John Locke und die Schule von Cambridge

Von Georg V. Hertling

Das Verhiiltniss Lockes zu den platonisirenden Theologen von Cambridge hat bisher nur in einer einzigcn ltichtung Beach-tong gefunden. XViederholt ist die Behauptung aufgcstellt woixlcn, die berflhmte Zurilckweisung der Lelire von den angeborenen Idccn. xvelche das erste Bueh des Versuches Uber den mcnschlichen Vcr-stand enthftlt. kebre ilire Spitze nicht gegen Caitesius, wie die gc-wdhnliche Meinung annimmt, sondcrn gegen Cudworth und H. More. Der XVunsch, hierObcr, wenn moglich, zu einem abschliessenden Ur-theile zu gelangen, war die erste Veranlassung zu den vorliegenden Untersuchungen. Zu nieincr eigenen Uebervaschung fand ich, dass die positivcn Bczielmngen, welche ,das Haupt des englischen Sen-sualismus" mit jener Sclmle verbinden, dem Gegensntze dev Mei-inutgen in dem genanntcn eincn Punktc zum mindestcn die Wage halten. Dieses Ergelmiss alier crschien mil' um so wichtiger. als jn die Gedanken, welche Locke in seineni Iiauptwerko vcrtritt, sieli kcineswegs als ein einheitliches und luckenloses Ganzes darstellen und das Bild, welches man sich insbesondere scit Voltaire von seiner Philosophic zu machcn gcwohnt ist, vor ciner eindringendeni Pni-fung nicht standzuhalten pflcgt. Schon Dugald Stewart spvach die Meinung aus, dass iiber Locke's Essay wcit mehr gesproehen. als ev selbst gelesen werdc. Man kann dies dahin orgiinz.cn. dass die Bcmthcilungen, welche dersclbc in der Gescliichte gefunden hat.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Forgotten Books
• Erscheinungsdatum: 6. Nov. 2017