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Welt-Revolution - Sozialismus - Freiheit und Recht: Texte zur Transformationslogik im Kapitalismus
Welt-Revolution - Sozialismus - Freiheit und Recht: Texte zur Transformationslogik im Kapitalismus
Welt-Revolution - Sozialismus - Freiheit und Recht: Texte zur Transformationslogik im Kapitalismus
eBook410 Seiten4 Stunden

Welt-Revolution - Sozialismus - Freiheit und Recht: Texte zur Transformationslogik im Kapitalismus

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Über dieses E-Book

Philosophische Texte, die um das Thema Revolution kreisen, die Begriffe und Dimensionen wie Teleologie, Anthropologie klären wollen, die den Begriff der Geschichte und den Begriff der Revolution klären wollen. Die Texte verstehen sich als post-sozialistische Texte für den Sozialismus, weil der Autor in dem, was sich bislang Sozialismus nannte, keine Erfüllung des Begriffs erkennt. Diese Texte sind intentional eine Utopie.
Aber sie tragen trotz aller Kritik am Sein keine Waffen bei sich. Gerade die angedachte immanente Logik verbietet Gewalt, ebenso aber Ideologie. Deshalb sind die Texte auch als Philosophie zu verstehen und nicht als Propaganda.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum15. Okt. 2018
ISBN9783740719661
Welt-Revolution - Sozialismus - Freiheit und Recht: Texte zur Transformationslogik im Kapitalismus
Autor

Roman Caspar

Roman Caspar. Geb. 1954, Referent für Philosophie in Tübingen und in Berlin, freier Autor, mehrere Publikationen: Nämlich das Rettende auch, Gesänge im Laubraum, Vom Geiste der Revolution, Die Zeit der Propaganda in Deutschland. Vom Geiste der Revolution ist sein Haupttitel, der unter allen Publikationen steht. Er ist ein Vertreter der teleologischen Geschichtsphilosophie. Freiheit und Sozialismus sind bei ihm keine Gegensätze, wie im 20ten Jahrhundert. Letzte Texte: Im Begriffe des Seins. Zur Kategorie Selbstbewusstsein. Der Begriff der Arbeit. Denken und Sein. Des Cartes. Um so schlimmer für die Tatsachen. Freiheit und Natur. Die Weltrevolution. Die Unsterblichkeit der Seele. Kategorien nach dem Totalitarismus des 20ten Jahrhunderts. Was ist Literatur. Worte und Zeichen. dichterunddenker@gmx.net

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    Buchvorschau

    Welt-Revolution - Sozialismus - Freiheit und Recht - Roman Caspar

    Welt-Kultur

    Nach diesem Modell sollte die heutige Welt-Politik ablaufen: es ist auch nicht schwer, so, in diesem globalen, universalen Sinne zu reden. Es gibt Institutionen und Mittel dazu: die Gattung kann durchaus in Anschlag genommen werden. Gattungsbewußtsein als universales Freiheitsbewußtsein, als universales Rechtsbewußtsein kann durchaus instruiert und realisiert werden.

    Man muß nur davon reden.

    Inhaltsverzeichnis

    Was ist Philosophie?

    Zum Wesen der Dialektik

    Die Rolle der Kunst im Marxismus

    Zur Mythologie des „Opfers"

    Dialektischer Materialismus

    Zur Frage der Teleologie

    Anthropologie

    Conclusio

    „Aus der Kritik der Religion folgt Kritik der Gesellschaft."

    Zum Wesen der Dialektik

    Absoluter Idealismus versus Dialektik

    Das Ich des Menschen

    Das Prinzip der Egalität

    Das Prinzip der Solidarität

    Die Einhundert Geständnisse eines Deutschen Autors

    Die ersten und die letzten Dinge

    Die Philosophie und die Demokratie Dialektik - Demokratie und die Mehrheit

    Das WIR

    Die Revolution

    Das Jahr 1924 ist ein Schaltjahr

    Leo Trotzki und die IV. Internationale

    Revolution und Geschichte

    Die Revolution

    Die russische Revolution

    Zur Frage der Partei und der Disziplin

    Die Stimme des Volkes

    Gattungsbewußtsein

    Geschichtsphilosophische Thesen

    Mimesis

    Raum und Zeit

    Gott und Natur

    Hölderlin und der Staat

    Zu Schillers Briefen über die Ästhetische Erziehung des Menschen

    Ich und Du

    Kritik

    Zur jüdischen Frage

    Zum theologischen Bilderverbot

    Lohnarbeit

    Mann und Weib

    One World

    Religion und Ökologie

    Schwere Dekadenz

    Sklaverei

    Teleologie

    Subjektive Logik-Objektive Logik

    Natur und Technik

    Über das Heroische in der Literatur

    Gewerkschaft-Partei-Klasse

    Über die Differenz der Demokritischen und Epikureischen Philosophie

    Über die Sprache

    Ursprung ist Eisprung I.

    Ursprung ist Eisprung II.

    Volksgemeinschaft

    Rechte und Neue Rechte und Alte Rechte!

    Volksparteien

    Zur Frage der Nation – oder: die Linke und die Nationale Frage

    Von den Ideen der Menschheit

    Was ist Kommunismus?

    Welt-Sozialismus

    Zollfreiheit für Afrika

    Mein Kommentar dazu

    Historische Wahrheiten

    Das politische System Metternichs heute

    Hitler I.

    Kleinbürgertum und Weltbürgertum

    Banken

    Was ist Philosophie?

    1. Philosophie ist das „Denken des Denkens". νόησις νοήσεως (Aristoteles, Metaphysik› XII, 9 [1]).

    Im Zentrum aller Philosophie steht der Mensch, aber auch die Natur.

    Beim Menschen sind

    Ethik

    Ästhetik

    Dialektik

    Logik

    Anthropologie. Das Werden.

    Wesentliche Elemente.

    Die Natur teilt sich auf in

    Naturphilosophie

    Naturwissenschaft

    Geschichte der Natur. Das Werden.

    2. Alle Philosophie geht vom Mythos zum Logos.

    Unter Mythos wird verstanden:

    Das Uranfängliche

    Das Elementare

    Das Vorbewußte

    Das Unbewußte

    Das „Dunkle"

    Das Vorwissenschaftliche (z.B. Mystik, Schamanentum, Naturreligion, Anthropomorphismus, etc.)

    Unter Logos wird verstanden:

    Das Sagbare

    Das Unsagbar-Sagbare (Emotionen gehören durchaus zum Logos)

    Das sprachlich Verständliche und Mitteilbare

    Das Formierte (Musik ist in Noten formiert, Sprache in Silben und Lauten…)

    Das Begriffliche

    Die Idee (Freiheit, Gerechtigkeit, Wahrheit….)

    3. Genealogie von Geist und Natur:

    Alles Denken beginnt mit dem Geiste.

    Aber aller Geist beginnt mit der Natur.

    Bereits die Natur birgt zentrale Strukturen des Logos, des Bewußtseins, der Begriffe…

    Die Natur aber beginnt mit sich selbst.

    Die Philosophie braucht somit keinen externen Weltenschöpfer, keinen Deus ex machina, der von außen die Welt und auch die Menschen erschafft.

    Alles Sein ist in der Philosophie aus sich selber heraus entstanden:

    Die Natur ist aus sich selber heraus entstanden und entsteht permanent aus sich selber heraus. Es gibt also eine Auto-Kreation der Natur und allen Seins.

    Die Naturphilosophie, mit der die gesamte Philosophie entstand, bildet somit einen zentralen Hauptteil allen Denkens und aller Philosophie.

    Am Anfang, oder im Zentrum aller Natur steht die Energie.

    Quarks oder Strings. Diese „einfachen" Teilchen sind noch keine Materie, sondern Energieträger, Energiefelder, die positiv-negativ, männlich-weiblich geladen sind. Wie Saiten bei einem Musikinstrument sind diese gigantisch kleinen Teile.

    Schon darin zeigt sich die elementare Seinsweise aller Natur, nämlich Kraft und Energie zu sein. Materie ist eine relativ späte Entwicklung in der Natur, weil damit die Bildung von Atomen vorausgesetzt und ins Werk gesetzt wird. Diese Bildung von Atomen bildet die ebenfalls bipolare Grundstruktur aller uns bekannten Energien und Massen und Elemente.

    Entscheidend dabei ist die grundlegende Existenz aller Materie aus Energie. Atome sind gewaltige Energieträger, die selbst noch an den Rand des Immateriellen reichen. Rein „materiell" ist das Sein nicht, sondern immer eine Mischung aus Immateriellem und Materiellem, so wie das Licht eine Mischung aus Welle und Teilchen ist: aus Männlichem und aus Weiblichem also.

    Alle Materie ist in ihrem Grunde also „dialektisch. Dialektisch heißt, daß es keine „einförmige Materie gibt, kein „einförmiges Sein", denn alles Sein ist wesensmäßig „geteiltes Sein". Alle Natur ist „geteilte Natur", so, wie das Atom und alles Sein geteiltes Sein ist und darin eminent energetisch.

    Die grundlegende „Geschlechtlichkeit" der Natur gehört zu ihrem Elementarbereich und ist von Anfang an dort auch enthalten.

    Das Energetische durchwaltet alles Sein, alle Natur, alle Materie.

    Materie im normalen Sinne, als fester Klotz und als festes „Ding" gibt es gar nicht. Alle Materie ist eine dialektische Kompression aus Energie, aus dialektischer Energie.

    Auch die „anorganische Natur, die Natur also, die der Natur vorausgeht, die wir als „organische, als belebte Natur bezeichnen.

    Die dunkle Materie, die heute noch erforscht wird, wird sich letzten Endes als Verkörperung der elementaren Energiefelder erweisen, als Teil der bislang von uns gekannten Materie.

    4. Disziplinen der Philosophie.

    Idealismus-Materialismus: wobei der Idealismus davon ausgeht, daß Gott, daß der Geist die Welt/Natur erschaffen hat und erschafft, und der normale Materialismus umgekehrt davon ausgeht, daß die Natur alles schafft und geschaffen hat, auch den Geist.

    Eine spezielle und wohl die schwierigste Disziplin ist mit der Dialektik Hegels entstanden: die Dialektik. In der Dialektik gibt es dann keine prima philosophia, kein Erstes Prinzip mehr, aus dem alles ableitbar ist. Es gibt in der Dialektik keine Ontologie mehr, keine Lehre von einem festen Sein. Alles Sein und alles Seiende sind in der Dialektik mit je seinem Anderen verbunden und leben immer nur in der Differenz zu (s)einem anderen. Auch in der Differenz mit (s)einem anderen. Das reine „Selbst der Dinge gibt es gar nicht, weil alles „Selbst-Sein der Dinge sich auflöst in seine elementare Beziehungsstruktur. Darin aber waltet das energetische Grundprinzip der Welt. Darin walten das Wesen und die Form. Darin walten das Gesetz und die Freiheit. Darin walten das Sein und das Nichts. Aber all dies geht in das Werden über und ist somit selber das Werden. Die Potenz allen Seins waltet darin genauso wie die Elementarkraft aller Natur. Auch der Geist des Menschen ist darin verwoben, so wie alle Vernunft, wie alles Wissen.

    In der Dialektik drängt alles zu sich und zu seinem anderen. Das Männliche, der Begriff, und das Weibliche, das Fließen des Seins drängen so je zu sich. Das Unbewußte drängt zu Bewußtsein. Das Nicht-Wissen drängt so zu Wissen.

    Dialektik ist die Lehre, daß alles Sein in seinem Widerspruch lebt, daß es keine Eindimensionalität des Seins gibt, daß Geist und Materie, daß Natur und Geist, daß Sein und Geschichte nur als ein Werden gefaßt werden können, das aber in sich seinen eigenen Motor trägt: die Potenz und den Widerspruch. Das kann man auch als das Energetische Element allen Seins bezeichnen.

    Nach Hegel haben sich dann im 19ten Jahrhundert zwei Grund-Instrumente herausgebildet, die das Wesen der Materie, das Wesen der Natur und das Wesen des Menschen zu begreifen suchen:

    Die Evolutionstheorie Charles Darwins,

    Der Historische und der Dialektische Materialismus von Marx und Engels.

    Diese beiden Theorien basieren beide auf der These, daß die Natur, daß alles Seins

    aus sich selbst heraus entstanden ist. Es gibt also eine Auto-Kreation allen Seins. Und

    daß alles Sein, daß alle Natur sich im Laufe der Zeit entwickelt, bildet und umbildet, daß also Raum und Zeit erst mit der Materie gegeben sind, und daß sich Raum und Zeit, und mithin alle Materie, mithin alles Sein in einem geschichtlichen Verlaufe entwickelt, entfaltet, bildet und umbildet.

    Diese beiden Theorien sind aber in der Geschichte der Philosophie nicht ganz neu, sondern basieren auf Grundaussagen der sogenannten „alten", der Klassischen Philosophie, die wir aus Griechenland kennen.

    Für die Griechen gab es keine Trennung zwischen Geist und Materie, jedenfalls nicht so, wie es diese stupide Trennung gibt etwa im Christentum, wo der Geist zum Spiritualismus verkommt, und die Natur aus dem Fokus des Seins gänzlich ausgeklammert, ja verachtet wird.

    Heraklit lehrte aber: Hen kai pan: ηεν και παν.

    Das Eine und das Ganze, oder Alles ist in Allem, oder das Eine und das Viele. Welt und Mensch, Natur und Geist werden als eine dialektische Einheit betrachtet, so, daß das eine immer nur im anderen erkannt und dargetan werden kann.

    Auch die sogenannte Ideenlehre Platons liegt nicht jenseits der Natur, sondern allenfalls in ihrem Zentrum, das dann aber als „Göttlich" bezeichnet wird.

    Bei Aristoteles ist die Materie, lateinisch „Mater" = Mutter die Trägerin von allem. Seine „Entelechien" (Grundformen der Natur, der Materie)) sind der „Schoß der Formen", wie es in seiner Metaphysik dargelegt wird.

    Erst mit dem Christentum kam in Europa die Trennung zwischen Sein und Wesen auf, als da gelehrt wurde, daß Gott das Wesen ist, das Absolute, und das Sein allenfalls eine verächtliche Nebensache. Im Himmel, wurde dann gelehrt, sollen die Menschen glücklich werden, im irdischen Leben aber sollen sie das „Jammertal durchaus ertragen. Und wer denn auch noch im irdischen Leben nicht „gut ist, kommt anschließend in die Hölle und schmort für seine elenden Sünden und Missetaten.

    Vielleicht werden die Grünen heute einmal die Rechts-Nachfolger des Christentums.

    Mit der erneuten Auflage einer Philosophie des Werdens, mit einer historischen Anthropologie, mit einer dialektischen Geschichtsphilosophie im 19ten Jahrhundert durch Marx und Engels, aber auch im Bereich der Biologie durch Charles Darwin entsteht eine weitere zentrale Umformung aller bis dahin statischen Philosophie:

    Mit der Geschichtlichkeit der Natur und der Materie wird auch die Geschichtlichkeit des Menschen wieder in Kraft gesetzt. Der Mensch ist jetzt nicht mehr eine Kreation eines transzendenten Gottes, der fix und fertig ins Dasein gesetzt wird (Ebenbild Gottes) und nur durch seine „Sünden" dafür sorgt, daß es Haß und Tod und Neid und Mord und Elend gibt, sondern eine immanente Evolution der Natur selber.

    Damit gerät aber auch der Geist des Menschen in diese Immanenz. Der „Geist" ist dann nicht mehr die Sprache Gottes, die durch die Theologie verkündet wird, sondern der Geist des Menschen wird wieder frei als freier Menschengeist, der sich selber begründet und auch begründen muß.

    Deshalb wird mit dem Tod Gottes, den Nietzsche verkündet hat, nicht nur das Ende der alten Theologie eingeläutet, sondern die wahre Auferstehung der Philosophie, die nach sich selber fragt und fragen muß.

    5. Die alten Fragen des Menschen: (Immanuel Kant)

    Was/wer bin ich? = Anthropologie und Kosmologie

    was kann ich tun? Lehre vom Handeln und seinen Prinzipien

    was kann ich hoffen? Lehre vom Urteil, Lehre vom Letztendlichen, Lehre vom Sein des Menschen überhaupt, Lehre von Transzendenz und Immanenz, Lehre vom logischen Denken…

    werden nach dem Tode Gottes nicht etwa hinfällig, sondern verweisen auf ihre reale Bedeutung im Lebenszusammenhang des Menschen:

    Weil der Mensch, wie Sokrates, nichts weiß, muß er das Wissen lernen, muß er das Denken, und vor allem das Selberdenken und das Sichselber-Denken lernen. Wenn kein Gott mehr für ihn denkt und richtet, dann muß alles dies der Mensch selber tun.

    Nach dem Ende also der alten Metaphysik entsteht die Neue Physik des menschlichen Denkens, in dem der Mensch

    sich selber

    die Natur

    die Geschichte, und zwar seine und die der Natur

    denken muß.

    Alle politischen Entscheidungen heute basieren deshalb im Grunde auf der Philosophie, und nur, weil unsere Politiker heute weder dichten noch denken, verfehlen sie weithin das eigene Geschäft, nämlich das Geschäft der Politik selber.

    Es gibt keine Politik jenseits des Denkens und jenseits der Philosophie, es sei denn, man geht zum blanken Militarismus und „Materialismus der totalen Arbeit und des totalen Konsums über, schaltet alles Denken aus und glaubt nur noch an das, was man hört und sieht. Der total „hörige Mensch ist derjenige Mensch, der nicht zu denken braucht, weil die Medien oder das Internet ihm all dies abgenommen haben.

    6. Zur Evolution des Menschen:

    Vom Mythos zum Logos heißt auch, daß der Mensch heute alle Entwicklungsstufen seiner ganzen bisherigen Geschichte durchmachen muß, um zu sich zu kommen, um heute das zu werden, was er heute ist.

    Diese ganze Genealogie des Menschen ist in seinem Genom niedergeschrieben und wird immer weitervererbt und erweitert sich auch immer.

    Man kann diese Evolution auch anders ausdrücken: Phylogenese (Gattungsgeschichte) und Ontogenese (Individualgeschichte) gehören dialektisch zusammen.

    Der Fötus im Mutterleib zeigt in den ersten Tagen/Wochen seiner Existenz anstelle der Hände und Füße noch Kiemen und Flossen. Denn der Mensch stammt ja nicht nur vom Affen ab, sondern kommt wie alles Leben auf dieser Erde aus dem Wasser.

    Erst mit der Zeit haben sich dann Blutgefäße, Herz, Lunge zum Atmen gebildet und ein ebenso genialer wie komplexer Körperbau und auch ein ebenso genialer Blutkreislauf, der wie alles in der Natur auf einer Doppelung basiert: wir nehmen beim Atmen Sauerstoff auf und stoßen Stickstoff, Kohlenstoffdioxid=Co2 ab. Bäume und Pflanzen machen das Gegenteil. Leben und Tod sind ein Teil allen Lebens. Vergänglichkeit, Wechsel, Veränderung gehören zum Grundbestand allen Lebens.

    Erst sehr viel später hat der Mensch den Aufrechten Gang gelernt, da nämlich, als er von den Bäumen stieg und seine Arme als tragende Körperteile nicht mehr gebraucht wurden.

    Damit konnten die Arme und vor allem der Tastsinn an den Fingern sich ausbilden, bis hin zu den modernen Klaviervirtuosen, die eine Beethoven-Sonate genial und bravourös spielen können.

    Der bewußte Werkzeuggebrauch ist ein weiterer Meilenstein in der Evolution des Menschen. Erfindung des Feuers, Umwandlung von Erzen in Metalle, Erfindung von Rad und Pflug, Erkenntnisse der Natur, all dies sind weitere enorme Bausteine der bisherigen Entwicklung des Menschen.

    Vor allem aber mit der Entwicklung der Sprache und des menschlichen Gehirns erreicht der bisherige Mensch ein Evolutions-Niveau, das es sonst in keinem Bereich der sonstigen Natur gibt. Mit Hilfe der Sprache und damit der Abstraktionsfähigkeit des Geistes kann der Mensch unabhängig vom Sein, unabhängig von bloßer Natur denken und arbeiten.

    Wobei die Sprachentwicklung, die Entwicklung des Denkens, und die Arbeit des Menschen in seiner Evolution der Zivilisation dialektisch einhergehen und dialektisch immer aufeinander bezogen sind.

    Mit Sprache und Denken überschreitet der Mensch alle bloße Natur.

    Die Tiere und auch die Pflanzen verbleiben auf „niedrigerem Niveau", sind instinktgebunden, an die Scholle gebunden, sozusagen. Der Mensch aber überragt alle bloße Natur.

    Ob dies ein evolutionärer Vorteil oder ein Nachteil ist, ist schwer zu entscheiden.

    Für mich aber kann diese Evolution des Menschen nicht aufgehalten werden. Der Mensch wird sich immer weiter entwickeln und er wird im Bereich der Natur immer weiter sich von der „Natur" entfernen, so daß er letztendlich auch in der Lage ist, relativ von Natur unabhängig zu werden.

    Anders als die modernen Ökologen deute ich den bisherigen Weg der Menschheit nicht als eine „Katastrophe", nicht als Unheil, sondern positiv als Entwicklung und als Potential.

    Allerdings gibt es innerhalb dieser Entwicklung wieder keine „Einförmigkeit" des Werdens, sondern alles Werden ist Risiko, ist Wagnis, ist Gefahr:

    „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch" Hölderlin.

    Das heißt, daß es im Grunde keinen Katastrophismus, keinen Weltuntergang gibt und geben muß, denn es liegt in aller Krise auch eine Chance: Goethe, in Wilhelm Meister.

    Die gesamte Evolution der Natur und besonders auch die des Menschen sind niemals einförmige Dimensionen, sie verlaufen niemals geradlinig, sondern oft in Sprüngen und immer in gewaltigen Widersprüchen. Schon die Entwicklung des Kindes verläuft niemals geradlinig, sondern äußerst differenziert und widersprüchlich. Für die Entwicklung des Denkens gilt dies in gleicher Weise. Nichts ist heute „klar" auf dieser Erde:

    „Die Menschheit weiß noch lange nicht, wo ihr der Kopf steht."

    Ernst Bloch.

    Der Mensch lebt also nicht in einer Zeit, in der es keine „Alternative" gibt.

    Der Autor dieses Textes möchte die Person nicht nennen, von der diese Rede stammt.

    Destruktion der Natur muß es auch nicht geben, obgleich der generelle Grundcharakter allen Seins immer in einem Widerspruch lebt: alles ist energetisch. Eine „an-sich-gute-Natur gab es noch nie und gibt es auch nicht. Die Natur selber ist Chaos und Gewalt, ist Destruktion und Widergeburt. Die Natur ist blind und hat selber keine Selbst-Erkenntnis. Selbsterkenntnis, Reflexivität hat nur der Mensch. Aber die Natur ist nicht „einförmig „gut."

    Auch der Mensch ist dies nicht.

    Der Mensch muß wie alles andere Leben am elementaren Stoffwechselkreislauf der Natur teilnehmen: er muß atmen um zu sein. Alles Atmen ist eine Naturveränderung. Der Mensch kann also die Natur nicht in Ruhe lassen, wie die Ökologen meinen. Der Mensch gebraucht die Natur wie alle andere Natur dies auch tut. Nahrungsversorgung, Arbeit, Bildung, Wissenschaft sind unabdingbar für alle menschliche Zivilisation.

    Nur, wenn es einen mörderischen Mißbrauch der Natur gegenüber gibt, dann liegt dies nicht pauschal am Menschen, sondern an gesellschaftlich-historischen Umständen:

    Im Kapitalismus wird aber sowohl der Mensch als auch die Natur mißbraucht und zu einem bloßen Ding an sich, zu einem Mittel zum Zweck herabdegradiert.

    Die wirkliche „Naturalisierung des Menschen und die wirkliche „Humanisierung der Natur (Karl Marx) finden im Kapitalismus nicht statt, sondern eine schamlose Ausbeutung und Degradierung zu einem bloßen Mittel sowohl des Menschen als auch der Natur.

    Alle sogenannt „ökologischen" Fragen und Probleme heute sind deshalb im Grunde ökonomische Fragen, und philosophische Fragen.

    Erst in einer Gesellschaft jenseits des Verwertungsprinzips des Kapitals und seiner schamlosen Degradierung von Mensch und Natur kann es eine weitere, eine bessere Entwicklung der Menschheit geben.

    7. Zur Frage der Begriffe und Ideen.

    Platon gilt als der Stammvater aller philosophischen Begriffe und Ideen. Und das vollends zurecht.

    Die Zentral-Ideen Platons sind:

    Freiheit

    Gerechtigkeit

    Wahrheit

    Schönheit

    Und die Idee des Guten. Diese Idee des Guten ist die oberste Idee, das summum bonum aller Philosophie.

    Aber noch niemals in der gesamten Menschheitsgeschichte sind diese Ideen realisiert worden, wie übrigens auch nicht die Demokratie, die bis heute nur im Buche der Geschichte steht, und real nirgendwo existiert.

    Aus diesem Grunde ist die gesamte Geschichte der Philosophie eine Utopie.

    Die Utopie des gerechten Lebens steht aus.

    Die Utopie der Freiheit steht aus.

    Die Utopie des Rechts steht aus.

    Die Utopie der menschlichen Würde steht aus.

    Die Utopie der Schönheit steht aus.

    Zum Wesen der Dialektik.

    Alle Dialektik ist wesentlich anfangslos.

    Alles Denken beginnt mit sich selber.

    Darin ist alle Dialektik eine fundamentale Dimension des menschlichen Geistes, d.h. alle Dialektik denkt das Sein und das Nichts fundamental, aber so, daß sie das eine ins andere übergehen läßt.

    Der Grund allen Seins ist auch ein Abgrund, so aber jeder Abgrund auch ein Grund ist. Darin ist alle Dialektik selber Vermittlung zwischen Grund und Abgrund, zwischen Sein und Wesen.

    Darin aber gibt es in aller Dialektik keine auswendige Vermittlung, weil alle Dialektik in sich selber Vermittlung ist. Darin aber kennt die Dialektik im Grunde keinen Jesus Christus, weil Jesus Christus eine Instanz von Vermittlung ist, samt seiner Kirche daraus. Die Dialektik aber ist elementar, ohne Kirche und ohne Institution.

    Die SPD und vor allem auch der Sozialstaat sind Elemente der Vermittlung, aber der falschen Vermittlung. Darin wird das Wesen von Kapital und Arbeit auf Eis gelegt, es wird ein historischer Kompromiß gebildet zwischen den polaren Dimensionen. Die SPD ist wie eine Art Rechtsanwalt, die ständig für ihre Klientel agiert. Aber darin verweigert sie den Zugang zum realen Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit. Die SPD redet nur von „Arbeitgebern und Arbeitnehmern." Sie trivialisiert den Widerspruch.

    Diese Trivialisierung liegt immer und überall vor, wo Widersprüche verweigert werden, schöngefärbt werden!

    Der Rechtsstaat ist ebenfalls ein historischer Kompromiß. Im Rechtsstaat geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um ein „positives Recht, das als solches vorher in den Rechtsstaat hineingelegt worden ist. Der Rechtsstaat will einen Ausgleich der Gegensätze:

    Wie viele Kompromisse, wie viele „Schlichter" bei politischen Konflikten haben wir je schon erlebt: Zuletzt bei Stuttgart 21. Es kam nie etwas dabei heraus, weil darin immer nur die Widersprüche kaschiert werden. Schöngefärbt werden.

    Dieses Kaschieren der Widersprüche und der Gegensätze und Dimensionen ist ein ganz wesentliches Kennzeichen unserer Kultur. Von Natur ist bei uns niemals die Rede, sondern immer nur von Umweltschutz. Als gäbe es keine Elementarbereiche der Natur.

    Arbeit ist selber Vermittlung, ist reale, ist sogar geistige Vermittlung zwischen Denken und Sein, zwischen Natur und Mensch. Deshalb ist der Arbeitsbegriff so wichtig. Deshalb aber ist auch ein elementarer Naturbegriff so wichtig.

    Geist ist auch eine Vermittlung, nämlich zwischen Mensch und Natur, zwischen Dunklem und Hellem.

    Aus diesem Grunde gehören auch Arbeit und Sprache/Denken, Denken und Sein dialektisch zusammen: aber beide sind Elementarbereiche des Seins.

    Dialektik darin ist das waltende Wesen, das innere Gesetz, das sich in Mensch und in Natur austrägt.

    Es gibt deshalb auch keine institutionalisierte Vermittlung wie die der Theologie oder die der Kirche. Auch der Staat ist letztendlich eine institutionelle Vermittlung, aber der Staat ist keine Vermittlung an sich. Der Staat ist eine Hilfskonstruktion, mit der die Menschen ihre komplexe Welt regeln wollen. Im Grunde aber ist selber dieser Staat zu überwinden, so wie der Rechtsstaat im Grunde nur ein Übergang ist, ein Konstrukt ist, ein Historischer Kompromiß.

    Die obersten Ideen sind Freiheit und Recht. Aber diese obersten Werte und Ideen sind gleichzeitig das innere Wesen des Seins. Denn die ganze Struktur des Seins, in der Natur so sehr wie im Geiste, ist gebunden und ist bezogen auf Freiheit und Recht: auf Gesetz und auf Freiheit. Diese dialektische Polarität liegt in allem Sein. Und diese Polarität muß in allem sich austragen. Wird diese Austragung unterbunden, wird Freiheit zerstört. Werden Menschen geopfert. Deshalb ist es

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