Die Schatzjägerin 2: Das Schwert der Templer
Von G. Arentzen
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Auf der Suche nach einem verschollenen Templerschwert muss sie viel riskieren. Nicht nur der in Aussicht gestellte Gewinn ist ungleich höher als beim letzten Abenteuer, auch ihre Auftraggeber spielen ein falsches Spiel. Und noch ist sie alleine. Oder?
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Buchvorschau
Die Schatzjägerin 2 - G. Arentzen
DIE SCHATZJÄGERIN
Abenteuer-Roman
Band 02
DAS SCHWERT
DER TEMPLER
von G. Arentzen
DIE
SCHATZJÄGERIN
Abenteuer-Roman
Herausgeber: ROMANTRUHE-Buchversand.
Cover: Romantruhe.
Satz und Konvertierung:
ROMANTRUHE-BUCHVERSAND.
© 2018 Romantruhe.
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Produced in Germany.
Prolog
New York City – 21. Mai 1996/11:50 Uhr
Es ist eine Dummheit, hier zu sitzen und auf den Italiener zu warten. Eine verdammte Torheit, die ich eines Tages bitter bereuen werde!
Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, während ich mit einem Becher Kaffee von Starbucks auf der Bank am Reservoir im Central Park saß und mir die Skyline der Stadt anschaute. Die Sonne schien an jenem Mai-Nachmittag, und eigentlich wäre ein Softeis mit Schoko-Geschmack besser gewesen als der Cappuccino der Kaffee-Kette. Doch nun dampfte das Getränk im Becher, angereichert mit doppelt Zucker, doppelt Milch sowie einem Hauch Schokolade, und kühlte einfach nicht ab.
Vor mir, auf meinem Schoß, lag der X-1. Jener kleine Universal-Computer, den mir Roger Müller für viel Geld verkauft hatte. Er konnte Dinge, die das Gerät in der Grundausstattung nicht beherrschte, doch an diesem Vormittag nutzte ich ihn lediglich, um meinen Bericht zu tippen. Normalerweise wurden Texte per Stift auf das Display gekritzelt, doch dies wäre zu umständlich gewesen. Darum hatte das Genie, wie ich Müller nannte, ein kleines Mäuseklavier entwickelt, über das ich, nachdem ich mich an die Mini-Tasten gewöhnt hatte, Buchstaben und Zahlen einfach eintippen konnte.
Trotzdem – was auf einem normalen PC eine Sache von knapp 60 Minuten gewesen wäre, hatte mich nun geschlagene drei Stunden gekostet. Andererseits war die Zeit nicht verschwendet gewesen, denn ich hatte sie auf genau dieser Bank verbracht, den See im Auge behalten und war nur hin und wieder aufgestanden, um Kaffee, Bagels und eine New York Times zu kaufen. Inzwischen war der Bericht fertig und beschrieb das, was sich in der jüngsten Vergangenheit ereignet hatte.
Der Fluch – Eine Schnitzeljagd mit Tücken
Nachdem ich den Auftrag angenommen hatte, einen goldenen Chepri (Skarabäus-Käfer) mit eingraviertem Fluch aus dem Grab des Tut-ench-Amun zu finden, musste ich nicht nur meinen Partner Bob Andrews nach Ägypten beordern, damit er dort erste Nachforschungen anstellt, sondern auch meine Freundin Joyce La Fayette aus den Fängen eines Triaden-Bosses in Hongkong erretten. Mit einem waghalsigen Manöver und unter Waffeneinsatz gelang es uns dank des Britischen Geheimdienstes, Hongkong zu verlassen.
In Ägypten trafen wir wieder auf Bob, der inzwischen den Verbleib des Fluch-Chepris klären konnte. Doch damit tat sich ein weiteres Problem auf, denn laut seinen Hinweisen befand sich das Amulett in einem Haus, das während des Baus des Assuan-Stausees versank.
Joyce und ich tauchten bei Nacht hinab auf den Grund des Sees, um das Amulett zu bergen, während Bob mit einem gemieteten Flugzeug über dem Terrain kreiste, um uns später aufzulesen. Wir fanden auch einen Beutel an besagter Stelle, doch wir bemerkten ziemlich schnell, dass dieser keinen Chepri enthielt. Dennoch tauchten wir auf, um an einem besseren Ort wie dem See das weitere Vorgehen zu beratschlagen.
An der Oberfläche angekommen bemerkten wir mehrere Polizeiboote sowie Polizisten am Ufer des Sees. Nach einem heftigen Kampf gelang es uns, den See mittels einer Strickleiter, befestigt an Bobs Flugzeug, zu verlassen und gleichzeitig unseren Häschern zu entkommen. Leider wurde ich während der Kämpfe verwundet, und diese Verletzung ist bis zum heutigen Tag nicht vollständig verheilt.
In einem Hotelzimmer in Israel fanden wir statt des erhofften Amuletts einen Zettel im Innern des Beutels, der uns zum einen darüber aufklärte, dass wir an einer Art Schnitzeljagd teilnehmen würden, der Skarabäus nicht existieren würde und uns im Falle eines Sieges dieser Jagd ein extrem gut dotierter Auftrag erwarten würde. Wir sollten uns also entscheiden: Uns darauf einlassen oder das Rennen an dieser Stelle beenden. Der Zweite Teil des auf dem Zettel aufgedruckten Textes stellte ein Rätsel dar, welches uns den weiteren Weg weisen sollte.
Wir beschlossen gemeinsam, die Suche fortzusetzen. Dazu musste das Rätsel jedoch gelöst werden.
Letztlich kamen wir zu der Überzeugung, dass uns der Zettel nach Deutschland schickte, wo wir nahe der Stadt Halle einen zweiten, unter Eichen vergrabenen Hinweis finden mussten. Weiterhin wies der Text auf das genaue Versteck hin – einer der beiden Ruinen, die zu den Burgen »Drei Gleiche« gehörte. Wir traten die Reise an und fanden in der Tat den zweiten Hinweis, verborgen unter einem Stein und abermals verpackt in einen Lederbeutel. Vor Ort stellte sich aber auch heraus, dass wir nicht die einzigen Teilnehmer an dieser kleinen Rallye waren, denn wir machten Bekanntschaft mit unseren Mitbewerbern – zwei Wissenschaftlern und vier Söldnern, die uns ziemlich zusetzen. Zwar gelang uns die Flucht, doch trotzdem schafften es unsere Konkurrenten, Bob zu entführen und dabei den Wortlaut des zweiten Hinweises – abermals ein Rätsel – zu erfahren.
Joyce und ich flohen nach Frankfurt, zum Elternhaus meiner Freundin, um dort das weitere Vorgehen zu besprechen sowie den zweiten Fingerzeig zu entschlüsseln. Bob war an einer Autobahnraststätte ausgesetzt worden, unsere Konkurrenten entkamen.
Dank Bobs Hilfe fanden wir heraus, dass sich unser Zielort bei dieser Schnitzeljagd in einer Kirche in London, der Stadt London in Kanada, befand.
Dort trafen wir wieder mit Bob zusammen, wurden aber gleichzeitig von einer uns nicht bekannten Partei vor der Fortsetzung der Suche und der Übernahme des in Aussicht gestellten Auftrags gewarnt. Nichtsdestotrotz begaben wir uns zur angegebenen Zeit in die Kirche, um dort die Hintermänner der Schnitzeljagd zu treffen. Noch ehe uns diese aber erklären konnten, um was es eigentlich ging, wurde das Gotteshaus von mehreren bewaffneten Männern gestürmt. Bei dem Schusswechsel starben sowohl die Angreifer als auch unsere Auftraggeber. Joyce und Bob wurden schwer verletzt und kamen nur knapp mit dem Leben davon.
Ich selbst wurde nach einem Verhör auf freien Fuß gesetzt und sah den Fall als abgeschlossen an. Doch dann meldete sich ein ›Kollege‹ meiner ursprünglichen Auftraggeber und stellte mir die Fortsetzung des Auftrags in Aussicht – sofern ich mich mit ihm am 21. Mai in New York treffe – 12 Uhr am Reservoir im Central Park.
Diesem Treffen sehe ich nun wider besseren Wissens entgegen, denn anders als bei der ersten Schnitzeljagd bin ich vorerst auf mich gestellt. Sowohl Joyce als auch Bob sind im Moment nicht in der Lage, an einer weiteren Schatzsuche teilzunehmen.
– Ende des Berichts –
Der Bericht war eine Abhandlung dessen, was sich seit dem Besuch meiner ursprünglichen Auftraggeber in meiner Villa in Grosseto ereignet hatte. Zwei Italiener aus Rom, wie ich vermutete, denn ihr Dialekt war mir vage vertraut erschienen. Nun waren sie tot, doch offenbar gab es noch mehr von ihnen. Wie sonst hätte mich ein dritter Italiener anrufen und zu diesem Treffen bestellen können?
Um was geht es hier, wenn Menschen sterben müssen? Was, in drei Teufels Namen, soll ich suchen, das es wert ist zu töten?
Ich hatte mir den Kopf zermartert, ohne eine wirklich schlüssige These zu finden. Letztlich blieb nur eins – das, was ich finden sollte, war verdammt viel wert. Mehr als alles, hinter dem ich je her war. Keine Vase oder Statue. Nicht einmal, wenn diese aus purem Gold bestand.
Ein Schatz vielleicht? Es gab einige Wracks, die nie gefunden worden waren. Ging es darum?
Wenn, dann wäre diese Schnitzeljagd etwas überzogen gewesen. Die Italiener wollten die besten Abenteurer, die sie bekommen konnten. Nur, um einen Schatz zu heben war ein solcher Aufwand wohl nicht gerechtfertigt.
Es brachte nichts, herumzuraten. Nun war es kurz vor zwölf, und wenn nichts dazwischen kam, würde ich in ein paar Minuten all diese Fragen jemandem stellen können, der ganz genau wusste, um was es hier ging.
Ich schaltete den X-1 ab, leerte meinen Kaffeebecher und ließ meinen Blick kreisen. Zwei junge Frauen fuhren auf Rollerskates vorbei, etwas entfernt hockten zwei Jungs im Teenager-Alter, mit einem Ghetto-Blaster zwischen sich. Die Musik, die aus den Boxen kam, zog mir fast die Schuhe aus, aber ihnen gefiel es offensichtlich.
Noch einmal schaute ich auf die Uhr. Es war nun genau zwölf. Doch noch war der Italiener nicht zu sehen.
Langsam erhob ich mich und schlenderte schließlich zu einem Geländer, das den See vom Weg trennte. Zwischen einer Lücke im Baumbestand konnte man die hohen Türme der Stadt sehen, was wirklich imposant wirkte.
Langsam schlich sich ein ungutes Gefühl bei mir ein, das mit jeder Minute, die verstrich, stärker wurde. Was, wenn die Typen auch diesem Italiener auflauerten? Was, wenn diese Terroristen und das waren sie für mich, jeden Kontakt zwischen ihm und mir verhindern wollten?
Langsam, und lässiger, als ich mich fühlte, schlenderte ich mal in die eine Richtung, dann in die andere.
Nichts.
Also ging ich zu einem Eisstand und kaufte mir ein Softeis, lief zurück zum Aussichtspunkt – noch immer nichts. Den X-1 legte ich auf eine Parkbank, schließlich konnte ich den Mini-Computer nicht ständig tragen.
Meine Nervosität nahm zu, und auch der Kakao im Eis schaffte es nicht, meine Nerven zu beruhigen. Misstrauisch versuchte ich, möglichst unauffällig meine Umgebung zu sondieren. Die beiden Teens hörten noch immer ihre Musik, die Skaterinnen waren weg, und etwas weiter entfernt ging eine ältere Frau mit ihrem Hund vorbei. Sie blieb nur einmal stehen, als das Vieh ein Bein hob und sein Revier markierte, dann liefen die beiden weiter.
Keiner, der auf mich schießen wollte.
Aber auch kein Italiener, der sich hier mit mir treffen wollte.
Ich fühlte mich zunehmend unwohler. Sicherheitshalber ließ ich meine freie Hand über die dünne Jacke gleiten, die meine Waffe verbarg. Es war nicht schwer gewesen, an eine Pistole zu kommen. Zumindest fühlte ich mich so nicht völlig schutzlos.
Das kalte Metall war durch den Stoff zu spüren, strahlte etwas Beruhigendes aus. Zumal ich mich an einem öffentlichen Ort befand,