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Grimm frei erzählen: Fünf Märchen der Brüder Grimm frei für die Bühne erzählt
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eBook62 Seiten45 Minuten

Grimm frei erzählen: Fünf Märchen der Brüder Grimm frei für die Bühne erzählt

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Über dieses E-Book

Die Erzählerin Janine Schweiger, Mitglied im Vorstand des Verbands der Erzählerinnen und Erzähler (VEE) in Deutschland, notiert fünf Märchen der Brüder Grimm - genauso, wie sie sie auf der Bühne seit nunmehr zwölf Jahren erzählt: Frau Hölle, Hans im Glück, Schneeweißchen und Rosenrot, Der Froschkönig und Rumpelstilzchen. Vorangestellt sind mal launische, mal ernste Hinweise, die die Wahl des Märchens und ihre persönliche Aneignung erläutern. Damit hält die Erzählerin Janine Schweiger die teils in die vorchristliche Zeit reichende Texte lebendig und lädt zum Nacherzählen ein.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Jan. 2019
ISBN9783947831180
Grimm frei erzählen: Fünf Märchen der Brüder Grimm frei für die Bühne erzählt
Autor

Janine Schweiger

Am Rhein geboren, an der Wesel getauft, an der Donau aufgewachsen und an der Spree das freie Erzählen gelernt! Seit über zwölf Jahren erzählt Frau Schweiger in Schulen, Büchereien, Theatern und Kultureinrichtungen Geschichten aus aller Welt. Und warum? Die Autorin sagt: Was gibt es Schöneres, als diesen einen Moment, wenn man merkt, dass alle im Publikum einen gebannt anstarren, mal mit offenen Mund, mal nicht, aber alle mit großen offenen Augen - sodass man sieht, wie ihnen die erzählten Bilder durchs Hirn sausen!

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    Buchvorschau

    Grimm frei erzählen - Janine Schweiger

    Über den Westentaschenerzähler

    In die Westentasche gelangen Geschichten, die sich auf der Bühne, in der Schule oder zuhause bewährt haben. Von hoher Erzählkunst, über Gedichte und Balladen bis zur humoristischen Kurzgeschichte: Es muss Groß oder Klein bereits einmal gefallen haben.

    INHALT

    Frau Holle

    Hans im Glück

    Schneeweißchen und Rosenrot

    Der Froschkönig

    Rumpelstilzchen

    Regeln für die Weitergabe

    FRAU HOLLE

    - Wo ist die Kuh?

    Im Märchen gibt es viele Zahlen, die wichtig sind. Am meisten die Drei, also drei Aufgaben, drei Versuche, etwas zu erreichen, oder drei Wünsche von der Fee. Nun muss Marie bei mir einen Apfelbaum abernten, eine Ladung Brot aus dem Ofen holen und Frau Holle helfen, die Morgenarbeit zu erledigen. Aber es gibt Varianten dieser Geschichte, so auch bei den Anmerkungen der Brüder Grimm zu finden. Da muss auch noch eine Kuh gemolken werden, weil ihr sonst der Euter platzt. In der Ausgabe der von den Brüdern Grimm veröffentlichten Frau Holle wird nicht gemolken. Bei mir auch nicht. Es gibt aber ein Argument für das Schaffen einer zusätzlichen Aufgabe, wenn man möchte, dass die vier Jahreszeiten sich in den Arbeiten für Frau Holle wiederfinden. Das Betten schütteln, das Federn fliegen und es auf der Erde schneit, wäre dann der Winter, Äpfel erntet man im Herbst, aber bäckt man Brot nur im Sommer und melkt Kühe nur im Frühling? Für mich geht das nicht auf und darum vernachlässige ich es. Aber vielleicht hat eine Kollegin oder ein Kollege Interesse, es in Richtung vier Jahreszeiten zu ändern? Es würde mich freuen!

    Und dann habe ich aus der zweiten Schwester oder Stiefschwester mit dem gleichen Namen einen Bruder gemacht. Es ist mir durchaus bewusst, dass es Verfechter dafür gibt, dass die fleißige und die faule Marie quasi zwei Seiten der gleichen Medaille sind, also die Entwicklungsrichtung in der Pubertät beide Optionen offenlässt, was aus dem Mädchen als Frau wird. Aber mich hat das nicht interessiert. Ich fand es viel spannender zu sehen, was es auslöst, vom geliebten, verwöhnten Prinzen und der ungelobten, fleißigen Magd zu erzählen. Und wenn man die Kinder dann fragt, wer denn zu Hause der Mutter hilft … Sagen wir mal so: Es sind selten die Söhne, die sich da hervortun. Aber auch die Mädchen müssen nicht immer zu Hause helfen. Und für mich geht es im Märchen auch eher darum, einer alten Frau - einer Großmutter - zu helfen, etwas was den Kindern in ihrem Alltag anscheinend wenig begegnet.

    Es war einmal eine Mutter, die hatte zwei Kinder: eine Tochter, auf den Namen Marieluise getauft, aber immer nur Marie gerufen, und einen Sohn, auf den Namen Heinrich getauft, aber immer nur Heini gerufen. Da Marie älter war als Heini, konnte sie der Mutter bald zur Hand gehen und in Haus und Garten helfen. Der Vater war kurz nach Heinis Geburt gestorben und nun musste die Witwe ihre Kinder selbst versorgen und ernähren.

    Die Mutter war recht geschickt mit Faden und Wolle, sie spann ihr Garn selbst und strickte oder häkelte oder klöppelte daraus alles Mögliche: Strümpfe, Pullover, Jacken, Mützen, Röcke, Topflappen und dann noch feine Spitze in allen Farben. Darum musste die Tochter sich ums Haus kümmern und um den kleinen Bruder, weil die Witwe so viel Arbeit hatte.

    Schließlich sollte Marie auch bei der Arbeit mit Garn und Wolle helfen, jetzt hätte der Heini sich um Haus und Garten kümmern müssen, aber er wollte nicht! Er verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: „Weiberarbeit mache ich nicht! Gebt mir Männerarbeit! Mutter und Schwester standen staunend vor ihm und fragten: „Was ist das denn? Männerarbeit?

    „Na zum Beispiel auf die Jagd gehen mit einem Gewehr!", erklärte Heini.

    „Aber wo sollen wir denn ein Gewehr hernehmen?", fragte Marie und ihre Mutter sagte:

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