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Alberta – Kanada: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Alberta – Kanada: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Alberta – Kanada: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
eBook366 Seiten2 Stunden

Alberta – Kanada: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade

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Über dieses E-Book

Alberta ist eine der populärsten Reiseregionen in Kanada. Die Prärieprovinz im Westen des Landes beheimatet Dutzende Destinationen von Weltrang: die spektakulären Nationalparks Banff und Jasper in den Rocky Mountains, die atemberaubende Panoramastraße Icefields Parkway, das weltgrößte Rodeo Calgary Stampede, Wood Buffalo, den größten Nationalpark in Kanada. Einzigartig ist auch der Menschenschlag. Outdoor-Enthusiasten, Ski-Bums, Cowboys, Rancher, Ölarbeiter und Einwanderer aus aller Welt prägen die Provinz. Dazu kommen die Ureinwohner, die seit Jahrtausenden in den Prärien, Flusstälern und Bergregionen Albertas leben. Doch wo anfangen, wenn man auf einer Reise nicht den großen Besucherströmen folgen will, die Alberta im Sommer fest im Griff haben? In diesem Buch stellt Ihnen der Autor 50 Orte, Wanderwege und Routen vor, die es vielleicht noch nicht auf Ihren Reiseplan geschafft haben, die es aber genauso wert sind, entdeckt zu werden, wie die Blockbuster aus dem Instagram-Feed. Als langjähriger Bewohner Albertas führt er Sie zu Zielen, die Einheimische gerne besuchen, die aber nicht in jedem Reiseführer ausführlich behandelt werden, zu Orten, an denen Alberta echt und ursprünglich ist.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum14. Jan. 2022
ISBN9783968551586
Alberta – Kanada: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Autor

Jörg Michel

Jörg Michel ist freier Journalist, Autor und Auslands-Korrespondent mit Sitz in Nordamerika. Nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteur bei einer deutschen Tageszeitung wanderte er 2010 nach Kanada aus, in das Land seiner Träume. Dort lebte er für sieben Jahre in Alberta in den Rocky Mountains, zuerst in Banff, danach in Jasper. Mit seiner Firma „Stories & Discoveries in Canada“ (joergmichel.ca) bedient er Dutzende Tageszeitungen, Wochenendzeitungen, Magazine und Online-Portale in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Kanada hat er jede Provinz und jedes Territorium bereist. Bei 360° medien ist bereits sein Buch „British Columbia - 50 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade" erschienen.

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    Buchvorschau

    Alberta – Kanada - Jörg Michel

    CALGARY UND UMGEBUNG

    Calgary bei Nacht

    CALGARY UND UMGEBUNG

    1.Kensington: Wo Calgary bunt, unterhaltend und lebenswert ist

    2.Passendes Outfit zur Stampede: Original Cowboyhüte und Boots made in Calgary

    3.Musikmeile zwischen East Village und Inglewood: Wo Rock und Blues zu Hause sind

    4.Esker Foundation: Labor für die Kunst

    5.Calgary Central Library: Der neue Star im East Village

    6.Okotoks: Geheimnisvolle Felsbrocken am Rande der Stadt

    7.Bow Valley Trail: Die idyllische Landstraße nach Banff

    1.KENSINGTON: WO CALGARY BUNT, UNTERHALTEND UND LEBENSWERT IST

    Nichts wie raus aus der Stadt … So denken manche Besucher, wenn sie in Calgary ankommen, sei es nach der Einreise oder zum Rückflug. Tatsächlich kann die Millionenmetropole einen kalten Eindruck machen und das ist nicht nur wettermäßig gemeint: der Beton, die monotonen Vorstädte, die seelenlosen Bürotürme, Fußgängerzonen und Einkaufszentren.

    Auch ich habe eine Weile gebraucht, mich mit Calgary anzufreunden. Doch das lag an mir. Meist hatte ich mich bei meinen Besuchen intuitiv auf das Stadtzentrum konzentriert: auf das Büroviertel, die Einkaufsmeile Stephen Avenue, den Olympic Plaza oder den Calgary Tower. Alles ganz nett anzusehen, aber nach Geschäftsschluss doch ziemlich tot, oder?

    Kensington ist einer der beliebtesten Vororte von Calgary mit hoher Lebensqualität.

    Irgendwann hat mich ein Freund nach Kensington mitgenommen, einen Vorort im Norden jenseits des Bow River. Da habe ich für mich kapiert: Das wahre Leben in Calgary findet nicht in der Downtown statt, sondern in den angrenzenden Wohnvierteln wie Kensington. Dort ist die Stadt bunt, unterhaltend und lebenswert. Dort lohnt es sich, zu verweilen.

    „Village in the City nennen die Kanadier Kensington – übersetzt „das Dorf in der Stadt. Statt eintöniger Kettenrestaurants oder unpersönlicher Outlets finden Sie dort Läden mit Herz und Seele: In den Restaurants und Kneipen sitzen meist Einheimische, die Kinos zeigen mehr als nur den üblichen Hollywood-Kram, in den Bäckereien wird noch mit echter Butter gebacken.

    Historisches Hausnummernschild

    Besonders gilt das für das Kensington Village rund um die Kensington Road und die 10th Street. An Sommerwochenenden kann es dort lebhaft zugehen. Man trifft sich zum After-Work-Drink in den gemütlichen Gartencafés, Weinstuben und Bars, sitzt im Freien mit einem Joint (Cannabis ist legal in Kanada) oder flaniert an der Uferpromenade des Bow River.

    Kein Wunder also, dass Kensington zu den gefragtesten und teuersten Wohnvierteln Calgarys gehört – und das schon länger. Besonders populär sind die Straßenzüge mit den Namen Hillhurst, nördlich der Kensington Road gelegen. Die Wohngebiete dort wurden bereits 1914 gegründet und gehören damit zu den ältesten in Calgary und in ganz Alberta.

    Der historische Charakter ist nicht zu übersehen: Zwischen der 10th und der 14th Street sind viele Häuser im viktorianischen Zuckerbäcker-Stil gebaut, die Vorgärten sind gut gepflegt, die Straßen sind von alten Alleebäumen gesäumt. In Hillhurst habe ich immer das Gefühl, irgendwo weit draußen zu sein, dabei liegt die Downtown nur wenige Minuten zu Fuß oder mit dem Bus entfernt.

    Auch Fußgänger und Radfahrer haben es gut: Von Kensington aus können Sie stundenlang am neu ausgebauten Riverwalk spazieren, der kilometerlang am Bow River entlangführt. Unterwegs haben Sie einen schönen Blick auf die Skyline von Calgary, ein Fotomotiv jagt das nächste. Ein Hingucker ist auch die futuristische Peace Bridge, die ins East Village führt.

    Wie überhaupt das ganze Bow-River-Tal in Calgary in den letzten Jahren enorm gewonnen hat. Der Riverwalk führt Sie zu Parkanlagen am Fluss wie Eau Claire, Prince’s Island oder Sunnyside Bank. Hier fühlt man sich schon fast wie in Banff, dabei ist man noch mitten in der City. Der Beton und die seelenlosen Einkaufszentren jedenfalls sind ganz weit weg …

    Blick vom Memorial Drive auf die Downtown

    INFO

    Lage: Das Kensington Village liegt jenseits des Bow River nördlich der Downtown. Ein guter Ausgangspunkt ist die Kreuzung Memorial Drive/10th Street NW. GPS: 51.051539, -114.086473.

    Anfahrt: Vom Calgary Tower in der Downtown sind es gut zwei Kilometer bis nach Kensington. Zu Fuß sind Sie rund 30 Minuten unterwegs. Dazu laufen Sie die Centre Street nach Norden, an der 4th Avenue halten Sie sich links. Folgen Sie der 4th Avenue für neun Blocks, dann überqueren Sie auf der Louise Bridge den Bow River, kurz danach treffen Sie auf den Memorial Drive. Kensington können Sie auch mit dem Bus erreichen (Linie 1, Bowness) oder mit der Stadtbahn bis zum Haltepunkt Sunnyside (Linie 201, Tuscany).

    Aktivitäten: Das Plaza Theatre zeigt Filme aus unabhängiger Produktion, das Programm wechselt wöchentlich; 11 CAD für Erwachsene, 8 CAD für Studenten; 1133 Kensington Road NW, Tel. +1 403 283 2222, theplaza.ca

    Tee: The Naked Leaf, sensationelle Teeauswahl, 14 eigene Mischungen; täglich von 11 bis 17 Uhr; 1130 Kensington Road NW, Tel. +1 403 283 3555, thenakedleaf.ca

    Kaffee: The Roasterie, Calgarys legendärer Coffeeshop aus der Vor-Starbucks-Zeit, Kaffeesorten aus 26 Ländern, Röstmaschine; täglich 8 bis 20 Uhr, sonntags bis 18 Uhr; 314 10th Street NW, Tel. +1 403 270 3304, roasterie.com

    Kuchen: Pie Junkie, Kuchen, Torten und Törtchen aus eigener Herstellung, süß und salzig; täglich 10 bis 19 Uhr; 1081 2nd Avenue NW, Tel. +1 403 287 8544, piejunkie.ca

    Restaurant: Pulcinella, Pizzen und beste italienische Küche, gebacken in einem Ofen, dessen Steine vom Vesuv nach Kanada gebracht wurden; täglich 11:30 bis 21 Uhr; 1147 Kensington Crescent NW, Tel. +1 403 283 1166, pulcinella.ca

    BBQ-Restaurant: Hayden Block, geräuchterte Fleischgerichte, Sandwiches, Whiskey; täglich 11 bis 1 Uhr, freitags und samstags bis 2 Uhr; 1136 Kensington Road NW, Tel. +1 403 283 3021, haydenblockyyc.com

    Wein: Winebar Kensington, klasse Auswahl an kanadischen und internationalen Weinen, Tapas, Käseplatten, gemütliche Patio; täglich außer Dienstag 16 bis 22 Uhr, an Wochenenden 14 bis 23 Uhr; 1131 Kensington Road NW, Tel. +1 403 457 1144, winebarkensington.com

    Unterkunft: Hotel Arts Kensington, schickes Boutique-Hotel am Memorial Drive, Designer-Möbel, 19 Zimmer und Suiten, eigenes Restaurant; 150 bis 300 CAD pro DZ; 1126 Memorial Drive NW, Tel. +1 403 228 4442, hotelartskensington.com

    Website: kensingtonyyc.com

    2.PASSENDES OUTFIT ZUR STAMPEDE: ORIGINAL COWBOYHÜTE UND BOOTS MADE IN CALGARY

    Für den jungen Rodeo-Reiter geht es um alles. Er trägt einen schwarzen Helm mit Augengitter und eine trittsichere Weste. Sein Blick ist konzentriert, sein Körper angespannt. Er blickt dem Bullen tief in die Augen, dann klettert er über das Geländer. Ein paar Kumpel helfen ihm, sich auf das ungestüme Tier zu setzen. Der Bulle stürmt in die Arena und schlägt wild um sich. Vier bis fünf Sekunden geht es gut, dann verliert der Bullenreiter die Balance und fliegt in den Staub. Er rappelt sich auf und winkt, dann verlässt er unter tosendem Applaus die Arena. Es ist eine Szene, wie man sie regelmäßig zu sehen bekommt in Calgary. Besonders während der Calgary Stampede, dem weltgrößten Rodeo, das die Stadt jedes Jahr im Juli fest im Griff hält.

    Ein Schmuckstück: der White Hat

    „Cowtown" wird die Millionenmetropole oft schmunzelnd genannt und in der Stadt ist man stolz auf die Western-Kultur. Sie gehört zur Identität und zum kulturellen Lebenselixier Calgarys, nicht nur zu Zeiten der Stampede. Auch wenn das einstige Präriekaff, das 1875 als Polizeiposten gegründet wurde und lange von der Rinderzucht lebte, mittlerweile hauptsächlich im Ölgeschäft steckt.

    Das Erbe der Cowboys und Cowgirls ist in Calgary auch kleidungsmäßig nicht zu übersehen. Viele Menschen tragen im Alltag enge Bluejeans mit riesigen Gürtelschnallen, Karohemden, Westernstiefel und – natürlich – schmucke Cowboyhüte aller Art. Besonders gilt das für die zehn Tage dauernde Stampede, aber eben nicht nur.

    Legendär ist in Calgary der „White Hat". Der weiße Westernhut aus Filz wurde 1947 erstmals auf der Stampede verliehen und hat sich zu einer Art Markenzeichen entwickelt. Kommen Promis zu Besuch in die Stadt, bekommen sie den Hut gewöhnlich vom Bürgermeister als Gastgeschenk verliehen, so etwa Königin Elizabeth II, der Entertainer Bob Dylan oder Ex-Präsident Bill Clinton.

    Auch für Besucher wie du und ich ist der legendäre Hut ein Hingucker. Hergestellt wird er seit 1919 von Hand und vor Ort in der traditionsreichen Smithbilt-Hutfabrik im Stadtteil Inglewood. Ein Besuch im neuen fabrikeigenen Laden ist ein authentisches Erlebnis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten, selbst wenn Sie sich am Ende keinen Hut kaufen möchten.

    Doch Hand aufs Herz: Wer hätte nicht gern ein echtes original Western-Souvenir aus Calgary? Nirgendwo habe ich so viele verschiedene Cowboyhüte gesehen wie bei Smithbilt, dazu kommen Hüte für jede Gelegenheit: für die Stampede, die Oper, das Derby. Bei der Preisspanne gibt es nach oben keine Grenze. Der Cowboyhut aus feinem Kaninchenfell ist eine Wucht ...

    Schritt 1: Lassen Sie sich Ihre Kopfform und Größe messen! Die Hutmacher bei Smithbilt benutzen dafür eine Art Ringreifen aus Holz, den sie um Ihren Schädel legen. Schritt 2: Suchen Sie sich anhand der Maße einen passenden Hut aus dem Sortiment aus. Schritt 3: Wenn vergriffen, bestellen Sie ihn individuell gefertigt und lassen ihn sich nach Hause schicken.

    Für welchen Cowboyhut Sie sich auch entscheiden: Für ein echtes Outfit made in Calgary brauchen Sie jetzt noch original Westernstiefel. Kaum zu glauben: Nur noch ein einziger Anbieter in ganz Alberta stellt seine Cowboyboots auch vor Ort her: die Alberta Boot Company, im Industriegebiet Manchester gelegen. Ein Ausflug dorthin lohnt allemal.

    Das Unternehmen ist seit drei Generationen in Familienhand und der Stolz der ganzen Stadt. In der Fabrik werden die Stiefel noch gefertigt wie in der guten alten Zeit: von Hand, mit der Nähmaschine, mit dem Klopfeisen. Mehr als 6000 verschiedene Modelle haben Sie zur Auswahl. Die Boots haben zwar ihren Preis, doch sie sind langlebig, robust und vor allem authentisch.

    Nun haben Sie die wichtigsten Bestandteile Ihres Cowboy-Outfits zusammen! Einem Besuch beim Rodeo oder den Planwagenrennen im weltberühmten Stampede Park steht jetzt nichts mehr im Wege! Vielleicht wollen Sie sich ja auch mal selbst in den Sattel schwingen oder mit den Bullenreitern eine Pint in einem Country Inn trinken? Calgary macht's möglich!

    Wer hier nicht fündig wird ...

    INFO

    Lage: Das Zentrum der Cowboy-Kultur in Calgary ist der Stampede Park, wo im Juli das weltgrößte Rodeo stattfindet. Das Ausstellungsgelände fungiert auch als Austragungsort für Konzerte, Sportereignisse und Messen und liegt südöstlich des Zentrums. GPS: 51.035483, -114.054409.

    Anfahrt: Vom Calgary Tower in der Downtown können Sie den Stampede Park in 15 Minuten zu Fuß erreichen. Alternativ können Sie auch die Stadtbahn benutzen und bis zu den Haltestellen Victoria Park oder Erlton fahren; 1410 Olympic Way SE, Tel. +1 403 261 0101.

    Aktivitäten:

    •Die Calgary Stampede findet jedes Jahr in der ersten und zweiten Woche im Juli statt. Die genauen Termine, das Veranstaltungsprogramm und die jeweiligen Eintrittspreise finden Sie online unter calgarystampede.com

    •Der Fabrikverkauf bei Smithbilt Hats hat von Montag bis Samstag geöffnet, und zwar von 10 bis 17 Uhr, an Samstagen bis 16 Uhr. Mit dem Auto sind es vom Calgary Tower ca. zehn Minuten Fahrt entlang der 9th Avenue in Richtung Osten nach Inglewood bis Sie die Kreuzung mit der 11th Street erreichen. Dort geht es rechts. Zu Fuß brauchen Sie 30 Minunten; 1015 11th Street SE, Tel. +1 403 244 9131, smithbilthats.com

    •Die Fabrik der Alberta Boot Company liegt im Industriezentrum Manchester. Mit dem Auto erreichen Sie den Laden in ca. 15 Minuten. Vom Stadtzentrum aus nutzen Sie die 1st Street und den Macleod Trail Richtung Süden. Nach etwa vier Kilometern biegen Sie links ab in die 50th Avenue, dann links in die Centre Avenue. Die Fabrik liegt auf der rechten Seite. Sie hat von Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet; 50 50th Avenue SE, Tel. +1 403 263 4623, albertaboot.com

    Website: visitcalgary.com

    3.MUSIKMEILE ZWISCHEN EAST VILLAGE UND INGLEWOOD: WO ROCK UND BLUES ZU HAUSE SIND

    Was haben Neil Young, Bryan Adams, k.d. lang und Justin Bieber gemeinsam? Alle vier sind Superstars aus der Welt des Rock und Pop, schon klar. Doch die Künstler eint noch mehr. Alle vier stammen nämlich nicht aus den Vereinigten Staaten, wie viele glauben. Sie kommen aus Kanada und sind dort, wie auch weltweit, längst zu Ikonen der Musik geworden.

    Man könnte die Liste der kanadischen Superstars weiter fortsetzen: Da wären zum Beispiel Shawn Mendes, Arcade Fire, Céline Dion, Drake, Michael Bublé oder Leonard Cohen. Nicht zu vergessen Glenn Gould, der exzentrische Starpianist, der für seine Bach-Interpretationen berühmt war. Oder Oscar Peterson, einer der weltweit bekanntesten Jazz-Pianisten des 20. Jahrhunderts.

    Lobby des National Music Centre

    In Kanada war die Musikszene eben schon immer vital und vielfältig – und in Calgary kann man so tief in sie eintauchen, wie in nur wenigen Städten im Land. Denn Calgary steht für mehr als nur Countrymusik und Line Dance. Calgary ist seit jeher ein Hotspot für unterschiedliche Genres: für Rock, Pop, Blues, Jazz, Klassik und viele Nuancen dazwischen.

    Anlaufstelle Nummer eins für Musikfans ist das National Music Centre, ein hochdekoriertes Kulturzentrum und Museum. Schon das moderne Design des US-Star-Architekten Brad Cloepfil ist umwerfend. Im Inneren gibt es auf fünf Stockwerken Artefakte aus der kanadischen und weltweiten Musikgeschichte zu sehen – darunter seltene Instrumente und Sammlerstücke.

    Instrumenten-Ausstellung im National Music Centre

    Wie wäre es mit einem Klavier von Elton John? Oder jener legendären Ray-Ban-Sonnenbrille, die der kanadische Popkünstler Corey Hart in seinem Video zum 80er-Jahre-Hit „Sunglasses at Night" trug? Höhepunkt der Ausstellung ist ein rollendes Tonstudio samt Bus, in dem einst die Rolling Stones, Deep Purple, Bob Marley und Led Zeppelin Smash-Hits produzierten.

    Gleich gegenüber vom National Music Centre liegt das daran angeschlossene King Edward Hotel. Das Hotel ist seit über 100 Jahren eine der bekanntesten – und einst berüchtigtsten – Konzertstätten Calgarys. Das Gebäude liegt im East Village an der 9th Avenue, die wegen ihrer Konzert-Bars auch „Music Mile genannt wird. Früher nannte man die Straße „Whiskey Row.

    Der feuchtfröhliche Name ist natürlich kein Zufall. Er geht unter anderem auf die Ära der Prohibition zurück, als das King Edward Hotel noch ein verruchtes, manche würden sagen, verrufenes Image hatte. Damals gab es in dem Hotel Prostitution, illegales Glücksspiel und verbotenen Alkoholkonsum, ebenso Polizeirazzien und schummrige Musik.

    Kanadische Musik wird im National Music Centre großgeschrieben.

    Seit 2018 ist das King Edward Hotel renoviert und kommt heute betont poliert daher. Abends gibt es Livekonzerte aller Genres. Gut besucht ist auch das schicke King Eddy Restaurant, das schon ab mittags geöffnet hat. Beliebt ist der Sonntagsbrunch. Mein Favorit auf der Karte: Das King Eddy Breakfast Sandwich, ein Schinkentoast auf einem Rosmarin- und Cheddar-Biscuit.

    Wem das

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