Die Gottesbilder großer Denker: Schutz vor religiösem Fanatismus
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Über dieses E-Book
In einem kurzen Überblick über die Gottesbilder großer Denker vom Altertum bis zur Gegenwart geht Klaus Peter Fuglsang-Petersen dieser Frage nach. In der für den eiligen Leser gedachten Zusammenfassung schildert er das breite Spektrum der Vorstellungen von den in den Naturgewalten lebenden Göttern, dem einen Gott, der die Idee des Guten verkörpert, bis hin zu der Feststellung "Gott ist tot" und den heute anerkannten erkenntnistheoretischen Überlegungen zur Frage der Gerechtigkeit. Als Ergebnis entsteht das Bild von der Würde des Menschen, das Jesus entworfen hat, und das sich auf Freiheit, Gleichheit und Nächstenliebe stützt.
Ein Hinweis auf ausgewählte Literatur zur Vertiefung des Themas schließt die Darstellung ab.
Klaus Peter Fuglsang-Petersen
Klaus Peter Fuglsang-Petersen, Dr. jur., geb. am 14. April 1942, Regierungsdirektor i. R., ehemals Lehrbeauftragter an der Verwaltungsfachhochschule Altenholz für die Fächer Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Methodenlehre. Veröffentlichungen: u. a. Dissertation zum Widerstandsrecht, Grundriss des Schulrechts in Schleswig-Holstein, Christentum - Wegweiser aus den Wertekrisen. Ein Arbeitsschwerpunkt des Autors ist der Einfluss des Christentums auf die Entstehung unseres Rechts.
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Buchvorschau
Die Gottesbilder großer Denker - Klaus Peter Fuglsang-Petersen
1. Vom Altertum bis zur Mystik
Xenophanes (570 - 480)
Der eine Gott ist Alles
Als die ionische Küstenstadt Milet in Kleinasien unter persische Herrschaft kam (546 v. Chr.), wurde Xenophanes dort als Wandersänger populär. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Süditalien. Er hatte sich eingehend mit Homer (800 v. Chr.) beschäftigt und war zu seinem Kritiker geworden. Dass Homer und Hesiod (770 v. Chr.) den Göttern alle menschlichen Unarten andichteten wie Diebstahlt, Ehebruch, Arglist und Prahlerei fand Xenophanes nicht gut. Ebenfalls kritisierte er, dass die Menschen ihre eigenen Vorstellungen in ihre Götter hineinlegten und spottete über die olympische Götterversammlung. Er stellt sich als erster Grieche einen einzigen Gott vor. Das Höchste und Größte kann nur eines sein. Dieser Gott ist zugleich identisch mit dem Weltganzen. Er ist das unveränderliche Sein hinter der Vielfalt des Erkennbaren.
Xenophanes war Monotheist und Pantheist. Zugleich war er auch Agnostiker, gehörte also zu denen, die behaupten, dass man nicht wissen könne, ob es einen Gott gibt, die aber seine mögliche Existenz auch nicht leugnen. Xenophanes meinte, volle Gewissheit über Gott und die Natur habe noch niemand erlangt und werde auch keiner erlangen. Nicht von Beginn an enthüllten die Götter den Sterblichen alles, aber im Laufe der Zeit finde der Mensch suchend das Bessere. Sichere Wahrheit könne der Mensch jedoch niemals erkennen. Damit nahm Xenophanes bereits vor 2500 Jahren das Ergebnis der modernen Wissenschaftstheorie voraus, die von Karl Popper (1902 – 1994) formuliert wurde. Popper wies nach, dass es in der Wissenschaft keine gesicherten Erkenntnisse gibt, und etwas nur so lange als wahr gilt, bis es durch eine andere Wahrheit widerlegt, „falsifiziert",
