Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Das Buch für den trüben, verregneten Tag: und für Nuraghenfreunde
Das Buch für den trüben, verregneten Tag: und für Nuraghenfreunde
Das Buch für den trüben, verregneten Tag: und für Nuraghenfreunde
eBook231 Seiten3 Stunden

Das Buch für den trüben, verregneten Tag: und für Nuraghenfreunde

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Was gibt es Schöneres an einem trüben, verregneten Tag, als einzutauchen in ein Buch, gemütlich in eine Decke gekuschelt und von fremden oder fernen Welten und Abenteuern zu lesen? Dieser spannende Roman nimmt uns mit zurück in die Zeit der Nuraghen, zu unseren Vorfahren. Wir lernen den Moruschclan kennen und anhand seiner Geschichte können wir miterleben, was alles geschehen kann, wenn sich jemand traut, einmal ganz neue Wege im Leben zu gehen.
Wenn Sie ein richtiger Bücherwurm sind und immer gerne ganz in die Geschichten eintauchen möchten, lade ich Sie herzlich ein, dieses Buch erst zu beginnen, wenn Sie ganz hungrig sind und ihr Magen knurrt, um das Erlebnis sehr authentisch mitfühlen zu können. Zur Belohnung können Sie ein Experiment mit ihren Geschmacksnerven ausprobieren.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum25. Jan. 2018
ISBN9783746041988
Das Buch für den trüben, verregneten Tag: und für Nuraghenfreunde
Autor

Anli Sa

Anli-Sa ist in Hannover geboren und lebt heute in einer grünen Gegend des Ruhrgebietes. Seit über 20 Jahren zieht die Schönheit und die Mystik Sardiniens sie immer wieder auf diese Insel. Je mehr sie über Nuraghen, Tomba di Giganti und die besonders gestalteten Brunnenheiligtümer kennengelernt hat, um so faszinierter wurde sie.

Ähnlich wie Das Buch für den trüben, verregneten Tag

Ähnliche E-Books

Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Das Buch für den trüben, verregneten Tag

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Das Buch für den trüben, verregneten Tag - Anli Sa

    für Rosemarie

    und für die gastfreundlichen und sehr

    hilfsbereiten Sarden,

    die Nachfahren der Nuragher

    Liebe Leserin - Lieber Leser

    Was gibt es an einem trüben, verregneten Tag Schöneres, als einzutauchen in ein Buch, gemütlich in eine Decke auf dem Sofa oder Bett eingekuschelt, um von fremden oder fernen Welten und spannenden Abenteuern zu lesen?

    Möglicherweise zählst du zu den richtigen Bücherwürmern, die gerne ganz in die Geschichten hineinkriechen möchten, dann kannst du zusätzlich zum Lesen, mit diesem Buch ein kleines Experiment mit deinen Geschmacksnerven ausprobieren und sie einmal so richtig in Schwung bringen.

    Dazu lade ich dich ein, das vorliegendes Buch erst zur Hand zu nehmen, wenn du richtig hungrig bist und dein Magen ordentlich knurrt.

    (Soweit das deine Gesundheit zulässt.)

    Auch wird es dir viel besser gelingen den Beginn der Geschichte möglichst echt und real nachzuempfinden, denn die fünf Männer haben seit 15 Tagen nichts zu essen bekommen und sind schon ganz ausgehungert!

    Im zweiten Kapitel gibt es dann eine kurze Anleitung für das Experiment mit deinen Geschmacksnerven, die du bitte zuerst einmal ganz durchliest.

    Um möglichst viele verschiedene und unterschiedliche Geschmacksvariationen auszuprobieren, stelle dir dazu bitte ein kleines Sortiment deiner Lieblingshappen bereit. Achte möglichst darauf, dass du verschiedene Geschmacksrichtungen bei deiner Auswahl berücksichtigst. Suche etwas Süßes, Saures, Salziges vielleicht sogar etwas Bitteres für dich aus. Im zweiten Kapitel kannst du dir dann deine Leckereien genüsslich in den Mund schieben.

    Bist du ausprobierfreudig?

    Ja doch, ein Prolog zu Beginn ist sehr sinnvoll, damit du zurück in die Bronzezeit reisen kannst.

    Hier noch ein Hinweis:

    Für die deutsche Sprache sehr verwirrend sind folgende Artikel:

    Namensverzeichnis

    Amatsuclan

    Inhaltsverzeichnis

    Prolog

    Das lange Dunkel

    Ungewissheit

    Die Verhandlung

    Die Verhandlung Teil 2

    Marinuta

    Erholung

    Aurel

    Die Besprechung

    Morasch

    Danuge

    Mosch

    Das Ritual

    Die Nachwirkungen

    Die Mastio

    Was nun?

    Erzählfreie Zeit

    Prolog

    Erst Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde den Nuraghen auf der Mittelmeerinsel Sardinien eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Zu verdanken ist das Giuvanni Lilliu. Als er 1951 begann auf einem Hügel zu graben, auf dem er als Kind schon gespielt hatte, war er der festen Meinung einen Brunnen frei zu legen.

    Aber im weiteren Verlauf seiner Grabungen musste er feststellen, dass er sich gründlich geirrt hatte! Denn was er tatsächlich freilegte, war kein Brunnen, sondern Reste eines Kraggewölbes, dass früher einmal einen großen Nuraghenturm abschloss und der wiederum zu einer riesigen, ausgebauten Festungsanlage gehört.

    So hatte Giuvanni Lilliu 1951 mit dieser Ausgrabung sein Lebenswerk begonnen; die Ausgrabung eines riesigen Nuraghenkomplexes, einer richtigen Bastion. (der Nuraghe auch übersetzt wie hier, als prähistorischer Turmbau)

    Gestaltet ist so eine Anlage aus großen Basaltquadern, Mergelstein und Granit. Heute weiß man, dass diese große Festungsanlage in dem langen Zeitraum von 1.800! Jahren entstanden ist. Sie besitzt einen dreistöckigen 19 Meter hohen zentralen Turm (Mastio) und gilt als eines der wichtigsten prähistorischen Denkmäler der Welt.

    1997 wurde daher das ganze Areal von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Heute ist der Komplex unter dem Namen ´Su Nuraxi Barumini´ bekannt.

    Nuraghen, also die typischen Steinrundbauten der Nuragher, sind verschieden gestaltet; als einfache Hütte, bis hin zu wirklich gigantischen Festungsanlagen mit einem großen Mittelturm, Innenhöfen und mehreren hohen Türmen an den Außenkanten. Diese einzelnen, ebenfalls hohen Eck– oder Aussichtstürme sind durch massive, hohe oval kurvige Mauern verbunden. (Kurtine) Sie wurden benötigt, um eine bessere Standfestigkeit für diese großen, runden, voluminösen Türme zu erzielen und dienten gleichzeitig als Verbindungsweg von Turm zu Turm. Auch heute noch stehen diese Anlagen oft an strategisch günstigen Stellen im Landschaftsbild. Wichtige Straßen führen manchmal nur knapp an ihnen vorbei.

    Die Grundrisse solcher großen Anlagen sind von eher schlichten runden oder elliptischen Formen bis hin zu drei bis vierkleeblattartigen Umrissen oder sogar bis zu fünfeckigen Blütenformen gestaltet und ausgebaut.

    Die unteren Mauerabschnitte sind meist eher grob und unregelmäßig mit sehr großen Steinquadern gestaltet, je höher die Mauer wird, umso aufwendiger wurden die Steine aber bearbeitet. So konnten sie möglichst passgenau und statisch stabilisierend aufgelegt und gestapelt werden. Besonders zu beobachten ist dieses aufwendige Arbeiten bei Durchgängen und Fensteröffnungen oder Nischenabschlüssen.

    In den frühen Zeiten und Anfängen der nuraghgischen Architektur finden wir nur spitz zulaufende, gekrümmte und gebogene Formen, so wie es die Natur den Menschen damals gezeigt hat. Dementsprechend sind alle Nuraghen gerundet, entweder kreisrund oder elliptisch, angelegt.

    In die dicken Mauerwände sind größere und kleinere Löcher ausgespart. Sie bilden große Zimmer, Kammern oder auch kleinere Nischen. Die Entwicklung der oberen Abschlüsse dieser Hohlräume vollzog sich über Jahrhunderte. Von einer frühen spitzzulaufenden Form, die dadurch sehr viel Raumhöhe benötigte, ging die Entwicklung über ogivale Rundungen und Rundbögen, um schließlich zu der späteren genialen Lösung der Trapez- und Rechteckformen zu kommen. Diese Variante, die nur mit Hilfe von Stürzen durchgeführt werden kann, ermöglichte eine weit geringere Raumhöhe.

    Diese Veränderung von einer eher Eiform zur Trapezform und Rechteckform der Zimmer- und Durchgänge zeugt von einer hohen Baukunst, die Facharbeiter in diesem Gebiet vermuten lassen, so die Wissenschaftler. Es ist schon sehr verblüffend, mit welchen Fertigkeiten solche Steintürme rund nach oben hin verjüngend gebaut wurden; ohne eine zusätzliche Haltemöglichkeit zu nutzen. Einzig lose Steine wurden ohne jede weitere Verbindung oder Halterung passgenau aufeinandergestapelt, eine wirklich grandiose statische Leistung der Baumeister.

    Wie die Nuragher ihre Bauten und sich selber nannten, ist leider nicht überliefert, da sie keine Schriften hinterließen. Wissenschaftlich ist bis heute nicht geklärt, ob die aufwendigen Steinarbeiten eine Gemeinschaftsleistung und freiwillig waren, oder durch Zwangsarbeiten zu Stande kamen. Möglich wäre auch, dass es Resultate von speziellen Handwerkern und deren Mitarbeitern waren, für deren Versorgung dann die anderen Menschen durch Nahrung und Kleidung zu sorgen hatten.

    Im Mittelpunkt solch einer Festungsanlage bzw. Bastion steht der großer Hauptturm in der Mitte der Anlage, der über 20 m hoch sein kann und in Tholosform gebaut ist; ein sogenanntes falsches Gewölbe bzw. Kraggewölbe.

    Diese Deckenvariation wird komplett aus Steinen in der Technik des Auskragens gestaltet. Hierbei ragen die Steine der jeweils oberen Reihe etwas in den Innenraum hinein, wie ein Vorsprung. Dadurch verringert sich der fortlaufende Umfang des Innenkreises von Reihe zu Reihe. Dieses Verengen der Steinreihen wurde so lange fortgeführt, bis schließlich der Innenkreis fast geschlossen war.

    Dafür konnte eine Höhe von 11-21 m nötig sein. Die Mitte dieser Kuppeln weist meist eine kleine Öffnung (zur Lüftung) auf, die mit Ästen und Blätter leicht abgedeckt wurde, oder es ist ein symbolischer Setz– oder Schlussstein eingefügt, der aber keinerlei statische Bedeutung hat. Die Bauweise dieser Gewölbe ließ zu, dass jede einzelne Reihe in sich sehr stabil und statisch fest war, man konnte also auch während der Bauphase auf den äußeren Reihen umhergehen.

    Die oberen Ebenen werden durch eine Wendeltreppe, die innerhalb der dicken Außenmauer verläuft, erreicht. Zimmer, Balkone oder Wehrgänge schließen an den Treppen an. Die Türme enden häufig mit einer Terrasse, die über die Turmmauern hinaus ragen und auf Steinkonsolen ruhen. Die auskragenden Brüstungen, gebaut auf Granitpechnasen, schließen mit einem Geländer ab.

    Alle Mauern sind, wie schon gesagt, trocken verlegt, also ohne Mörtel oder Bindemittel. Die Dicke solch einer Mauer kann in Bodennähe bis zu 4,50 – 6,00 m bei Festungen und Bastionen betragen, einfache Wohnhäuser kommen mit einem bis zwei Metern Mauerdicke aus. Um eine stabile Mauer zu errichten, wurden zwei Steinreihen aus sehr großen, groben Steinbrocken in einem gewissen Abstand parallel gelegt. Der dazwischenliegende Hohlraum wurde mit kleineren Steinen und Schutt sorgfältig aufgefüllt. Je höher gebaut wurde, umso schmaler wurde die Wanddicke. Sie muss sich nach oben hin verjüngen, aus verständlichen, statischen Gründen.

    Die kleineren Hütten besaßen nur einen Raum und waren innen häufig mit Lehmputz ausgekleidet. Kork wurde in die Zwischenräume der Mauern gestopft, um mögliche Zugluft auszusperren. Zusätzlich sorgten geflochtene Matten, Vorhänge und Felle für Behaglichkeit.

    Die Dachgestaltung der runden Hütten, die auf den Mauern etwa in Kopfhöhe begann, war eine zeltartige Konstruktion aus vielen, langen Baumstämmen, die mit Binsen und Blätterwerk abgedeckt und verflochten wurde.

    Eine weitere Gruppe der typischen steinernen und massiven Zeitzeugen der Nuragher sind die Gigantengräber (Tomba di Giganti). Sie bestehen aus einem langen überdachten Gang, abgedeckt durch riesige Steinplatten und schließen mit einer besonderen Fassade ab. Zwei Steinreihen bilden die Form eines Horns (Symbol des Stiergottes im Himmel). In der Mitte direkt vor dem langen Gang steht eine gewaltige ovale Steinstele. Mit einer kleinen obligatorischen Öffnung an ihrer Basis ergänzt sie das typische Bild der Gigantengräber.

    Die dritte wichtige Gruppe der architektonischen Überreste bilden die Brunnenheiligtümer, (pozzo sacro). Auch heute noch kann man diese einzigartige Atmosphäre spüren, die von ihnen ausgeht. Ihre Bauweise ist so raffiniert und gelungen, dass ein achtsames, langsames Hinabsteigen der Stufen uns auch heute noch verzaubern kann. Dieses Gefühl wird dadurch verursacht, dass die Stufen nach untenhin immer schmaler werden und ein Gefühl der Enge und Kleinheit entsteht. Gleichzeitig ist die Dachkonstruktion so gestaltet, das sie immer größer und breiter erscheint, als wenn der Himmel sich öffnen würde. Nach untenhin Enge nach obenhin Weite.

    Die Blütezeit der Nuraghenkultur war die Bronzezeit; Wissenschaftler datieren sie für Sardinien ungefähr von 1.800/1.600 – 850 v.Chr. Es war eine Periode bemerkenswerter technischer Vielfalt. Fortschritt und Zunahme handwerklicher Produkte ermöglichte den Clans Reichtum und Macht. Aus der gruppenorientierten Arbeitsweise entwickelten sich später mehr und mehr individuelle Leistungen des Einzelnen. Diese traten in späteren Zeiten immer stärker in den Vordergrund.

    Aber wie können wir uns heute ein Leben zu dieser weit zurückliegenden Zeit vorstellen? Natürlich gab es im Vergleich zu heute weit weniger Menschen auf dieser Insel. Wissenschaftler haben an Hand der noch ungefähr 7000 Steintürmen bzw. Ruinen, die bis heute noch auf der Insel zu bestaunen sind, eine Einwohnerzahl von 210.000 bis 245.000 Menschen in der Periode der Blütezeit für ganz Sardinien ermittelt. Cagliari, die heutige Hauptstadt ganz im Süden von Sardinien, zählt zurzeit 154.000 Einwohner und das ist nur eine von mehreren großen Städten auf der Insel.

    Zumeist waren die Gemeinschaften eine Weide- und Ackerbaukulturgesellschaft mit Spezialisierung in Handwerk und Kunst. Angebaut wurden verschiedene Weizenarten und Gerste für Fladenbrote und Gebäck; dazu noch verschiedene Hülsenfrüchte, wie Saubohnen, Erbsen und Linsen. Zum Speiseplan gehörten aber auch Maronen, Eicheln, Früchte, Mandeln und auch Weinstöcke konnten die Archäologen bestätigen.

    Zu einer Gemeinschaft zählten natürlich auch Jäger und Krieger mit ihren wichtigen Aufgaben. Aber auch Spezialisierungen einzelner Berufe wie Händler, Bergmann, Gießer von Metall, Töpfer und natürlich die Steinarbeiter waren wichtig.

    Die Fertigkeit, mit Hilfe von Wasser und Feuer die riesigen Steine zu teilen oder zu schneiden und passgenau in die entsprechenden Mauerreihen für ihre aufwendigen Bauten einzufügen, wurde immer geschickter. Nicht zu vergessen die Zimmerleute, die nicht nur Kochlöffel, Hocker, Kisten, Tischchen oder auch Bettgestelle zimmerten, sondern auch verantwortlich für die erforderlichen Hebelanlagen und Gerüste für einen Nuraghenbau waren.

    Im gesamten Mittelmeerraum wurde zu dieser Zeit schon rege Handel getrieben. Die Bronze der Nuragher war sehr begehrt, aber auch der Flachs mit seinen langen Stängeln und blauen Blüten waren sehr berühmt. (lino sardonicum). Die Ägypter benutzten die Fasern für ihre Binden, mit denen ihre Leichname aufwendig mumifiziert wurden.

    Die Handwerker der Nuragher waren sehr geschickt in der Verarbeitung von Bronze. Sie besaßen eine hohe Fertigkeit Werkzeuge und Waffenklingen in großer Formvariation zu gießen. Darunter waren Schwerter, Dolche, Äxte, Klingen, Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Hacken und Beile. Aber auch Helme, Panzerteile und Protektoren oder Messerklingen und Rasierer wurden schon in verschiedenen Qualitäten gefertigt. Griffe, Nägel sowie Knöpfe und Fibeln etwa wurden sehr fein und kunstvoll gearbeitet.

    Eine große Anzahl kunstvoll gestalteter und bearbeiteter Schmuckstücke, wie Ringe, Ketten, Ohrringe, Armreifen und Broschen, wurden ausgegraben. Sehr große Beachtung fanden die gefundenen Miniaturstatuetten (Bronzetti), die als Opfergaben dienten und in großer Zahl bei den Brunnenheiligtümern entdeckt wurden. Sehr filigran stellen diese kleinen Bronzestatuetten viele verschiedene Berufe der Menschen in ihren unterschiedlichen Kleidungen dar. Auch verschiedene Tiere und kleine Schiffchen oder Barken sind unter ihnen zu finden.

    Die Töpferkeramiken waren zum Teil sehr aufwendig gestaltet. Der Ton selbst wurde beispielsweise wie geflochtene Körbe auf der Außenseite gestaltet. Oder es wurden andere Materialien in die Tongefäße mit eingearbeitet. Mit Hilfe von Stempeln wurden geometrische Muster mit Kurven, Dreiecken oder Zickzack in den Ton gedrückt und später bemalt. So sind auch Töpfe mit Füßen, verschiedenen Henkeln, Schalen, Siebe oder Vasen mit und ohne glockenförmigen Abschlüssen hergestellt worden.

    Die Materialien der Umgebung, wie Binsen oder Hanf wurden verflochten und zur Herstellung von Seilen, Körben, Käfigen und Fischernetzen benutzt. Auch Fallen konnten aus den Fasern zusammengeknüpft werden. Der vielseitige Kork der Korkeichen diente nicht nur als Schutzpolster für die Hand- und Schienbeinschoner oder als Futterschutz unter den Helmen für die Köpfe der Krieger; aus ihm wurden auch Gefäße zum Aufbewahren von Flüssigkeiten wie Milch hergestellt.

    Die Frauen scheinen ähnliche Rechte wie die Männer gehabt zu haben. Zu dieser Ansicht kommen die Wissenschaftler, weil weibliche Figuren von einem gewissen Ansehen innerhalb der Darstellungen der Bronzestatuetten gefunden wurden. Einige Forscher sprechen sogar von Priesterinnen.

    Zu dieser Zeit trugen die Frauen lange Tuniken aus Leder, gewebter Wolle, Filz oder Leinen mal bis zum Unterschenkel mal bis zum Fuß. Darüber wurden Umhänge mit Kragen oder Kapuzen getragen, die mit verschiedenen Verzierungen bedruckt waren. Oder sie waren mit Bordüren geschmückt oder auch aufwendig in Falten gelegt und in unterschiedlicher Länge zu bewundern.

    Die Weberei war, wie vermutet, die Arbeit der Frauen. Jede Frau musste die Teppiche, Wandteppiche, Decken, Stoffe für Kleidung oder auch für Satteltaschen herstellen. Die Stoffe wurden mit einem vertikalen Rahmen gefertigt und mit verschiedenen Farbtönen und Schattierungen gewebt. Die Hirten züchteten extra besondere Ziegen und Schafe für die Nachfrage der verschiedenen Fellfarben.

    Zum Färben und bemalen waren folgende Farben bekannt: Weiß, Gelb, Grau, Schwarz, Rötel, Violett, Hellblau, Beige, Rot, Braun und Grün. Besonders kostbar war das seltene Safrangelb, hergestellt aus einer speziellen Krokusart.

    Die Kleidung der Männer bestand aus einem überlappenden Lendenschurz in unterschiedlicher Länge, meist jedoch bis oberhalb vom Knie. Darüber trugen sie eine Art Hemd oder Tunika und verschieden lange Umhänge, die mit Armschlaufen auf der Innenseite versehen waren, die Vorläufer unserer Ärmel heute. Zusammengehalten waren die Umhänge mit Fibeln, Knöpfen oder Lederbändern, ebenso mit Ketten und aufwendig gestalteten Broschen.

    Die Ausstattung der verschiedenen Krieger dagegen war wirklich sehr aufwendig. Helmformen mit so vielen unterschiedlichen Ausführungen wurden gefunden. Von einfachen Kappen in ganz unterschiedlichen Formen und Falten bis hin zu Helmen mit Stierhörnern, gebogen entweder nach oben, vorne oder hinten. Sogar Helme mit langen spitzen Antilopenhörner, die aus Afrika stammen, wurden gefunden.

    Je nach Kampf- oder Wurfwaffe waren die Krieger mit verschiedenen schützenden Rüstungen und vielen beweglichen Schonern ausgestattet. Außer den häufigen Waffen wie Pfeil und Bogen, Speere und Lanzen benutzen die Krieger auch große Schilde, in denen auf der innenliegenden Seite selbst noch bis zu 4 Schwerter eingesteckt waren.

    Sehr abhängig waren die Einwohner in dieser frühen Zeit natürlich von den Naturgewalten und Naturgesetzen. Die Menschen konnten sich damals die Phänomene des Himmels und des Wetters ja nicht erklären und so verehrten sie verständlicherweise verschiedene Götter:

    Mater – die Göttin oder Mutter der Erde, die alles Leben spendet und verwandelt, Ras - den Wassergott, ohne den kein Leben bestehen kann und Babay - den Gott des Himmels (Blitz und Donner), der in Form von Stierköpfen dargestellt ist.

    Um überleben zu können, war der Kampf in dieser Zeit eine notwendige Tatsache! In den Familien oder Clans war ein bedingungsloses Zusammenhalten lebensnotwendig. Hier galt es die Familie zu schützen; das war das oberste Gebot! Erst danach kam der einzelne Mensch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen.

    Wollte ein Mensch also nicht ausgegrenzt und verstoßen werden, so musste sich der einzelne dem Willen und Wohl der Gemeinschaft unterordnen. Die Gefahren waren vielfältig, die auf einen einzelnen Menschen in der Landschaft lauerten. Niemand wagte es daher leichtsinnig und unbedacht seinen angestammten Platz in der Gemeinschaft aufs Spiel zu setzen und sich den Regeln zu widersetzen.

    Abends am Lagerfeuer, wenn alle beisammen hockten, wurde nicht nur gegessen und getrunken, sondern auch erzählt und beraten. Für die Kinder war es die Schule. Die Jungen lernten von den Alten und von den Weisheiten, die in den Geschichten steckten, die in der Dämmerung erzählt wurden.

    So saßen die Kinder und auch die meisten Großen in der Abendzeit um das Lagerfeuer in der Atmosphäre der Geborgenheit, hörten das beruhigende Knistern und Knacken des Holzes im Feuer, sahen den weichen Lichtschein der Flammen gegen den schwarzen Nachthimmel leuchten und lauschten gebannt.

    Auf diese Art und Weise wurden die damaligen Begebenheiten von Generation zu Generation weitergetragen und manches Kind, das den

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1