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Eine Frau am Spreeufer: Geschichte und Gedichte
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Eine Frau am Spreeufer: Geschichte und Gedichte
eBook21 Seiten12 Minuten

Eine Frau am Spreeufer: Geschichte und Gedichte

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Über dieses E-Book

In der Geschichte und den Gedichten der in Berlin lebenden kurdisch-syrischen Autorin und Lyrikerin Widad Nabi im Kursbuch 192 geht es um das Thema Identität. Wie sehr sich das Erleben von Entwurzelung und die Suche nach Herkunft, die insbesondere, Flucht-, Kriegs- und Zerstörungserfahrungen dem Individuum aufzwingen, überall ähneln, vermittelt sie auf intensive Art in ihrer Sprache und ihrer Reflexion. Bewegend allein ihr kurzer Bericht, wie sie in Deutschland wieder anfing, Bücher zu kaufen, noch bevor sie ein Wort der neuen Sprache verstehen konnte. Die Bücher gaben ihr Ruhe und "konnten den neuen Ort vertrauter machen und verliehen der Fremde eine menschliche Dimension".
SpracheDeutsch
HerausgeberKursbuch
Erscheinungsdatum1. Dez. 2017
ISBN9783961960194
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    Buchvorschau

    Eine Frau am Spreeufer - Widad Nabi

    Impressum

    Widad Nabi

    Eine Frau am Spreeufer

    Geschichte und Gedichte

    Am Spreeufer sitze ich dem alten Berliner Dom gegenüber zwischen drei Frauenstatuen. Rechts von mir steht eine nackte Frau, ihre Hand ruht auf dem Knie, ihre Gesichtszüge sind traurig und einsam, als ob sie eine alte Wunde in sich tragen würde, die sie nicht berühren kann, um sie zu heilen.

    Links von mir die zweite nackte Frau, die auf den Fluss vor ihr schaut, als ob er weit weg zu ihrem Land fließt, das sie verloren hat. Sie scheint über den Verlust nachzudenken, und es ist, als würden ihre Marmorlippen einen Vers aus Brechts Gedicht »Gedanken über die Dauer des Exils« vortragen:

    »Schlage keinen Nagel in die Wand

    Wirf den Rock auf den Stuhl

    […]

    Du kehrst morgen zurück.«

    Ich denke: Wenn ich an der Stelle dieser Frau wäre, könnte der neue Ort für mich zur Heimat werden? Ist es tatsächlich unmöglich, die Geborgenheit des alten Ortes wiederzugewinnen?

    Wenn das so wäre, müssten wir jede neue Möglichkeit, aus den ­Ruinen aufzuerstehen, von vornherein

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