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Teile - und werde mehr
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eBook117 Seiten1 Stunde

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Über dieses E-Book

Wer teilt, hat mehr vom Leben. Was kann geteilt werden? Wer teilt mit wem? Warum teilen? Wo sind die Grenzen des Teilens? Wie lernen wir das Teilen? Es gibt so vieles, was geteilt werden kann, wenn die Bereitschaft zum Teilen da ist und wenn es jemanden gibt, mit dem man teilen möchte. Das lässt sich vom Großen bis ins Kleine übertragen, von der Weltpolitik über Arbeit und Familie zum Ich.
Christa Spannbauer lädt dazu ein, über das Teilen nachzudenken. In ihren Geschichten erzählt von der Bereicherung, die wir erfahren, wenn wir teilen. Und ihre Reflektionen regen dazu an, das Teilen Bestandteil des eigenen Lebens werden zu lassen.
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Herder
Erscheinungsdatum15. Sept. 2017
ISBN9783451815157
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    Buchvorschau

    Teile - und werde mehr - Christa Spannbauer

    Impressum

    Titel der Originalausgabe: Teile – und werde mehr

    © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2017

    Alle Rechte vorbehalten

    www.herder.de

    Umschlaggestaltung: Gestaltungssaal

    Umschlagmotiv: © tomka – shutterstock

    E-Book-Konvertierung: Arnold & Domnick, Leipzig

    ISBN (E-Book): 978-3-451-81515-7

    ISBN (Buch): 978-3-451-07210-9

    Inhalt

    Impressum

    Ein Wort vorab

    Mitgefühl & Mitmenschlichkeit

    Selbstwerdung & Selbst­ent­faltung

    Kooperation & Verbundenheit

    Über die Autorin

    Ein Wort vorab

    21889

    „Nur der ist froh, der geben mag."

    Johann Wolfgang von Goethe

    Der Wunsch, glücklich zu sein, verbindet uns mit allen Menschen auf dieser Welt. Und das beste Rezept für ein glückliches Leben, so belegen Studien aus der Positiven Psychologie, besteht darin, andere Menschen glücklich zu machen. Denn geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Geteiltes Leid wiederum ist halbes Leid. Und wer teilt, hat mehr vom Leben: mehr Zusammenhalt, mehr Zufriedenheit, mehr Freude, mehr Unterstützung, mehr Liebe.

    Dass Großzügigkeit das eigene Leben bereichert, bestätigt uns auch die Hirnforschung. Immer dann, wenn wir anderen Gutes tun, schüttet unser Gehirn Opioide und Oxytocin aus, die wie ein natürliches Rauschmittel wirken. Wir machen also nicht nur andere, sondern auch uns selbst glücklich.

    Mit diesen Texten möchte ich sichtbar machen, dass wir unser Leben dann als erfüllt erleben, wenn es im regen Austausch mit anderen ist, wenn es sich mitfühlend und nährend in den Dienst der Welt und seiner Menschen stellt. Wer gerne gibt und gerne teilt, erlebt sich als reich. Die Tugend des Schenkens öffnet die Herzen um uns herum und macht das eigene Herz weit und warm. Dass die Großherzigkeit im Menschen angelegt ist, sehen wir bereits bei Kleinstkindern. Sie teilen bereitwillig, ohne dafür eine Belohnung zu erwarten.

    Da neben dem Altruismus aber auch der Eigennutz Bestandteil unseres genetischen Programms ist, empfahl Aristoteles in seiner Nikomachischen Ethik, sich in der Tugend der Freigiebigkeit zu üben. Denn je öfter wir sie praktizieren, desto leichter fällt sie uns.

    Niemand ist eine Insel. Wir leben in einer Welt, in der alles miteinander verwoben ist und wechselseitig voneinander abhängt. Immer mehr Menschen erkennen, dass alles, was wir tun, Auswirkungen auf das Ganze hat. In einer Welt, in der die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter aufgeht, suchen zugleich immer mehr Menschen nach innovativen Lösungen, um die Ressourcen gerechter zu verteilen. Diese neue „Wir-Kultur" hat den empathischen Menschen zum Leitbild, der das Gemeinwohl aller im Auge behält. Und der Nährboden dieser neuen Ethik der Verbundenheit und Kooperation ist die Freude am Teilen.

    Mitgefühl & Mitmenschlichkeit

    24393

    „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

    Erich Kästner

    Die Bürsten meiner Mutter

    Die wichtigsten Lektionen über das Teilen lernen wir bereits in früher Kindheit. Ich selbst bin in den 1960er-Jahren in einer fränkischen Kleinstadt aufgewachsen. Meine Eltern gehörten der sogenannten Aufbaugeneration an. Sie hatten als Kinder den Krieg erlebt und wussten, was Entbehrung bedeutet und wie sich Hunger anfühlt. Wie viele andere ihrer Generation gaben sie diese Erfahrungen an ihre eigenen Kinder weiter. Und das nicht nur in den Geschichten, die sie uns erzählten, sondern mehr noch durch ihr Verhalten. Erklärtes Ziel meiner Eltern war ein bescheidener Wohlstand, der sie gegen die Gefahren des Lebens absichern sollte. Und so sparten sie sich ihr kleines Eigenheim zusammen. Jeder Pfennig floss in die Tilgung der Kredite. Doch obwohl das Haushaltsgeld meiner Mutter denkbar knapp bemessen war, konnte ich als Kind immer wieder das Gleiche beobachten: Sobald ein Hausierer mit seinem schweren Rucksack vor unserer Tür stand oder eine Roma-Frau mit ihrem Kind an der Hand –meine Mutter kaufte etwas. Meistens brauchten wir diese Dinge gar nicht. Doch für meine Mutter war es unvorstellbar, einem bedürftigen Menschen die Tür zu weisen. Meinen Vater ärgerte es jedes Mal gewaltig, wenn er die nutzlosen Dinge in einer Schublade entdeckte. Was meine Mutter jedoch nicht davon abhielt, dem nächsten Hausierer, der an unserer Tür klingelte, wieder eine kratzige Bürste abzukaufen.

    Mit ihrer Großherzigkeit lebte mir meine Mutter eine ethische Grundregel vor, für die ich ihr bis heute dankbar bin: Teile das Wenige, das du hast, mit Menschen, die noch weniger haben.

    24375.jpg

    Wie eine Karotte die Menschlichkeit rettete

    Nie hat mich die Geschichte dieser kleinen runzeligen Karotte losgelassen. Erzählt hat sie mir eine alte Dame aus Israel vor laufender Kamera. „Was gibt einem die Kraft, solch schreckliche Erfahrungen als Mensch zu überstehen?", hatte ich Batsheva Dagan damals gefragt. Woraufhin die Shoah-Überlebende umgehend zu erzählen begann: von der Solidarität unter den Frauen in ihrer Baracke, die nur umso stärker wurde, je verzweifelter ihre Situation wurde; von dem Trost, den sie sich gegenseitig spendeten; von der Bereitschaft, bis zum Letzten füreinander einzustehen; und von Frauen, die sich mit aller Entschlossenheit gegen die Entmenschlichung und Entwürdigung zur Wehr setzten.

    Eines Tages, so erzählte sie, fand sie eine Karotte auf dem Weg von der Lagerküche zur Baracke. Blitzschnell bückte sie sich, um diese aufzuheben. Doch anstatt sie nun hungrig hinunterzuschlingen, umschloss sie diese heimlich mit der Faust und brachte sie in ihre Baracke, wo das Kleinod mit größter Sorgfalt in acht Teile geteilt wurde. Eine verschrumpelte Karotte für acht hungernde Frauen! Wie groß, wie fast übermächtig muss die Versuchung für die junge Batsheva gewesen sein, diesen kostbaren Fund an Ort und Stelle alleine zu vertilgen. Doch dem Überlebensimpuls stand offensichtlich ein noch stärkerer Lebenswille entgegen: das Gemeinschaftsgefühl. Denn gegenseitige Unterstützung und Kooperation gelten von jeher als die wirksamsten Überlebenselixiere in Zeiten der Not.

    Diese und viele andere Erzählungen, die mir von Überlebenden der

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