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Kanada – Ontario: 40 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade
Kanada – Ontario: 40 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade
Kanada – Ontario: 40 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade
eBook336 Seiten2 Stunden

Kanada – Ontario: 40 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade

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Über dieses E-Book

Ja, Ontario ist „Ahorn für Anfänger“, hierher reisen Kanada-Ersttäter – wegen der angenehm kurzen Flugverbindungen und Sightseeing-Ikonen wie den Niagara Falls. Ontario macht süchtig. Wer einmal hier war, wird rückfällig, will wieder auf endlose Highways, gesäumt von grünen Baumtapeten und messing-braunen Granitfelsen. Ontario-Wiederholungstäter wollen an die unzähligen stahlblauen Seen inmitten von Nationalparks, also zu den Namensgebern dieser wohl vielfältigsten kanadischen Provinz: Ontario ist indianisch, bedeutet „schönes Wasser“, und das liegt nicht selten off the beaten track.

Abseits dieser ausgetretenen Pfade führt der Autor seine Leser mit diesem Buch zu 40 gut erreichbaren Zielen. Ein bunter Mix aus Natur und Städte-Attraktionen, spannenden Menschen, die es zu treffen lohnt, sowie Themenrouten, Shopping-Tipps und kuriosen sowie historischen Zielen, die einen Stopp wert sind – von Justin Biebers erster Open-Air-Bühne und Onkel Toms Hütte bis zu Ontarios schönstem Wanderpfad und Torontos singendem Straßenbahnfahrer.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum15. März 2019
ISBN9783948097295
Kanada – Ontario: 40 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade
Autor

Stephan Brünjes

Stephan Brünjes, geboren 1961, arbeitet als Reisejournalist und Fotograf – mit Vorliebe in Norditalien. Seit 30 Jahren zieht es ihn nach Südtirol und in die Emilia Romagna, nach Venetien und ins Piemont. Ebenso gern nach Ligurien, das Friaul und in die Lombardei. Zum Beispiel, um dort echten Aceto Balsamico, den besten Espresso und selbst gesuchte Trüffel zu kosten oder Pasta zuzubereiten, angeleitet von „La Mamma“ in Bologna. Zu Fuß und auf dem Rad spürt er dem Komponisten-Star Verdi und den Filmhelden Don Camillo und Peppone ebenso nach wie einem der schlechtesten Fußball-Nationalteams der Welt. Dabei geht es kreuz und quer durch Norditalien – immer auf der Suche nach Zielen, Menschen und Routen abseits ausgetretener Pfade.

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    Buchvorschau

    Kanada – Ontario - Stephan Brünjes

    Toronto

    Die Skyline von Toronto

    1.Edge Walk: Torontos Grenzgänger in luftiger Höhe

    2.Edge Walk: Torontos Grenzgänger in luftiger Höhe

    3.Oscar für Toronto: Als bestes Städtedouble

    4.Distillery: Eine Schnapsfabrik, die jetzt cooles Bummel-Karree ist

    5.Toronto Islands: Fotostopp, grüne Oase und autofrei

    6.Bata Shoe Museum: Napoleons Socken, Marilyns Stilettos und Elton Johns Plateaustiefel

    7.Straßenbahn-Oldie: Rote Rakete mit singendem Sandmann

    8.Kensington Market: Ein Auto als Blumenbeet, XXL-Graffiti und quietschbunte Fassaden

    9.Fairmont Royal York: Torontos Grand Dame unter den Hotels

    10.Torontos Queen Street West: Die hippe Meile

    11.Axtwerfen: Das Eckige muss ins Runde

    1. Edge Walk: Torontos Grenzgänger in luftiger Höhe

    Den besten Blick über die Stadt, das aufregendste Kribbeln im Bauch und ein einmaliges Erinnerungsfoto bietet Torontos Fernsehturm. Weil jeder Besucher da oben mal so richtig über den Dingen stehen und zugleich über dem Abgrund baumeln kann.

    356 Meter über dem Erdboden, mitten in der vom Lake Ontario herüber wehenden, steifen Brise stehen sie, mit Pudding in den Knien auf der gerade mal gut einen Meter breiten, geländerlosen Außenplattform des CN Tower. Jason, Matt, Mike und die anderen drei sollen vorwärts herantreten – ganz an die Kante dieses Gitterrostes und in die Tiefe schauen. 356 Meter in die Tiefe! Eine Sechser-Gruppe komplett Lebensmüder, die gleich in den Tod stürzt? Nein, die nächsten Teilnehmer von „Toes over Toronto" – Zehen über Toronto, der atemberaubendsten Mutprobe, die die größte Stadt Kanadas zu bieten hat. Ein randständiger Nervenkitzel, den ich mir immer wieder gerne anschaue, wenn ich in der 2,6-Millionen-Metropole bin, aber niemals selbst mitmache – ich habe viel zu viel Höhenangst.

    Inzwischen mit dem Rücken zum See und damit auch zum Abgrund gedreht stehen die Turm-Artisten. Sie blicken verstohlen zwischen ihren Füßen hindurch und schauen schnell wieder hoch – der Blick in die Tiefe zieht jeden von ihnen sofort Richtung Abgrund. Runter stürzen sie dabei nur deshalb nicht, weil sie mit ihren roten Ganzkörper-Anzügen am Sicherheitsseil hängen, das eingeklinkt ist in eine Art XXL-Gardinenschiene am Dach des CN Tower. Diese marionettenartige Konstruktion ermöglicht ihnen gleich Teil zwei des High-End-Abenteuers – den Edge Walk, einen Spaziergang um die Plattform herum. Vorher wird das obligatorische Smile-Foto mit ausgebreiteten Armen geschossen.

    Edge Walk auf dem CN Tower

    CN Tower

    Für Tower-Besucher wie mich hingegen sind die Momente vorher viel spannender. Da schaut man nämlich Menschen ins Gesicht, die kurz davor sind, ihr Leben an einen – wenn auch dicken – Faden zu hängen, der halten muss in schwindelerregender Höhe. Viele haben den Edge Walk geschenkt bekommen und werden ziemlich blass, sobald sie hoch oben im CN Tower aus dem Fahrstuhl steigen. Vom professionellen Personal dann so gut es geht vorbereitet, ist es immer wieder interessant zu beobachten, wie die Teilnehmer ihre Gefühle bändigen, kurz bevor sie hinaus treten auf die Plattform. Schweigend, sich auf die Lippe beißend die einen, gequält lächelnd die anderen, damit die Erinnerungsfotos einigermaßen passabel aussehen. Und dann ist da noch die Galgenhumor-Fraktion, die meistens alle anderen mit schlechten Witzen nervt.

    Aussicht vom Turm

    Möglich wurde das Abenteuer durch Prestigeverlust: Bis 2007 war der 553 Meter hohe CN Tower das höchste, freistehende Gebäude der Welt. 2009 ging ihm dann auch der Titel „höchster Fernsehturm" flöten. Spätestens dann gab es dringenden Superlativ-Bedarf für den 1976 eröffneten Turm, um auch weiterhin etwa zwei Millionen Besucher jährlich begrüßen zu können. Der Edge Walk macht´s nun wieder möglich.

    Sobald die „Edge Walker ihren angeseilten Rundgang auf der Außenplattform begonnen haben, kann ich sie von drinnen nur noch über Monitore verfolgen und genieße im Wechsel damit den einmaligen Blick durch die Panoramafenster hinunter auf den blau glitzernden Lake Ontario, auf ameisenartig hin und her wuselnde Autos sowie die wie silbrig-gläserne Bauklötze aufragenden Wolkenkratzer. Rund um den CN Tower ist in den vergangenen Jahren die Sonnenseite der Stadt entstanden: Grünflächen, neue Apartment-Anlagen und eine Promenade für Skater, Radler und Bummler an Torontos Lake Ontario-Ufer. Am Queens Quay East ist der Wandel am augenfälligsten: Die alte verrostete Zuckerfabrik und gleich daneben der „Sugar Beach: Hier aalen sich Menschen am künstlichen Strand unter rosa Sonnenschirmen. Und wenn sie von unten ganz genau nach oben zum CN Tower schauen, dann sehen sie mit etwas Glück kleine, angeseilte Menschen knapp unter der Turmspitze.

    Info

    Lage: 301 Front Street West, Toronto, ON M5V 2T6

    Anfahrt: Mit der U-Bahn bis zur Union Station fahren. Von dort ist es ein kurzer Fußweg westwärts die Front Street entlang.

    Öffnungszeiten: täglich 9 bis 22:30 Uhr

    Eintritt: Kinder (4-12 J.) 28 CAD, Erwachsene (13-64 J.) 38 CAD, jeweils für die Besichtigung des Turmes. Der Edge Walk kostet 225 CAD und ist für Teilnehmer ab 13 Jahre buchbar.

    Webseite: www.cntower.ca

    2. PATH: Auf Torontos unterirdischen Shopping-Pfaden

    Warum nicht mal Toronto statt New York? Kanadas größte Metropole hat die längste wettergeschützte Ladenpassagen-Meile der Welt und einen geschäftigen Santa Claus, der in der Vorweihnachtszeit überall in der Stadt auftaucht.

    Wegweiser im Shoppingparadies

    „Toronto ist New York – aber von Schweizern geführt", hat Schauspieler Peter Ustinov mal gesagt. Stimmt: Schachbrett-Stadtplan wie in Manhattan, glitzernde Skyline und die Lage am Wasser. Nur, dass Toronto die deutlich angenehmere Small Apple-Version ist: Nicht so hoch wie New York, nicht so eng, leiser, sauberer und – gut beobachtet, Mr. Ustinov, oft schweizerisch-pfiffig organisiert: Weihnachtsshopping ohne schneidende Blizzard-Kälte und Abgaswolken? Kein Problem downtown – im Wortsinne, denn unterirdisch hat Toronto sagenhafte 30 Kilometer gut beheizte Fußgängerzone namens PATH mit 1200 Geschäften und Restaurants – das ist Weltrekord, eingetragen im Guinness-Buch. Und damit dieser der 2,6-Millionen-Metropole am Lake Ontario möglichst lange bleibt, wird das PATH-Labyrinth fleißig erweitert, über die sieben Straßenzüge in Nord-Süd-Richtung und die vier in Ost-West-Richtung hinaus. Das vorläufige Ziel: 60 Kilometer Gesamtlänge und weitere 45 Einstiegspunkte in die Unterwelt.

    PATH ist ideal für Weihnachtsshopper: Wer in einem der großen City-Hotels wie Sheraton, Hilton oder Marriott wohnt, fährt einfach per Rolltreppe in die glitzernde Unterwelt und schlendert durch diese vielfach verästelten, sehr sauberen Maulwurfsgänge mit Schaufenstern, kleinen Läden, Boutiquen und Eingängen zu großen Kaufhäusern sowie Shopping Malls wie dem Eaton Centre mit allein 300 weiteren Geschäften. Ob Schmuck (SZ-Jewellery oder Landmark), edle Schuhe und Handtaschen (z. B. bei Brooks) oder coole Damenmode (Miori oder Brava) – ein paar Meter unter dem Bürgersteig gibt es alles, was kurz vor Weihnachten gerne in Geschenkpapier gehüllt wird. Und wo auch immer man beim Einkaufsbummel mal wieder aus der Erde guckt – einfach kurz checken, ob es draußen noch stürmt oder schneit, um dann entweder im Maulwurfs-Modus weiter zu shoppen oder bei erträglicher Witterung ein wenig Frischluft zu tanken.

    PATH-Passage

    Bis ins Jahr 1900 reichen die ältesten Tunnel des PATH-Systems zurück – an der Yonge Street. Nach und nach wurden 1917 weitere Geschäfte und 1927 ein Luxushotel angeschlossen. Ab 1970 ging es dann richtig los mit dem Ausbau der unterirdischen Shopping-Röhren. Damit sich keiner verirrt, wurde ein Orientierungssystem eingeführt, in dem man sich – nun ja – erst mal orientieren muss: Jeder der vier Buchstaben von PATH steht nämlich für eine Himmelsrichtung. Das P (rot) für Süden, das A (orange) für Westen, das T (blau) für Norden und das H (gelb) für Osten. Nicht unbedingt sofort selbst erklärend, aber dann doch ziemlich schnell begriffen. Trotzdem wurden im Jahre 2016 die PATH-Orientierungskarten überarbeitet.

    Wer sich damit nicht herumschlagen will, bucht einfach den PATH-Stadtrundgang beim Veranstalter buzz tours (buzztours.com/path.html) und lässt sich alle Must-sees der underground shopping mall vom Guide zeigen. Nicht nur schnöde Läden hat er auf dem Zettel, sondern etwa auch oberirdisch die lichtdurchflutete, kathedralenartige Halle namens Allen Lambert Galleria, erbaut vom Star-Architekten Santiago Calatrava.

    Einmal oberirdisch angekommen, jetzt besonders in der Weihnachtszeit nicht gleich wieder abtauchen ins PATH-Labyrinth! Denn schon der alljährliche Start der Xmas Season ist sehenswert, wenn der Weihnachtsmann die Santa Claus Parade anführt, meist Mitte November. Begleitet von Engeln, Elfen und reichlich Kunstschnee zieht er dann durch die Stadt, verteilt Bonbons und Geschenke. Am Harbourfront Centre und am Nathan Phillips Square vor dem neuen Rathaus wird jedes Jahr im November/Dezember eine Schlittschuhbahn aufgebaut. Hier findet auch das Cavalcade of Lights-Event statt, bei dem Santa Claus persönlich die Weihnachtssaison mit dem „Tree Lighting" einläutet, dem Erleuchten der bis zu 4000 Lichter am meist etwa 20 Meter hohen Weihnachtsbaum – in der Regel Ende November.

    Info

    Lage: PATH liegt unter weiten Teilen von Torontos Innenstadt, Zugänge gibt es über viele Treppen, Fahrstühle, in U-Bahnstationen, Hotels und Kaufhäusern.

    Anfahrt: Mit diversen U-Bahnlinien, z. B. in die Bahnhöfe Union Station, King Subway Station, Queen Subway Station oder St. Andrew Subway Station fahren.

    Öffnungszeiten: Die meisten PATH-Verbindungsgänge sind 24/7 geöffnet, die Geschäfte haben zu den in Kanada üblichen Zeiten geöffnet, viele auch sonntags.

    Eintritt: kostenlos. Die PATH-Walkingtour kostet 25 CAD, dauert 1,5 bis 2 Std, max. 8 Teilnehmer können mitgehen.

    Webseite: torontopath.com/path-map/

    3. Oscar für Toronto: Als bestes Städtedouble

    Mal spielt Toronto die Stadt Chicago, mal New York, mal zeigt Kanadas größte Stadt den Look der Zwanziger oder den des Jahres 2364 – im Kino. „Hollywood North" wird Toronto genannt, weil Filmregisseure sie gern als preiswerte Allzweck-Kulisse nutzen – für Richard Gere, Matt Damon oder Helen Mirren. Der Streifzug zu ihren Drehorten ist eine spannende City-Schnitzeljagd.

    Coole Fimlocation: Campus der Universität

    Irgendwann wird auch der beste Doppelgänger enttarnt. Toronto passierte dies zuletzt im Jahre 2008: Im Science-Fiction-Streifen „Der unglaubliche Hulk" kämpft der Titelheld, ein grüner Koloss mit übermenschlichen Kräften, im actionreichen Film-Finale gegen eine ganze Armada – angeblich in New Yorks Stadtteil Harlem, vor dem legendären Apollo Theatre. Doch hinter dessen Leuchtreklame erstrahlt im Film die des Zanzibar, eines berühmt-berüchtigten Stripclubs in Toronto, und zwei Häuser weiter lugt die Fassade von Sam, the Record Man hervor, einst Kanadas führender Plattenladen mit zwei riesigen, blinkenden Neon-LPs über dem Eingang. Wird schon keiner merken, mögen sich die Filmausstatter beim Anbringen des falschen Apollo-Schriftzuges in Torontos Yonge Street gedacht haben, froh darüber, dass das kanadische Toronto hier eine seiner Hauptverkehrsachsen so unkompliziert und preiswert als New York-Double zur Verfügung stellt, sie gleich drei Tage lang für die Filmcrew sperrte.

    Legislative Building

    Derart aufwendige Drehs kann man als Toronto-Besucher beinahe täglich erleben. Mit Flatterband abgesperrte Hauseingänge, Filmscheinwerfer und Kameras auf Bürgersteigen, „Action-Rufe von Regisseuren – Filmleute nennen die 2,6-Millionen-Metropole am Lake Ontario schon lange Hollywood North. Und zwar nicht nur, weil die Straßenschluchten in Torontos zentralem, schachbrettartig angelegten Finanzdistrikt mit ihren stählern glitzernden Wolkenkratzern als Kopie einer aktuellen US-City-Kulisse so täuschend echt wirken. Chicago-Ambiente der Zwanziger Jahre gesucht? Auf dem Höhepunkt von Jazz und Prohibition? Kein Problem in Toronto! Für den 2003 mit sechs Oscars ausgezeichneten Musical-Film „Chicago wurde das klotzige Grandhotel Fairmont Royal in der City kurzerhand zum Chicago Hotel umdekoriert, damit Richard Gere, Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones hier ihr verruchtes Spiel rund um Mord und Show-Karriere filmen konnten. Wer sich

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