fenster, hielt den Falken auf seinem ausgestreckten Arm, während er mit seiner anderen Hand die Falkenhaube aufknüpfte, so dass der Vogel sehen konnte. Im Handumdrehen flog der Vogel davon, und segelte rufend über die Bäume. Velthron drehte sich vom Fenster ab und sah Rathall nur ungern an, und wünschte sich kurz, dass er der Falke wär.

    „Nun, lasss unsss tsssur Sssache kommen", zischte Rathall.

    *

    Es war eine Stunde vor Sonnenuntergang. Torms saß immer noch auf seinem Felsbrocken, und suchte die Landschaft nach Gefahr ab. Während er dort gesessen hatte, hatten sich die Ereignisse, die sie alle bis jetzt erlebt hatten, in seinem Kopf abgespielt. Er fragte sich, was er wohl jetzt machen würde, wenn er das Bernsteinium nicht gefunden hätte.

    Er dachte, er wäre wahrscheinlich in seiner Werkstatt, mit dem Riesenschmelzofen im Gang, um etwas zu flicken oder herzustellen. Er streckte seine Hände aus, um die Sonnenstrahlen zu fangen. Er schloss seine Augen einen Augenblick lang und versuchte sich an die Wärme des Schmelzofens zu erinnern. Seine Hände waren wie Leder, im Laufe der Jahre hatten die heißen Flammen und verschiedenen Metalle sie abgehärtet. Und du könntest einen Diamanten darauf wetten, dass, wenn er jetzt Zuhause wär, Sacul in der Nähe wär, und wissen wollte, warum er dieses oder jenes aufheizte, und wann er es wieder aus dem Ofen holen würde. Er lernte schnell, dachte Torms, als er seine Augen öffnete und Sacul anblickte.

    Sacul ertappte Torms, als er ihn ansah, und lächelte seinen Vetter breit an. ‚Das ist mein Sacul", dachte Torms. ‚Du kannst ihn überall mitnehmen, und ihn überall hinsetzen, und egal was geschieht, er lächelt immer.‘ Der Hauptmann unterbrach Torms‘ Tagtraum.

    „Vielen Dank, dass Du uns beschützt hast, als wir schliefen", erklang die Stimme des Hauptmanns, als er mit fünf Krügen in seinen Händen, drei in einer Hand, zwei in der anderen, den Weg herunterkam.

    „Ah, Hauptmann, hast du gut geschlafen?", fragte Torms.

    „Wie der Maulesel eines Bergarbeiters, erwiderte der Hauptmann, was in Zergsprache „sehr gut bedeutete. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Torms, aber ich habe Odall gesagt, er solle im Lager zurückbleiben. Er behauptete beharrlich, dass er nur zum Lager kam, um mehr Getränke zu holen, aber der arme Kerl sah aus, als würde er jeden Augenblick umfallen", fügte der Hauptmann dazu.

    „Danke schön, ich hab ihm andauernd gesagt, er solle ein Pause machen, aber er bestand darauf, seinen Anteil zu tun."

    „Und jetzt lass uns unseren Anteil tun, sagte der Hauptmann. „Ich habe zwei Wächter geschickt, die Nakie und Tennant ablösen sollen, und zwei weitere werden gleich herunterkommen, um euch abzulösen. Aber im Augenblick müsst ihr euch mit mir begnügen, sagte er spaßend, während er Torms und Sacul je einen Krug Kräutertee gab.

    Der Hauptmann ging zu den Zwillingen hinüber, und als er sich ihnen näherte, wachten sie auf, und sprangen von ihren Decken mit ihren Händen auf ihren Waffen.

    „Ich habe mir schon gedacht, dass ich euch zwei hier finden würde", sagte der Hauptmann und reichte ihnen je einen Krug, und behielt einen für sich. Sie legten ihre Waffen nieder, standen mit ihren Krügen in der Hand auf, und streckten sich, ohne einen Tropfen zu vergießen.

    Schlag’se warf seinen Kopf zur Seite und sein Hals machte ein ohrenbetäubendes „Klick", als etwas wieder an seine richtige Stelle zurückging. Dann schaute er über den Pfad und sah Torms und Sacul, und lächelte sie an, während er einen Schluck Tee trank.

    Der Hauptman ging zu Torms zurück, der sich jetzt viel sicherer fühlte, in der Gewissheit, dass alle anderen jetzt wach waren, und sie nicht mehr auf ihn angewiesen waren. Torms stand nun neben dem vertrauten Felsbrocken, der sein Stuhl während des Tages gewesen war, und er beobachtete die Sonne, als sie weit in der Ferne unterging, und während sie sich vom Tag verabschiedete, hob sich das Wilde Gebirge als Silhouette gegen den Himmel ab.

    „Was für ein wundervolles Bild", sagte Torms zu den anderen, die herumstanden und ihr Heimatland anschauten, wie die letzten Sonnenstrahlen es in den Schatten warfen, und sie nickten ihre Zustimmung. Hinter ihnen war ein Geräusch und zwei Zwerge erschienen.

    „Hier sind die Wächter, die euch ablösen", sagte der Hauptmann, als er einen letzten langen Schluck aus seinem Krug trank.

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