52 x ICH - Praxisbuch: Praxisbuch zum wertschätzenden Umgang mit mir selbst auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation
Von Irmtraud Kauschat und Birgit Schulze
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Über dieses E-Book
In diesem Buch findest du anregende, abwechslungsreiche und erfahrungsintensive Übungen auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation. Diese ermöglichen dir, mit dir selbst eine tiefe und liebevolle Verbindung zu erleben.
Irmtraud Kauschat
Irmtraud Kauschat works as a trainer for Nonviolent Communication and as a mediator in international conflict zones (Croatia/Serbia, France, Iceland, Israel/Palestine, Kenya, Rwanda, Somalia, UK and Ukraine). She supports candidates as an assessor on their path to CNVC certification in Africa and Europe. She integrates NVC into her work as a doctor for Traditional Chinese Medicine and individual coaching. Irmtraud is a founding member of the Nonviolent Communication Network Darmstadt- South Hessia e.V. and D-A-CH German speaking groups for Nonviolent Communication e.V.
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Buchvorschau
52 x ICH - Praxisbuch - Irmtraud Kauschat
Inhalt
Die Kürzel hinter den Übungstiteln verweisen auf folgendes:
SP = Vorbereitung durch Meditation „mein sicherer Platz" empfohlen
SE = Erfahrung in Selbsteinfühlung empfohlen, siehe Seite →
Vorwort
Einleitung
Wertschätzung
Die Autorinnen
Unsere Intention
Zum Aufbau des Buches und wie du es nutzen kannst
Die Übungen und Methoden
Verwendete Methoden
Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation
Marshall B. Rosenberg, Begründer der Gewaltfreien Kommunikation
Zum Begriff der Gewaltfreien Kommunikation
Bewusstsein und Methode
Die drei Wege der Gewaltfreien Kommunikation
Zur Geschichte von Wolf und Giraffe
Vorbereitung
Mein sicherer Platz
Übungen
Ü 01 Das große Los
Ü 02 Bedürfnisspaziergang
Ü 03 Bedürfnis-Check
Ü 04 Bedürfnisse und Werte
Ü 05 Bedürfnisse und Wege sie zu erfüllen – OPAZO
Ü 06 Bedürfnis und Gefühl 1
Ü 07 Bedürfnis und Gefühl 2
Ü 08 Bedürfnisse als Ursache für Gefühle erkennen
Ü 09 Was macht mich glücklich?
Ü 10 Heute: 12 Uhr Erholung
Ü 11 Bedürfnis – Strategie
Ü 12 Mit einem Bedürfnis durch den Tag
Ü 13 Bedürfnis und Gefühl 3
Ü 14 Lieblingslied
Ü 15 Selbstwertschätzung
Ü 16 Verantwortung übernehmen für „müssen und „sollen
Ü 17 Von Herzen bitten
Ü 18 Was habe ich getan? Was brauche ich?
Ü 19 Morgen, morgen nur nicht heute
Ü 20 Termine und Bedürfnisse
Ü 21 Ungeliebte Tätigkeit
Ü 22 Du bist mir sympathisch (Wertschätzung)
Ü 23 Stille Selbsteinfühlung im Alltag
Ü 24 Selbsteinfühlungstanz
Ü 25 Finde deine persönlichen Schutzstrategien
Ü 26 Meine Triggersätze 1
Ü 27 Beobachtung/Bewertung über mich selbst (SE)
Ü 28 Mutter (SE / SP)
Ü 29 Eine neue Balance finden (SE)
Ü 30 Mit dem Rücken an der Wand (SE / SP)
Ü 31 Wiederkehrender Konflikt in mir (Immer ich) (SE)
Ü 32 Der gute Grund – Triggersätze 2 (SE / SP)
Ü 33 Gemeinsam schaffen wir das - Ich hole mir Unterstützung!
Ü 34 Wiederkehrender Konflikt mit anderen (SE / SP)
Ü 35 Fremdschämen (SE / SP)
Ü 36 Du bist mir unsympathisch (SE / SP)
Ü 37 Geliebter Feind (SE / SP)
Ü 38 Ich bin mein/e beste/r Freund/in
Ü 39 Ich liebe meine „Problemzonen"
Ü 40 Selbstcoaching (SE)
Ü 41 Kontakt zur Vergangenheit (SE / SP)
Ü 42 Was ist los, wenn ich nicht mit mir verbunden bin?
Ü 43 Was mag ich an mir? (Radikale Selbstakzeptanz) (SE)
Ü 44 Die Kosten, wenn ich „ja sage, obwohl ich „nein
meine. (SE / SP)
Ü 45 Meine Angst und ich (SE / SP)
Ü 46 Radikale Selbstliebe 1 (SE / SP)
Ü 47 Was hindert mich am Bitten? (SE / SP)
Ü 48 „Besser sein oder „Sein
(SE)
Ü 49 Radikale Selbstliebe 2 (SE / SP)
Ü 50 Meine Glaubenssätze zum Geld (SE)
Ü 51 Visionen
Ü 52 Standing Ovations
Schlüsselunterscheidungen
Schlüsselunterscheidungen zu den vier Schritten
S 01 Beobachtung / Wahrnehmung – Gedanken / moralische Bewertungen
S 02 Werturteil – Moralisches Urteil
S 03 Gefühle – Gefühle vermischt mit Gedanken / Pseudogefühle
S 04 Auslöser für Gefühle – Ursache für Gefühle
S 05 Bedürfnis – Weg (Strategie)
S 06 Liebe als Bedürfnis – Liebe als Gefühl
S 07 Bedürfnis – Werte
S 08 Bedürfnis – Bitte
S 09 Bitte – Wunsch
S 10 Bitte – Forderung
S 11 Nicht aufgeben / beharrlich dranbleiben – Fordern / durchsetzen
S 12 Idiomatische vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation – Formale vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation
Schlüsselunterscheidungen zu Selbstempathie
S 13 Selbstempathie – Ausagieren, unterdrücken oder schwelgen in Gefühlen
S 14 Schmerz – Leiden
S 15 Selbstakzeptanz – Scham
S 16 Überlebende – Opfer
Schlüsselunterscheidungen zu Empathie
S 17 Einfühlung (Empathie / Verstehen auf Herzensebene) – Einverstanden sein
S 18 Einfühlung (Empathie) – Sympathie
S 19 Einfühlung (Empathie) – Trösten
S 20 Einfühlung (Empathie) – Toleranz
S 21 Empathisches Erraten / Vermuten / Ahnen – Wissen / intellektuelles Herumraten
S 22 Empathisches Verstehen – Intellektuelles Verstehen
S 23 Mit dem Herzen hören – Mit den Ohren hören
S 24 Empathisches Zuhören – Zuhören, um zu antworten
Schlüsselunterscheidungen zu Selbstausdruck
S 25 GFK-Ehrlichkeit (Selbstausdruck) – Alltags-Ehrlichkeit
S 26 Selbstausdruck – Meine Meinung mitteilen
S 27 Nein sagen in GFK-Haltung – Nein sagen in Alltagssprache
S 28 Wut / Ärger empathisch ausdrücken – Wut / Ärger moralisch ausdrücken
S 29 Selbstausdruck – Jammern, klagen
S 30 Besorgt sein – Drohen
S 31 Verletzlichkeit / Stärke – Schwäche
S 32 Begeistert sein – Missionieren
Schlüsselunterscheidung zu Wertschätzung
S 33 Wertschätzung – Zustimmung, Lob, Komplimente
S 34 Feedback – Lob, Tadel und Kritik
Schlüsselunterscheidung zu Verantwortung
S 35 Verantwortung – Müssen / sollen
S 36 Verantwortung übernehmen – Anderen die Schuld geben
S 37 Perspektivenwechsel (shift) – Kompromiss
S 38 Selbstbestimmte Wahl (Selbstermächtigung) – Unterwerfung oder Rebellion
S 39 Achtung (Respekt) vor Autorität – Angst vor Autorität
S 40 Selbstdisziplin – Gehorsam
S 41 Verantwortung / Opfer, Täter
S 42 Verantwortung für meine Handlung übernehmen – Um Entschuldigung bitten
Schlüsselunterscheidung zur inneren Haltung
S 43 GFK-Bewusstsein leben – GFK mechanisch anwenden
S 44 GFK-Bewusstsein – Richtig- und Falsch-Bewusstsein
S 45 Mit dem Leben verbunden – Dem Leben entfremdet
S 46 Natürlich – Gewohnt
S 47 Gegenseitige Abhängigkeit (Interdependenz) – Abhängigkeit / Unabhängigkeit
S 48 Macht mit – Macht über
S 49 Gebrauch von schützender Macht – Gebrauch von strafender Macht
S 50 Wissen teilen – Wissen (be)lehren
S 51 Versöhnung – Vergebung
S 52 Achtsamer Umgang mit Sprache – Mechanische Political Correctness – Herrschaftssprache
Anhang
Meditation zur Vorbereitung: Mein sicherer Platz
Meditation zur Übung 18: Was habe ich getan? Was brauche ich?
Meditation zur Übung 52: Standing Ovations
Beispiel zur Übung 40: Selbstcoaching
Beispiel zur Übung 48: „Besser sein oder „Sein
Beispiel zur Übung 50: Meine Glaubenssätze zum Geld
Literaturliste und Impressum
Hinweise
Vorwort
Marshall B. Rosenberg (1937 – 2015), der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, sprach immer wieder davon, dass Menschen, die selbst in ihren Bedürfnissen genährt sind, Freude daran haben, zum Wohle anderer beizutragen. Er verglich es mit einer wohlgenährten Mutter, die ihr Baby stillen könne, wohingegen Mütter aus Bürgerkriegsgebieten in unversorgten Flüchtlingslagern oft keine eigenen Milch mehr hätten, um ihren Säugling zu nähren. Ein existenzielles, ein dramatisches Bild.
Und so existenziell verhält es sich auch mit den psychischen Bedürfnissen nach Zugehörigkeit, Berücksichtigung, Achtsamkeit, Respekt, Schutz usw. Ich las neulich in Rosenbergs Buch: „Was deine Wut dir sagen will. Überraschende Einsichten". (Junfermann 2006): „Jeder Mensch, der es genießt, andere zu verletzen, war selbst einmal einer großen Gewalt ausgesetzt, psychologisch oder auf eine andere Art und Weise. Und diese Menschen brauchen Einfühlung für unglaubliche Schmerzen, die sie empfinden." Rosenberg wusste, wovon er sprach; er arbeitete jahrzehntelang immer wieder mit Häftlingen.
Man könnte daraus umgekehrt folgern: Jeder Mensch, der es genießt, zum Wohle anderer beizutragen, hat selbst einmal nährende Fürsorge und Schutz genossen, die Erfüllung seiner geistigen und seelischen Bedürfnisse. Nur ein gefülltes Gefäß kann an andere ausschenken!
Sprache stellt in diesem Bild einen Teil des Gefäßes dar. Das Getränk darin symbolisiert den Inhalt der jeweiligen Aussage und die innere Haltung, die darin zum Ausdruck kommt: ein nährendes oder giftiges Getränk, ein erfrischendes, wärmendes, Übelkeit erzeugendes, stark gezuckertes, prickelndes, ein narkotisierendes oder wach machendes Getränk…
Natürlich brauchen wir das „Gefäß" der Sprache, damit wir unsere Botschaften weiter geben können. Gleichzeitig „schmeckt" unser Gegenüber sofort, aus welchen Inhalten das „Getränk" besteht. Da kann das Gefäß der Worte noch so schön, perfekt geformt und wasserdicht sein, die Inhaltsstoffe sind entscheidend.
Mir gefällt auch die Metapher des „Bahnhofs" mit seinen Zügen, Gleisen und Weichen: Wenn die innere Einstellung