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SPIELER IM PARK: Werkausgabe  Tiny Stricker Band 9
SPIELER IM PARK: Werkausgabe  Tiny Stricker Band 9
SPIELER IM PARK: Werkausgabe  Tiny Stricker Band 9
eBook69 Seiten52 Minuten

SPIELER IM PARK: Werkausgabe Tiny Stricker Band 9

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Über dieses E-Book

Ein junger Dozent, ganz neu auf dem Campus in Südengland, freundet sich mit einem Außenseiter, einem Schauspieler, an. Bald bilden sie eine Gegenwelt zur herrschenden "Academia", schließlich begeben sie sich gemeinsam auf eine Reise durch England, machen sich auf die Suche nach einem alten Park, einer Art von "Paradise Lost".

Tiny Stricker erzählt die Geschichte einer nicht immer leichten Freundschaft, auch einer Lebensphase, und ganz nebenbei wie in einem Kammerspiel entsteht das pointierte Porträt einer Gesellschaft.
SpracheDeutsch
Herausgeberp.machinery
Erscheinungsdatum22. Mai 2019
ISBN9783957659170
SPIELER IM PARK: Werkausgabe  Tiny Stricker Band 9

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    Buchvorschau

    SPIELER IM PARK - Tiny Stricker

    Tiny Stricker

    SPIELER IM PARK

    Werkausgabe Tiny Stricker

    Band 9

    Außer der Reihe 33

    Tiny Stricker

    SPIELER IM PARK

    Werkausgabe Tiny Stricker

    Band 9

    Außer der Reihe 33

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © dieser Ausgabe: Mai 2019

    p.machinery Michael Haitel

    Titelbild: Anthony Brindley (123RF.com), Palladian Bridge & Pantheon, Stourhead Gardens in Wiltshire, England

    Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda, Xlendi

    Lektorat: Michael Haitel

    Herstellung: global:epropaganda, Xlendi

    Verlag: p.machinery Michael Haitel

    Norderweg 31, 25887 Winnert

    www.pmachinery.de

    ISBN Paperback: 978 3 95765 159 4

    ISBN Hardcover: 978 3 95765 160 0

    ISBN E-Book: 978 3 95765 917 0

    Michael C. gewidmet

    Im Foyer

    Das Foyer des Theaters in E… an der Südküste: Das Vestibül mit den vor sich hinstarrenden Garderobenfrauen, die jedem Besucher das Gefühl der Erwartung gaben, die Treppe in elegantem Rundbogen, die zu würdevollem Hinaufschreiten verleitete, die Hingebung der Poseure, das Spiel der Blicke … Kurz, etwas von der Theateratmosphäre waltete unzweifelhaft auch hier, ja war stärker noch, da man selbst Teil der Aufführung war. Mittags waren es die Studenten und »Dons« der angrenzenden Universität, die hier ihre Auftritte hatten, und Sieger war, wer möglichst »en passant« und völlig geistesabwesend umherschweifte. Oft saß ich zu dieser Zeit in der Cafeteria auf der Galerie, in Träumereien versunken, die vielleicht fester als die des Abends waren. Das Einhüllende des englischen Wetters, das monotone Geräusch des Regens am Fenster, die wechselnden Stimmungen der Wolken, auch ihre Riesenhaftigkeit, alles hatte eine angenehm entrückende Wirkung, der ich mich nur zu gern hingab.

    Eine Gestalt, die ich häufig beobachtete und auf eine eher unbewusste Art förmlich studierte, war ein sorgfältig gekleideter Herr, der mir, wenn nicht als Inbegriff des Gentlemans, so doch als tonangebend in dieser Welt erschien. Ein Spielball höflichen Zuvorkommens zunächst an der Drehtür, gewann er im Foyer doch gleich überlegene Präsenz, ja, bildete einen einzigen Glanzpunkt, wie er in zentraler Position eine Reihe von Handgriffen zelebrierte, sich seiner Handschuhe entledigte, Hut, Schirm und Schal über den linken Arm warf, dabei mit spitzen Lippen Wind und Wetter wie eine Anmaßung von sich stoßend.

    Er unternahm nun einen kleinen seitlichen Ausflug ins Foyer hinein, wie um seine Weltläufigkeit irgendwie fortzusetzen (vielleicht auch nur, um den nach ihm greifenden Garderobefrauen zu entgehen), dann wandte er sich der Treppe zu, wo möglicherweise mit provozierender Lässigkeit die Kunststudenten hingelagert waren. Er überwand dieses Hindernis jedoch mühelos durch einen federnden Zickzack-Sprungstil (die Sportlichkeit des Engländers, der sie nicht einfach offen zur Schau trägt, dachte ich), um geradezu entspannt oben herauszutreten.

    Das Schlangestehen vor der Theke schien er zu einer spielerischen Lockerung zu benutzen, leicht ruckartige Bewegungen machend, in der Hosentasche mit dem Kleingeld klimpernd, gleichzeitig starke Bonhomie ausstrahlend, das Prinzip des Fair Play sozusagen darstellend, bis die Bedienung ihn mit scharfem »Sir« aufrief … Der Höhepunkt aber war sicher, wie er jetzt mit Hut, Schal, Schirm, Teller, Besteck und einem Glas Wasser, alle diese Dinge balancierend oder wie ein Gentleman-Magier mit ihnen jonglierend, inmitten des Getümmels dastand und vergebens nach einem freien Platz Ausschau hielt. Eine Minute Ohnmacht der Zivilisation! Aber da drängte er schon entschlossen die Treppe zu den Rängen hinauf, wo vielleicht die Avantgarde des Drama Departments lose gruppiert war, und nahm auf der obersten Stufe, alles überschauend, mustergültig mit all seinen Accessoires Platz. Halt, er richtete sich noch mal auf, zog sich, halb gebückt, seinen Mantel aus, eine Szene, die etwas faszinierend Enges, Erotisches an sich hatte, und setzte sich wieder hin.

    Wie erstaunt war ich aber, als ich eines Tages von einem Kollegen hörte, dass der, den ich für einen vollendeten Engländer gehalten hatte, ein griechischer Jurist war, eine eigentlich seltene Kombination hier, und übrigens für englische Verhältnisse völlig »overdressed«.

    Das Theatralische des englischen Lebens, der Versuch, den anderen weniger durch Worte und Inhalte, sondern durch eine effektvolle Demonstration seines gesellschaftlichen Auftritts in die Schranken zu verweisen – dies studierte ich oder vielmehr nahm ich in mich auf, ohne nämlich viel darüber zu wissen. Unsicher in meiner Rolle und über meinen künftigen Aufenthaltsort, bewunderte ich dieses und jenes und setzte daraus meinen eigenen momentanen Lebensstil zusammen. Denn eigentlich ging es darum, wie ich in dieser Welt der Academia, in die ich unversehens hineingeraten war, mit ihren Ansprüchen bestehen

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