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Maschinentod: Teil 3 der Maschinen-Trilogie
Maschinentod: Teil 3 der Maschinen-Trilogie
Maschinentod: Teil 3 der Maschinen-Trilogie
eBook439 Seiten5 Stunden

Maschinentod: Teil 3 der Maschinen-Trilogie

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Über dieses E-Book

Nach den Geschehnissen in Genf kehrt Sam nach Zürich zurück. Aber für ihn ist nichts mehr so wie zuvor.
Im virtuellen Hacker-Treffpunkt Electric Cat findet er nicht nur unverhoffte Verbündete, sondern auch neue Fragen. Was steckt hinter Yoshis Foto, das er in den gestohlenen Dokumenten entdeckt? Ist es mehr als nur Zufall?

Immer weiter verstrickt sich Sam in ein Netz aus mysteriösen Vorfällen und Täuschungen - in der Hoffnung, die Spinne zu finden, die im Hintergrund die Fäden webt. Sie hat sein Leben verpfuscht. Und er hat die Schnauze voll.

Das fesselnde Finale der Maschinen-Trilogie!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum14. März 2019
ISBN9783749421329
Maschinentod: Teil 3 der Maschinen-Trilogie
Autor

Carmen Capiti

Carmen Capiti wurde 1988 in der Zentralschweiz geboren und arbeitet seit 2012 im Bereich der Informationssicherheit. Das Schreiben entdeckte sie in frühen Jahren auf der Schreibmaschine ihrer Großeltern und verfasste während ihrer Schulzeit diverse Zeitungsartikel und Kurzgeschichten. 2015 gründete sie mit drei weiteren Autorinnen den Verein Schweizer Phantastikautoren (www.phantastikautoren.ch). Ihr Debüt-Roman Das letzte Artefakt wurde für den »SERAPH 2016 - Bestes Debüt« nominiert. Seither veröffentlichte sie unter anderem den phantastischen Roman Die Geister von Ure und diverse Kurzgeschichten.

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    Buchvorschau

    Maschinentod - Carmen Capiti

    Maschinentod

    Widmung

    Prolog

    1. Kapitel

    2. Kapitel

    3. Kapitel

    4. Kapitel

    5. Kapitel

    6. Kapitel

    7. Kapitel

    8. Kapitel

    9. Kapitel

    10. Kapitel

    11. Kapitel

    12. Kapitel

    13. Kapitel

    14. Kapitel

    15. Kapitel

    16. Kapitel

    17. Kapitel

    18. Kapitel

    19. Kapitel

    20. Kapitel

    21. Kapitel

    22. Kapitel

    23. Kapitel

    24. Kapitel

    25. Kapitel

    26. Kapitel

    27. Kapitel

    28. Kapitel

    29. Kapitel

    30. Kapitel

    31. Kapitel

    32. Kapitel

    33. Kapitel

    34. Kapitel

    35. Kapitel

    36. Kapitel

    37. Kapitel

    38. Kapitel

    39. Kapitel

    40. Kapitel

    41. Kapitel

    42. Kapitel

    43. Kapitel

    Nachricht von Pure

    Danksagung

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    Mehr Science Fiction?

    Carmen Capiti

    Impressum

    Für Pizza und Bier.

    Weder ohne das eine noch ohne das andere wäre die Idee zu dieser Trilogie geboren oder hätte ich sie zu Ende gebracht.

    Prolog

    »Es ist vorbei«, dachte Sam.

    Es war ein seltsames Gefühl. Eine Mischung aus unendlicher Erleichterung, gepaart mit der Müdigkeit, die die Geschehnisse nach sich gezogen hatten, und dem Herzklopfen, das die nun so ungewisse Zukunft verursachte.

    Darjas Finger verflochten sich mit den seinen, während sie nebeneinander hergingen. Er drückte ihre Hand und schnaufte tief durch.

    »Es tut mir leid«, sagte er.

    »Was tut dir leid?«

    »Dass ich dir nie die Wahrheit erzählt habe. Damals, als wir uns in Moskau an der Universität kennengelernt haben. Aber auch später, als ich dich aus Zürich angerufen habe.«

    Darja zog ihn an sich heran, nur um ihn mit einem freundschaftlichen Schubser wieder von sich zu stoßen.

    »Ich weiß auch jetzt immer noch nicht alles, Sam.«

    »Stimmt.«

    »Ich habe Zeit.«

    Sam schmunzelte und ließ den Blick über das in Dunkelheit gehüllte Gelände schweifen. Auch er hatte Zeit. Zum ersten Mal seit Langem.

    Er rollte die Schultern.

    »Wo soll ich anfangen?«

    »Ganz am Anfang vielleicht?«

    Sam schnaubte. »Wie du willst. Ich bin in Zürich aufgewachsen, in der Containersiedlung. Die damaligen Slums der Stadt. Meine Sippe bestand aus vielen Eltern und noch mehr Geschwistern. Unsere Zukunftschancen waren mager, wenn nicht sogar inexistent.«

    Darja sagte nichts dazu. Als Tochter des Moskauer Polizeichefs war sie in begütertem Haus aufgewachsen und konnte sich so was vermutlich nicht wirklich vorstellen.

    »Ich wurde als Jugendlicher aber unerwarteterweise von einem Talentsucher entdeckt. Ein Großkonzern machte mir das Angebot, mich zum Chirurgen auszubilden und anzustellen. Der Jackpot, wie ich damals dachte.«

    »Klingt, als hättest du dich getäuscht?«

    Sam wippte mit dem Kopf. »Die Ausbildung war gut. Ich lernte insbesondere, Leute mit Cyberware zu modden. Nur leider auch Leute, die sich dazu nicht bereit erklärt hatten. Als ich mitansehen musste, wie einem unkooperativen Mitarbeiter sämtliche Gliedmaßen gebrochen wurden, nur damit er sich modden lassen musste, hatte ich die Schnauze voll. Mithilfe meines besten … nun ja, meines einzigen Freundes Crunch habe ich meinen Tod vorgetäuscht und mir eine neue Identität verschafft.«

    »Ah ja«, sagte Darja mit einem Leuchten in den Augen. »Er ist der Typ, dem Boobie gehörte, oder? Die Androide.«

    Sam nickte. »Auch meiner Familie sagte ich nichts, weil ich nicht wollte, dass sie in Schwierigkeiten geraten. Und ich wollte, dass sie meine Lebensversicherung einstreichen konnten.«

    »Und das hat geklappt?«

    »Erstaunlicherweise ja. Nur habe ich mir dabei nicht überlegt, dass ich trotz allem irgendwie meine Brötchen verdienen muss. Ich hab also eine neue Praxis aufgemacht, wo ich Leute modifiziert habe. Illegal.«

    Darja schnalzte mit der Zunge. »Du Bad Boy, du.«

    »Wie du mich kennst und liebst, oder?«, witzelte Sam.

    Darja lachte laut auf. »Weder das eine noch das andere, mein Bester. Dann kam Pures Auftrag?«

    Sam überlegte sich, ob er ihr zuerst davon erzählen sollte, dass er sich damals seine eigenen Beine modifiziert hatte. Dass er dabei einen miserablen Job gemacht und ihn die ständigen Schmerzen in die Abhängigkeit getrieben hatten. Als sie in Moskau zusammengekommen waren, hatte er den Entzug schon hinter sich gehabt. Er hatte sich vorgenommen, ihr alles zu erzählen. Aber wenn er ehrlich war, hatte das mit der ganzen Sache nicht viel zu tun. Und die Scham darüber war größer, als er sich eingestehen wollte.

    »Genau«, sagte er stattdessen. »Dieser Yoshi trat mit einem Auftrag an mich heran. Du hättest ihn sehen sollen. Irgendwie schräg, in einen dunklen, bodenlangen Mantel gehüllt, das Gesicht entstellt von Verbrühungsnarben und ein Blick, der töten konnte.«

    »Verbrühungsnarben? So spezifisch?«

    »Gemäß Pure hat er sich diese selber zugefügt, als sie ihn nach einer gemeinsamen Nacht hatte abblitzen lassen.«

    Darja hielt inne. »Einer gemeinsamen Nacht?«, fragte sie fast entsetzt.

    Sam winkte ab. »Nicht ihr Lieblingsthema. Reden wir nicht davon. Also, dieser Yoshi hat mir die betäubte Pure vorbeigebracht, die ich von Kopf bis Fuß modden sollte. Ich hatte meine Vermutung, dass es gegen ihren Willen geschieht, aber ich stellte keine Fragen. Hätte ich wohl besser.« Er seufzte, als er daran zurückdachte. Der Schock, als das Narkosemittel auf einmal ausfiel und sie während der Operation zu sich kam. »Sie ist abgehauen. Ich konnte sie zwar wiederfinden und das halbfertige künstliche Auge richten. Sie enthüllte mir dabei aber, dass sie eine Killerin im Auftrag von Roth Industries ist und dass mich Yoshi so oder so töten lassen würde, sobald ich meinen Auftrag beendet hätte.«

    Darja drückte seine Hand und er war ihr dankbar für die Geste. Aber wenn er damals gewusst hätte, was ihn in der Zukunft noch alles erwarten würde, hätte er die damalige Drohung wohl mit einem müden Lächeln abgetan.

    »Ich geriet danach dummerweise diesem Yoshi in die Hände. Er war die rechte Hand von Pures Boss. Crunch holte mich raus, indem er sich in die Systeme von Roth Industries hackte.« Bei der Erinnerung schnürte sich ihm die Kehle zu. »Aber irgendwas im Netzwerk hat ihn angegriffen und getötet.«

    So lange war es schon her, seit Sam in Crunchs Wohnung zurückgekehrt war und seinen Freund zusammengesunken in seinem Stuhl gefunden hatte. Noch immer stieg ihm der Geruch nach verbrannter Haut in die Nase, wenn er daran zurückdachte.

    »Warum eigentlich? Pure, meine ich. Warum wollten sie sie gegen ihren Willen modifizieren?«, fragte Darja, als spürte sie, dass er nicht zu lange bei dem Gedanken verweilen wollte.

    Er räusperte sich. »Dafür hole ich besser etwas aus. Xaver Roth und seine Schwester Chantal Roth – CEO von Byrapharm – haben gemeinsam ein Medikament entwickelt, das einen modifizierten Menschen in einen willenlosen Arbeitsroboter verwandelt und damit die Risiken von übermäßigem Modding für den Arbeitgeber eigentlich eliminiert. Pure sollte einen Mann ausschalten, der unter anderem dafür verantwortlich war, dass solche Medikamente in der Schweiz als illegal gelten. Die Roths planten das Gesetz zu stürzen, das Medikament auf den Markt zu werfen und damit vermutlich Milliarden zu machen.«

    Darja schauderte sichtbar. »Ziemlich skrupellos.«

    Er nickte grimmig. »Fanden wir auch. Mit Boobies Hilfe konnten Pure und ich bei Roth Industries einsteigen.«

    »Das war dann wohl der Moment, wo ihr ihren perfekten Androidenkörper in einen eurer Schweizer Käse verwandelt habt?«

    Sam verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich befürchte es. Aber wir haben es geschafft, die Beweise zu stehlen. Dabei kam es zu einem Kampf, in dem ich Yoshi tötete.«

    Noch vor einigen Monaten hatte sich ihm der Magen verknotet, wenn er an das Blut an seinen Händen dachte. Heute sah die ganze Sache etwas anders. Wie viel in der Zwischenzeit doch geschehen war.

    »Wir haben die Beweise einer Journalistin zugespielt und sind gemeinsam nach Moskau gegangen.«

    »Wegen unserer feinen Verteidigungsministerin, was?«, fragte Darja matt.

    »Ehemalige Verteidigungsministerin. Wir hatten Vermutungen, dass Sofia Viktorowa an dem Medikament interessiert war.«

    In Moskau hatten sie ihre Spur jedoch schnell verloren, da Pure Sam zunächst dabei geholfen hatte, von seiner Medikamentenabhängigkeit loszukommen.

    »Dann haben wir beide uns getroffen«, ergänzte Darja. »Und du hast mir das Blaue vom Himmel heruntergelogen, um mich ins Bett zu kriegen.«

    Sam japste auf, beruhigte sich aber, als sie ihm schelmisch zuzwinkerte.

    »Ich war nicht ganz ehrlich«, lenkte er ein. »Aber ich hätte dich schon auch so rumgekriegt.«

    »Wenn du mir ehrlich gesagt hättest, dass du Teil einer kriminellen Untergrundorganisation bist?«, fragte Darja. »Vergisst du, wer mein Vater ist?«

    »Ich sagte nicht, dass es einfach geworden wäre.« Er rempelte sie freundschaftlich an und wurde wieder ernst. »Wir schlossen uns No-HAL an, in der Hoffnung, etwas gegen all diese unausgereiften und gefährlichen Produkte der Bioengineering-Industrie zu unternehmen.«

    »Ja«, sagte Darja lang gezogen. »Wie Roots.«

    Sam rieb die Zähne aufeinander. »No-HAL verfolgte ähnliche Ziele wie Roots, ja. Nur galten sie als sehr viel skrupelloser als wir.«

    »Sie machten kein Geheimnis daraus, dass es sie gab, im Gegensatz zu euch. Sie wollten, dass man ihre Agenda kannte. Mein Vater musste mehr als einmal ausrücken, um ihre Sauereien aufzuräumen.«

    »Nicht nur ihre«, gestand Sam. »Auch wenn wir versuchten, Menschenleben so gut es ging zu schützen, haben wir ab und zu auch Mist gebaut. Und es Roots in die Schuhe geschoben, damit niemand auf uns aufmerksam wurde.«

    Sie hätten damals bereits wissen müssen, dass sie das irgendwann in den Hintern beißen würde. Sie waren alle zu naiv gewesen, zu selbstsicher.

    »Roots hat euch also die Bogatyr auf den Hals gehetzt und ...« Sie führte den Satz nicht zu Ende.

    Und sie hatten No-HAL ausgelöscht.

    »Du greifst vor.«

    »Sorry.«

    »Wir sind auf das Bogatyr-Projekt gestoßen und haben den Projektleiter entführt, was leider etwas schiefging. Aber er konnte uns immerhin erzählen, dass es sich bei den Bogatyr um Menschen handelt, denen spezielle Nano-Roboter injiziert wurden, die verletztes Gewebe innerhalb von Sekunden reparieren können.«

    Sam spürte Darjas Blick auf seinem Hals ruhen, wo die Ansätze der silbernen Masse hervorblitzten. Er löste die Hand von ihrer und zog den Kragen enger.

    »Wir erfuhren auch, dass die Entwickler der Nanobots eine Firma in Genf war. LoreTech. Pure wusste zu dem Zeitpunkt bereits, dass ihr totgeglaubter Vater der Chefingenieur des Projekts war. Nur hat sie das mit niemandem von uns geteilt.«

    Darja schnaufte hörbar ein und aus. »Und das war der Moment, in dem mir eine ominöse Quelle davon berichtete, was wirklich mit dir abgeht.«

    »Und du mich beinahe mit einem Schraubenzieher erschlagen hast.« Er wollte einen Scherz machen, aber Darjas Miene wurde traurig.

    »Die Beule hättest du dir verdient gehabt«, sagte sie leise.

    Er nickte zustimmend. »Damals wussten wir alle noch nicht, dass unsere Kristyna in Wahrheit für Roots arbeitete und sie über all unsere Tätigkeiten ins Bild setzte. Aber der Reihe nach. Zu sechst gingen wir also nach Genf. Pure und ich, Kristyna, Curie und die beiden Hacker Mischa und Han-jae. In Genf ging dann erst mal alles drunter und drüber. Gewisse Dinge habe ich dir ja bereits erzählt. Wir fanden Pures Vater, Mischa stieg ins Netzwerk von dieser Firma LoreTech ein und erfuhr daraufhin einen heftigen Zusammenbruch. Währenddessen ließ Kristyna Roots immer schön wissen, woran wir waren.«

    »Bis die Bogatyr Roots in Moskau gefährlich nahe kamen«, sagte Darja.

    Den Teil der Geschichte kannte sie fast besser als Sam. No-HAL hatte die Bogatyr auf eine falsche Fährte in Richtung Roots geschickt. Aus Rache hatten diese ihrerseits die Soldaten zu No-HALs Hauptquartier geführt. Darjas Vater musste später ausrücken, um all die Leichen von Sams Freunden aufzusammeln. Sam und die anderen hatten das Gemetzel hilflos von Genf aus beobachten müssen.

    Er presste einmal die Augen zusammen und ließ dann den Blick über das Gelände schweifen, das langsam in das Licht der morgendlichen Dämmerung gehüllt wurde. Am anderen Ende des Areals zeichneten sich die beiden Umrisse der Flugzeuge ab. Im Schatten einer Baracke erkannte er die Silhouetten zweier sich küssender Menschen. Waren das etwa …? Nein, das ging ihn nichts an.

    Er wandte sich ab und führte Darja in eine andere Richtung.

    »Die Bogatyr verfielen während des Angriffs in eine wilde Raserei und wir waren uns somit sicher, dass sie aufgehalten werden mussten. Nachdem Pures Vater die Videoaufzeichnungen gesehen hatte, sah er dies ebenfalls ein. Das Problem war nur, dass Kristyna Roots inzwischen gesteckt hatte, wo wir uns befanden.«

    Er dachte an Mario, den Sadisten, der versucht hatte, Pures Auge herauszureißen, und ihm wurde übel dabei.

    »Okay. Wie ich das verstanden habe, seid ihr Roots losgeworden und konntet in das Gelände von LoreTech eindringen. Wie habt ihr das geschafft?«

    »Pures Vater hat uns geholfen. Leider hat ihn das das Leben gekostet.«

    »Schon unglaublich, wie viele Opfer diese Scheiße schlussendlich gefordert hat.«

    Sam erwiderte nichts und sie gingen für einen Moment schweigend nebeneinander her. Irgendwann spürte Sam ihren Blick auf sich.

    »Ich glaube, ich weiß, was danach passiert ist. Wenn du nicht weitererzählen willst …«

    Er schüttelte den Kopf. »Ist schon okay.«

    Er hätte es nicht erwartet, aber irgendwie fühlte es sich gut an, über all das zu reden. Es war, als könne er es selbst somit ad acta legen. Er atmete tief durch.

    »Wir haben unseren Code in LoreTechs Systemen platziert, wurden aber entdeckt. Durch einen alten Tunnel konnten wir entkommen. Aber nicht ohne Verluste.« Es schnürte ihm die Kehle zu, als er darüber redete. »Mischa und ich wurden angeschossen. Ich habe es nicht mitbekommen. Ich hatte Angst. Also habe ich mir die eine Dosis Nanobots, die wir dabeihatten, ins Blut gejagt und mein Leben gerettet.«

    Automatisch fasste er sich an die Stelle an seiner Schulter.

    »Es ist nicht deine Schuld, Sam«, sagte sie sanft. »Niemand hätte in so einem Moment klar denken können.«

    »Ja«, sagte er, allerdings ohne große Überzeugung. »Zu viert verließen wir den Tunnel und brachten uns in Sicherheit. Da waren wir also. Pure, die mich hasste, weil ich ihr Auge repariert habe – nochmals eine andere Geschichte –, Han-jae, der mich dafür verurteilte, dass ich mein Leben höher gewichtete als Mischas, und Curie, die mich so oder so aus tiefstem Herzen verachtete.«

    Darja verzog das Gesicht. »Rosig.«

    »Und wie. Wir trennten uns und ich kehrte nach Zürich zurück.«

    »Du hast mich angerufen, mir so etwas wie die Wahrheit erzählt und dir meine Gunst zurückgekauft, indem du mir Boobie gezeigt hast.« Sie versuchte sich an einem Lächeln, aber wirkte zu aufgewühlt, als dass er es ihr abkaufte.

    »So ist es. Außerdem hab ich mir mal die Dokumente angesehen, die Mischa bei seinem Einbruch ins Netzwerk von LoreTech gestohlen hat. Und dabei stieß ich auf dieses Foto von Yoshi. Mit unvernarbtem Gesicht, wohlgemerkt.«

    »Also logischerweise schon älter.«

    Sam schnaubte. »Ja. Logischerweise. Und ich habe eine Nachricht erhalten. Eine anonyme Nachricht, in der man mich ›Sammy-Boy‹ nannte.«

    »Was ist daran so speziell?«

    »Nur einer hat mich in meinem ganzen Leben so genannt. Crunch.«

    »Oh«, sagte sie nur, als ihr dämmerte, warum die Nachricht Sam damals aus der Fassung gebracht hatte.

    Warum er der Aufforderung, die virtuelle Bar Electric Cat aufzusuchen, ohne Zögern nachgekommen war.

    »Und dann?«, fragte sie.

    Sam legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel.

    »Dann ging die ganze Scheiße erst so richtig los.«

    Sechs Monate zuvor …

    1. Kapitel

    Mit Hochgeschwindigkeit rauschte Sam über etwas, das ihn an eine stark befahrene Straße erinnerte. Farbige Lichter zogen in verschmierten Bahnen unter ihm hinweg. Dann kam alles um ihn herum zu einem abrupten Halt und Schwärze umfasste ihn. Für einen Moment schwankte er, bis sich das Brummen in seinem Kopf legte und er tief durchatmen konnte.

    »Ist das jedes Mal so ein Zirkus?«, murmelte er und strich sich über den kahlen Schädel.

    Ein Schein legte sich von hinten über ihn. Als Sam sich umdrehte, pfiff er durch die Zähne. Inmitten der Dunkelheit schwebte eine Tür. Eine nackte, abgeschabte Stahltür ohne dazugehörendes Gebäude. Darüber stand in neongrüner Schrift: Electric Cat

    Neben der Schrift befand sich das Abbild eines grinsenden Katzenkopfes mit einem geöffneten und einem ausgekreuzten Auge, deren unruhiges Blinken sich stetig abwechselte.

    Es erinnerte Sam an die Tätowierung, die Han-jae auf seinen Fingerknöcheln trug. Bevor er die Hand an den Türknauf legte, blickte er noch einmal an sich herab.

    Er hatte sich zuerst überlegt, sich einen völlig zufälligen Avatar generieren zu lassen, hielt es dann aber für besser, sein Gesicht beizubehalten. Wer auch immer ihn in dem Schuppen treffen wollte, musste ihn erkennen können.

    »Crunch.«

    Er verscheuchte den Gedanken. Crunch war tot. Und auch wenn der unbekannte Absender der Nachricht in HALCom ihn Sammy-Boy genannt hatte, wie es nur sein alter Freund getan hatte, hieß das noch gar nichts.

    Er strich den bordeauxroten Frack glatt, zupfte die passende Weste zurecht und richtete die venezianische Maske auf seiner Nase. Nichts davon wäre nötig gewesen. Auch wenn der Ritt durch den Cyberspace ruppig gewesen war, so sah man dies seinem Avatar in keiner Weise an.

    Er legte die Hand auf den Knauf und drehte.

    Er bewegte sich nicht.

    Sam drehte mit mehr Kraft und drückte dabei gegen die Tür. Ohne Erfolg.

    »Na toll.«

    Es genügte nicht, dass er sich mit jemandem traf, von dem er nicht wusste, was er zu erwarten hatte. Nein, es musste auch noch an einem Ort im Cyberspace sein, wo er nur mit einem aufgemotzten ConnectGear hinkam, einen Avatar brauchte und wo offenbar Regeln vorherrschten, die er nicht kannte.

    Er machte einen Schritt zurück und betrachtete die Tür, als wäre sie seine persönliche Nemesis.

    Auf einmal strich eine kleine Gestalt um den Türrahmen. Die Siamkatze setzte sich mitten vor die Tür und blickte Sam aus leuchtend blauen Augen an. Falsch, es war nur ein Auge, das andere hatte sie verloren. Abgesehen davon war es die gepflegteste Katze mit dem glänzendsten Fell, die Sam je gesehen hatte. Sie trug sogar eine passende hellblaue Fliege.

    Für einen Moment starrten sich die beiden an.

    »Bist du ein Avatar?«, fragte Sam zögerlich.

    Die Katze legte den Kopf schräg und Sam hatte das Gefühl, vermessen und bewertet zu werden.

    Wenn die Katze nicht der Avatar eines anderen eingeloggten Menschen war, so musste es sich um ein Computerprogramm handeln. Vielleicht eine Art Wächter des Electric Cat?

    »Ich habe eine Einladung«, versuchte es Sam. »Würdest du mich reinlassen?«

    Nun erhob sich die Katze, machte ein paar elegante Schritte vorwärts und setzte sich direkt vor Sams Füßen wieder hin. Erwartungsvoll sah sie an ihm hinauf.

    »Was denn?«, fragte er und ging in die Knie. »Streicheleinheiten?«

    Die einzigen Katzen, die Sam kannte, waren Streuner, die auf der Straße lebten. Keine davon hatte sich je anfassen lassen wollen und Sam hatte nie das Verlangen gespürt, sich bei ihnen etwas einzufangen. Von einer digitalen Katze wäre aber kaum so etwas wie ein Biss zu befürchten, oder?

    Er streckte die Hand aus, aber das Tier wich aus. Im nächsten Augenblick schnellte die Pfote hervor und wischte Sam mit einem krallenlosen Schlag die Maske vom Gesicht.

    Vor Schreck zuckte Sam zurück und starrte verdattert auf die rote Maske, die nun neben ihm in der Leere schwebte.

    Die Katze gab ein zufriedenes Mauzen von sich und wandte sich um. Kurz flackerte der Vierbeiner auf und verschwand. Dann öffnete sich die Tür.

    Sam hatte keine Ahnung, wie, aber offenbar hatte er den Test bestanden. Er pflückte die Maske aus dem Nichts, setzte sie jedoch nicht auf. Er trat durch die Tür und materialisierte sich inmitten eines düsteren Raumes. Im Gegensatz zu der absoluten Stille, die vorher geherrscht hatte, dröhnten hier das Stimmengewirr und der Bass der Musik geradezu in seinen Ohren. Die Luft schmeckte abgestanden und schwer und ein leichter Nebel hüllte alles ein.

    Sam drehte sich um sich selbst, doch in keiner Richtung erkannte er die Tür, durch die er soeben getreten war. Stattdessen standen lauter Tische um ihn herum. Einige davon waren Stehtische aus deren Mitte Kabel ragten, welche gewisse Besucher mit dem ConnectGear ihres Avatars verbunden hatten. An den Wänden standen Sofas, und in einer Ecke befand sich eine altmodische Bar mit aufgereihten Flaschen hinter der Theke.

    Sam brauchte einen Moment, bis er all das aufgenommen hatte und sich auf die Besucher konzentrieren konnte.

    Die Bar war gut besucht, andererseits war sie auch nicht sonderlich groß. Sie bot Platz für vielleicht dreißig Leute, wenn sie dicht gedrängt standen. An den Tischen saß eine bunte Mischung von Avataren. Einige ähnelten wohl ihrem realen Ego, bei anderen fiel es Sam eher schwer, sich dies vorzustellen. Auf einem der Sofas räkelte sich das Ebenbild von Marilyn Monroe, an einem der Tische hockte eine Person mit einem Stierkopf, und eines der Kabel an den Stehtischen verschwand in einer undefinierten glitzernden Schleimkugel. Die meisten Besucher waren zumindest humanoid, aber bunt waren sie alle. Sam fiel in keiner Weise aus dem Raster mit seinem roten Frack.

    Unschlüssig steuerte er fürs Erste die Bar an. Gerade materialisierte sich die Siamkatze auf dem Tresen. Die elektronische Musik setzte aus und wurde von schwerem Jazz abgelöst.

    Ein empörtes Raunen ging durch die Menge und jemand schmiss sein Glas in Richtung der Katze. Diese flackerte kurz auf und das Glas krachte gegen die rückwärtige Wand.

    Hinter der Theke warf ein Mann die Arme in die Höhe und hastete zu einer alten Jukebox aus dem letzten Jahrhundert hinüber. Kaum wechselte die Musik wieder zum Altbekannten, sträubte die Katze ihr Fell und fauchte. Dann fügte sie sich dem Schicksal und rollte sich an Ort und Stelle zusammen.

    Sam beäugte das Tier misstrauisch, als er an den Tresen trat.

    »Sorry dafür«, sagte der Mann hinter der Bar mit einem dicken russischen Akzent. »Keine Ahnung, wie er das jedes Mal wieder schafft.«

    Der Mann grinste breit. Inmitten seiner krausen dunklen Haare steckte eine alte Fliegerbrille, und er trug eine abgewetzte Lederweste über einem Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Sein linker Arm war eine rustikale, mechanische Prothese und sein Körper von altmodischem Gear übersät, von dem Sam nicht einmal erahnte, wozu es dienen sollte.

    »Was gibt’s?«, fragte der Mann.

    Sam ließ den Blick über die Flaschen wandern und fragte sich, ob er den Alkohol hier im Cyberspace überhaupt spüren würde. Vermutlich schon. Für so etwas brauchte es ein Advanced ConnectGear, um sich hierhin zu verbinden.

    »Eine Cola.«

    Der Barkeeper nickte und füllte ihm ein Glas aus dem ersten Zapfhahn. Das Getränk verströmte einen seltsam vertrauten Duft. Es war nicht die Art Cola, die er gewohnt war, weder vom Geruch noch von der Farbe her. Erst als er einen Schluck genommen hatte, überkam ihn auf einmal die Erinnerung an Crunch und daran, was dieser immer in seinem kleinen Kühlschrank aufbewahrt hatte. Irgendwas Aufputschendes mit einer Menge Elektrolyten.

    Sam schob die Wehmut von sich und nahm einen großen Schluck.

    »Du bist neu hier«, sagte der Barkeeper.

    Er hatte die Arme auf dem Tresen verschränkt und musterte Sam. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die Maske aufzubehalten. Zumindest so lange, bis er sich einen Überblick über die Lage verschafft hatte.

    »So offensichtlich, hm?«

    Der Barkeeper winkte ab. »Ich kenn meine Leute.« Er streckte die mechanische Hand aus. »Rasko.«

    Sam erfasste sie. »Sam.«

    Die Katze ließ ein lautes Miauen hören. Mit ihrem einen Auge blickte sie zu ihnen herüber.

    »Ah«, sagte Rasko und seine Miene erhellte sich. »Sam. Sammy Meyer. Alles klar.«

    Sams Körper spannte sich. »Dann hast du mich angeschrieben?«

    Erneut winkte Rasko ab. »Njet, das hat Mister Pat da drüben übernommen.«

    Sam blickte überrascht zu der Katze hinüber, die das Auge wieder geschlossen hatte.

    »Mister Pat? Er ist ein Avatar?«

    »Meine Güte, nein. Das wäre ja was, wenn hinter dem Spinner ein echter Mensch sitzen würde.« Rasko lachte. »Er ist ein Virus.«

    Wie aufs Stichwort sprang Mister Pat auf und landete mit einem Fauchen zwischen Sam und dem Barkeeper auf dem Tresen. Dann setzte er sich hin, leckte sich über die Pfote und strich sich das Fell glatt.

    »Ich bin kein Virus«, sagte die Katze mit dem tiefsten Bass, den Sam je gehört hatte.

    Mit aufgerissenen Augen starrte er auf das sprechende Tier.

    »Ich bin ein Intrusionsprogramm erster Klasse. Mit hervorragendem Stammbaum, wohlgemerkt.«

    »Ja ja«, sagte Rasko und fuhr der Katze entgegen dem Fellverlauf über den Körper, wobei er sich einen Hieb mit der Tatze einfing. »Aber ich hab dich geschrieben, Mister. Also nenne ich dich, wie ich will.«

     Sam drehte sein Glas in den Händen. »Hast du etwas weniger Starkes? Ich glaub, das Zeug vertrage ich nicht.«

    Rasko lachte laut. »Ich mag dich, Junge. Du treibst dich nicht oft als Avatar im Cyberspace rum, was?«

    »Das erste Mal«, gestand Sam.

    »Hat Crunch so erzählt.«

    Sam stellte das Glas geräuschvoll ab. »Du kanntest Crunch?«

    Rasko nickte in Richtung einer Tür neben der Jukebox. »Ich zeig dir was.«

    Sam ging um den Tresen herum und folgte Rasko durch die Tür.

    Dahinter hatte Sam entweder eine Abstellkammer oder aber einen abgetrennten Schankraum erwartet. Nicht jedoch einen apokalyptischen Hinterhof.

    Sie standen unter einem freien Himmel, an dem sich grellblaue und dumpf-grüne Wolken kräuselten. Ab und zu zuckte in der Ferne ein roter Blitz auf. Der Boden war versengt, gleichzeitig überwuchert von schwach lumineszierenden Ranken.

    »Was ist das für ein Ort?«, fragte Sam.

    »Old Spices Domäne«, sagte Rasko. »Er hat einen Sinn fürs Dramatische.«

    Sam ließ den Blick schweifen und blieb an einer Figur in der Nähe hängen.

    »Crunch«, keuchte Sam und lief auf seinen Freund zu.

    »Warte!«, rief Rasko ihm hinterher, doch Sam dachte nicht daran.

    Die ferne Figur kam schnell näher. Physik schien im Cyberspace keinen Regeln zu folgen.

    »Crunch!«, rief er im Laufen, doch der Hacker reagierte nicht.

    Erst als Sam bis auf einige Schritte an ihn herangekommen war, erkannte er, weshalb. Es traf ihn wie eine Faust in den Magen.

    Es war nicht Crunch. Es war nur sein Abbild. Eine Statue, eingefroren in einer absurden Position. Sie stand breitbeinig da, die eine Hand ausgestreckt und mit einem überraschten Ausdruck auf dem Gesicht.

    »Sorry«, sagte Rasko, als er ihn eingeholt hatte. »Wollte dich vorwarnen, aber da warst du schon weg.«

    Sams Kehle zog sich zusammen. Erst jetzt begriff er auch, was ihm hätte zeigen sollen, dass es sich nicht um Crunch handelte. Die Figur vor ihm trug einen eleganten Anzug und ihre Haut war noch eine Spur dunkler, als es die von Crunch gewesen war.

    »Warum wirkt er so … eingefallen?«, fragte Sam.

    Crunch war immer dünner gewesen, als es gesund sein konnte, aber das Abbild hier war geradezu mager.

    Rasko kratzte sich am Dreitagebart. »Wir kennen ihn nicht anders.« Er warf Sam einen forschenden Blick zu. »Dass du ihn erkannt hast, heißt wohl, dass sein Avatar sich nicht allzu stark von seinem echten Körper unterscheidet, wie?« Er schnaubte amüsiert.

    »Sieht ihm ähnlich, dem Spinner«, erklang eine tiefe Stimme.

    Neben sie trat ein Mann, der mindestens drei Köpfe größer war als Sam und sicher doppelt so breit. Seine blonden Haare ähnelten einem Topfschnitt mit Fransen, und obenherum trug er nur eine Jeansweste auf nacktem Oberkörper.

    »Old Spice«, erklärte Rasko.

    Der Muskelmann streckte Sam die Hand entgegen. »Sammy-Boy, schätze ich?«

    Sam nickte zu dem Abbild von Crunch. »Das ist also sein Avatar?«

    »Ja«, seufzte Old Spice. »Eines Tages ist er in Raskos Bar aufgetaucht, hat deinen Namen geschrien und ist daraufhin eingefroren. Hat keinen Mucks mehr gemacht.«

    Ein Stich fuhr Sam durchs Herz. Er wusste genau, wann das gewesen sein musste. Damals, als sich Crunch in das System von Roth Industries gehackt hatte, um ihn aus dem Prime Tower zu befreien.

    »Wisst ihr, was passiert ist?«

    Old Spice zögerte. »So ungefähr. Rasko?«

    Der Russe strich sich wieder durch den Bart. »Ich denke, er ist okay. Wir haben nicht so lange nach ihm gesucht, um jetzt einen Rückzieher zu machen.«

    »Einen Rückzieher wovon?«, wollte Sam wissen.

    »Erklären wir dir, wenn die anderen da sind. Rasko, besorgst du uns einen Space?«

    »Schon erledigt.«

    Eine Tür erschien auf einmal vor ihnen und Rasko trat hindurch. Old Spice ließ Sam den Vortritt, der nach einem letzten bedauernden Blick auf Crunchs Avatar Rasko folgte.

    Die Tür führte dieses Mal in einen abgetrennten Schankraum im selben Stil wie der Rest des Electric Cat mit einem runden Tisch in der Mitte. Daran saß bereits eine groß gewachsene Frau mit neonblauem schulterlangem Haar und leuchtend grünen Augen. Sie hatte etwas alienartiges an sich.

    »Vortex«, begrüßte Rasko sie und die Ankömmlinge setzten sich an den Tisch.

    »Hey«, sagte Vortex mit einer schnarrenden, synthetischen Stimme und ließ Sam nicht aus den Augen. »Du bist also Sammy-Boy?«

    »Sam«, insistierte er.

    »Klar. Wo bleib NULL?«

    »Wie immer zu spät«, murrte Old Spice.

    Bei den Worten landete etwas Kleines auf Old Spices Kopf. Er schrie erschrocken auf, fasste sich in die Haare und zupfte das Etwas heraus.

    Ein knallgelbes Äffchen zappelte in seinen Pranken und streckte ihm die Zunge heraus. Auf dem Rücken

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